Für den Likör benötigt man "grüne Nüsse", d.h. unreife Nüsse, die klassischerweise um Johanni (24. Juni) herum vom Baum gepflückt werden, also in der zweiten Junihälfte. Es geht auch bis Anfang oder Mitte Juli, je nach Region.
Diese werden etwas klein geschnitten und in ein geräumiges Gefäss gegeben, mit Gewürzen versehen und mit Alkohol aufgegossen. Nicht vergessen, die Hände zu waschen (oder besser: Handschuhe tragen), nachdem man die Nüsse geschnitten und abgefüllt hat!
Jetzt braucht man Geduld - es dauert einige Monate, bis man die Flüssigkeit abgießen kann und mit Zucker vermischt, um den Nusslikör zu erhalten.
Interessant finde ich, dass die Nüsse und die Flüssigkeit sich im Laufe der Zeit richtig dunkelbraun verfärben. Man sollte übrigens darauf achten, dass das Gefäss dicht ist - braune Ränder von Holzarbeitsplatten lassen sich sehr schwer entfernen...
So sieht der Likör dann aus:
Der Walnusslikör ist ein super Mitbringsel oder Geschenk - auch zu Weihnachten, wenn jemand schon so lange im voraus planen möchte.
Mit den Zutaten und Gewürzen kann man etwas spielen. Mir schmeckt er so am besten:
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Barbaras Walnusslikör |
Kategorien: | Getränke, Likör, Walnuß |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
8 | Grüne Walnüsse | ||
1 | Ltr. | Korn, Doppelkorn, Wodka o.ä | |
1 | Zimtstange | ||
2 | Sternanis | ||
1 | Vanilleschote | ||
5-8 | Gewürznelken | ||
2 | Kardamom | ||
1/8 | Teel. | Muskatnuß, gerieben | |
H | SPÄTER | ||
300 | Gramm | Zucker |
Quelle
eigenes Rezept nach verschiedenen Quellen |
Erfasst *RK* 08.07.2008 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Walnüsse am besten Ende Juni ernten, sie sollen grün und weich sein. Der Überlieferung nach ist der 24. Juni der beste Tag, je nach Region geht es aber auch bis ca. 10. Juli.Die Nüsse halbieren oder vierteln, mit Alkohol und Gewürzen in ein Einmachglas füllen und an einem sonnigen Platz 2-3 Monate ziehen lassen.
Während dieser Zeit wird der Inhalt dunkel.
Dann den Zucker in der Einlegeflüssigkeit auflösen, das Ganze durch ein feines Sieb seihen, wobei Nüsse und Gewürze entfernt werden.
Den Likör in Flaschen aufbewahren und als Digestif servieren.
Tipps:
Mit den Gewürzen kann man etwas variieren, manche geben noch etwas Zitronenschale dazu oder verzichten auf Kardamom - der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!
Auch mit der Menge Zucker kann man variieren, je nachdem, wie bitter oder süß man den Likör möchte.
Man kann auch hochprozentigen Alkohol aus der Apotheke verwenden, dann entsprechend Zuckersirup mit Wasser ansetzen, damit der Alkoholgehalt wieder gesenkt wird.
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Das ist ein tolles Rezept. Wenn ich jetzt noch einen Walnussbaum finde... muss mal die Augen aufhalten.
AntwortenLöschenWalnüsse könnte ich schon bekommen, aber das Rezept gebe ich mal an meine Mutter weiter.
AntwortenLöschenAlso wirklich, immer wieder sehr extravagante Schmankerln an der Du uns teilhaben lässt. Dein Rezept gebe ich an einen Bekannten weiter der liebt nämlich so etwas. Merci.
AntwortenLöschenDas ist ja toll. Ich bin fasziniert. Sobald ich einen Walnussbaum finde, muss ich das auch ausprobieren.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Erinnerung: Mir fällt immer erst ein, dass ich Walnüsse grün ernten wollte, wenn sie reif sind...
AntwortenLöschenDieses Jahr kam die Erinnerung zur rechten Zeit!
Kein Baum - Kein Likör :-(
AntwortenLöschenHeeeh, das wär doch mein Post gewesen. Aber meine Walnüsse können erst morgen oder übermorgen gepflückt werden, weil es hier seit Tagen aus allen Kübeln schüttet. Österreich wird grad von der Landkarte gespült. Es ist echt furchtbar hier.
AntwortenLöschenMan kann nicht früh genug an Weihnachten denken :-))
AntwortenLöschenDen Likör würd ich schon gerne mal probieren - das Selbermachen scheitert auch mangels Baum ;-)
AntwortenLöschenLeider auch hier kein derartiger Baum in Sicht. Grüne Walnüsse können auch gekocht und dann mit Gewürzen und Honig eingelegt werden. Seeehr Leecker!
AntwortenLöschenAber wie schmeckt denn jetzt der Likör?
Danke für die Erinnerung, es ist ja schon Johanni vorbei, ohne Nussernte für den Nocino. Aber da die Vegetation hier etwas hinter Italien zurück liegt, wird es Ende Juni sogar besser sein :-)
AntwortenLöschenDiesen Likör werde ich ganz sicher ausprobieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Mary
Upps, schon so spät wieder :-) Gut, dass Du mich erinnerst und das Rezept gleich mitlieferst!! Da werde ich am Wochenende gleich mal Nüsse pfücken gehen! Liebe Grüsse Andrea
AntwortenLöschenLiköre habe ich auch noch nie gemacht, sollte ich vielleicht auch mal nach holen.
AntwortenLöschen@ Schnuppschnuess: Meist wachsen sie nicht wild, d.h. Du musst die Gartenbesitzer fragen oder schnell sein. ;-)
AntwortenLöschenIch würde Dir natürlich gerne welche abgeben - Du musst nur vorbeikommen... ;-)
@ Sivie: :-)
@ Johannes: Danke für das Kompliment. :-)
@ kochend-heiss: Schmeckt wirklich lecker.
@ Monika: Mir ging das auch immer so - deshalb habe ich diesen Post am 24. Juni gebloggt. :-)
Dieses Jahr bin ich ehrlich gesagt auch noch nicht dazu gekommen, welchen anzusetzen - die Fotos waren vom letzten Jahr.
@ lamiacucina: Schade. :-(
@ Buntköchin: Das mit den Überflutungen habe ich mitgekriegt - schlimm! Bei uns war's auch heftig, gerade bin ich etwas nördlich, 27 Grad und Sonne.
@ sammelhamster: Stimmt. ;-)
@ Eva: Hm, den haben wir... Du bist jederzeit herzlich zu einem Nusslikör-Test eingeladen!
@ kulinaria katastrophalia: Von den eingelegten Nüssen habe ich auch schon gehört - müsste man mal ausprobieren.
Der Likör schmeckt lecker - hat einen leicht nussigen Geschmack, etwas herb, aber doch süß und würzig. Eigen, aber super.
@ Houdini: Eben, ich denke auch, dass das noch ein paar Tage Zeit hat. Letztes Jahr hatte ich die Nüsse am 8. Juli geholt.
@ Mary: Willkommen hier und viel Spass beim Ausprobieren!
@ Andrea: Ja, die Zeit vergeht...
@ Andy: Das lohnt sich. :-)
Also Hände waschen beim Arbeiten mit Lebensmitteln ist ja klar. Aber warum sprichts du das direkt im Zusammenhang mit den Nüssen an? Was gibt es da zu beachten?
AntwortenLöschen@ Dame vom Grill: Walnüsse färben fürchterlich - wenn man nicht aufpasst, hat man dann dunkelbraune Flecken an den Händen und überall. Das ist auch bei den grünen Nüssen so. Deshalb habe ich das so deutlich hingeschrieben.
AntwortenLöschenManche Leute färben sich ihre Haare mit einem Extrakt aus Walnüssen (wie das geht, weiß ich aber nicht).
Interessant, das mit den Nüssen kleinschneiden wusste ich noch nicht. Ich sollte wieder einmal so einen Likör ansetzen. Vom Geschmack her ist er ja wunderbar.
AntwortenLöschen@ KochSinn: Ich wusste gar nicht, dass man ganze Nüsse nehmen kann - funktioniert das? Eigentlich auch eine gute Idee.
AntwortenLöschenSo einen Likör will ich seit Jahren machen, aber irgendwie soll es nicht sein. Mittlerweile habe ich auch keinen Walnussbaum mehr in greifbarer Nähe. Schade.
AntwortenLöschenViele Grüße
OH, OHHHHH, an diesem Likör sollte man ein Warnschild "Achtung bei zwei-drei Gläsern zuviel, lebenslanger Ekel" anbringen;-)))) Schlimme, sehr schlimme Erinnerungen, lassen mich noch heute vor der Herstellung zurückschrecken:-).
AntwortenLöschenBis auf den Kardamom und den Muskat sind unsere Rezepte ziemlich ähnlich. Ich bin mir sicher, da haben wir beide ein ziemlich feines Tröpfchen produziert. :-)
AntwortenLöschenNusslikör - ich kenne ich auch als Nussschnaps oder Walnussschnaps. Hat meine Großmutter auch immer gemacht. Danke fürs Rezept!
AntwortenLöschen@ Petra: Dann solltest Du kommenden Juni mal hierher kommen und mich besuchen! :-)
AntwortenLöschen@ Heidi: Oops, guter Tipp - da halte ich mich dann besser etwas zurück... ;-)
@ Buntköchin: Ja, mit den Gewürzen kann man sicher etwas improvisieren - ich finde auch beide Versionen toll! :-)
@ Miriam: Ja, er hat viele Namen. Viel Spass beim Nachmachen nächstes Jahr.
Die Nüsse hab ich schon bestellt bei meiner Freundin ... dein Rz hat mich schon lange gereizt jetzt wird´s gemacht ;o)
AntwortenLöschenLg Kerstin
Liebe Barbara, vielen Dank für die Erinnerung an das Rezept. Ich weiß ja seit letzter Woche, wo ich Walnüsse bekomme und werde gleich einen Pott Likör ansetzen.
AntwortenLöschenHabe dein Walnusslikörrezept bei Löwenmäulchen gefunden... aber leider sind die Nüss im Nachbarsgarten schon hart... geht wohl gar nicht nicht mehr oder?
AntwortenLöschen♥-liche Grûsse Brigitte
@ Smilla: Ich hab's dieses Jahr leider auch verpasst... Bei uns sind die Nüsse schon zu groß, sie sind dann schon so fest, dass man kaum mehr durchkommt und vom Wachstum her zu weit. Angeblich kann man sie dann nicht mehr für Likör verwenden. Auf der anderen Seite, wenn Du ein Beil nimmst und es trotzdem probierst? Es schmeckt evtl. etwas anders, weil sie reifer sind, aber vielleicht sogar besser... ;-)
AntwortenLöschenSonst: Bis nächstes Jahr warten. :-)
Hab noch wirklich noch nie in meinem leben einen Likör gemacht. Dieser sah aber so lecker aus, dass ich ihn gleich mal ausprobieren werde. Vielleicht kriegen meine Kollegin demnächst mal eine Kostprobe!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Hannover