Wahrscheinlich kennt jeder den Moscow Mule. Den Drink gibt es zwar seit Anfang der 1940er, aber erst die letzten ca. 10 Jahre habe ich ihn verstärkt wahrgenommen. Man sieht überall diese typischen Kupferbecherchen, die mit Wodka, Limette und Ginger Beer gefüllt sind. Er ist eine Abwandlung von beliebten Longdrinks wie dem Rickey oder dem
Horse's Neck. Die Geschichte, dass sich ein Wodka-Produzent, der in den USA Fuss fassen wollte, ein Ingwerbierproduzent und jemand, der eine Kupferbecherfabrik geerbt hatte, zusammen setzten und den Moscow Mule erfanden und vermarkteten, liest sich zumindest gut. Ob sie stimmt, sei dahingestellt.
Wichtig ist, das Maultier aus Moskau schmeckt. Und zwar so gut wie das verwendete Ginger Beer - der Wodka geht nämlich ziemlich unter. ;-)
Daher gibt's massenweise Variationen, meist mit anderen Spirituosen und im Longdrink-Glas: Mit Cognac als French Mule, mit Aquavit als Oslo Mule, mit Korn und Apfelsaft als Westphalian Mule, mit Southern Comfort als Southern Mule, mit Bourbon als Kentucky Mule oder mit Tequila als Mexican Mule. Oder man tauscht die Limette aus, z.B. beim Manila Mule mit Calamansi.
Richtig gut schmeckt diese Version, die eine aromatische Spirituose als Basis hat. Auf dem Foto erkennt man das: Mein Wermut versucht dieses Jahr, den Garten zu übernehmen - und Wermut ist die Hauptzutat von Absinth.
Absinth ist typisch für Prag. Das war 1918-38 so, und seit den 1990ern
wieder. Mein kleines Fläschchen stammt von einem Besuch in der
tschechischen Hauptstadt. Erfunden wurde der Longdrink aber in den 1990ern in London.