Sonntag, 13. Juli 2014

Schneller schwäbischer Kartoffelsalat

Julia, deren Blog German Abendbrot ich seit Jahren gerne lese, möchte Lieblingsrezepte, und zwar Lieblings-Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen.

Wie sie schreibt, gibt es allein in Deutschland eine ganze Menge Variationen und Überzeugungen, je nach Familientradition und Region mit Mayo oder Essig-Öl, mit Speckwürfelchen, mit Gurken oder Radieschen, warm oder kalt - und noch viel mehr...

Schneller schwäbischer Kartoffelsalat
Ich muss zugeben, bei mir kommt da auch die ursprüngliche Heimat durch, ich mag ihn am liebsten lauwarm schwätzend mit Essig-Öl und Zwiebeln... Zum Glück ist der fränkische Kartoffelsalat in meiner neuen Heimat fast genauso.

Wobei ich da eigentlich offen bin, wenn ich drüber nachdenke: Es kommt immer darauf an, was es dazu gibt und wo ich gerade bin.

Kartoffelsalat war für mich eigentlich immer etwas typisch deutsches (okay, in Österreich habe ich auch schon welchen gegessen, sehr guten sogar!), und umso erstaunter war ich, als ich vor einiger Zeit japanischen und koreanischen Kartoffelsalat kennen gelernt habe.

Japanischer und koreanischer Kartoffelsalat
Beide habe ich in Shanghai gegessen. Beim japanischen wurde mir von jemandem, der zehn Jahre in Japan gelebt hatte, versichert, der schmecke original. Den koreanischen gab's zu einem koreanischen Barbecue, vorneweg. Beide waren so gut, dass ich sie fotografiert habe. Und nein, an chinesischen Kartoffelsalat kann ich mich nicht erinnern; ich wüsste nicht, dass es den gibt.

Zurück zum Spielwiesen-Kartoffelsalat: Wie jedes schwäbische Mädchen habe ich natürlich auch von meiner Mutter gelernt, wie man den einzig richtigen Kartoffelsalat macht. Seit einigen Jahren jedoch ignoriere ich die typische Vorgehensweise und mache ihn so wie Ullis Tante Hilde. Der geht schnell und gelingt immer.

Zubereitung Schneller schwäbischer Kartoffelsalat (nach Ullis Tante Hilde)
Das erste Mal darüber gebloggt habe ich 2008, und dieses Jahr gab's auch schon welchen, mit Bärlauch drin zu Frikadellen.

Speziell für Kartoffelsalat lagert bei uns eine Flasche Kräuteressig. Den verwende ich sonst nie. Er ist entscheidend für den typischen Geschmack, finde ich.

Schneller schwäbischer Kartoffelsalat
Ach ja, zum Abschmecken nehme ich Sojasauce, davon habe ich immer welche im Haus. ;-)


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Schneller schwäbischer Kartoffelsalat (nach Ullis Tante Hilde)
Kategorien: Salat, Kartoffel
Menge: 1 Rezept

Zutaten
1-1 1/2kg
Kartoffeln; möglichst Salatkartoffeln
1Teel.
Kümmel
1

Zwiebel
1/2-1Teel.
Salz
1Essl.
Instant-Fleischbrühpulver (oder Hühner- oder



-- Gemüsebrühpulver)
1 1/2Essl.
Kräuteressig
3-4Essl.
Neutrales Öl
100ml
Heißes Wasser; ca. *



Schwarzer Pfeffer
1Teel.
Sojasauce oder Flüssigwürze, z.B. Maggi
1Essl.
Schnittlauchröllchen

Quelle


Rezept von Ullis Tante Hilde, erfasst *RK* 30.08.2002

von Ulli Fetzer; leicht angepasst

Erfasst *RK* 13.07.2014 von

Barbara Furthmüller

Zubereitung

Die Kartoffeln mit Wasser und Kümmel in einen großen Topf oder einen Schnellkochtopf geben und garkochen.

Währenddessen die Zwiebel in feine Würfel schneiden, hacken oder grob reiben. Mit Salz vermischen und etwas stehen lassen. So verliert die Zwiebel ein wenig ihrer Schärfe.

Die Kartoffeln abgießen, kurz abkühlen bzw. ausdampfen lassen und in noch warmem Zustand schälen. In gleichmäßig dünne Scheiben schneiden. Dafür kann man einen sog. Kartoffelschneider verwenden, oder das Messer einer Vielfachreibe oder man schneidet mit dem Messer. Die Kartoffelscheiben in eine Salatschüssel geben.

Das Brühpulver mit dem heißen Wasser verrühren und zusammen mit allen anderen Zutaten in die Schüssel geben. Alles vorsichtig durchmischen. Schnittlauchröllchen darauf geben.

Den Salat sofort warm oder lauwarm servieren.

* Die Wassermenge richtet sich nach der verwendeten Kartoffelsorte. Der Salat darf weder zu trocken noch zu flüssig werden. Als Kriterium dafür gilt, daß der Salat beim Umrühren 'schwätzen' muss, d.h. er muss regelrecht quietschen. Er sollte glänzen!

Schwäbischer Kartoffelsalat passt gut zu Wiener Würstchen, zu Fleischküchle (Frikadellen) oder auch als Füllung für Pfannkuchen.
=====

Ich bin gespannt auf die anderen Lieblings-Kartoffelsalat-Rezepte aus allen Himmelsrichtungen!

Blogevent – Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen

Nachtrag:Am Tag danach gab's den Rest Kartoffelsalat zu Spiegeleiern und etwas Brot. Ein Klassiker, was Resteessen angeht. 

Den Kartoffelsalat hatte ich mit Frischhaltefolie bedeckt bei Zimmertemperatur in der Küche gelagert. Da die Kartoffeln für den Salat recht viel Feuchtigkeit gesogen hatten, habe ich etwas Gemüsebrühe in kochendem Wasser aufgelöst und auch noch etwas Essig und Öl dazugegeben, dann Gurken gescheibelt (dünn mit der Reibe) und alles unter den Kartoffelsalat gehoben.

Resteverwertung mit Kartoffelsalat, Spiegeleier

Das war perfekt. Ein schönes Montags-Resteessen!

8 Kommentare:

  1. Ha! Kräuteressig! Same here :) Danke für's Mitmachen. Du bist die ersehnte Nr 70! Liebe Grüße, Julia

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  2. Die abgebissene Wurst hat mit der Sparsamkeit zu tun, die man den Schwaben nachsagt, oder? ;-)

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  3. @Julia: Ja, ohne den Kräuteressig schmeckt's echt nicht. Während man Maggi super durch Sojasauce ersetzen kann...

    @nata: Hihi, da hatte ich schon abgebissen. Ertappt. Eigentlich werden pro Person 2 Würste, also ein Paar, zugeteilt. Das sehen wir aber nicht so eng. ;-)

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  4. Ich bin auch im Team Kräuteressig! ;-) Meine Version des Kartoffelsalats-mit-Brühe-und-ohne-Mayo läuft aber unter "badisch". ;-)

    Der koreanische und der japanische Kartoffelsalat sieht ja spannend aus. Ein bisschen wie Kartoffelpüree, bzw. sehr sehr cremig (mit Mayo?)? Wie waren die denn angemacht?

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  5. @Gourmande: Deinen badischen habe ich eben auch schon bewundert (ohne einen Kommentar abzugeben), der gefällt mir.

    Ja, wenn ich mich richtig erinnern könnten... Die beiden waren irgendwie mit Mayo und schmeckten völlig unspektakulär, eben wie deutsche Kartoffelsalate. Ich hatte Wasabi oder sonstwas drin vermutet. Lecker waren sie, eher mit mehligen Kartoffeln, daher so cremig aussehend. Und eher Würfel als Scheiben.

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  6. Ach schade, da hätt ich mir jetzt auch spektakuläreres erhofft. ;-)
    Aber nun gut, ich werd mich jetzt eh erst mal durch die vielen tollen Kartoffelsalatrezepte bei Julia kochen.

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  7. Auch ich wundere mich wo denn die Haelfte der Wurst hingekommen ist? Tja, Kartoffelsalat mit Saitenwurst ist eben doch immer noch das einfachste und Beste!

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  8. @Gourmande: Ich hatte auch an etwas spektakuläres gedacht, aber war dann doch etwas zurück auf den Boden der Tatsachen geschleudert... ;-)

    @Foodzeit Blogger: Ja, Soidawürschtla gehören eigentlich dazu. Die gibt's hier nicht ganz perfekt, aber sie schmecken so ähnlich. In der Fremde muss man halt Kompromisse eingehen. ;-)

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