Bier ist das Thema beim aktuellen Blog-Event im Kochtopf, bis zum 15. Juni kann man noch Beiträge einreichen. Ideen dazu habe ich ja eine ganze Menge... Wir leben seit über 10 Jahren
im Norden Bayerns,
in Oberfranken, das mit etwas über 200 Brauereien die höchste Brauereidichte der Welt hat.
Kulmbach ist die "Bierhauptstadt" und dort gibt es das sehenswerte Bayerische Brauereimuseum, die Kulmbacher Bierwoche und wunderbare Bierhaxen. Daneben bekommt man hier in der Region alle möglichen leckeren Gerichte mit Bier, meist fleischlastig und deftig. - Ehrlich gesagt, Bierhaxen u.ä. kann man hier sehr gut in Wirtshäusern essen, so etwas würde ich nie selber machen...
Bier ist natürlich auch ein philosophisches Thema: Viele unterscheiden Bier- und Weinregionen und weisen den Bewohnern dieser Region
en unterschiedliche Eigenschaften und Eigenheiten zu. Jetzt wird es also langsam Zeit, dass ich mich oute: Ich komme aus einer Weinregion und man sagt mir nach, dass man das an meiner Mentalität merkt... Ich trinke auch lieber Wein. Obwohl, nach getaner Arbeit im sonnigen (Bier-)Garten ein zischendes Bierchen - das ist auch nicht zu verachten... Das Biertrinken jedenfalls habe ich nicht in Bayern, sondern in China gelernt! Als Studentin war ich 1990/91 für drei Semester in China und, ehrlich gesagt, wenn man essen ging, gab es für uns Studenten keine bezahlbare Alternative zu diesen 0,7 Liter-Flaschen gefüllt mit einheimischem chinesischem Bier... Mit der Zeit gewöhnt man sich daran - und seitdem trinke ich zwischendurch ganz gerne ein Bier, inzwischen am liebsten fränkisches Landbier oder auch tschechisches Bier.
Für das Blog-Event Bier hatte ich eine Menge Ideen und wollte erst etwas süßes machen: Eis, Crème brûlée oder Mousse schmecken absolut lecker und sind tolle Desserts. Einige sehr schöne Süßspeisen mit Bier wurden aber bereits eingereicht, dafür fehlt noch mein persönlicher Favorit mit Bier: der "Obatzda".
Ein Biergartenbesuch ohne "Angepatzten" ist kein richtiger Biergartenbesuch und was es im Kühlregal einiger Supermarktketten inzwischen zu kaufen gibt, ist davon sehr weit entfernt. Dabei ist der Obatzda ganz einfach herzustellen. Meiner wird durch Hüttenkäse (Körniger Frischkäse oder Cottage Cheese) etwas leichter, aber den könnt Ihr natürlich weglassen.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Barbaras etwas leichterer Obatzda |
Kategorien: | Aufstrich, Käse, Bier, Bayern |
Menge: | 2 bis 4 Personen |
Zutaten
1 | klein. | Zwiebel | |
125 | Gramm | Reifer Camembert | |
1 | Essl. | Weiche Butter | |
2-3 | Essl. | Bier | |
3-5 | Essl. | Hüttenkäse (nach Geschmack, kann man auch | |
-- weglassen) | |||
Wenig | Salz | ||
Pfeffer | |||
Etwas | Gemahlener Kümmel | ||
Sehr viel Edelsüß-Paprika | |||
Schnittlauch |
Quelle
eigenes Rezept |
Erfasst *RK* 14.06.2007 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Zwiebel schälen und fein hacken. Camembert mit einer Gabel zerdrücken. Käse, Zwiebel, Butter, Bier und Hüttenkäse gut vermischen. Mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Paprika abschmecken.
Den Obatzda mit Paprika und Schnittlauchröllchen bestreuen und anrichten.
Dazu paßt frisches Landbrot oder eine bayerische Breze.
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Ein Klassiker, den ich immer wieder gerne esse. Die Idee mit dem Hüttenkäse ist gut.
AntwortenLöschenIch finds witzig, dass Kulmbacher es geschafft hat, die Stadt als "Bierhauptstadt" zu verkaufen, obwohl eigentlich nicht viel dafür spricht, dass gerade Kulmbach das sein soll. Nur eben, dass sie in ihrer eigenen Werbung - eben ohne jegliche wirkliche Gründe - die Stadt als "Heimliche Hauptstadt des Bieres" besingen. Sie haben ja weder die höchste Brauereidichte, noch die meisten Brauereien, noch die älteste Tradition oder sonst was... Sie haben nur einen eingängigen Werbejingle ;)
AntwortenLöschenEs hat einen Grund, warum die Bamberger scherzhaft sagen, wenn Kulmbach die "Heimliche" Hauptstadt des Bieres ist, dann muss Bamberg - in dessen Umgebung die meisten Brauereien übrigens liegen ;) siehe Karte: http://www.bierland-oberfranken.de/ - wohl die "Unheimliche Hauptstadt des Bieres" sein :D
Übrigens heißt der Obazda in Franken "Gerupfter" :)
Hallo Ilona, ja, da stimme ich Dir zu - das Biermuseum trägt sicher auch dazu bei, dass Kulmbach nicht ganz im Schatten seiner großen Nachbarn stehen muss. Die Brauereien wurden immer weniger; seit einigen Jahren gibt es ja mit der Kommunbräu wieder ein Kulmbacher Nicht-Industriebier.
LöschenIch find's schade, dass wir hier so selten den Gerupften in Biergärten kriegen, wenn ich nahe München bin, gibt's den an jeder Ecke. Hier bei uns in Oberfranken kriegt man dafür den Ziebeleskäs, den mag ich unheimlich gerne. Den kennst Du sicher auch.