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Dienstag, 31. Dezember 2024

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2024

Heute ist Silvester - Zeit für den traditionellen kulinarischen Foodblogger-Jahresrückblick!

Seit 2007 blogge ich, seit 2014 nehme ich mir Zeit, das Jahr kulinarisch und blogtechnisch Revue passieren zu lassen. Die vergangenen Foodblogbilanzen verlinke ich weiter unten. Das Blog-Event stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hatte sich die Fragen ausgedacht. Seit einigen Jahren organisieren Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Aktion. Danke!

Collage - Barbaras Spielwiese 2024

Mein Jahr 2024 ging gefühlt schnell vorbei und war wieder - hm, wie soll ich sagen - nicht gerade langweilig... Das merkt man auch hier. Viel Arbeit, viel fremdbestimmte Zeit, ein paar private Themen, das Gefühl, aus allen Richtungen zerrt jemand und will meine Zeit und Energie und ich habe keine Zeit für mich selbst, um mal durchzuschnaufen und vielleicht mal gar nichts zu machen. 

Und globaler betrachtet: Die Situation in der Welt ist nicht gerade rosig. Ich versuche zwischendurch, das Posistive zu sehen und freue mich, dass es nach vielen Jahren bei mir gesundheitlich bergauf geht. Und  Blogs schreiben und lesen helfen dabei, zwischendurch abzuschalten sowie tolle Tipps und Anregungen zu kriegen!

1. Was war 2024 dein erfolgreichster Blogartikel?

Auch dieses Jahr ist es so, dass ältere Artikel gerne geklickt werden. Neben ein paar Dauerbrennern haben dieses Jahr die Ausstecherle und mein geliebtes Quittengelee aufgeholt.  

Bunte Klebreisbällchen in Ingwersirup

Der erfolgreichste Artikel aus 2024 sind die bunten Klebreisbällchen, die ich im Februar gemacht habe, als es nach einer langwierigen Lungenentzündung gesundheitlich langsam bergauf ging. Zusammen mit anderen Bloggern wollte ich Gastfreundschaft und Offenheit demonstrieren: Wir haben online für eine wehrhafte Demokratie und gegen rechte Pöbeleien und Stimmungsmache protestiert. 

Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass ich im Farbenwahn auch blaue Bällchen gemacht hatte. - Tja, das hat wohl was symbolisches, wenn man so nah an Thüringen und Sachsen wohnt. Wir versuchen, die auch einzufangen und umzudrehen. Das Braun unter dem Bambusbrett ist nämlich so hässlich, dagegen müssen wir laut sein! 

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Dieses Jahr habe ich wieder deutlich mehr gebloggt als in 2023. Daher fällt die Auswahl schwerer. Ein Kandidat ist sicher der ukrainisch-osteuropäisch-zentralasiatischer Karottensalat koreanischer Art. Mit diesem Namen ist klar, dass er eine spannende Geschichte hat, die ich recherchiert und aufgeschrieben habe. Das mag ich am Bloggen - ich kann mich hier austoben. Außerdem schmeckt er superlecker!

Die Fotos auf dem Blog werden übrigens größer, wenn man draufklickt. 

Collage - drei bedeutsame Blogartikel 2024


Zu einem normalen Kräuterquark hatte ich Smashed Potatoes serviert. Ich bin ja kein großer Kartoffelfan, aber so mag ich sie. Resistente Stärke durchs Abkühlen und wieder Aufwärmen soll zudem gesund sein. Solche einfachen Rezepte und Tipps verdienen eine Plattform.

Sonntag, 31. Dezember 2023

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2023

Das Jahr neigt sich dem Ende zu; es wird Zeit für den traditionellen kulinarischen Foodblogger-Jahresrückblick!

Seit 2014 bin ich dabei und nehme mir Zeit, das Jahr kulinarisch und blogtechnisch Revue passieren zu lassen. Die vergangenen Foodblogbilanzen verlinke ich weiter unten. Das Blog-Event stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hatte sich die Fragen vor 10 Jahren ausgedacht. Seit einigen Jahren organisieren Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Aktion - und viele Blogger machen mit. Danke dafür!

Mein Jahr 2023 war ziemlich herausfordernd, in vielerlei Bereichen, und überschattet von Todesfällen im Freundeskreis. Mir fehlte oft die Zeit und Energie, meine beiden Blogs mit Leben zu füllen. Dennoch konnte ich mich nicht dazu entschließen, sie ganz einschlafen zu lassen; dazu mag ich es zu gerne, selbst in alten Artikeln zu wühlen, Rezepte wieder zu entdecken und mich mit anderen Foodbloggern auszutauschen. 

1. Was war 2023 dein erfolgreichster Blogartikel?

Auch dieses Jahr ist es so, dass ältere Artikel gerne geklickt werden. Auf der linken Seitenleiste lasse ich immer Artikel anzeigen, die aktuell am beliebtesten sind. Dort führt mein veganisierter Apfelrotkohl nach Johann Lafer aus dem Jahr 2015.  

Ingwer-Zitrus-Drink für den Vorrat

Der erfolgreichste Artikel aus 2023 ist der Ingwer-Zitrus-Drink für den Vorrat vom Januar. Davon habe ich letzte Woche erst wieder eine Portion gemacht und eingefroren. Auch wenn das eher ein Tipp und weniger ein Rezept ist: Schön, dass andere das auch so sehen und der Blogbeitrag so oft aufgerufen wird.

Samstag, 31. Dezember 2022

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2022

Weihnachten und Neujahr sind arbeitgeberfreundlich: Der 1. Januar ist ein Sonntag und es fällt kaum auf, dass da was anders ist als an einem anderen winterlichen nasskalten schmuddligen Wochenende. Okay, ein wenig geknallt wird in der Nachbarschaft, und man müsste schon sehr isoliert leben, um zu verpassen, dass seit Wochen Jahresrückblicke und seit Tagen Vorsätze fürs Neue Jahr publiziert werden.

Das meiste vermeide ich, aber es gibt eine Ausnahme: Für den traditionellen kulinarischen Jahresrückblick nehme ich mir seit 2014 regelmäßig Zeit. Die früheren Foodblogbilanzen verlinke ich weiter unten. Das Blog-Event stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hatte sich die Fragen ausgedacht, zwischendurch hatte die Giftige Blonde Sina übernommen und als sie aufhörte zu bloggen, fingen Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go an, die Aktion zu organisieren - bis heute. Danke!

Collage - erfolgreichste Foodblog-Artikel 2022

Typisch für Blogs - jemand hilft aus, jemand unterstützt, das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt. Und ich glaube, das ist auch dieser Spirit, diese altruistische Idee dahinter, die mich immer wieder motiviert, weiter zu bloggen und weiter Kontakt zu vielen Mitblogger:innen aber auch Leser:innen zu pflegen. Meine beiden Blogs sind Hobby, und ich schreibe, wann immer ich Zeit und Lust habe - und keine:r ist böse, wenn ich mal eine Deadline nicht einhalten kann oder mich eine Zeitlang nicht melde, weil das andere Leben Zeit, Energie, Kraft braucht und Vorrang hat. 

An Klima, Viren oder Weltpolitik kann jede:r Einzelne mehr oder weniger ändern, und im Kleinen zeigen sich Einstellung, Charakter, Zusammenhalt und die Fähigkeit zum Genießen - auch beim Bloggen! Wir Foodblogger:innen sorgen dafür, dass man zwischendurch an Schönes denkt, sich mit Essen, Trinken, Genuss beschäftigt und immer wieder kleine wohltuende Auszeiten ins Leben bringt.

1. Was war 2022 dein erfolgreichster Blogartikel?

Auch dieses Jahr ist es so, dass ältere Artikel gerne geklickt werden. Auf der linken Seitenleiste lasse ich immer Artikel anzeigen, die derzeit beliebt sind (das sieht man nur bei der Desktop-Ansicht, bei der verschlankten Darstellung für Smartphones geht viel von Blogs verloren). Dort sieht man viele ältere Artikel.

Toasties selbermachen - English muffins

Der erfolgreichste Artikel aus 2022 ist einer, den ich für unsere Rettungsaktion gemacht hatte: Die Eggs Florentine bekamen selbstgebackene englische Muffins bzw. Toasties. Und ich war selbst erstaunt darüber, wie einfach das war und wie gut das geklappt hatte. Schön, dass der Artikel so gut ankommt und hoffentlich viele Leser:innen jetzt Toasties selber machen! 

Samstag, 1. Januar 2022

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2021

Auch zu diesem Jahreswechsel gibt's eine Foodblogbilanz. Diesmal sammeln wieder Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Beiträge. Die Aktion stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hatte sich die Fragen ausgedacht, zwischendurch hatte die Giftige Blonde Sina übernommen. 

Gedacht ist das ganze so, dass man am letzten Tag des Jahres bloggt, aber ich habe das in den 7 Jahren, in denen ich jetzt dabei bin, nicht immer geschafft. Gestern wollte ich mich eigentlich in Ruhe hinsetzen, das Jahr aufräumen (Büro, Steuer, Blog) und meine Erinnerungen festhalten. Leider kam mir eine blöde Migräne dazwischen und ich habe den Tag vor mich hindämmernd und schlafend im Bett verbracht. Irgendwie war das auch typisch für dieses zweite Pandemiejahr...

1. Was war 2021 dein erfolgreichster Blogartikel?

Das ist immer spannend, weil ich normalerweise wenig auf die Statistiken schaue. – Auch dieses Jahr war dies wieder ein chinesisches Rezept, und zwar für Mapo Doufu

Diesen scharfen würzigen Tofu aus der Provinz Sichuan hatte ich eigentlich schon seit Ewigkeiten auf dem Blog; diesmal war das besondere, dass ich den Tofu selber gemacht habe.

Tofu selbermachen - Collage
Das ist ehrlich gesagt ein typisches Pandemie- bzw. Lockdown-Projekt... Wer hier genauer mitliest, findet ein paar dieser Projekte, wobei es noch mehr gab; teils haben sie es einfach nicht auf den Blog geschafft. 

Den Tofu, den man im Supermarkt kaufen kann, mag ich nicht, und für den Asienladen war es zu weit. Tofu selbermachen ist ziemlich zeitaufwändig, aber gar nicht so schwer. Ich hatte mir bereits im Sommer 2020 die Presse gekauft (es geht auch anders) und Anfang des Jahres endlich damit angefangen. So wie es aussieht, kamen noch mehr Menschen auf die Idee, Tofu selber zu machen und haben nach dem Rezept gesucht.

Collage - erfolgreichste Blog-Artikel 2021 - Mapo Doufu, Karottenkuchen, Wiener Schnitzel
Weitere erfolgreiche Artikel waren ein Rüeblicake und ein Wiener Schnitzel, also eher normale Sachen. 

Der Tofu war übrigens nur der erfolgreichste Blogartikel, den ich 2021 gepostet hatte; er kam aber nur auf Platz 9. Die Plätze davor sind aus dem Archiv und länger her. Der Apfelrotkohl nach Johann Lafer von 2015 wurde am häufigsten geklickt.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Links auf der folgenden Collage ein weiteres Lockdown-Projekt, die berühmte Inseltorte, die ich bereits im Vorjahr angefangen hatte. Nach einem fast reisefreien Jahr 2020 bekam ich Fernweh. Da wir dieses Jahr auch wenig gereist sind, habe ich ein paar Mal bei Volkers kulinarischer Weltreise mitgemacht. Das ist ein Blog-Event, den es zwar schon ewig gibt, aber ich kam erst dieses Jahr dazu. Es hat mir gefallen, zumindest kulinarisch zu reisen. Davon stammt das mittlere Bild, ein griechischer Wassermelonenkuchen, der von der Kykladen-Insel Milos stammt.

Donnerstag, 31. Dezember 2020

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2020

Verdienen besch* ...eidene Jahre überhaupt eine Bilanz? Ich glaube ja. So weit muss man gar nicht zurück, um zu merken, dass es in der Geschichte der Menschheit noch viel heftigere Jahre gab, auch wenn wir uns persönlich vielleicht nicht daran erinnern können. Auch dieses Jahr hatte gute Seiten und auch dieses Jahr gibt es eine Foodblogger-Jahresbilanz. Ich bin das 7. Mal dabei und ich schaue mir diese Jahresrückblicke auch später gerne an. 

Diesmal sammeln wieder Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Beiträge. Die Idee dahinter ist, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und in Ruhe zu reflektieren, was uns bewegt hat und vor allem natürlich wie das Jahr essenstechnisch für uns war. Die Aktion stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hat sich die Fragen ausgedacht. Die diesjährigen Rückblicke findet Ihr auch unter dem Hashtag #Foodblogbilanz2020.

Foodblogbilanz 2020

So, jetzt geht's los! Der Tradition folgend gibt es auch in diesem unüblichen Jahr die üblichen 8 Fragen. 

1. Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?

Am meisten geklickt wurde das Rezept für ein ganz einfaches chinesisches Rezept: Sojasbohnenprossen und Karotten aus dem Wok. Das ist ein ganz einfaches, schnelles und veganes Gemüsegericht, das es bei mir in der Art öfter gibt. 

In dem Beitrag hatte ich geschrieben "Gestern war Chinesisch Neujahr, das in Asien im Normalfall groß gefeiert wird. Derzeit kämpft man in einzelnen Regionen der VR China ja mit einem Virus; dort fielen die Feiern kleiner aus." – Das passt doch gleich zum Thema des Jahres 2020...

Meistgeklicktes Rezept 2020: Sojasbohnenprossen und Karotten aus dem Wok

Die Auswirkungen von SARS-CoV-2 hatte ich mir damals beim Schreiben ähnlich vorgestellt wie die der anderen Viren, die ich aus China und Asien kenne, die dort eine Weile wüteten (ich erinnere mich gut an das Fiebermessen beim Einreisen) und die dann wieder verschwinden. Das hat diesmal leider nicht geklappt und die Stadt Wuhan (hier ein kurzer Bericht über Wuhan auf meinem Reiseblog), die ich mehrmals besucht und in guter Erinnerung habe (die gefüllten Lotoswurzeln aus Wuhan sind eines meiner liebsten Gerichte) kennt inzwischen jeder.

Auf Platz 2 und 3 der meistgeklickten Rezepte 2020 landeten übrigens der Maulwurfkuchen und meine Experimente mit Klopapier (die ja auch zum Jahresthema passen).

Top 3 Rezepte 2020

Der Apfelrotkohl nach Johann Lafer hat sich dieses Jahr auf Platz 1 der Blogartikel insgesamt geschoben, vor dem Holunderblütensirup und der Idee, Reis im Schnellkochtopf zu kochen.

Top 1 und 3 stammen von 2012, das Rezept für den Sirup habe ich 2015 veröffentlicht. Daran sieht man, dass Rezepte nicht alt werden und die Suchmaschinen dieser Welt mir offensichtlich verzeihen, dass ich auch dieses Jahr wieder wenig gebloggt habe.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Am letzten Satz sieht man schon, dass ich auch 2020 unregelmäßig und nicht allzu viel gebloggt habe. Magere 57 Artikel werden es sein, wenn ich diesen hier veröffentliche. 

Wichtig fand ich den Zusammenhalt der Foodbloggerwelt und das von Peggy inittierte Solidaritäts- bzw. #trostkochen. Dazu habe ich ein paar Rezepte aus dem Archiv beigesteuert und hier darüber geschrieben. Los ging es mit Italien.

Sonntag, 12. Januar 2020

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2019

Dieses Jahr sammeln Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Beiträge zur Foodblogger-Jahresbilanz. Es geht wie jedes Mal darum, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was uns bewegt hat, was gut lief, wie das Jahr essenstechnisch war.

Die ursprüngliche Idee kommt von Sabine von Schmeckt nach mehr und seit einigen Jahren reflektieren einige von uns Foodbloggern das Jahr bzw. Vorjahr. Meine früheren Beiträge findet Ihr hier: 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018. Eigentlich postet man am 31.12., aber ich nehme mir gerne mehr Zeit, um mit dem alten Jahr in Ruhe abzuschließen und das neue anzufangen, also kommen meine Beiträge meist später. Die Rückblicke von anderen Foodbloggern findet man unter dem Hashtag #foodblogbilanz19.


Foodblogbilanz 2019


So, jetzt geht's los! Es sind die üblichen 8 Fragen an Foodblogger.

1. Was war 2019 dein erfolgreichster Blogartikel?


Das ist jedes Jahr eine Überraschung, da meist die Rezepte am ehesten in den Top 3 auftauchen, mit denen ich nie gerechnet hätte. Oft sind es auch relativ normale Rezepte - Menschen suchen im Internet einfach häufiger nach Apfelkuchen oder Kartoffelsalat als nach meinen Wortschöpfungen Auberginenschiffchen mexikanische Art mit Thymian-Mandel-Creme überbacken oder Kohlrabi-Carpaccio mit winterlich-gemüsigem Dressing.

Collage - Top 3 Rezepte 2019

Wenn man das bedenkt, verwundert es nicht, dass von den neu geposteten Rezepten ein Klassiker gern gelesen wurde: Bœuf à la Flamande heißt der flämische Rinderschmortopf, der mit Bier gekocht wird. Das war 2019 mein Rezept mit den meisten Klicks.

Viel wird auch nach Rezepten bekannter Köche gesucht; so erklärt sich wohl der Erfolg des Sellerie, im Ganzen gebacken nach Yotam Ottolenghi. Und Pizza geht immer, dieses Jahr als Tiefkühlpizza mit Variationen. Interessanterweise bekam auch die Foodblogbilanz 2018 viele Besucher; fast 2.000 Leser haben den Beitrag bisher angeklickt. Auch damit hätte ich nicht gerechnet.

Ich freue mich, dass auch sehr viele alte Rezepte angeklickt werden, und zwar saisonal. Das sieht man immer gut an der linken Seitenleiste mit der Überschrift Zurzeit besonders beliebt. Seit einigen Wochen schon ist der Apfelrotkohl nach Johann Lafer auf Platz 1.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?


Auch 2019 habe ich weniger gebloggt als die Jahre zuvor und das Rezept, das ich selber am meisten gemacht habe, ist noch nicht veröffentlicht.

Spaß gemacht hat mir das Backen für den typisch englischen Afternoon Tea: Eine Scones-Variation, ein Drizzle Cake, schnelle Sandwiches und herzhafte Shortbreads. Das ging erstaunlich schnell und war eine kleine virtuelle Reise für mich.

Im Juni habe ich den 100. Geburtstag eines meiner liebsten Aperitifs gefeiert: Eine Woche lang gab's täglich eine Version des klassischen Negroni. Da hat das Mixen, Zusammenrühren und Trinken genauso viel Spaß gemacht wie das Recherchieren, wie es zu dem Drink kam und wer dieser Camillo Negroni war.

Collage - 3 wichtige Beiträge 2019

Mittwoch, 2. Januar 2019

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2018

Dieses Jahr sammelt Sina Beiträge zur Jahresbilanz - was hat uns bewegt, was lief gut, wie war 2018? Die Idee zur Jahresbilanz kommt von Sabine von Schmeckt nach mehr und seit einigen Jahren reflektieren einige von uns Foodbloggern das Jahr bzw. Vorjahr.

Meine Beiträge der Vorjahre findet Ihr hier: 2014, 2015, 2016, 2017. Eigentlich postet man am 31.12., aber das habe ich diesmal wieder nicht geschafft. Ihr findet alle Beiträge von uns Foodbloggern unter dem Hashtag #foodblogbilanz18.

1. Was war 2018 dein erfolgreichster Blogartikel?


Interessanterweise war das erfolgreichste neue Rezept der Kohlrabisalat mit Champignons, den ich im Rahmen einer Rezension gemacht hatte. Mir fällt allgemein auf, dass Buchbesprechungen gerne gelesen werden.

Hier war aber wahrscheinlich mit ein Grund, dass ich danach 6 Wochen lang nicht zum Bloggen kam, d.h. der Beitrag stand wochenlang ganz oben im Blog und wurde von Besuchern entsprechend oft angeklickt. Er hat 2.163 Aufrufe.

Am erfolgreichsten dieses Jahr waren aber alte Rezepte wie der Zwiebel-Honig-Sirup gegen Husten, der Holunderblütensirup und natürlich mein Walnusslikör aus grünen Nüssen.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?


Letztes Jahr habe ich so wenig gebloggt wie noch nie. Schlappe 50 Beiträge sind erschienen und viele Favoriten, die ich immer mal wieder gemacht habe, kamen nie auf den Blog. Wenig Zeit, wenig Lust, wenig Energie sind die Gründe. Das ist schade, weil ich immer wieder Rezepte suche, die ich eigentlich auf dem Blog finden müsste... Also fällt die Auswahl schwer.

Lieblingsrezepte 2018 - Collage

Der Apfel-Käsekuchen kam bei meiner Mutter sehr gut an. Sie hat mich daran erinnert, dass meine Großmutter den oft gebacken hat und sie hat sich riesig gefreut, davon wieder zu kosten.

Mittwoch, 10. Januar 2018

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2017

Nachdem ich die letzten drei Jahre (2014, 2015, 2016) immer pünktlich zum 31.12. meine Foodblogbilanz gepostet habe, bin ich dieses Mal etwas später dran.

Ich habe mir über Weihnachten und Neujahr eine digitale Auszeit gegönnt und war auf einem Kreuzfahrtschiff ab Havanna in der Karibik unterwegs. Dort gab's viel zu sehen, viel zu erleben, viel zu essen und wenig Internet. Ideal also, um zu entspannen!

Collage Urlaub

Es dauert, bis ich wieder in die Gänge komme. Aber da ich am Montag früh beim Anmelden am Arbeitscomputer erst eine Weile überlegen musste, bis mir das Passwort einfiel, hat das mit dem Abschalten und der Erholung offensichtlich gut geklappt! :-)

Die Idee zur Jahresbilanz kommt von Sabine von Schmeckt nach mehr. Sie hat sich die Fragen ausgedacht und viele Foodblogger haben sie bereits beantwortet. Ihr findet die Posts über Sabine oder unter dem Hashtag #foodblogbilanz17.

1. Was war 2017 dein erfolgreichster Blogartikel?


Sonntag, 23. April 2017

10 Jahre Bloggen

Gestern vor 10 Jahren ist meine Spielwiese online gegangen. Ganz einfach so, ohne Business Plan, sondern mit einem nichtssagenden Artikel, weil ich ja testen wollte, wie das so funktioniert mit den Beiträgen und dem Posten in Blogs... 

Mein erster Blog-Artikel

Etwas später kam der zweite Beitrag, da habe ich getestet, wie ich Rezepte hochlade. Am Tag danach, als es wieder hell war zum Fotografieren, gab's dann zwei Fotos dazu.

Bis ich kapiert habe, dass man Artikel auch planen kann, hat es glaube ich ein Jahr gedauert, zuvor gingen sie online wenn ich gerade vor dem PC saß. Das Bloggen und das Wissen darüber steckte damals noch in den Kinderschuhen.

Barbaras Baguette - Bloggen vor 10 Jahren

Ein paar Monate später habe ich den Ableger der Spielwiese, meinen Reiseblog gestartet. Den habe ich später auch auf ein moderneres Layout mit breiteren Fotos gehievt. Das war unheimlich viel manuelle Arbeit und kostete viel Zeit, obwohl ich dort deutlich weniger Artikel hatte als hier. Mit dem Foodblog will ich mir das daher nicht antun... Trotzdem hat er sich natürlich verändert, irgendwann kamen Seiten dazu (oben im Menü), ein Index, eine dritte Spalte und ein anderes Titelfoto.

Inzwischen heißt alles Blog, auch wenn es manchmal eher eine Website ist, ohne Archiv, ohne Datum der Veröffentlichung, ohne Blog-Roll.  Mir fehlt da was, ich mag Archive - vielleicht weil Geschichte früher schon mein Lieblingsfach war und ich gerne in der Vergangenheit wühle? Gerade auf Blogs findet man die ersten Monate so viele tolle Rezepte und Ideen, die erprobt sind und authenthisch. Ich suche gerne nach Monat geordnet jahreszeitlich typische Rezepte, auch dafür finde ich das praktisch.

Für mich ist mein Blog ein super Archiv. Wenn ich ein Rezept suche, kopiere ich es raus und koche oder backe es nach. Damit bin ich räumlich und gerätetechnisch unabhängig, während ich mit der Rezeptdatenbank auf den PC angewiesen bin, auf dem sie installiert ist. Mein Blog ist also auch praktisch. Die meisten Sachen, die drauf sind, mag ich ja selber gerne! :-)

Draußen auf der Spielwiese bei Regen - Aprilwetter... :-)

Zurzeit mangelt es mir ein wenig an freier Zeit für dieses Hobby. Aber das ist ja auch typisch, mal schreibt man mehr, mal weniger. Genauso ist es mit Kontakten, mal trifft man mehr andere Blogger, mal schreibt man mehr auf anderen Kanälen, mal weniger. Ich schätze am Bloggen auch den Kontakt zu anderen, zu Bloggern und Lesern, teils virtuell, oft aber auch persönlich. Ja, da sind wirklich gute Bekannt- und Freundschaften entstanden. Gemeinsame Interessen verbinden. Die 10 Jahre Bloggen waren also eine interessante Zeit für mich.

Naja, schau'n wir mal, wie sich das alles weiter entwickelt. ;-)

Samstag, 31. Dezember 2016

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2016

Auch dieses Jahr gibt's wieder die Aktion von Sabine, in der sie unter #foodblogbilanz16 um Mitmachen bittet und 8 Fragen für uns hat. Beantwortet werden sollen sie heute, ich habe allerdings die letzten Tage schon den einen oder anderen Beitrag gesehen.

2014 war ich das erste Mal dabei, letztes Jahr auch (da hatte Sina den Event übernommen) und auch dieses Jahr setze ich mich hin, wühle mich durch alte Beiträge und halte Bilanz.

1. Was war 2016 dein erfolgreichster Blogartikel?

Von den dieses Jahr gebloggten Rezepten liegen die Kartoffelpuffer ganz vorne. Das liegt zum einen daran, dass solche Rezepte häufig gesucht werden und zweitens fällt mir auf, dass sich viele Beiträge erst im Laufe vieler Monate zum Renner entwickeln; und die Kartoffelpuffer gab's schon im Januar.

Kartoffelpuffer

Mehr geklickt wird allerdings der Zwiebel-Honig-Sirup gegen Husten. Das ist ja eigentlich kein richtiges Rezept, nur ein Tipp, aber der ist aus welchen Gründen auch immer total beliebt.

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2015

Vor einem Jahr hatte ich schon einen Rückblick geschrieben und meine Antworten auf die Fragen von Sabine aufgeschrieben (hier mein Beitrag von 2014).

Die Giftigeblonde Sina hat dieses Jahr mehr Zeit als Sabine und hatte die Idee, das Thema wieder aufzugreifen und vielleicht eine Art Tradition daraus zu machen, das vergangene Foodbloggerjahr Revue passieren zu lassen. Sie hat zur #foodblogbilanz2015 aufgerufen.

Hier sind meine Antworten.

1. Was war 2015 dein erfolgreichster Blogartikel?

Ich hatte erst keine Ahnung, aber zum Glück gibt es ja Statistiken, die manchmal doch erstaunen. Oft sind die einfachsten die meistgeklickten Rezepte.

Das war 2015 der Vanillepudding mit Sojamilch und der Überlegung, wie man die Farbe gelb in einen eigentlich weißen Vanillepudding rein kriegt und warum bzw. ob es die überhaupt braucht.

Veganere Vanillepudding aus Sojamilch

Pudding selber kochen geht ganz einfach, das hatten wir mit der Aktion wir retten was zu retten ist wieder bewiesen. Statt Sojamilch kann man natürlich auch Kuhmilch nehmen... ;-)

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Das ist dieses Jahr noch schwerer als letztes Jahr...
  1. Senfgrün wächst im Frühjahr verbreitet, und keiner isst es. Damit habe ich Senfgrün aus dem Wok gewokt, das war schön frühlingshaft-kräftig-grün und lecker. 
  2. Die Gin-Tonic-Macarons haben mich motiviert, nach langer Zeit mal wieder Macarons selber zu machen. Das geht einfacher als man denkt und man kann so super mit verschiedenen Aromen improvisieren. 
  3. Der Flotte Dreier war ein herausforderndes Thema bei den diesjährigen Blog-Events. Ich habe zusammen mit Sus vom Corumblog und Sammelhamster Noémi ein einmaliges Pizza-Menü gezaubert, für das ich das Dessert Pizzaeistorte beisteuerte. 
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Da muss ich dieses Jahr passen. Letztes Jahr hatte ich darauf noch eine Antwort, dieses Jahr tue ich mich schwer, es sind eigentlich meist meine altbekannten Blogs und ein paar neue, die auch auf der Linkliste rechts stehen. Ich lande immer mal bei neuen Blogs, die mir gefallen, aber da ich mein Leben nicht mit Blogs-Lesen verbringen kann, verliere ich viele auch wieder schnell aus den Augen. Eher bleibe ich bei den Blogs am Ball, die hier kommentieren.

Sehr viele Blogger bringen mir persönlich zu viel Werbung, jede paar Tage wird ein anderes Produkt in den Himmel gelobt und dann schnell wieder vergessen. Ich verstehe ja, dass einige vom Bloggen leben müssen oder wollen und daher auf viele solcher sponsored posts angewiesen sind, aber mir geht es da zu sehr ums schnelle Geld, zu plump um Klickzahlen und Kommerz, zu wenig um Qualität und Nachhaltigkeit. Da werden Rezepte auch mal geklaut, schön fotografiert, schnell hier und da eingereicht und auf allen Social Media Kanälen gehypt. Ich probiere ja immer gerne Rezepte von Blogs aus und wurde da in letzter Zeit leider häufiger enttäuscht, da sie nicht funktionierten oder fad schmeckten. Da halte ich mich lieber an die große Zahl altbekannter Blogs, die aus Spaß an der Freude bloggen und bei denen die Rezepte funktionieren und einfach gut schmecken, mit Pfiff. So etwas inspiriert mich mehr.

4. Welches der Rezepte, die du 2015 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Das war der Kidneybohnen-Räuchertofu-Aufstrich, den ich letzten Winter optimiert hatte. Er geistert auch als vegane Leberwurst durchs Netz und schmeckt auf knusprigem fränkischen Landbrot genial lecker. Davon abgesehen kommt es selten vor, dass ich Rezepte öfter koche...

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2015 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Seit mein Reiskocher kaputt ist und mein Mitkocher meinte, ich könne auch ohne auskommen, probiere ich mit Schnellkochtopf oder Induktionsplatte, normalen Reis wie in China zu kochen. Das klappt schon mal, aber meistens nicht... Nachdem ich vorgestern mal wieder einen Topf dermaßen verkokelt habe und der Reis richtig geräuchert schmeckte, werde ich mir doch wieder einen Reiskocher kaufen. Damit löse ich das Problem. :-)

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Ich fand die Slowcooker-Session spannend, die ich beim FoodBloggerCamp in Berlin mitgemacht hatte. Was Gabi und Ulrike da erzählt und präsentiert haben, war für mich eine neue Welt.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Richtig lustige sind mir diesmal kaum aufgefallen, dafür wirklich praktische: Viele suchen konkret nach Rezeptenamen, also z.B. Flachswickel, Chili con Carne oder Quittenmus und werden damit auch fündig.

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2016?

Mir wünsche ich weiterhin gute Laune und gute Gesundheit sowie wieder ein paar interessante Events, bei denen ich alte und neue Blogger-Freunde kennen lernen bzw. wieder treffen kann. Meinem Blog wünsche ich weiter die Leser, die er hat, die besten, die die nicht mit jeder Mode mitgehen sondern mögen, was ich ausprobiere, teste, fotografiere und aufschreibe, und die auch ab und zu kommentieren. Danke dafür, das freut mich immer, ich mag diesen Austausch.

So, das war's. :-)

Ich wünsche Euch allen ein gutes gesundes möglichst friedliches Neues Jahr 2016! 

Bei der Menge Bilanzen, die zurzeit reintrudeln, verliere ich den Überblick. Schaut bitte bei Sina rein, sie sammelt hier die Links.

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2014

Ich neige ja nicht dazu, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, wobei das ja nicht schaden kann. Meist hat man eine Menge erlebt, schönes und weniger schönes, und kann das leichter abschließen, wenn man noch einmal darüber schaut.

Sabine von Schmeckt nach mehr - Vom Essen und von den Gefühlen hat damit angefangen und meint, dass sie furchtbar gerne Jahresrückblick-Fragebögen liest, die als Blogstöckchen von verschiedenen Blogs aufgegriffen werden. Sie hat sich Fragen ausgedacht und heute bloggen mit dem Hashtag ‪#‎foodblogbilanz14‬ eine ganze Menge Foodblogger und beantworten ihre Fragen. Da bin ich gerne mit dabei. :-)

1. Was war 2014 dein erfolgreichster Blogartikel?

Renner sind bei mir (Suchmaschinen sei Dank) auch ganz alte Rezepte, die schon seit Jahren auf dem Blog sind. Seit Herbst wird wieder verstärkt der Zwiebel-Honig-Sirup gegen Husten angeklickt, den ich einfach mal als Tipp reingestellt hatte. Kein wirkliches Rezept, aber so etwas einfaches ist beliebter als die aufwändigen Kreationen. Das finde ich zwar schade, aber anderen Foodbloggern geht es genauso.

Der Zwiebelsirup ist aber von 2013. Aktuell aus diesem Jahr wird seltsamerweise ein grüner Smoothie am meisten angeklickt, der bis heute kein einziges Mal kommentiert wurde. Verstehe einer diese Statistiken... ;-)

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Das ist eine schwere Frage! Für mich ist die Spielwiese seit Jahren ein schönes Archiv, in dem ich gerne stöbere. Manchmal steht auch etwas zwischen den Zeilen, das nur für mich oder Freunde lesbar ist, das hilft beim Erinnern. Es sind eine Menge gute Rezepte dabei, die ich immer mal wieder mache. Aber was hat mir dieses Jahr besonders viel bedeutet?

Collage Jahresrückblick 2014

Da ist zum einen ein Artikel mit Impressionen eines abendlichen Spaziergangs durch den Shilin Nachtmarkt in Taipei, den ich sehr genossen habe. Ich war das erste Mal in Taiwan und fand es so wunderbar interessant, schön und entspannend dort. Genauso war auch der Nachtmarkt mit lauter gut gelaunten Menschen, die es genossen, dort zu sein, gemütlich über den Markt zu schlendern, die Stände zu begutachten, ab und zu eine Kleinigkeit zu essen und Spaß zu haben - so wie ich. Ich habe in Taiwan auch eine liebe Freundin wieder getroffen und hoffe, dass ich bald einmal wieder hinfahren kann. Das Land ist absolut eine längere Reise wert!

Pasta selbermachen ist eigentlich total einfach und schmeckt so genial, dass ich mich immer frage, warum ich das nicht öfter tue... Im April gab's Ravioli mit Bärlauch-Spargel-Füllung und confierten Tomaten, die waren ein Traum. Ich habe ganz viele Zubereitungsfotos hochgeladen, damit ich mich daran erinnern kann und bald mal wieder was in der Art mache. Hm, ein Dreivierteljahr ohne selbstgemachte Ravioli ist rum... Also nächstes Jahr wieder! (1. Vorsatz für 2015.)

Viel bedeutet mir auch die Erkenntnis, dass ich in einer genussreichen Region lebe. Das ist mir zwar eigentlich bewusst, aber es war schön zu sehen, dass Foodblogger-Touristen meine Wahlheimat Franken genauso zu schätzen wissen. Es macht Spaß, um die halbe Welt zu reisen und es macht Spaß, die nähere Umgebung auszukundschaften, regionale Produkte zu essen und zu trinken. Über das Foodcamp Franken habe ich hier geschrieben.

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Je nach Zeit und Lust und Laune stöbere ich mehr oder weniger in Blogs und kommentiere auch gerne, um zu zeigen, dass ich da war. Ich bin einer dieser "alten Blogger", die auch verlinken und Quellen angeben, der Transparenz und des Zusammengehörigkeitsgefühls wegen. Inspirieren tun mich eine Menge Blogs, schon immer und immer noch. Also ist auch dies nur eine Auswahl.

Gerne lese bei Ariane auf Tra dolce ed amaro mit, die oft original italienische Gerichte kocht, die ich noch nicht kenne. Wir haben uns letztes Jahr auch mal persönlich getroffen, als ich mit dem Gärtner der Spielwiese in Rom war. Mein Sommerdrink 2014 zum Wachwerden war der Caffè Shakerato nach Arianes Rezept. Schwer zu empfehlen!

Mir ging es so wie vielen, dass ich Kathas Versuchsreihe Wie schmeckt vegan? verfolgt habe. Daraus ist u.a. der Tierfreitag entstanden, an dem ich mich auch oft beteilige. Ich selbst teste seit September intensiv, wie ich mit veganem Essen zurecht komme und irgendwie war mir von Anfang an klar, dass es zum selben Ergebnis kommen würde: Ganz ohne tierisches will ich nicht leben, aber gedankenlos Wurst aus Massentierhaltung in mich reinfuttern will ich auch nicht. Also, wie früher auch, vielleicht noch bewusster, genau auswählen, was man essen will, auf Qualität achten und einen Schwerpunkt auf tierfreies legen. So verfahre ich inzwischen, ganz vegan ist für mich (nicht nur unterwegs) nicht praktikabel und nicht machbar. Ich halte es für wichtig, sich mehr und mehr ohne tierische Produkte zu ernähren und mehr ohne tierische Produkte zu leben, allerdings geht das, wie Katha schreibt, nur miteinander und nicht gegeneinander. Und mit Phantasie und Kreativität und Austausch. Bei mir sind inzwischen über 100 vegane Rezepte auf dem Blog.

Bei der Turbohausfrau Susi, die auf Prostmahlzeit schreibt, habe ich im März einen Beitrag gelesen, Rettet den Liptauer. Daraus ist inzwischen eine größere Runde entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Gerichte zu retten, die inzwischen oft in Supermärkten gekauft und nicht mehr selbst hergestellt werden. "Wir retten was zu retten ist" ist der Name der Aktion, ich verlinke hier mal auf das Pinterest-Board. Bei der Butterkuchen- und der Knödel-Rettungsaktion war ich auch dabei, und nächstes Jahr geht's sicher weiter.

Collage Jahresrückblick 2014 - Foodblogs

4. Welches der Rezepte, die du 2014 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Das ist einfach, die Caponata. Im Juni habe ich dieses sizilianische Sommergericht aus Auberginen, Tomaten, Pinienkernen und Kapern das erste Mal gemacht und verbloggt.

Ich mag diese Kombination aus frisch, süß, sauer, würzig, weich, knackig, sommerlich. Sie ist zudem gut auf Vorrat zu machen, so dass man ein paar Tage lang davon essen kann. Perfekt!

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2014 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Ich habe angefangen, sehr viel Veganes in meinen Speiseplan aufzunehmen - und das war komplizierter als ich gedacht hatte und hat mich daher am meisten beschäftigt. Vegetarisch ist einfach, aber was macht man, wenn man auch auf Käse, Milch, Eier verzichten möchte?

Anfang 2013 hatte ich schon einmal angefangen, mich mit dem Thema Veganismus zu beschäftigen und das schnell wieder aufgegeben. Leichter geht es jetzt mit dem Vitamix, der nicht nur Smoothies zaubert, sondern auch bei der Herstellung von Nuss-Musen, milchartigen Drinks und allen möglichen Pasten (z.B. Hummus) große Dienste leistet. Damit habe ich dieses Jahr viel experimentiert. Ich habe inzwischen ein größeres Repertoire und einiges an Erfahrung gewonnen.

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Schwierig... Mandelmus. Ich verwende es gerne statt Sahne in Saucen oder Suppen, oder auch in Desserts. Man kann damit super andicken und bekommt eine milde Cremigkeit hin, ganz ohne tierische Produkte. Gekannt hatte ich es früher schon, aber richtig ausgetestet erst dieses Jahr. Inzwischen mache ich es selber; das könnte ich auch mal dokumentieren und einen Beitrag dazu schreiben (2. Vorsatz für 2015). ;-)

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

Ich sollte mich echt mal mehr mit Statistiktools beschäftigen... Meine Statistik gibt das auch nicht her, sondern zeigt nur die letzten paar Suchbegriffe. Kürzlich bin ich auf Sophia Loren Rouladen gestoßen, davon habe ich keinen einzigen Begriff im Blog. Heute hat jemand nach süße Pfläumchen gesucht. Das könnte schlüpfrig gemeint sein... Jedenfalls finde ich es lustig.

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2015?

Dass ich weiterhin Freude daran habe, meine Küchenerlebnisse mit anderen zu teilen.

So, das war's! :-)

Und hier die Links zu den anderen Jahresrückblicken:
Ich wünsche all meinen Lesern einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches und genussvolles Neues Jahr 2015!

Samstag, 8. November 2014

Kartoffelklöße

Vor ein paar Wochen haben wir abgestimmt, was wir als nächstes retten wollen. Ihr erinnert Euch an die letzte Rettungsaktion, den Butterkuchen? Davor gab's Liptauer und diesmal haben wir uns für Knödel entschieden.

Knödel oder Klöße - das sind kugelförmige Speisen, die je nach Region unterschiedlich genannt werden. Früher bereitete man sie aus Fleisch, Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Mehl zu; Kartoffeln kamen ja erst relativ spät nach Europa. Der früheste bekannte Kartoffelanbau hierzulande war um 1650, als in Pilgramsreuth in Oberfranken, nicht weit von mir, erstmals systematisch Kartoffeln auf Feldern ausgebracht wurden. Der Ort hat sogar ein Kartoffeldenkmal. Irgendwann kam man dann wohl auf die Idee, aus Kartoffeln auch Knödel oder Klöße zu machen, darüber gibt es einige Überlieferungen und Legenden. Die frühesten erhaltenen schriftlichen Kartoffelkloßrezepte stammen aus dem 19. Jahrhundert. Wohl von Coburg aus traten die Klöße nach 1850 ihren Siegeszug nach Franken an und wurden dann, als Coburg 1920 zu Bayern kam, als Knödel bayrisch.

Grüne Kartoffelklöße, Frankenwälder Art

Ich komme ja ursprünglich aus der Spätzleregion und fand es als Kind schon interessant, wenn wir mal nach Franken kamen und es dort riesige Kartoffelklöße gab. Nicht die kleinen, die meine Mutter mit Hilfe von Fertigpackungen ab und zu zu Hause gekocht hatte. Zum Studium zog ich dann nach Franken und stieß dort das erste Mal auf Kloßteig im Kühlregal. Einmal glaube ich habe ich den sogar gekauft. Convenience überall also... ;-)

In Franken sind Klöße ein Hauptnahrungsmittel, Kinder essen im Gasthaus Kloß mit Soß' als vollständige Mahlzeit. Beim Essen gehen bevorzugt man Gasthäuser, in denen die Kartoffelklöße von Hand hergestellt werden; davon gibt es noch viele, vor allem auf dem Land. Nicht weit sind Thüringen und das Vogtland, beide Regionen sind ja auch sehr bekannt für ihre Klöße.

Kartoffelklöße - drei Sorten auf einem Teller
Was die Zubereitung und Konsistenz angeht, finden sich viele Varianten, je nach Familie, Ort, Region - und jeder hat natürlich "das Originalrezept": Roh oder gekocht, halb-halb, mit oder ohne Stärke oder Mehl, baumwollne, halbseidene Klöße, weich oder etwas fester. In Bayern kann man mit Knödeln Fenster einschlagen, meint der Franke und freut sich an seinen weicheren Klößen, die die Sauce so gut aufnehmen.

Okay, so viel zur Theorie. Ich wollte lernen, wie man richtige Klöße macht und habe daher letzte Woche einen Kochkurs zum Thema besucht. In Kulmbach gibt es ein sog. museumspädagogisches Zentrum, kurz MUPÄZ, das vor einiger Zeit auf dem Gelände der alten Mönchshof-Brauerei neben dem Bayerischen Brauereimuseum und dem Bayerische Bäckereimuseum eröffnet hat.

Vorbereitungen für den Kloßkochkurs im MUPÄZDort fand ein Kurs mit der sympathischen Kerstin Rentsch statt, die regionale Rezepte wieder belebt und auch Kochbücher zum Thema veröffentlicht hat. Sie stammt aus dem nördlichen Frankenwald und zeigte den Kursteilnehmern, wie man verschiedene fränkische Klößvariationen herstellt.

Wir durften also Kartoffeln schälen, reiben, auspressen, kochen, Bröckala anbraten, Knödel formen und sieden lassen - und fragen, naschen, probieren und essen!

Zubereitung fränkischer Kartoffelkloß - Klöße selber machen

Auf die Fotos klicken, dann werden sie viel größer!

Am besten geschmeckt haben mir die Klöße, die zu zwei Dritteln aus rohen Klößen hergestellt werden und die es in Thüringen und im nördlichen Oberfranken, Coburg, Frankenwald gibt. Ich habe eine ganze Menge geformt, das ging eigentlich relativ einfach. Man hat schnell den Dreh raus und dann werden sie recht ansehnlich. Je nach Größe der Hände größer oder kleiner. :-)

Kartoffelkloß, frisch geformt

Es lohnt sich, gleich eine größere Portion Klöße zu machen. Die Reste lassen sich nämlich super verwerten - wie, zeige ich nächste Woche.


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Grüne Kartoffelklöße, Frankenwälder Art
Kategorien: Kartoffel, Knödel, Franken
Menge: 4 Personen

Zutaten
10-12groß.Kartoffeln; am besten mehlig kochende
Kartoffelstärke; Menge nach Gefühl (z.B. 50
-- Gramm)
Salz
Wasser
H FÜR DIE BRÖCKALA
1-2Altbackene Semmeln, Weißbrot oder Toastbrot
Butter
H KOCHGERÄTE
Feine Reibe, am besten eine Messingreibe
Kartoffelsäckchen, Leinentuch o.ä
Holzquirl
Kartoffelpresse
Schüsseln
Große Kochtöpfe

Quelle

Kurs im MUPÄZ in Kulmbach, Rezept von Kerstin Rentsch
Erfasst *RK* 07.11.2014 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Eine Schüssel mit kaltem Wasser füllen. Kartoffeln schälen und in die Schüssel geben. Hier können sie auch länger gelagert werden, auch mal über Nacht, wenn es nötig ist.

Für die Bröckala Semmeln in Würfelchen schneiden und in einer Pfanne mit Butter und Geduld anbraten, so dass sie knusprig sind. Beiseite stellen.

Ein Drittel der Kartoffeln, am besten die kleineren, in grobe Würfel schneiden und in kochendem Wasser kochen lassen, bis sie sehr weich sind. Das dauert ca. 25-30 Minuten, je nach Größe der Kartoffelwürfel.

Zwei Drittel der Kartoffeln mit einer feinen Reibe in eine Schüssel reiben, in der genügend kaltes Wasser ist, so dass die geriebene Kartoffelmasse immer bedeckt ist. Dafür nimmt man am besten die größeren Kartoffeln, diese lassen sich leichter reiben; die Gefahr, Fingerkuppen anzureiben, ist geringer... ;-)

Diese geriebene rohe Kartoffelmasse in ein Kartoffelsäckchen, Leinentuch o.ä. geben und mit Muskelkraft und Geduld auspressen, bis die rohe Kartoffelmasse ziemlich trocken ist. Die herausgepresste Kartoffelflüssigkeit in eine Schüssel gießen und stehen lassen. Am Boden setzt sich dabei Kartoffelstärke ab.

Alternativ kann man diese zwei Drittel der Kartoffeln auch mit einem Entsafter roh entsaften. So bekommt man ebenfalls Kartoffelsaft und eine trockene geriebene Masse!

Die weichgekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken, reichlich Kartoffelkochwasser zufügen und umrühren, so dass ein dünnflüssiger Brei entsteht. Diesen Kartoffelbrei in einem möglichst großen Topf mit einem Deckel abgedeckt nochmal richtig blubbernd kochen lassen.
Wasser oder Salzwasser in einen weiteren großen Topf geben und zum Kochen bringen.
Die rohe trockene Kartoffelmasse, die Kartoffelstärke vom Boden der Schüssel und Salz mischt man in einer großen Schüssel. Jetzt ist Erfahrung gefragt, um die Konsistenz einschätzen zu können. Je nach Stärkegehalt der Kartoffeln benötigt man noch weitere Speisestärke.

Jetzt wird es etwas gefährlich, der blubbernde Kartoffelbrei gibt üble Verbrennungen, falls man etwas davon auf die Haut bekommt. Also vorsichtig die Hälfte des kochenden Kartoffelbreis in die Schüssel mit der rohen gesalzenen Kartoffelnmasse geben und kräftig durchrühren. Dafür verwendet man am besten einen speziellen Holzquirl.

Sobald die Masse sich gut verbunden hat, kommt der Rest des Kartoffelbreis dazu und wird ebenfalls kräftig eingequirlt und gerührt, bis der Kloßteig sich vom Schüsselrand löst und abbindet. Der heiße Kartoffelbrei brüht so quasi die rohen Kartoffeln.

Den Deckel des Topfs mit kochendem Wasser abnehmen und den Herd ausschalten. Das Wasser sollte sieden, aber darf auf keinen Fall mehr weiterkochen.

Eine kleine Schüssel mit kaltem Wasser füllen, um die Hände anzufeuchten. Mit nassen Händen aus dem heißen Kloßteig Klöße formen. Dabei erst eine Art dickere Scheiben formen, diese mit je 2-3 Bröckala füllen, dann einen runden Kloß formen.

Der Trick dabei ist, den Kloß so zu verschließen, dass er beim Garen nicht auf geht. Dazu etwas mehr als nötig an Kloßmasse nehmen, füllen, rund formen, zusammendrehen und das zusammengedrehte Übrige (auf Fränkisch "Schnörpfala") abdrehen und zum restlichen Kloßteig in die Schüssel zurück geben.

Die fertig geformten Klöße ins siedende Wasser geben. Nach und nach aus dem gesamten Kloßteig Klöße formen und ins Wasser gleiten lassen. Die Klöße sind fertig, sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen. Man kann sie auch einige Zeit in dem heißen Wasser lassen, das schadet nicht.
=====

Wie man am Rezept sieht, ist es schon ein wenig aufwändig, Kartoffelklöße selber zu machen. Man braucht neben Zeit und dem Rezept auch etwas Gefühl und Erfahrung. Das Ergebnis lohnt aber die Mühen und ich kann jedem nur empfehlen, es einmal auszuprobieren. Sie schmecken wirklich super!

Ein paar gute Fotos Schritt für Schritt finden sich auf der Internetseite der Klößerei, von der wir auch gerne Klöße holen.

Klar wie Kloßbrühe: Wir retten Knödel und Kloß! :-)

Und da Foodfreak gerade nach Kartoffelrezepten fragt, dürfen meine Klöße dort natürlich nicht fehlen!

Wir retten was zu retten ist / Logo von Zorra

Der Knödel wird heute natürlich auch an anderen Stellen gekocht und gerettet! Weitere Knödel und Klöße haben meine virtuellen Mitretterinnen für Euch, hier die Links:
...und passend zur Aktion hat Rike Semmelknödel gemacht.
Die Fotos der Rettungsaktionen werden hier bei Pinterest gesammelt.


Sonntag, 15. Dezember 2013

Dicke Luft in Shanghai

Wie versprochen gibt es hier noch eine kleine Nachlese von Fotos von meinem letzten Aufenthalt in Shanghai. Diesmal war es von der Luft her ziemlich heftig; das war wohl auch der Grund, warum ich eine Erkältung samt Husten bekam - der Dreck musste irgendwie wieder raus...

Barbara im Smog in Waigaoqiao, Shanghai
Diese Maske hier ist nur Spaß, ich sah sie herumliegen und habe sie einfach mal aufgesetzt. Bei graugelber Luft, die in den Atemwegen schmerzt, helfen nur richtige Masken.

Die Smog-Werte entwickelten sich vor 10 Tagen langsam von unhealthy über very unhealthy bis hin zu hazardous, also richtig gesundheitsgefährdend. In Zahlen: Die Luftbelastung der gefährlichen Feinstaubpartikel PM2,5 erreichte den Wert von 602,5 µg/m³. Die von der WHO vorgegebene Sicherheitsrichtlinie beträgt 25...

Wenn man die Menschen fragt, ist das der Preis für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand. Wie bei uns früher auch... Eine Freundin aus Shanghai hat mir schon vor Jahren erzählt, sie hätten sich an die schlechte Luft gewöhnt. - Nein. Will ich nicht, nein.

Shanghai Bund am 06.12.2013 mit Smog
Der Bund sah fast aus wie früher, die Wolkenkratzer im Hintergrund sah man kaum. ;-)

Am Sonntag, dem 8.12. bin ich dann auch geflohen, auf eine Insel etwas nördlich der Stadt. Chongming liegt an der Mündung des Jangtsekiangs ins Ostchinesische Meer. Die Insel entstand erst vor gut 1000 Jahren durch Ablagerung von angeschwemmtem Schlamm. Sie wird derzeit mit Wohnblöcken und touristisch erschlossen und legt Wert auf Umweltschutz. Es gibt dort einige Naturparks.

Shanghai Chongming - Dongtan Wetland Park


Wir hatten uns für den Dongtan Wetland Park entschieden, also Feuchtgebiete mit angelegten Wegen, die wir mit gemieteten Fahrrädern erkundet haben. Es war schön, ein wenig zu radeln und die Landschaft zu genießen. Außerdem war es sehr leer, wenig Menschen, was mir zur Abwechslung auch gut tat.

Shanghai Chongming - Dongtan Wetland Park
Der Park ist gut erschlossen und professionell aufgezogen. Im Sommerhalbjahr ist er bei Vogelkundigen beliebt, auch viele Zugvögel machen dort Station.

So sehen in China inzwischen Autobahnen und Brücken aus - alles etwas länger und größer.

Shanghai Changjiang Daqiao

Am Tag zuvor hatte ich versucht, möglichst wenig an der Luft zu sein. So habe ich einen Ausflug am Nachmittag zum Jade-Buddha-Tempel gemacht. Ob die Gläubigen wohl für saubere Luft beten?

Shanghai - Jade Buddha Tempel

Auf dem Weg zur Metro fiel mir eine Schlange auf, und neugierig, wie ich bin, habe ich mir das mal genauer angeschaut.


Ganz frisch gibt es da eine Art Dampfnudeln aus Hefeteig. Ein Teil kostet umgerechnet 10 Cent. Sie schmecken relativ neutral, aber durchaus lecker. (Draufklicken vergrößert!)

Hier noch ein Abendessen im Stadtzentrum.

Leckeres Abendessen im Yunnan Gourmet Specialty Restaurant Shanghai
Es gab Gerichte der Yunnan-Küche, der südwestlichen Provinz Chinas mit frischen Pilzen. Vorne links Steinpilze, grüne Paprika und Lilienblüten. Das schmeckte sehr gut.

So ging die Zeit herum, natürlich vor allem mit Arbeiten. In der Fabrik und im Büro war die Luft irgendwann fast genauso dunstig wie draußen.

Und wenn man möglichst wenig raus sollte, gibt es ja noch immer das Hotelzimmer und zum Glück diesmal auch etwas Zeit und Muße, ein Buch zu lesen.

Ich hatte Sternenzimmer und andere Hotelgeschichten vom Schweizer Autor François Loeb dabei, das im Allitera Verlag erschienen ist. Es war mir als Rezensionsexemplar angeboten worden und ich hatte spontan zugesagt, da ich ja viele Wochen im Jahr in Hotels verbringe.

Die Leseecke meines Hotelzimmers mit Loebs Buch Sternenzimmer

Loeb ist bekannt für Surreales, was mir eigentlich ganz gut gefällt. "Das wiederkehrende Moment des fantastisch-grotesken erobert in seinen Geschichten das Geschehen. Seine sprachlich gelungenen Hotelgeschichten sind gut geeignet als „Bettmümpfeli“ mit Gänsehaut-Garantie für kalte Winternächte." So hieß es in der Beschreibung. Und "... in den Eingangsportalen historischer Grandhotels begegnen uns mysteriöse Gäste, geheimnisvolle Empfangschefs, alles verändernde Zeitsprünge bis hin zu surrealen Parallelwelten." Klingt spannend!

Sternenzimmer und andere Hotelgeschichten von Loeb, François
Das Buch besteht aus 28 Kurzgeschichten, die in verschiedenen Hotels spielen, von denen ich aber noch nicht alle gelesen habe. Sie sind meist nur 2 bis 3 Seiten lang und daher ideal als kleines Betthupferl. Teils sind sie aber auch länger, so dass man einen Abend damit verbringen kann. Von meinem - durch den Smog und die Metropole ja auch irgendwie surrealen - Alltag brauchte ich immer einige Minuten, um in die Welt des Buchs zu wechseln.

Von der Sprache her gefallen mir die Texte, sie sind wunderbar, teils altmodisch, formuliert. Vom Inhalt her überraschen sie mich, oft gehen sie harmlos los, spielen mit Erwartungen, sezieren die Gedankenwelt der Erzähler, und explodieren in einem überraschenden Ende. Bei manchen hätte ich mehr erwartet und fühlte mich etwas leer zurück gelassen, andere Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Zu viel will ich nicht verraten: Ich finde, es eignet sich gut als Weihnachtsgeschenk nicht nur für Menschen, die viel Zeit in Hotels verbringen und die aus ihrem üblichen Hotel-Trott durch solche phantastische Geschichten ausbrechen möchten.

Als Taschenbuch passt es locker ins Gepäck, es hat einen stabilen Einband und eine Schrift, die ich auch abends noch ohne Lesebrille entziffern kann. Für mich eine optimale Gutenachtlektüre, die ich gerne weiter empfehle.

So ging auch dieser Einsatz vorbei. Diesmal bin ich von Terminal 1 heim geflogen, da gefällt mir die Architektur ganz gut.

Shanghai Pudong Airport Terminal 1
In Deutschland gelandet, hat mich der Gärtner der Spielwiese gleich zu einem Weihnachtsmarkt gebracht und dort mit Glühwein aus fränkischem Rotwein versorgt. So bekam ich also gleich eine Spur Vorweihnachtszeit nachgeliefert. ;-)

So ganz ging dieses Jahr die Adventszeit nicht ganz an mir vorbei, dank der vielen lieben Gastblogger, die mich die letzten Wochen mit Gastbeiträgen versorgt haben. Ein paar folgen auch noch. :-)