Mittwoch, 24. August 2016

Pfefferminzsirup

Die Rettungstruppe der Aktion Wir retten was zu retten ist, ist heute wieder aktiv. Um 8 Uhr früh findet man auf deutschsprachigen Foodblogs eine große Anzahl Rezepte für selbstgemachte Liköre und Sirups. Der Hashtag #wirrettenwaszurettenist hilft bei der Suche, außerdem habe ich unten alle Beiträge verlinkt.

Wir überlegen ja immer gemeinsam, welche Produkte trotz bedenklicher Inhaltsstoffe oft gekauft werden, obwohl man sie einfach selber herstellen könnte. Bei Likören ist es schwierig zu erfahren, was man kauft, da die Zutaten nicht auf der Flasche stehen müssen. Bei Sirups findet man im Kleingedruckten Zutaten, die man ohne Nachschlagen oder Lebensmittelchemiestudium nicht versteht. Dabei braucht es dafür eigentlich nur Wasser, Zucker und die Zutat, nach der der Sirup schmecken soll - mehr nicht! :-)

Selbstgemachter Pfefferminzsirup

Die Lebensmittelindustrie behilft sich gerne mit Farb- und Aromastofffen, die zum Teil nicht unbedenklich sind. Man erhält dadurch eine stärkere Färbung, längere Haltbarkeit und kann billigere Zutaten verwenden. Das rechnet sich.

Ich habe mich diesmal für Pfefferminzsirup entschieden, da er (neben dem Himbeersirup meiner Oma) einer der ersten ist, an die ich mich erinnere. In der vierten Klasse war ich zu Gast in einer französischen Familie, da gab's den knallgrünen Pfefferminzsirup mit frischem kaltem Leitungswasser aufgegossen als erfrischendes Getränk. Frankreich fand ich über viele Jahre lang eh super, was verschiedenste Geschmacksrichtungen an Sirup und die bunten Farben anging. Eine Zeitlang habe ich immer mal Sirup mitgebracht - ohne groß auf die Zutatenliste zu schauen.

Zucker, Wasser, natürliches Minz-Aroma, Farbstoff Tartrazin E102 (kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen), Farbstoff Brilliantblau FCF E133 - das ist die Zutatenliste einer der bekannteren Marken für Pfefferminzsirup. Ich kann mich jetzt nicht erinnern, ob ich vor knapp 40 Jahren in Frankreich Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit hatte; aktiv war ich sicher. Und vielleicht war die Zutatenliste damals ja eine andere. Heute versuchen verantwortungsbewusste Eltern, E102 zu vermeiden. Es steht neben den oben genannten Nebenwirkungen auch im Verdacht, Allergien und Krebs auszulösen und soll giftig sein. In Spanien gibt es den gelben Farbstoff im Supermarkt; er bringt statt Safran satte Farbe an Paella und an anderes.

Der Farbstoff war in Deutschland außer in Hochprozentigem und in Österreich komplett verboten, wurde aber im Zuge einer EU-Angleichung wieder erlaubt. Wenn ich mir dann noch die Herkunft des Wortes Sirup als süßer Heiltrank vorstelle und mir überlege, wie schnell und einfach so ein Sirup zusammen gerührt ist, dann gibt's nur eins: Selbermachen! :-)

Zubereitung Pfefferminzsirup

Man braucht frische Pfefferminze, die man im Garten (sie neigt ja zum Wuchern!) findet oder auch beim türkischen Gemüsehändler in großen Büscheln kaufen kann. Dazu noch Wasser, Zucker und ein wenig Zitrone. Alles wird aufgekocht und durchgesiebt und in eine Flasche gefüllt.

Pfefferminzsirup

Hier das ausführliche Rezept mit einer Variation und weiteren Informationen.


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Pfefferminzsirup
Kategorien: Getränke, Sirup, Limonade
Menge: 1 Fläschchen ca. 250-300 ml

Zutaten

250mlWasser
250mlZucker
1SpritzerZitronensaft; frisch gepresst
2HandvollMinzeblätter (möglichst wenig Stielteile dabei)

Quelle

improvisiert
Erfasst *RK* 21.08.2016 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Wasser in einen Topf oder eine Kasserolle geben und aufkochen lassen. Den Zucker zufügen und umrühren, bis er sich aufgelöst hat. Ein wenig köcheln lassen, so dass Wasser verdampft (3-5 Minuten). Dann den Topf vom Herd nehmen und den Zitronensaft und die Minzeblätter zufügen.
Zugedeckt über Nacht ziehen lassen.

Die Flasche sterilisieren: Dafür Wasser aufkochen und in die Flasche füllen, auch den Verschluss und einen Trichter mit kochendem Wasser übergießen. Das geht am besten in einem Spülbecken.

Die Pfefferminz-Zucker-Sirup absieben und in den Topf oder die Kasserolle zurück gießen. Erhitzen und kurz aufkochen.

Das heiße Wasser aus der Flasche kippen. Den sehr heißen Minzsirup mit Hilfe eines Trichters in die Flasche füllen und diese sofort verschließen.

Tipps:

Man kann natürlich gleich eine größere Menge zubereiten; dazu einfach die Zutatenmengen erhöhen.

Wer weniger Zeit hat, kann als Alternative die Pfefferminzblätter auch kurz mitkochen (nicht länger als 4-5 Minuten) und dann gleich absieben; so spart man sich die Zeit für das Ziehenlassen über Nacht und das Minzaroma wandert auch in den Sirup.

Kühl und dunkel aufbewahrt hält sich der Sirup ca. 1 Jahr. Geöffnet sollte er im Kühlschrank aufbewahrt werden; er hält sich dann noch einige Wochen.
=====

Dieser erfrischende Pfefferminzsirup ist mein Beitrag zur aktuellen Aktion von Wir retten was zu retten ist.

Logo Wir retten was zu retten ist, Logo by Zorra Kochtopf

Schaut mal, was Ihr sonst so findet - da sind heute wieder erprobte, neue, kreative, klassische Rezepte für Sirup und Likör bei meinen Mitstreiter/-innen. Und ein Dank geht wieder an Sina und Susi für die Initiative und die Organisation. Hier die Links:

Klickt Euch durch, es lohnt sich!:-)

Die Rezepte werden später auch auf das Pinterest-Board und die Facebook-Seite der Aktion Wir retten was zu retten ist hochgeladen.

32 Kommentare:

  1. Schnapp, schon ist das Rezept mitgenommen! Meine Minze wuchert nämlich gerade wie wild, daher passt mir das gerade bestens.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Meine wuchert dieses Jahr leider gar nicht, bzw. sie war von Läusen und jetzt von Käfern befallen. Zum Glück gab's an anderen Stellen im Garten noch welche.

      Löschen
  2. So leid es mir tut, aber an Sirup kann ich nicht mehr ran. Bei uns zu Hause gab es früher nur Sirup. Da meine Mutter sehr wenig Geld hatte, war das eine billige Alternative. Ich finde aber dein Rezept klingt sehr lecker und aus frischen Zutaten ist so ein Sirup sicher ein schönes Getränk.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Katrin, das klingt ja nach einem richtigen Sirup-Trauma! Gesünder als mit gekaufter Limo bist Du damit aber sicher aufgewachsen. :-)

      Löschen
  3. Den stell ich mir richtig erfrischend vor, genau richtig im Sommer!

    LG Wilma/Pane-Bistecca

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Seit gestern ist sogar auch Sommer. Das passt also! :-)

      Löschen
  4. Minz Sirup war bei mir auch mit im Gedankenkarussell - bei mir wuchert die Minze nämlich auch ganz wild vor sich hin. Der klingt auf jeden Fall super lecker und passt doch eigentlich immer!:)

    Liebe Grüße,
    Katha

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Stimmt, ich überlege schon, wie man ihn kombinieren kann. Ist bestimmt auch gut geeignet für Eis. Und Cocktails. Und... ;-)

      Löschen
  5. Liebe Barbara,
    ist eine super Idee unbedingt wieder mal Minz-Sirup zu machen. Meist mache ich nur Likör :). Bestimmt ist es auch interessant mal auszuprobieren wie die einzelnen Minzsorten als Sirup rüber kommen. Danke für die super Idee und das Rezept. Einen wunderschönen Tag und liebe Grüße
    Ingrid

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Minzlikör habe ich noch nie gemacht, das wäre auch mal eine Idee. Und die verschiedenen Minzesorten schmeckt man sicher durch. Ich hatte vor allem Pfefferminze.

      Löschen
    2. Liebe Grüße zurück und auch Dir einen schönen Sommertag!

      Löschen
  6. Minz Sirup! Sehr sehr lecker, ich hab ihn letztes Jahr oder wars vor zwei Jahren mit Zitronenmelisse gemeinsam versirupt! Einer meiner liebsten Sirupe, grad weil ich MInze liebe!
    Leckeres Rezept, Barbara!
    lg. Sina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Zitronenmelisse finde ich auch total klasse. Damit habe ich auch schon gebacken und Sorbet gemacht. Sirup wäre sicher einen Versuch wert!

      Löschen
  7. mmhhh, ich mag Minze!!
    Ich kaufe gerne einen "5-Minze-Sirup" von einem Ab-Hof-Erzeuger, wobei ich aber gar nicht weiß, was für 5 Minzen drin sind.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ob man die 5 Minzen dann noch rausschmeckt? ;-)

      Aber der klingt gut. Ab-Hof-Erzeuger bieten oft tolle Produkte.

      Löschen
  8. Die Minze wuchert dieses Jahr bei uns - das wäre gleich mal eine gute Idee :D

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bei mir war die Minze dieses Jahr seltsam abgefressen und voller neonminzfarbener Käfer - aus meinem Haupt-Minzbeet konnte ich gar nichts ernten. Zum Glück wuchert Minze ja, also fand ich woanders welche. :-)

      Löschen
  9. hach, der knatschgrüne Minz-Sirup, an den erinnere ich mich auch aus Frankreich-Urlauben... und für einen Likör hab ich mir extra mal "Kiwi-Grün" zugelegt, schmeckt einfach nochmal besser als wenn er farblos ist. Schönes Rezept!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Kiwi-Grün klingt gut! Ich kämpfe immer mit mir, ob ich es wirklich so farbig will. Vanillepudding habe ich ja aus Spaß mit Kurkuma gelblich gefärbt, da würde das Kiwi-Grün dem Pfeffermizsirup auch stehen... ;-)

      Löschen
  10. Hmm, den französischen supergrünen Sirup mochte ich nie, der war mir zu künstlich... Aber bei dem muss ich mal ausprobieren, ob er mir schmeckt!
    LG Sylvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ehrlich gesagt schmeckt der selbstgemachte Minzsirup anders als der gekaufte - wahrscheinlich einfach weniger künstlich! ;-)

      Und so schön nach Minze. Ich mag ihn.

      Löschen
  11. Ein ganz toller, informativer Beitrag für alle Siruphersteller oder solche, die es jetzt werden wollen. Und lecker erfrischend obendrein ♡

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der Pfefferminzsirup ist perfekt erfrischend bei dem sommerlichen Wetter jetzt. :-)

      Löschen
  12. Meine Minze wurde dieses Jahr komplett von Raupen gefressen. Muss also bis nächstes Jahr warten mit dem Nachkochen. ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bei mir waren es glaube ich Läuse und dann Käfer. Raupen habe ich keine gesehen...

      Nächstes Jahr wuchert äh wächst sie bestimmt wieder! :-)

      Löschen
  13. Tolles Plädoyer fürs selber machen. Minz-Sirup klingt gut. Wenn mir für meine Balkonminze nichts Anderes einfällt, mache ich das auch. Danke für den Tipp!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Minze neigt ja zum Wuchern - da braucht man solche Rezepte, bei denen man viel davon unterbringen kann. ;-)

      Löschen
  14. Ich kann mich denjenigen, die vor mir kommentiert haben nur anschließen: eine sehr leckere Idee und wesentlich gesünder als die industrielle Alternative aus dem Supermarkt!
    Liebe Grüße, Tanja

    AntwortenLöschen
  15. Mhhh, das klingt richtig erfrischend. Ich stell mir den gerade mit einem kühlen Weißwein vor. Sehr köstlich.

    Liebe Grüße
    Ines

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oder mit Prosecco. Auch zum Mixen für Cocktails kann ich ihn mir gut vorstellen.

      Löschen
  16. Das wäre wirklich interessant, in den 1970er Jahren gab es glaube ich andere Lebensmittelchemie als heute.

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über Kommentare und einen freundlichen Austausch.

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden sich in der Datenschutzerklärung auf dem Blog und in der Datenschutzerklärung von Google.