Dieses Jahr wurden ja fast alle großen Volksfeste abgesagt; nicht nur die Münchner Wiesn, sondern auch viele regionale traditionellen Feste. Bei mir in der Gegend ganz im Norden Bayerns beliebt sind z.B. das Kulmbacher Bierfest oder das Kronacher Freischießen, die beide dieses Jahr Corona-bedingt nicht stattgefunden haben.
Laute Musik, Fahrgeschäfte, frisches Bier und kulinarische Leckereien - das verbinde ich damit. Um zu kompensieren, dass die Feste dieses Jahr nicht stattfinden und um die letzten schönen Herbsttage auszunutzen, kamen die bayerische Ministerin für Ernährung und einige weitere auf die Idee, dass man diese Feste ja nicht ganz ausfallen lassen muss, sondern sie in kleinerem Umfang zuhause feiern kann! Viele haben eine Biertischgarnitur im Garten und ein paar Deko-Elemente. Da fehlt nur noch ein gutes Landbier aus der Flasche, der Lieblingsmensch und bayerische Schmankerln!
Ziel der Aktion ist es auch, die bayerischen landwirtschaftlichen Produkte und vor allem die Milch- und Käsebauern zu stärken. Als ich eine Mail von der mit der Aktion betrauten Agentur bekam, ob ich das unterstützen möchte, habe ich nicht lange nachgedacht und gleich ja gesagt.
Unsere bayerische frische Vollmilch und der typische Käse der Region fehlen mir immer, wenn ich im Ausland bin. Vor allem in China war das heftig, da man früher dort höchstens mindere Qualität an Schmelzkäse zum Überbacken bekam. Daher genieße ich die Vielfalt, die ich hierzulande finde und arrangiere gerne verschiedene Sorten Käse zu einer bayerischen Käseplatte.
Auf dem Holzbrett sind der klassische Champignon-Käse, der in seiner Reifehaube cremiger und würziger wird, Allgäuer Emmentaler und Bergkäse, der mit Weizenbier affinierte Herzkraxler Bierkäse und natürlich Obazda. Letzteren kann man fertig kaufen oder mit einem guten bayerischen Camembert als Basis auch selber herstellen (Rezepte hier und hier).
Mir gefallen auch deftige Käse- oder Wurstsalate, die man bei Volksfesten oft bekommt. Man kann sie selbermachen und dabei wunderbar variieren - und hat so jedes Mal einen anderen Salat. Ich habe diesmal Käse und eine einfache Fleischwurst kombiniert und mit Essiggurken sowie etwas weißem bayerischen Rettich gemischt. Dazu passt eine frische Butterbrezel.
Die Zubereitung meines Käse-Wurst-Salates geht eigentlich ganz einfach, man muss nur ein wenig schnibbeln. Wichtig dabei ist die Salatsauce, an der man nicht sparen darf. Sie enthält neben normalem Senf, der zu jeder guten Vinaigrette gehört, auch etwas bayerischen süßen Weißwurstsenf. Ganz original ist das nicht, aber ich mag diese leichte Süße sehr gerne.
Wenn man auf die Fotos klickt, werden sie größer und man sieht die einzelnen Zubereitungsschritte besser. Der Salat braucht keine Zitrone und keinen normalen Essig, sondern schmeckt am besten mit der Flüssigkeit der Essiggurken aus dem Einmachglas, das ja auch Essig enthält.