Sabine von Schmeckt nach mehr - Vom Essen und von den Gefühlen hat damit angefangen und meint, dass sie furchtbar gerne Jahresrückblick-Fragebögen liest, die als Blogstöckchen von verschiedenen Blogs aufgegriffen werden. Sie hat sich Fragen ausgedacht und heute bloggen mit dem Hashtag #foodblogbilanz14 eine ganze Menge Foodblogger und beantworten ihre Fragen. Da bin ich gerne mit dabei. :-)
1. Was war 2014 dein erfolgreichster Blogartikel?
Renner sind bei mir (Suchmaschinen sei Dank) auch ganz alte Rezepte, die schon seit Jahren auf dem Blog sind. Seit Herbst wird wieder verstärkt der Zwiebel-Honig-Sirup gegen Husten angeklickt, den ich einfach mal als Tipp reingestellt hatte. Kein wirkliches Rezept, aber so etwas einfaches ist beliebter als die aufwändigen Kreationen. Das finde ich zwar schade, aber anderen Foodbloggern geht es genauso.
Der Zwiebelsirup ist aber von 2013. Aktuell aus diesem Jahr wird seltsamerweise ein grüner Smoothie am meisten angeklickt, der bis heute kein einziges Mal kommentiert wurde. Verstehe einer diese Statistiken... ;-)
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Das ist eine schwere Frage! Für mich ist die Spielwiese seit Jahren ein schönes Archiv, in dem ich gerne stöbere. Manchmal steht auch etwas zwischen den Zeilen, das nur für mich oder Freunde lesbar ist, das hilft beim Erinnern. Es sind eine Menge gute Rezepte dabei, die ich immer mal wieder mache. Aber was hat mir dieses Jahr besonders viel bedeutet?
Da ist zum einen ein Artikel mit Impressionen eines abendlichen Spaziergangs durch den Shilin Nachtmarkt in Taipei, den ich sehr genossen habe. Ich war das erste Mal in Taiwan und fand es so wunderbar interessant, schön und entspannend dort. Genauso war auch der Nachtmarkt mit lauter gut gelaunten Menschen, die es genossen, dort zu sein, gemütlich über den Markt zu schlendern, die Stände zu begutachten, ab und zu eine Kleinigkeit zu essen und Spaß zu haben - so wie ich. Ich habe in Taiwan auch eine liebe Freundin wieder getroffen und hoffe, dass ich bald einmal wieder hinfahren kann. Das Land ist absolut eine längere Reise wert!
Pasta selbermachen ist eigentlich total einfach und schmeckt so genial, dass ich mich immer frage, warum ich das nicht öfter tue... Im April gab's Ravioli mit Bärlauch-Spargel-Füllung und confierten Tomaten, die waren ein Traum. Ich habe ganz viele Zubereitungsfotos hochgeladen, damit ich mich daran erinnern kann und bald mal wieder was in der Art mache. Hm, ein Dreivierteljahr ohne selbstgemachte Ravioli ist rum... Also nächstes Jahr wieder! (1. Vorsatz für 2015.)
Viel bedeutet mir auch die Erkenntnis, dass ich in einer genussreichen Region lebe. Das ist mir zwar eigentlich bewusst, aber es war schön zu sehen, dass Foodblogger-Touristen meine Wahlheimat Franken genauso zu schätzen wissen. Es macht Spaß, um die halbe Welt zu reisen und es macht Spaß, die nähere Umgebung auszukundschaften, regionale Produkte zu essen und zu trinken. Über das Foodcamp Franken habe ich hier geschrieben.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Je nach Zeit und Lust und Laune stöbere ich mehr oder weniger in Blogs und kommentiere auch gerne, um zu zeigen, dass ich da war. Ich bin einer dieser "alten Blogger", die auch verlinken und Quellen angeben, der Transparenz und des Zusammengehörigkeitsgefühls wegen. Inspirieren tun mich eine Menge Blogs, schon immer und immer noch. Also ist auch dies nur eine Auswahl.
Gerne lese bei Ariane auf Tra dolce ed amaro mit, die oft original italienische Gerichte kocht, die ich noch nicht kenne. Wir haben uns letztes Jahr auch mal persönlich getroffen, als ich mit dem Gärtner der Spielwiese in Rom war. Mein Sommerdrink 2014 zum Wachwerden war der Caffè Shakerato nach Arianes Rezept. Schwer zu empfehlen!
Mir ging es so wie vielen, dass ich Kathas Versuchsreihe Wie schmeckt vegan? verfolgt habe. Daraus ist u.a. der Tierfreitag entstanden, an dem ich mich auch oft beteilige. Ich selbst teste seit September intensiv, wie ich mit veganem Essen zurecht komme und irgendwie war mir von Anfang an klar, dass es zum selben Ergebnis kommen würde: Ganz ohne tierisches will ich nicht leben, aber gedankenlos Wurst aus Massentierhaltung in mich reinfuttern will ich auch nicht. Also, wie früher auch, vielleicht noch bewusster, genau auswählen, was man essen will, auf Qualität achten und einen Schwerpunkt auf tierfreies legen. So verfahre ich inzwischen, ganz vegan ist für mich (nicht nur unterwegs) nicht praktikabel und nicht machbar. Ich halte es für wichtig, sich mehr und mehr ohne tierische Produkte zu ernähren und mehr ohne tierische Produkte zu leben, allerdings geht das, wie Katha schreibt, nur miteinander und nicht gegeneinander. Und mit Phantasie und Kreativität und Austausch. Bei mir sind inzwischen über 100 vegane Rezepte auf dem Blog.
Bei der Turbohausfrau Susi, die auf Prostmahlzeit schreibt, habe ich im März einen Beitrag gelesen, Rettet den Liptauer. Daraus ist inzwischen eine größere Runde entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Gerichte zu retten, die inzwischen oft in Supermärkten gekauft und nicht mehr selbst hergestellt werden. "Wir retten was zu retten ist" ist der Name der Aktion, ich verlinke hier mal auf das Pinterest-Board. Bei der Butterkuchen- und der Knödel-Rettungsaktion war ich auch dabei, und nächstes Jahr geht's sicher weiter.
4. Welches der Rezepte, die du 2014 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Das ist einfach, die Caponata. Im Juni habe ich dieses sizilianische Sommergericht aus Auberginen, Tomaten, Pinienkernen und Kapern das erste Mal gemacht und verbloggt.
Ich mag diese Kombination aus frisch, süß, sauer, würzig, weich, knackig, sommerlich. Sie ist zudem gut auf Vorrat zu machen, so dass man ein paar Tage lang davon essen kann. Perfekt!
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2014 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Ich habe angefangen, sehr viel Veganes in meinen Speiseplan aufzunehmen - und das war komplizierter als ich gedacht hatte und hat mich daher am meisten beschäftigt. Vegetarisch ist einfach, aber was macht man, wenn man auch auf Käse, Milch, Eier verzichten möchte?
Anfang 2013 hatte ich schon einmal angefangen, mich mit dem Thema Veganismus zu beschäftigen und das schnell wieder aufgegeben. Leichter geht es jetzt mit dem Vitamix, der nicht nur Smoothies zaubert, sondern auch bei der Herstellung von Nuss-Musen, milchartigen Drinks und allen möglichen Pasten (z.B. Hummus) große Dienste leistet. Damit habe ich dieses Jahr viel experimentiert. Ich habe inzwischen ein größeres Repertoire und einiges an Erfahrung gewonnen.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
Schwierig... Mandelmus. Ich verwende es gerne statt Sahne in Saucen oder Suppen, oder auch in Desserts. Man kann damit super andicken und bekommt eine milde Cremigkeit hin, ganz ohne tierische Produkte. Gekannt hatte ich es früher schon, aber richtig ausgetestet erst dieses Jahr. Inzwischen mache ich es selber; das könnte ich auch mal dokumentieren und einen Beitrag dazu schreiben (2. Vorsatz für 2015). ;-)
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?
Ich sollte mich echt mal mehr mit Statistiktools beschäftigen... Meine Statistik gibt das auch nicht her, sondern zeigt nur die letzten paar Suchbegriffe. Kürzlich bin ich auf Sophia Loren Rouladen gestoßen, davon habe ich keinen einzigen Begriff im Blog. Heute hat jemand nach süße Pfläumchen gesucht. Das könnte schlüpfrig gemeint sein... Jedenfalls finde ich es lustig.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2015?
Dass ich weiterhin Freude daran habe, meine Küchenerlebnisse mit anderen zu teilen.
So, das war's! :-)
Und hier die Links zu den anderen Jahresrückblicken:
- Schmeckt nach mehr
- Küchenlatein
- Giftigeblonde
- Schlecktüre
- 1x umrühren bitte aka Kochtopf
- Herbs and chocolate
- Cuisine violette
- Gourmandises végétariennes
- Wallygusto
- Prostmahlzeit
- Manuela Rüther
- German Abendbrot
- feed me up before you go-go
- Conjas Eck
- Barsista
- From-Snuggs-Kitchen
- Kebo Homing
- Ninive loves Life
- Jankes Soulfood