Freitag, 26. Februar 2021

Bloody Paradise

Kennt Ihr den Paradise? Dieser milde Aperitif, den man gerne zur Cocktail-Hour zu sich nimmt, gehört zu den Klassikern, die bei der International Bartender Association gelistet sind und die es in fast jeder Bar dieser Welt zu trinken gibt. 

Ob er vom berühmten Barmann Harry Craddock erfunden wurde oder ob dieser ihn nur im nicht minder berühmten 'The Savoy Cocktail Book' niedergeschrieben hat, lässt sich nicht mehr so genau recherchieren. Harry Craddock war eigentlich Engländer, wanderte aber 1897 in die USA aus und machte sich dort als Bartender einen Namen. Als die Prohibition zuschlug, ging er zurück nach England und sorgte durch seine Sammlung an Cocktails und seine Kreationen mit dafür, dass sich die Begeisterung für gemixte Drinks in England und Europa verbreitete.

Bloody Paradise


Der Paradise besteht aus Gin, Abricot Brandy und Orangensaft. Manchmal enthält er noch einen Spritzer Zitronensaft. Es ist also ein ganz einfacher Drink, der mit Eis geschüttelt wird.  

Ich hatte ihn noch nie zubereitet, da sich in meiner Hausbar noch nie Apricot Brandy befand. Da seit Monaten alle Hotels und Bars und Restaurants geschlossen sind und ich nicht mehr durch die Welt reise, fehlen mir auch Barbesuche und frisch gemixte Drinks.

Sonntag, 21. Februar 2021

Mapo Doufu aus selbstgemachtem Tofu

Bei der kulinarischen Weltreise von volkermampft gibt es im Februar ein Spezialthema: Comfort Food für die kalten Tage ist gefragt und man darf Rezepte aus der ganzen Welt einreichen. Normalerweise wird pro Monat ein Land vorgegeben. 

So ein Sonderthema ist super für Einsteiger, die bisher noch nicht dabei waren, so wie ich. Volkers Event gibt es ja schon lange, und viele der Länder, aus denen gekocht wurde, kenne ich und koche gerne deren Gerichte. Irgendwie habe ich es bisher aber noch nicht geschafft, innerhalb des vorgegebenen Monates etwas Landestypisches zu kochen... Dies ist also meine Premiere.

Als ich das Thema Soulfood bzw. Comfort Food für die kalten Tage las, fiel mir sofort eines meiner liebsten Gerichte ein, das solche winterlich nasskalten triste und trostlose Tage aufhellt und aufschärft: 麻婆豆腐, Mápó Dòufǔ bzw. auch Mapo Tofu, wenn man das japanische Wort für Bohnenquark nimmt. Tja, das Thema Tofu klingt kompliziert, ist es aber nicht. :-)

Mapo Doufu (Mapo-Tofu aus Sichuan)

Ich bin ja Sinologin und habe 1990/91 in China studiert. Damals nannte sich das feste weißliche Produkt aus Sojabohnen hierzulande noch Bohnenquark, auf Englisch bean curd. Irgendwann hat sich dann weltweit das japanische Tofu durchgesetzt, das ich meist auch verwende. In der Kombination mit mapo verwende ich aber das chinesische Wort, nur so passt das imho zusammen: Mapo Doufu. 

Dieser scharfe Tofu ist einer der Klassiker der Sichuan-Küche, den man überall in China und auch anderswo in Asien bekommt und mein Rezept für Mapo Doufu ist seit 12 Jahren auf dem Blog. In dem damaligen Beitrag habe ich auch geschrieben, warum ich Mapo Dofu oft esse und warum das Gericht so heißt. 

Die Provinz Sichuan (四川, 4 Flüsse) hat übrigens ähnlich viele Einwohner wie Deutschland, ist um ca. ein Drittel größer und liegt im Südwesen Chinas. Man bekommt dort viele scharfe Gerichte mit Chili und Sichuanpfeffer (den man hierzulande früher auch Blütenpfeffer nannte).

Ich esse und koche das Rezept also seit über 30 Jahren und denke nicht viel darüber nach. Tofu, scharfe Sauce mit Chilis, Bohne, Sichuanpfeffer, fertig. Ab und zu bekomme ich gute Chili-Bohnen-Saucen im Asienladen oder bringe mir welche von meinen Reisen mit, manchmal improvisiere ich. Entscheidend für diesen Seelenwärmer ist die Qualität des Tofus.

Tofu selbermachen

Im Asienladen kriege ich manchmal ganz guten Tofu, aber in Pandemiezeiten komme ich kaum hin. Die Ware aus Bioläden oder Supermarkt meide ich; ich glaube, die Tofusorten dafür werden produziert, damit veganes Essen übel schmeckt... ;-)

Also habe ich mir letzten Herbst überlegt, Tofu selber zu machen. Im Prinzip braucht man dafür Sojamilch (bzw. offiziell Sojadrink) und etwas, das die Sojamilch gerinnen lässt. 

Sojamilch selbermachen 

Die Sojadrinks, die man hierzulande kaufen kann, mag ich nicht, also habe ich welche selber gemacht. Ich habe mir Sojabohnen aus bayerischem Bio-Anbau bestellt (sie wachsen hierzulande, vielleicht baue ich dieses Jahr welche an) und damit gewerkelt.

Sojamilch selbermachen

Um Sojamilch herzustellen, gibt es mehrere Methoden. Wichtig ist, dass man die getrockneten Bohnen wässert. In der Collage links sieht man unten die getrockneten Bohnen und darüber gequollene; sie werden deutlich größer. Entweder man mixt sie dann und drückt sie durch ein Tuch oder man hat einen dieser sog. Slow Juicer. Ich hatte das große Glück, bei Zorras letztjährigem Geburtstags-Event einen Slow Juicer von Panasonic zu gewinnen und bin begeistert, wie einfach es damit geht, die eingeweichten Sojabohnen in Flüssigkeit und trockenen Rest zu trennen.

Donnerstag, 18. Februar 2021

Selbstgemachter Karamellpudding

Bei dem kalten und nasskalten Wetter zurzeit mag ich gerne cremige Wohlfühlsachen. Puddings, Sahneeis, Mousses oder Cremes gehen da immer, und diesen Pudding bzw. Flammeri gibt's zurzeit häufiger. 

Meine Oma hat ihren Pudding schon so gemacht, ohne ein Tütchen, und das hat mich angespornt. Erst habe ich probiert, Zucker zu karamellisieren und mit Milch aufzugießen, aber der Geschmack und die Konsistenz waren aber nicht ideal. Meinen nächsten Versuch habe ich mit Butterkaramell gestartet, und das war perfekt!

Karamellpudding (Karamell-Flammeri)


Karamell mache ich schon ewig selber; bereits als Studentin, wenn ich keine Süßigkeiten im Haus und Süßhunger auf einfache Kohlenhydrate hatte...

Im Prinzip erhitzt man Zucker oder Butter und Zucker. Sehr gut schmeckt es auch, wenn man Nüsse zugibt, das ergibt einen tollen Snack oder Basis für Desserts, Salat oder Gebäck.

Karamellpudding selbermachen - die Zubereitung

Montag, 15. Februar 2021

Dinkel-Toastbrot

Habt Ihr ein Jahresthema? - Ich bin nicht so organisiert und nehme es, wie es kommt, aber Zorra hat Jahresthemen: Das diesjährige ist "aus der Form", und ich bin gespannt, was es außer Kuchen und Brot aus der Form im Laufe des Jahres geben wird. Ideen hätte ich da einige. ;-)

Das erste Themen-Event heißt Brot aus der Form und ist bereits Blog-Event CLXXI im Kochtopf. Hier sind die Lateiner gefragt: 171! Ich weiß gar nicht, bei wie vielen Events ich schon dabei war, aber sie sind meist spannend und regen an, sich zusammen mit vielen anderen Bloggern etwas zu einem Thema auszudenken, ein Rezept auszuprobieren und darüber zu schreiben. Diesmal gibt es sogar wieder etwas zu gewinnen; was genau und wie das geht steht hier.

Dinkel-Toastbrot

Ich lebe seit vielen Jahren in der Genussregion Oberfranken und habe vor Ort zum Glück noch ein paar Bäckereien, die ihren Sauerteig pflegen und ihr Brot selber backen. Fränkische Landbrote, Keller-, Bier-, Gewürzbrote, Vollkornbrote, usw. - die Vielfalt ist enorm.

Was mir fehlt, ist gutes Toastbrot! Das gibt's in Bäckereien selten, dafür in Supermärkten überall. Toastbrot hält sich in der Tiefkühltruhe lange und ist ideal für spontanen Toast-Hunger oder wenn das Brot mal aus ist. Was mich an gekauftem Supermarkt-Toast stört, sind die Zutaten und der Geschmack. Beides mag ich nicht und ich esse solches Toastbrot sehr ungern.

Sonntag, 14. Februar 2021

Herzige Pralinen mit Himbeer-Rosen-Ganache

Ab und zu schwelge ich gerne in Schokolade und mache Pralinen selber. Bei mir ist das kein richtiges Hobby, sondern spontane Lust auf etwas handgemachtes und auf den Prozess, Kuvertüre zu schmelzen und mit einer selbst gemachten Füllung zu verbinden. 

Ich bewundere ja Menschen, die hierfür Pläne schreiben, Zutaten bestellen und ein Wochenende in der Küche verbringen, um verschiedene Kreationen herzustellen und ihre Pläne abzuarbeiten. 

Ich bestelle mir auch immer mal Zutaten im Internet (bei Spezial-Versendern bekommt man gute Qualität, die sich von der Supermarktware ziemlich unterscheidet), aber meist dauert es, bis ich doch Lust bekomme, damit zu werkeln.

Valentins-Pralinen: Weiße Pralinen mit Himbeer-Rosen-Ganache

Da heute Valentinstag ist, an dem viele Menschen auf der ganzen Welt Blumen und Süßigkeiten verschenken, passt meine spontane Création von gestern ganz gut. Kitschiges rosa und weiß sind an diesem Tag ja verbreitet, und wenn das rosa aus Himbeeren, weißer Schokolade und Rosenwasser besteht und die Pralinen mit Liebe hergestellt werden, schmeckt es auch. :-)

Ich habe mir irgendwo mal eine kleine Chocolatière gekauft (ich glaube, das war bei einer Spritztour ins Elsaß), damit schmelze und temperiere ich Schokolade und halte sie auf Temperatur. Das Kännchen ist ziemlich klein, so dass es sich lohnt, zwischendurch auch mal kleine Portionen an Pralinen zu machen. 

Valentins-Pralinen: Weiße Pralinen mit Himbeer-Rosen-Ganache

Donnerstag, 11. Februar 2021

Misosuppe mit Topinambur, Tofu und Alge

Das kalte Wetter zurzeit schreit nach Suppe! Es gibt ja auch Sommersuppen, aber im Herbst und Winter esse ich deutlich mehr Suppe als sonst. Ein weiterer Vorteil ist die Geschwindigkeit: Suppen eignen sich perfekt als schnelles Mittagessen im Home Office.

Meine Mittagspausen sind schlecht planbar und unterschiedlich lang. Wenn etwas mehr Zeit ist, genieße ich es, als Abwechslung zum Schreibtisch-Job in der Küche zu arbeiten und schnibble gerne. Diese Misosuppe habe ich schon vor ein paar Wochen gemacht, als der Schnee nicht so hoch war und ich frischen Topinambur ernten konnte.

Zubereitung Misosuppe mit Topinambur, Tofu und Alge

Heute müsste ich erst buddeln; wir haben gut 40 cm Neuschnee im Garten. Topinambur schmeckt am besten, wenn er frisch aus der Erde kommt. Dann sind die Knollen schön knackig. 

Meinen Tofu mache ich übrigens seit einiger Zeit selber. Da werde ich noch mehr Fotos schießen und die nächsten Tage einen Artikel schreiben.

Dienstag, 9. Februar 2021

Gulasch aus dem Schnellkochtopf

Gestern wollte ich auf die Schnelle ein Gulasch kochen und suchte auf dem Blog nach dem Rezept. Gefunden habe ich nur ein veganes Gulasch mit Seitan, und das sogar in zwei Versionen. Aber Gulasch kann man ja auch mit Fleisch machen! 

Seltsamerweise findet sich von diesem Klassiker kein Rezept hier auf der Spielwiese. Es wird also Zeit, dass ich das Rezept einmal aufschreibe und blogge, damit ich es beim nächsten Mal hier finde. Ich koche Gulasch am liebsten mit dem Schnellkochtopf, da es sich darin quasi selber kocht, schnell geht und schön zart wird. 

Gulasch aus dem Schnellkochtopf

Der Gärtner der Spielwiese hat dabei typisch deutsche Kantinenküche auf dem Gaumen. Gulasch (oder auch Gulaschsuppe) hat als Schmorgericht den Vorteil, dass es sich lange warm hält und ausgegeben werden kann, wann immer der Gast kommt. In Kantinen gibt es Gulasch oft mit weich gekochten Nudeln, was ich nicht so mag.