So langsam wird es Zeit, also bin ich in die Speisekammer geschlendert und habe mich auf die Suche gemacht. Klassiker zum Vergessen sind auch bei mir rote Linsen oder Amarant, die ich bei meiner letzten Begehung gleich zusammen verarbeitet hatte.
Diesmal bin ich aber auf ganz etwas anderes gestoßen... Da schlummerte doch tatsächlich noch ein halber Biskuitboden!
Die eine Hälfte hatte ich für eine Torte verwendet, den Rest einfach abgestellt - und vergessen.
Also habe ich kurz überlegt und losgelegt. Seit langem war nämlich mal wieder Tiramisu gewünscht, Espresso habe ich schnell welchen gekocht, Mascarpone war im Kühlschrank (auch so etwas, was ich oft vergesse...), Amaretto lagert im Schnapschrank, frische Eier waren auch in der Speisekammer, also los.
Da ich keine große Schüssel machen wollte, habe ich Kreise aus dem Biskuit ausgestochen und ein Dessert im Glas gemacht.
Tiramisù ist ein Klassiker, dachte ich. Aber auch hier wird diskutiert und es kann gut sein, dass das italienische Dessert erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts erfunden wurde. Zudem streiten einige Regionen darüber, wer Tiramisu oder Vorläufer davon erfunden haben könnte.
Nach Deutschland oder zumindest in die Region, in der ich aufgewachsen bin, kam Tiramisù in den 1980er Jahren. Ich erinnere mich noch gut daran, wie Bekannte dafür extra "Käse" aus Italien mitbrachten, damit sie es herstellen konnten. Irgendwann gab es Mascarpone dann in ausgesuchten Läden zu kaufen und ab Mitte der 1980er Jahre fehlte Tiramisu auf keinem Party-Buffet.
Mein Rezept von damals könnte noch irgendwo in einer Zettelsammlung verborgen sein, aber inzwischen mag ich eine nicht ganz klassische Version, in der etwas steif geschlagenes Eiweiß dazu kommt. Das macht das Ganze etwas leichter. Ursprünglich enthielt Tiramisu wohl auch keinen Alkohol; ich mag die 80er Jahre Variante mit Amaretto am liebsten.
Statt einer großen Form eignen sich auch Portionsgläser. Auch für ein Party-Buffet im Jahre 2014. ;-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Tiramisù im Glas |
Kategorien: | Süßspeise, Kalt, Italien |
Menge: | 3 bis 4 Gläser |
Zutaten
1 | Biskuitboden* 26 cm Durchmesser; angetrocknet | ||
-- und ausgestochen, 6-8 Scheiben | |||
100 | ml | Espresso; abgekühlt | |
50 | ml | Amaretto oder Marsala | |
250 | Gramm | Mascarpone | |
3 | Eigelb | ||
1 | Teel. | Vanillezucker | |
2-3 | Essl. | Feiner Zucker | |
2 | Eiweiß | ||
1 | Prise | Salz | |
Kakaopulver; wer mag |
Quelle
Standardrezept, meine Version |
Erfasst *RK* 27.04.2014 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Aus dem Biskuit mit Hilfe der Gläser oder eines passend großen Ausstechers 6-8 Scheiben ausstechen.Espresso mit Amaretto oder Marsala mischen und in eine kleine Schüssel geben.
Eigelb mit Vanillezucker und Zucker schlagen, bis eine cremige Masse entstanden ist. Den Mascarpone unterrühren, und zwar so lange, bis eine homogene Masse entstanden ist.
Eiweiß mit Salz steif schlagen und vorsichtig unter die Eigelb- Zucker-Mascarpone-Mischung ziehen.
Nun die Gläser schichten. Dazu jeweils erst eine Scheibe Biskuit in die Espresso-Alkohol-Mischung tunken und ins Glas geben, dann einige Löffel der Eier-Mascarpone-Creme darüber geben, dann wieder eine in Espresso-Alkohol-Mischung getunkte Biskuitscheibe, dann wieder Eier- Mascarpone-Creme.
Die Gläser im Kühlschrank einige Stunden kalt stellen.
Vor dem Servieren mit Kakao bestäuben.
* Klassisch wäre Pan di Spagna, es geht aber auch gut mit Resten von normalem Biskuit. Ich verwende dafür Reste vom Biskuitboden für Obstkuchen oder Torte, siehe Rezept http://barbaras-spielwiese. blogspot.de/2007/06/biskuit.html. Es eignen sich auch Krümel, die man dann mit Flüssigkeit tränkt und in die Gläser drückt. Statt Biskuit kann man auch Löffelbiskuits verwenden; dann etwas weniger Zucker verwenden.
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Mit Biskuitresten arbeite ich übrigens öfter. Auch sehr lecker war die kleine Biskuitleckerei mit Himbeeren und Sahne, die ich hier (klicken!) verbloggt hatte.
Der trockene Biskuitboden wurde also perfekt verarbeitet und ist daher mein Beitrag für den aktuellen Blog-Event.
Guter Denkanstoß, das würde ich auch mal gerne wieder verspeisen. Leider habe ich nie Amaretto im Vorrat und für eine Portion Titamisu in zehn Jahren, lohnt sich das auch nicht wirklich.
AntwortenLöschenAber die Erinnerung an die frühen 80er ist klasse. Bei uns kam es auch damals an. Als ich noch ein Kind war, wusste ich gar nicht, wie dieses Dessert hieß. Im Ort gab es ein sehr teures italienisches Lokal, wo immer eine große Schüssel von dem Zeug auf dem Dessertwagen stand. - Von Mascarpone hatten wir damals noch nie etwas gehört.
Bin gleich da. Ich liebe Tiramisu :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Renate
@Nata: Ja, vom Alter her sind wir nicht so sehr auseinander und Tiramisu kam wohl einigermaßen zeitgleich in den Großräumen Stuttgart und Köln an.
AntwortenLöschenAmaretto verwende ich auch fast nur für Tiramisu...
@Dinkelhexe: Willkommen, ich freu' mich auf Dich! :-)
Biskuitboden für das Tiramisu zu verwenden, ist eine tolle Idee und perfekt, wenn der Vorratsschrank dadurch wieder etwas übersichtlicher wird ;-)
AntwortenLöschenGanz ideal für das süße Buffet.
AntwortenLöschenEine gute Idee, das Tiramisu im Glas anzurichten! Allerdings frage ich mich, wie groß Dein Vorratsraum ist, wenn da sogar Bisquitböden verschwinden :-)
AntwortenLöschen@Melli: Eben. Ich mag Biskuit lieber als diese süßen Löffelbiskuits, die man sonst klassischerweise verwendet.
AntwortenLöschen@Toettchen: Genau. Buffet-Gerichte im Glas sind immer beliebt, das gibt gerade bei Tiramisu auch keine so optisch unansehnliche Masse, die man bei großen Schüsseln oft hat.
@Susanne: Ja, das ist eine richtige kleine Speisekammer mit 3 Regalen drin - und ich habe echt den Überblick verloren...
Es wär toll wenn Du größere Glaeser hättest :)
AntwortenLöschen;-)
LöschenEine schöne Idee, Tiramisu im Glas als kleine Portion anzurichten. Werde ich auch machen. VG Tobias
AntwortenLöschenDesserts in Gläsern finde ich ansprechend. Da weiß man gleich, was man bekommt. :-)
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