Seitdem habe ich zwar immer mal mit Esskastanien gespielt und gekocht und schnelle Kreationen hergestellt, aber nie die wirklich richtigen Vermicelles. Und die liebe ich! Ich mag sie wirklich gerne, perfektes Soulfood im Herbst und Winter und wenn ich einmal im Hochsommer in der Schweiz bin, auch dann.
Jeder, der schon einmal bei den Eidgenossen war, kennt dieses Dessert. Wahrscheinlich kommt der Name vom lateinischen vermiculus für Würmchen, was vom Aussehen ja passen würde.
In der Schweiz bekommt man überall fertige gesüßte Maronenpaste, teils in einer Tube mit Presse vorne dran. Robert schreibt von langweiligem Einheitsgeschmack, weil auch die meisten Konditoreien Fertigprodukte der Industrie kaufen. Daher sind Vermicelles teils in Verruf geraten.
Dabei ist Selbermachen so einfach! Vor ein paar Tagen habe ich es endlich nachgeholt und mich an Roberts Rezept orientiert.
Ich hatte vorgeschälte Maroni und beim Runterrechnen der Mengen ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, was das Kirschwasser anging.
Okay, ehrlich gesagt war es so, dass mir ein Oops entfleuchte, weil mir ungeplant ein großer Schuss aus der Kirschwasserflasche in meinen Mixbecher kippte. Das ließ sich nicht mehr rückgängig machen und ich glaube, es hat dem Ergebnis nicht geschadet. Hicks. ;-)
Da ich als Nichtschweizerin aber gebürtige Schwäbin nicht über eine Vermicelles-Presse, dafür aber über eine Spätzlepresse verfüge, habe ich damit meine Würmchen hergestellt. Das funktionierte einwandfrei!
Das Schweizer Kastaniendessert ist erstaunlich einfach und schnell herzustellen, sofern man geschälte Maroni bekommt. Wenn man sie selber schälen möchte, dauert es länger.
In Italien und Frankreich mag man süße Maronenpaste genauso und nennt das fertige Dessert, da es einem hohen Berg ähnelt, nach dem höchsten Berg der Alpen.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Vermicelles (Mont Blanc, Monte Bianco) |
Kategorien: | Süßspeise, Kalt, Marone, Schweiz |
Menge: | 4 Personen |
Zutaten
30 | Gramm | Butter | |
30 | Gramm | Dunkle Schokolade | |
1 | Lorbeerblatt; wer mag | ||
300 | Gramm | Esskastanien; gegart (Maroni) | |
75 | ml | Vanillesirup | |
40-50 | ml | Kirschwasser | |
1 | Messersp. | Salz | |
200 | Gramm | Sahne | |
12-20 | Baisers, Meringues, Schäumchen |
Quelle
nach Robert von Lamiacina, etwas abgeändert | |
https://lamiacucina.wordpress.com/2008/01/30/ | |
erstbesteigung-des-montebianco-150-mm-um/ |
Erfasst *RK* 24.02.2015 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Schokolade grob hacken und zusammen mit der Butter und dem Lorbeerblatt in eine Metallschüssel geben. Diese als Wasserbad über einen Topf mit kochendheißem Wasser hängen. Unter Rühren schmelzen lassen. Lorbeerblatt entfernen.Maroni mit Sirup, Kirschwasser und Salz in einen Mixer geben und kurz durchmixen. Die etwas abgekühlte Schokolade-Butter-Masse zugeben. Alles zusammen pürieren, bis eine einigermaßen homogene Masse entstanden ist. Abschmecken, je nach persönlichem Geschmack evtl. nachsüßen.
Sahne steif schlagen. Die Maronenmasse in eine Vermicelles-Presse oder eine Spätzlepresse geben.
Ein paar Meringues und einen Großteil der Sahne auf Teller verteilen, dann die Esskastanien-Schoko-Masse darüber pressen, so dass das Ganze eine Art Berg bildet. Mit dem Rest der Sahne (quasi als schneebedeckter Gipfel) und Meringues dekorieren.
Tipp: Jeweils eine Kugel Vanilleeis als Basis und eine kandierte Esskastanie als Dekoration bieten sich als Variation an.
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Jetzt weiß ich wie es geht und ab sofort gibt's das bei uns öfter! Spätestens nächsten Herbst. :-)
Danke, Robert, für dieses tolle Rezept!
Als ich noch in Rom gelebt habe, gab es bei uns fast jeden Sonntag Süßes vom Konditor. Kleine Monte Bianco kamen immer mit aufs Tablett. Für mich eine absolute Kindheitserinnerung. Heute wünschte ich mir genauso ein Tablett. Auch mit Spätzlepresse wunderbar geworden :-)
AntwortenLöschenAls kleine Törtchen finde ich sie auch prima. Das mache ich vielleicht mal im Herbst. :-)
Löschensehr gut!!!
AntwortenLöschenbei uns heißt´s einfach Kastanienreis (und ist ohne Baiser), aber ich esse es nicht oft, weil es soo üppig ist und meist viel Schlagobers verwendet wird.
lg
Kastanienreis - das wusste ich noch nicht. Lustig, an Reis erinnert es ja nicht gerade.
LöschenJa, es ist üppig... Manchmal muss das sein, finde ich. :-)
Ja ja, "Runterrechnen" der Kirschwassermenge... ;-) Ist aber wirklich sehr gut gelungen, Dein kleiner Ausflug in die Schweiz. Ich habe beim ersten Anblick, neulich auf FB, schon Heißhunger und Bergsehnsucht bekommen.
AntwortenLöschenIch bekam auch sofort Lust auf Schweiz und Berge und Kälte - damit kann man sich die Schweizsehnsucht daheim stillen. Probier's mal aus, das war erstaunlich unkompliziert und schnell zu machen. Und so richtig gut!!!
LöschenWir hatten letztes Jahr Besuch aus dem Libanon, der sich Vermicelles zum Nachtisch gewünscht hat, weil er schon soviel davon gehört hatte. Den Kirsch mussten wir aus religiösen Gründen weglassen, und prompt fand er das Dessert pottlangweilig. Uns hat es übrigens auch nur halb so gut geschmeckt wie sonst mit Alkohol.
AntwortenLöschenAh, dann ist der Alkohol wohl mit entscheidend... Gut, dass ich ein bisschen mehr erwischt hatte. ;-)
LöschenHallo Barbara,
AntwortenLöschenna das klingt ja wirklich sehr interessant und kommt sofort auf meine Nachkochliste!
Freut mich! :-)
LöschenHallo Barbara, danke für das Rezept - ich lernte Vermicelles bei einem Urlaub in der Schweiz kennen, habe mich da aber nicht selber rangetraut - nun wage ich es...
AntwortenLöschenViel Spaß beim Ausprobieren!
LöschenSehr lecker!
AntwortenLöschenWärst Du nur mal am Wochenende in Reutlingen gewesen. Da gab es etwas ähnliches, nur noch Matcha-Sahne dazu :)
Musste direkt an Dich denken und hätte sofort mein Gläschen mir Dir geteilt!
Matcha mag ich ja gerne, aber das kann ich mir gar nicht richtig dazu vorstellen... Wer weiß! ;-)
LöschenJa, es war zeitlich leider unmöglich, ich war an dem Wochenende am anderen Ende Deutschlands unterwegs, das ging leider mal wieder nicht. Vielleicht nächstes Mal.
Warum ich als bekennender Maronireis (so heißt das bei uns)-Junkie noch nie auf die Idee gekommen bin, die selber zu machen, frage ich mich gerade, denn das klingt wirklich nicht kompliziert. Lediglich am Werkzeug dürfte es mangeln, denn eine Presse mit so einem Durchmesser habe ich nicht. Muss ich mal schauen, wo es so etwas zu kaufen gibt.
AntwortenLöschenIch bilde mir ein, ich hätte das schon kommentiert, aber zurzeit kommen Mails, dass einige Kommentare auf meinem Blog verschwinden, vielleicht auch meine eigenen...
LöschenDen Namen Maronireis merke ich mir, wenn ich mal wieder nach Österreich komme. So ein Werkzeug... hm, evtl. eine grobe Knoblauchpresse?
Wir kennen das auch aus der Schweiz und mögen die Paste. Dass es so einfach geht, Vermicelles selber zu machen dachte ich nicht. Gruß von Gabi
AntwortenLöschenHallo Gabi! Die Paste mag ich im Vergleich dazu inzwischen nicht mehr, das schmeckt so süß und flach im Vergleich. Und selbermachen geht wirkleich einfach! Probier's mal aus! :-)
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