Zugegeben, wenn Sojamilch frisch gemacht und noch warm ist, schmeckt sie richtig lecker. Dafür gibt es in China spezielle Küchengeräte und am Wochenende nehmen sich viele Chinesinnen die Zeit, zuhause selbst Sojamilch herzustellen. Gekühlt hält sie ja ein paar Tage und ist vielseitig einsetzbar. Auch ein Frühstück mit Youtiao und warmer Sojamilch irgendwo am Straßenrand in China mag ich gerne.
Seit einigen Jahren erhält man Sojadrink, wie Sojamilch hierzulande offiziell heißen muss, auch in Deutschland fast überall und auch in Bio-Qualität. Ich habe meist ein, zwei Packungen im Haus, da sich Sojamilch lange hält.
Diesmal habe ich einen Klassiker mit Soja- statt Kuhmilch hergestellt. Wir retten nämlich wieder. :-)
Erinnert Ihr Euch an die "Wir retten was zu retten ist" Aktion? In unregelmäßigen Abständen veröffentlichen ein paar Blogger Rezepte von Gerichten, die man eigentlich gut selber machen kann, die aber oft aus Bequemlichkeit im Supermarkt gekauft werden. Angefangen hatte die Aktion mit dem Liptauer und heute ist der Pudding dran!
Da sich die Schar der Retter und Retterinnen immer vergrößert, denke ich, dass jemand meiner Mitstreiter einen klassischen Pudding mit Kuhmilch, Stärke und vielleicht auch Eiern herstellt.
Pudding nennt man umgangssprachlich das, was früher Flammeri hieß, während Pudding in einer speziellen Form im Wasserbad gestockt wurde. Dadurch dass sich seit den 1950er Jahren Puddingpulver verschiedener Geschmacksrichtungen durchsetzten, die im Prinzip Milch mit Stärke andicken und mit Zucker sowie Farb- und Aromazusätzen versetzen, ist das, was es hier heute gibt, ein typischer Pudding. Außer dass er nicht mit Kuh- sondern mit Sojadrink gemacht wurde. Und ich ältere Frau (hihi) soll ja mehr Sojamilch zu mir nehmen und überhaupt (siehe oben...).
Die Zubereitung von Pudding ist total einfach und ich frage mich, warum ich früher zu Studentenzeiten auch Puddingpulver gekauft habe. Speisestärke habe ich eh im Haus und mit Gewürzen, Zucker und anderen Geschmäckern wie z.B. Schokolade oder Beeren kann man viel besser variieren als mit den fertigen Päckchen, bei denen man ja auch noch etwas anrühren muss.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist beim Selbermachen natürlich auch besser, weil kein Konzern mehr dran verdient, das Zusammenrühren und in Päckchen packen und versenden, verteilen usw. zu übernehmen. Und man weiß, was drin ist. Also, wir retten den Pudding und rühren einfach selber zusammen, was uns schmeckt.
Ich habe mir diesmal den Spaß erlaubt, einen Hauch Kurkuma für die gelbe Farbe zuzugeben. Sojamilch ist an sich schon gelber als Kuhmilch. Kuhmilchpudding mit Vanille wird nämlich nicht gelb, auch wenn die Lebensmittelindustrie uns das seit Jahrzehnten weismachen möchte. ;-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Vanillepudding aus Sojamilch |
Kategorien: | Süßspeise, Kalt, Grundrezept, Vegan |
Menge: | 4 Puddingförmchen à 125 ml |
Zutaten
500 | ml | Sojamilch (Sojadrink) | |
1 | Vanilleschote | ||
1-2 | Essl. | Zucker | |
1 | Essl. | Vanillezucker | |
1 | Prise | Salz | |
1 | Prise | Kurkumapulver; nur wer mag | |
40 | Gramm | Speisestärke |
Quelle
Standardrezept |
Erfasst *RK* 03.05.2015 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Vanilleschote der Länge nach halbieren und das Mark herausschaben. 400 ml der Sojamilch zusammen mit der Vanilleschote, dem Vanillemark, dem Zucker, dem Vanillezucker, Salz und (für die gelbe Farbe) Kurkuma in einem Topf oder einer Kasserolle unter Rühren erhitzen. Evtl. durch ein Sieb gießen (um die Reste der Vanilleschote herauszufiltern) und zum Kochen bringen.Die restlichen 100 ml der Sojamilch mit der Speisestärke verrühren.
Den Topf vom Herd nehmen und die angerührte Sojamilch-Speisestärke- Mischung mit Hilfe eines Schneebesens unter die Vanillemilch rühren. Zurück auf den Herd stellen und nochmal zum Kochen bringen, so dass alles schön blubbert. Dabei ständig rühren, damit unten nichts anbrennt. Durch das Kochen bindet die Speisestärke und der Pudding wird fest.
In mit kaltem Wasser ausgespülte Förmchen oder Schüsselchen füllen, diese verschließen und einige Stunden abkühlen lassen, erst im Zimmer oder draußen, dann im Kühlschrank. Zum Servieren auf einen Dessertteller stürzen.
Der Pudding schmeckt auch warm, lauwarm und abgekühlt wie hier beschrieben. Er passt super zu Kompott oder zu Schokoladensauce.
Info: Eigentlich ist dies kein Pudding, sondern ein Flammeri. Umgangssprachlich hat sich der Begriff Pudding durchgesetzt.
Tipp: Mit Kuhmilch, Mandelmilch oder Hafermilch funktioniert es genauso. Ebenso kann man variieren und z.B. Tonkabohne statt Vanille nehmen oder mit anderen Gewürzen, Kräutern, Kakaopulver o.ä. variieren.
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Wie man sieht, stimmte die Konsistenz. Der Pudding war fest genug, dass man ihn löffelweise mampfen kann.
Wir hatten frisch gekochtes Rhabarberkompott dazu, was gut gepasst hat. Das Rezept für das Rhabarberkompott gibt es gleich mit dazu:
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Rhabarber-Kompott |
Kategorien: | Süßspeise, Warm, Rhabarber, Grundrezept, Mai |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
3 | Stangen | Rhabarber | |
1-2 | Essl. | Zucker; je nach Geschmack und Süße des Rhabarbers | |
1 | Teel. | Vanillezucker | |
Etwas | Wasser |
Quelle
Standardrezept |
Erfasst *RK* 04.05.2015 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Rhabarber wenn nötig schälen. In ca. 3 cm lange Stücke schneiden, falls er recht dick ist, auch der Länge nach halbieren. Zusammen mit dem Zucker in einen kleinen Topf oder eine Kasserolle geben.Aufkochen lassen und je nach persönlicher Vorliebe 3-7 Minuten köcheln lassen, bis das Kompott die Konsistenz hat, die man mag.
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Noch ein paar Informationen zu Sojamilch: Wie überall gehen auch zum Thema Soja die Meinungen auseinander. Sojabohnen sind reich an ungesättigten Fettsäuren und dabei cholesterinfrei, das Herzinfarktrisiko bei Frauen sei geringer, wenn sie viele Sojaprodukte (dazu gehört auch Tofu) zu sich nehmen. Sog. Phytohormone sorgen angeblich dafür, dass das Bindegewebe straff bleibt und man jünger aussieht, zudem wirken sie sich wohl positiv auf den Östrogenhaushalt aus und lindern Menopausesymptome. Ca. 150 Gramm Tofu oder 1/2 Liter Sojamilch täglich soll gegen Reizbarkeit, Hitzeschübe und Schlafstörungen helfen. Auch Rheumaschüben soll Soja vorbeugen. Das Lecitin schützt die Leber und soll gut fürs Hirn und das Gedächtnis sein. Das darin enthaltene Protein und Kalzium soll Osteoporose vorbeugen.
Es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen hohem Sojakonsum und verringertem Krebsrisiko, vor allem Brustkrebs, nachgewiesen haben. Sicher gibt es auch Studien, die das Gegenteil beweisen wollen und wie immer macht es wohl die Menge und die Qualität.
Mir ist wichtig, dass es schmeckt und das tut dieser Pudding. Er kam auch bei meinem männlichen Testesser sehr gut an!
Hier die Links zu den anderen Rettern und Retterinnen unserer Aktion "Wir retten was zu retten ist". Wir zeigen Euch, wie einfach es ist, ohne Tüte Pudding zu rühren. Schaut mal rein, es lohnt sich!
- Grießpudding mit Erdbeer-Rhabarber-Kompott bei Jankes*Soulfood
- Schoggi Pudding mit Kokos und Kahlua bei Andy Lieberlecker
- English Orange Pudding bei Kleine Chaosküche
- Crema Catalana bei Hardy's Kitch'n "Genussjäger"
- Schoko-Espresso-Pudding mit Salzkaramellsauce bei Prostmahlzeit
- Omas Grießpudding bei Kochen mit Herzchen
- Crème Anglaise und Rhabarber-Holler-Trifle bei giftgeblonde
- Himbeerpudding mit Zitronensahne bei Rohstoffverarbeitender Betrieb
- Einfache Schokoladencreme bei 1x umrühren bitte aka kochtopf
- Vanillepudding selbstgemacht bei genial-lecker
- Patisseriesahnecreme bei kebo homing
- Kokospudding mit Rhabarber bei Schmeckt nach mehr
- Old school Vanillepudding (oder -flammeri) bei Paprika meets Kardamom
- Blanc Manger bei Verboten gut!
- Zitronenspeise bei Obers trifft Sahne
- Kalifornisches Dessert bei Fliederbaum
- Mandel-Grieß-Pudding bei Anna Antonia
- Kaffee- Flan bei Widmatt
tolle Farben hat dein Pudding samt dem Kompott!
AntwortenLöschenUnd da fällt mir ein ich muss auch dieses Jahr wieder deinen genialen Rhabarber Sirup retten...:-)
lg. Sina
Ich mag's bunt. :-)
LöschenUnd ja, danke für die Erinnerung, den Rhabarbersirup könnte ich auch mal wieder machen. Mit unserem Rhabarber geht es gerade erst wieder los.
Kurkuma! Stimmt, das ist die Lösung. Danke für die Anregung - nie wieder bleicher Vanillepudding (das mit dem Ei, das für Farbe sorgt, spare ich mir nämlich in der Regel auch).
AntwortenLöschenWenn man wenig nimmt, kommt der etwas fahle Geschmack auch nicht durch. ;-)
LöschenStimmt fürs Gelbe braucht es noch Eigelb. Und ich sollte dann wohl auch Sojamilch äh Drink trinken. Bin ja auch älter... ;-)
AntwortenLöschenHihi, wahrscheinlich gibt's auch noch andere Tipps, nicht nur Sojamilch. Aber als Pudding schmeckt sie mir echt gut.
LöschenIch schließe mich den Sojamilch-Trinkerinnen an. Wobei ich mir das im Pudding deutlich besser vorstellen kann als im Kaffee....
AntwortenLöschenKaffee mag ich am liebsten schwarz und sicher nicht mit Sojamilch, aber jeder wie er mag.
LöschenGeht eben nix über einen Klassiker! Und eine vegane Alternative ist eine wirklich gute Idee!
AntwortenLöschenGenau. :-)
LöschenOhhh schön, noch ein Pudding mit Rhabarber-Kompott ♥ Das schmeckt aber auch einfach lecker, oder!
AntwortenLöschenAn Sojamilch traue ich mich immer noch nicht so heran... ich muss das mal wieder versuchen.
Hatte vor Jahren mal aus Höflichkeit eine getrunken, die mir nicht schmeckte und seitdem sagt mein Kopf immer "och nö!".
Dein Rezept wäre jetzt ein guter Grund, es nochmal zu probieren, liebe Barbara ♥
Früher gab's die nur vorgesüßt als Pulver zum Anrühren, echt eklig. Auch so denke ich kommt es auf die Sorte an, ich bin kein so Fan von dem, was man in Deutschland in Tetrapaks kauft, aber als Pudding ging's.
LöschenSafran-Pudding, fällt mir da ein- das wäre dann die echte Luxus-Variante. Jedenfalls sehr schön, mit der appetitlichen Farbe!
AntwortenLöschenSafran - wow, das ist eine gute Idee! Das müsste eigentlich funktionieren und schmeckt sicher gut!
LöschenLiebe Barbara,
AntwortenLöschenso hätte mein Rhabarberkompott aussehen sollen (Deins hat eine traumhafte Farbe :-) und Vanillepudding geht immer, auch mit Sojamilch... herzliche Grüße von der mitrettenden Kebo
Liebe Kebo,
Löschendie Farbe meines Rhabarbers ist so schön rosa, da sieht das einfach gut aus; da hatte ich Glück mit der Sorte, stammt auch aus dem Fachhandel von einem guten Gartenmarkt. Ja, Vanillepudding geht immer! :-)
Vanilliepudding mit Rhabarberkompott ist ja die Traum-Kombi schlechthin! <3 Schön, dass ich jetzt eine vegane Alternative zum 'klassischen' Vanillepudding kenne.
AntwortenLöschenGanz ❤-liche Grüße
Klaudia
Wobei ein Klecks Sahne dazu auch nicht schadet... ;-)
LöschenNa, wenn Sojamilch für Frauen unseres Alters gut ist....dann bitte eine große Portion Pudding für mich :-D
AntwortenLöschenKann ich als nichtvegane Ergänzung etwas schokoladiges dazu haben ;-) ?
Aber klar, mit Schokoladensauce ist das sicher genial. Dunkle evtl. sogar auch vegan... ;-)
Löschenich muss zugeben, dass ich noch nie Sojamilch probiert habe...
AntwortenLöschendein Rezept ist vielleicht der richtige Einstieg in den sicher etwas anderen Geschmack, lg
Die Sojamilch, die man in Deutschland kaufen kann, ist eher neutral im Geschmack. Und Pudding ist perfekt für den Einstieg. Ich hoffe, es schmeckt Dir.
LöschenMit Kurkuma da drin ist absolutes Neuland für mich. Ist aber wohl mal einen Versuch wert. Habe ich wieder was schönes mitgenommen für daheim :-)
AntwortenLöschenDanke Dir dafür!
Gruß,
Jens
Kurkuma war so eine kurzfristige Idee und eigentlich ein Beweis dafür, dass man ruhig improvisieren darf. :-)
Löschensehr schön umgesetzt, und ohne dem eigenartigen veganen eiersatz!
AntwortenLöschenlg jüf
Den habe ich noch nie gekauft, irgendwie lacht der mich nicht an. Und es geht ja gut auch ohne Ersatzprodukte. :-)
LöschenZur späten Stunde dreh ich noch ne Runde und probier mit meinem Löffelchen überall mal was, von dem da so gerettet wurde ;)
AntwortenLöschenIch liebe vegane Desserts, mit dem Kurkuma ist echt mal was anders ;)
LG Kerstin
Hihi, die Idee mit dem Löffelchen finde ich ja gut. Ich hätte auch gerne überall genascht. :-)
LöschenDie vegane Version werde ich bestimmt mal testen, ich habe in meinem Umfeld Vegetarier, die jetzt Veganer werden wollen. Das wird dann für mich eine Herausforderung! Danke für Deine Version!
AntwortenLöschenJa, vegetarisch schütteln wir aus dem Ärmel, aber vegan fand ich auch schwer. Ich habe das letzte Jahr ja viel damit experimentiert, möglichst ohne Ersatzprodukte, und fand das interessant. Schau' mal meine veganen Versuche an, da findest Du sicher ein paar Anregungen für Dein Umfeld.
LöschenZumindest der Vanillepudding lässt sich einfach veganisieren, der war wirklich klasse. Und hält sich glaube ich auch länger als mit Kuhmilch, ich hatte ihn fast eine Woche im Kühlschrank. Auch ein Vorteil, vegane Zutaten halten sich ganz gut.
Mit Sojamilch habe ich keinerlei Erfahrung, aber es gibt ja immer mehr Menschen, die Intoleranzen haben. Dafür werde ich das mal im Kopf behalten.
AntwortenLöschenIch kenne sie auch vor allem aus China, wobei es dort auch immer mehr Milch gibt, obwohl viele Chinesen diese nicht vertragen...
LöschenAuf die Gefahr hin, daß die Sojamilch bei mir als "älterer Mann" irgendwelche hormonellen Reaktionen anstösst werde ich es dennoch einmal probieren.
AntwortenLöschenEndlich etwas wo ich auch einmal Sojamilch ausprobieren kann.
Danke
Hihi, wer weiß, was das für Folgen hat... ;-)
LöschenWie immer kommt es wohl auf die Menge an und mit ein paar Vanillepuddings dürfte nichts passieren.
Super Rezept, danke dir! Meine Schwester isst keine Kuhmilchprodukte und von daher bin ich immer äusserst dankbar über neue Ideen. Herzlichen Dank dafür :)
AntwortenLöschenLiebs Grüessli
Irene
Ich war selbst erstaunt, wie lecker das schmeckte! :-)
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