Unser Blogger-Team, das sich unter der Maxime Wir retten was zu retten ist vorgenommen hat, Alternativen zu typischen Fertiggerichten vorzustellen, kümmert sich diesmal um Paniertes.
Panierte Gerichte sind ja ein Klassiker: In fast allen Restaurants findet man paniertes Schnitzel auf der Speisekarte. Außerdem lässt sich alles mögliche panieren, nicht nur Fleisch oder Fisch sondern auch Gemüse wie Auberginen oder Kohlrabi und auch Käse wie hier.
Ich bin mit einem panierten Klassiker dabei, dem Wiener Schnitzel. Die Supermarkt-Kühltheken bieten eine große Auswahl, wobei ich mich frage, was Zucker (Glukosesirup, Dextrose) und alle möglichen E-Nummern (ich habe bei einer Packung 7 E-Nummern gezählt!) in der Panierung zu suchen haben.
Was mich auch stört, ist die Qualität des Fleischs. Nur Wiener Schnitzel muss vom Kalb sein, daneben gibt es paniertes Schnitzel aus Schwein, Huhn oder Pute, wobei alles seine Berechtung hat. Nicht schön finde ich, dass das Fleisch dieser fertig angebotenen Produkte meist aus Massentierhaltung stammt. Wie Tiere heute gehalten werden, wird in den Medien ja zum Glück immer wieder thematisiert. Und wenn man weniger als 1 € für 100 Gramm Fleisch bezahlt, hatte das Tier kein schönes Leben.
Der erste Schritt ist also, sich ein gutes Stück Fleisch zu besorgen, von einer Quelle, der man vertraut. Dann geht es weiter: Fürs Panieren benötigt man klassischerweise Mehl, dann eine Eimasse (entweder pur oder mit Sahne vermischt) und Semmelbrösel, in denen das zu panierende Teil nacheinander gebadet wird.
Ein Rezept für Wiener Schnitzel nach Alfons Schuhbeck
ist bereits seit 2008 auf dem Blog; lange her. Ich habe mich diesmal am
Rezept eines Österreichers orientiert; von Johann Lafer habe ich die
drei schönen dicken Bücher und im Der große Lafer lachte mich schon lange sein Rezept für diesen Klassiker an.
Auch bei diesem Rezept wird Butterschmalz zum Braten verwendet, nicht billiges Frittier-Öl wie ich es schon in Restaurants gesehen habe. Das Fleisch bleibt durchs Panieren vor zu großer direkter Hitze geschützt, wird sanfter gegart und bleibt zart.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Klassisches Wiener Schnitzel (nach Johann Lafer) |
Kategorien: | Fleisch, Kalb, Panade, Österreich |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
1 | Essl. | Öl | |
2 | Kalbsschnitzel à 150-160 g, aus der | ||
-- Kalbsoberschale geschnitten | |||
Salz, Pfeffer | |||
30 | Gramm | Mehl | |
30 | ml | Sahne | |
1 | Ei | ||
75 | Gramm | Semmelbrösel | |
150-200 | Gramm | Butterschmalz; ca. | |
H | GARNITUR | ||
2 | Zitronenscheiben | ||
2 | Sardellen | ||
1 | Teel. | Kapern | |
2 | Blätter | Glatte Petersilie | |
H | AUSSERDEM | ||
Frischhaltefolie | |||
Küchenpapier bzw. Küchenkrepp |
Quelle
nach Johann Lafer: Buch Der große Lafer |
Erfasst *RK* 11.06.2020 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Ein Stück Frischhaltefolie auf der Arbeitsfläche ausbreiten und dünn mit Öl bestreichen. Ein Schnitzel auf die Folie legen und mit der Folie bedecken, vorsichtig mit einem Plattiereisen oder dem Boden einer stabilen Kasserole etwa 3-5 mm dünn klopfen. Mit dem zweiten Schnitzel genauso verfahren.
Mehl auf einen flachen Teller sieben. Sahne halb steif schlagen, mit dem Ei mit Hilfe einer Gabel verquirlen und in einen zweiten flachen Teller geben. Semmelbrösel auf einen dritten flachen Teller geben.
Die Kalbsschnitzel auf beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen, dann in dem Mehl wenden. Das überschüssige Mehl vorsichtig abklopfen. Als nächstes durch die Sahne-Ei-Mischung ziehen und abtropfen lassen. Als drittes in den Semmelbröseln wenden. Dabei ist es wichtig, die Panade nicht anzudrücken, damit sie nicht durchweicht; sie soll sich locker und wellig um das Fleisch legen.
Butterschmalz in einer Pfanne auf 160-170° (ich verwende dazu einen Thermometer) erhitzen. Die panierten Kalbsschnitzel darin schwimmend ausbacken: Schwimmend bedeutet, dass genügend Butterschmalz in der Pfanne ist, dass sie darin baden können. Damit die Panierung locker und wellig aufgeht, die Pfanne immer wieder vorsichtig schwenken oder das Fleisch mit dem heißen Fett begießen. Sobald die Unterseite goldgelb gebacken ist, die Schnitzel wenden und auf der anderen Seite fertig backen. Die goldbraun gebackenen Schnitzel auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Die beiden Zitronenscheiben jeweils mit einer aufgerollten Sardelle, ein paar Kapern und einem Petersilienblatt garnieren und diese Garnitur auf die Schnitzel setzen.
Dazu passt Kartoffelsalat.
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Nicht nur ich rette heute Paniertes vor der Faulheit - selbstgemacht schmeckt es am besten und Ihr findet weitere Rezepte hinter den folgenden Links.
Ein besonderer Dank geht an Tamara und Britta fürs Organisieren des Events.
- Brittas Kochbuch - Champignons in Kräuterpanierung mit Aioli und Salat
- Brotwein - Münchner Schnitzel
- Anna Antonia-Herzensangelegenheiten - Piccata Milanese
- Pane-Bistecca - Poliniertes Fischfilet mit Gemuese und Kartoffeln
- CorumBlog 2.0 - Gefüllte Aubergine
- Das Mädel vom Lande - Veggie-Nuggets
- Cahama - Panierter Fisch Fischstäbchen Style
- Kaffeebohne - Blumenkohl-Bites
Viel Spaß beim Durchklicken und Nachkochen!
LEEEEECKEEER! Viel mehr muss man dazu gar nicht sagen!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
Genau! :-)
LöschenDas echte Wiener Schnitzel liebe ich sehr. Hier in München kommen oft auch Preiselbeeren anstelle der Sadellen auf den Teller.
AntwortenLöschenNachdem ich nach 10 Jahren auch endlich mal wieder Schnitzel gebacken habe, kommt das jetzt bestimmt wieder öfter auf den Tisch. Am besten ganz Klassisch so wie hier.
Bei uns gibt's das auch fast nie - eigentlich schade.
Löschenein echter Klassiker den ich sehr gerne mag
AntwortenLöschenAls Kind aß ich oft Schnitzel, seitdem kaum mehr... Dabei ist ein gut zubereitets Schnitzel wirklich gut.
LöschenSehr schön :-) Schnitzel ist etwas, das ich zwar sehr selten, aber lieber außer Haus esse, als selbst zu machen.
AntwortenLöschenDie Kapern und Sardellen sind übrigens nicht Wiener Original, auch die Preiselbeeren nicht, obwohl man sie öfter dazu sieht...
lg aus Wien
Außer Haus ist bei uns schwierig; oft entspricht es nicht so ganz meinen Vorstellungen.
LöschenEssen die Wiener nur Zitrone und Petersilie dazu? - Ich muss zugeben, in Wien habe ich glaube ich noch nie Wiener Schnitzel bestellt... ;-)
nur Zitrone und natürlich Erdäpfelsalat!!
LöschenWie lecker! Leider mittlerweile gar nicht mehr oft zu bekommen im Restaurant...
AntwortenLöschenJa, das fällt mir auch auf.
LöschenAhhh, so macht das der Lafer! Danke, dass du das Schnitzel vorstellst. Es gehört zu unseren kulinarischen Nationalheiligtümern und man muss es wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen, wenn man ein wirklich gutes in Wien essen will. Mit eben den Vorgaben wie bei dir: Fleischquellen, wo einen nicht das Gruseln kommt.
AntwortenLöschenGenau - ein österreichisches kulinarisches Nationalheiligtum. ;-)
LöschenEs ist immer eine gute Idee, sich DAS österreichische Paradegericht von einem Österreicher abzugucken ;-)
AntwortenLöschenAlles Liebe!
Stimmt! :-)
LöschenWobei ich bei Lafer vor Ort damals eine Panade vom Wiener Schnitzel ohne das Schnitzel bekam. Aber er ist ja jetzt weg von überkandidelter Sterneküche... ;-)
Super lecker! Klassiker enttäuschen nie.
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