Freitag, 8. August 2025

Liang Fen (chinesische kalte Nudeln)

Die letzten Wochen war's richtig herbstlich, aber jetzt soll es wieder wärmer werden. Am Wochenende erwarten manche Regionen wieder 30°C. Da wird es Zeit, nochmal nach sommerlichen Rezepten zu suchen, die sich schnell zubereiten lassen. 

Genau das ist unser Thema: Die Rettungstruppe ist wieder unterwegs und postet heute leichte Sommerküche. Im Supermarkt verlocken Fertigsalate oder abgepacktes Sushi, alternativ gibt's viele dieser Instant-Nudeln, die man nur kurz mit kochendem Wasser aufkocht. Zu meiner Studentenzeit habe ich viele davon konsumiert, sie waren billig und machten satt.   

Liang Fen (Kalte Nudeln aus Mungbohnenstärke)
Neben Mehl sind darin inzwischen Palmfett, Glutamat, Glukosesirup, Säureregulatoren und Verdickungsmittel enthalten. Letzteres heißt E466 und ist uns besser bekannt als Tapetenkleister. Die Lebensmittelindustrie verwendet ihn gerne, obwohl er im Verdacht steht, chronische Entzündungen der Darmschleimhaut zu fördern. Das brauche ich nicht... 

Da wir schnelle und leichte Rezepte suchen und ich Lust auf Nudeln hatte, fiel mir ein Gericht ein, das ich in China gerne gegessen habe. Einfaches Streetfood, das ich vor allem im Süden des Landes gegessen habe, in Yunnan oder Sichuan, wo es heiß werden kann.   

Zubereitung Liang Fen
Aus Mungbohnenstärke und Wasser wird eine Art Pudding gekocht, von dem dann mit Hilfe eines speziellen Geräts Nudeln abgeraspelt werden. Sie schmecken sehr leicht, neutral, nach nichts.

Wichtig ist daher die Sauce. Hier gab es je nach Verkäuferin, Region, Markt unterschiedliche Zutaten, meist sehr scharf. Ich habe für meine homemade Version vier Saucen bzw. Essige und Öle verwendet, die ich zusammen gekippt habe. Im würzigen Chili-Öl ist etwas Glutamat, aber kein Tapetenkleister.

Zubereitung Liang Fen mit Sauce
Außerdem habe ich Knoblauch und Frühlingszwiebeln als frische Komponenten verwendet. Etwas gerösteter Sesam als Crunch schmeckt auch sehr lecker, oder frische Kräuter, z.B. Koriander. Weitere Tipps verstecken sich im Rezept.   

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Liang Fen (Kalte Nudeln aus Mungbohnenstärke)
Kategorien: Teigware, Kalt, Sommer, China
Menge: 1 Rezept ergibt ca. 6-8 Portionen Nudeln

Zutaten

H FÜR DIE STÄRKENUDELN
750ml Wasser
125ml Mungbohnenstärke
125ml Kaltes Wasser
H FÜR DIE SAUCE
6-8  Knoblauchzehen; gehackt oder gepresst
6Essl. Helle Sojasauce
6Essl. Schwarzer Reisessig, z.B. Chinkiang-Essig
1-2Essl. Geröstetes Sesamöl
4-6Essl. Chinesisches Crispy Chili-Öl o.ä.
H ALS DEKORATION
3  Frühlingszwiebeln; in Ringe geschnitten
   Chili; in Ringe geschnitten (wer mag)
1Teel. Sesamkörner, geröstet (wer hat und mag)

Quelle

 nach verschiedenen Rezepten in Büchern und Internet,
 u.a. https://redhousespice.com/mung-bean-jelly
 Erfasst *RK* 05.08.2025 von
 Barbara Furthmüller

Zubereitung

Eine hitzebeständige Form bereitstellen.

Die 750 ml Wasser in einen Topf geben und zum Simmern bringen. In der Zwischenzeit die Mungbohnenstärke und die 125 ml Wasser in einer Schüssel gut verrühren. Es dürfen sich keine Klümpchen bilden.

Sobald das Wasser im Topf anfängt, am Boden viele kleine Bläschen zu bilden, ist es heiß genug, um weiter zu machen. Die Herdplatte auf niedrige Hitze herunterdrehen. Die Stärke-Wasser-Mischung nochmal kurz aufrühren und unter Rühren ins heiße Wasser geben. Nun ca. 2 Minuten lang ständig rühren, am besten mit einem Spatel. Sobald sich große Luftblasen bilden, dickt die Mischung an, ähnlich wie bei einem Pudding. Ganz kurz blubbern lassen, dann den Topf vom Herd nehmen und in die Form gießen.

Die Masse ca. 1-2 Stunden ohne Deckel bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Mit einem Deckel abdecken und die Form für 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Es sollte ein Block mit leicht durchscheinendem weißen Gelee entstehen.

In der Zwischenzeit die Sauce zubereiten: Knoblauch schälen und hacken. In einer kleinen Schüssel Knoblauch, Sojasauce, Reisessig, Sesamöl und Chiliöl o.ä. mischen.

Die Form aus dem Kühlschrank nehmen und auf ein Schneidebrett o.ä. stürzen. Das geht im Normalfall ganz leicht; die Masse löst sich quasi von selber.

Den Pudding mit Hilfe eines speziellen Schabers oder mit einem Messer zu dicken Nudeln schneiden.

Eine Portion Nudeln in eine Schüssel geben, die Sauce darüber schneiden und mit Frühlingszwiebeln und ggf. Chili dekoriert servieren.

Tipps:

Wer mag, gibt das Weiße der Frühlingszwiebeln zur Sauce und dekoriert nur mit den grünen Abschnitten.

Der Geschmack kommt durch die Sauce. Wer mag, macht das Chili-Öl selber. Es gibt für die schnelle Küche aber auch gute Fertigsaucen in Asienläden zu kaufen.

Die Puddingmasse hält sich ca. 2-3 Tage im Kühlschrank, wird dabei aber fester. Mir schmecken die Nudeln am besten relativ frisch.

=====

Wer in China ist: 凉粉 (liángfěn), kaltes Pulver. Das fen steht für die Stärke, also in etwa kalte Stärke. In China macht man Liang Fen normalerweise nicht selber, sondern isst es auswärts als Imbiss. Man kann die Nudeln und die Sauce aber auch sehr einfach selber machen. Die Masse braucht ein paar Stunden zum Festwerden, aber die Zubereitung geht dann ganz schnell. Wir waren begeistert! 

Danke an Sylvia von Brotwein fürs Organisieren der Rettung und danke an Britta und ihren Mann für das Banner und die Hilfe bei der Technik. 

Wir retten was zu retten ist ... Leichte Sommerküche

Hier die Links zu den sommerlichen Rezepten meiner Mitretter:

Viel Spaß mit den sommerlichen Rezepten!

6 Kommentare:

  1. Guten Morgen, liebe Barbara, das ist mal wieder ein Rezept ganz nach meinem Geschmack. Ich würde mir aus Gründen wohl nicht die Mühe mit den Nudeln machen, aber der Rest klingt super!
    Liebe Grüße
    Britta

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    1. Hallo Britta,
      das Ansetzen des Puddings ist ganz einfach, und statt dieser Reibe kann man die Nudeln einfach mit dem Messer dünn schneiden. Bei Spätzle traue ich mich nicht, sie zu schaben, aber hier geht's einfacher, da die Masse relativ fest ist.
      Liebe Grüße
      Barbara

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  2. Oh wow! Du hast bei dieser Rettung den Vogel abgeschossen. So ein tolles Gericht und alles selbstgemacht!!! Das werde ich auch mal machen!! Danke!

    LG Wilma / Pane-Bistecca

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    1. Danke Wilma, das freut mich.
      Die Liangfen kennst Du sicherlich auch aus China, oder?!
      Liebe Grüße, Barbara

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  3. Hallo Barbara,
    dein Liang Fen sieht fantastisch aus – so authentisch und liebevoll zubereitet! Ich finde es großartig, wie du dieses chinesische Streetfood mit all seinen Aromen und Texturen auf den Teller bringst. Die Kombination aus Mungbohnenstärke und würziger Sauce ist perfekt für heiße Sommertage. Danke fürs Teilen!
    Herliche Grüße von Simone

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    1. Hallo Simone,
      danke, Liangfen sind echt so typisch chinesisch, das fehlt mir hier in der fränkischen Provinz - zum Glück ist Selbermachen ganz einfach!
      Liebe Grüße
      Barbara

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