Da fühle ich mich auch ertappt; so koche ich ja meistens. ;-)
Das und das ist nicht da, also wird es ersetzt, etwas anderes kommt mir vor die Nase und wird auch noch zugegeben - und es entstehen Gerichte, die mit dem Original fast nichts mehr zu tun haben.
Bei Eva steht nun eine Flasche Marsala im Regal. Da fiel mir ein, dass ich auch noch eine haben müsste...
Und diese Flasche Marsala fiel mir in die Hände, als ich etwas zum Ablöschen und für den Extra-Pfiff bei meinem schnellen Samstagmittag-Gericht suchte. Ich hatte nämlich schöne dicke fränkische Spargel bekommen, der Gärtner der Spielwiese hatte Appetit auf Lachs (tiefgekühlt gekauft) und wollte eine Art Rührei oder Omelette.
Um etwas grüne Farbe ins Gericht zu bekommen, fiel mir ein, dass in einem der Hochbeete noch ein paar Mangoldstauden wachsen. Ich hatte den Mangold letztes Jahr nicht abgeerntet sondern stehen lassen und dieses Frühjahr treibt er wunderbar aus, wie man am oberen linken Foto sehen kann.
Die Rippen des Mangolds brauchen etwas länger als die grünen Blätter, also gebe ich sie erst in die Pfanne. Genauso wie die Stiele vom Spargel länger brauchen als die Köpfe. Alles eine Frage des Timings. Also Glück oder Können, wenn das klappt.
Das Ergebnis war so wie ich mir das vorgestellt hatte und schmeckte sehr lecker. Außerdem schmeckt alles doppelt so gut, wenn man wie letzten Samstag draußen essen kann. :-)
Und die Marsala-Flasche ist jetzt auch geöffnet. Zwar mit einem improvisierten Gericht, aber mal sehen, vielleicht mache ich ja mal wieder was nach Rezept.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Trümmer-Omelett mit Spargel, Lachs und Mangold |
Kategorien: | Eierspeise, Herzhaft, Spargel, Lachs |
Menge: | 2 bis 3 Personen |
Zutaten
6-8 | Weiße Spargelstangen | ||
1-2 | Essl. | Öl, z.B. Rapsöl | |
1-2 | Essl. | Marsala | |
2 | Lachsfilets; insg. ca. 320 Gramm | ||
5-6 | Stiele | Mangold | |
H | OMELETT-MASSE | ||
4 | Eier | ||
Salz, weißer Pfeffer | |||
Muskat; frisch gerieben | |||
Chili; gemahlen | |||
Paprikapulver oder Pimentón de la Vera | |||
1 | Schuss | Marsala | |
H | ZUM TRINKEN FÜR DIE KÖCHIN | ||
1 | Glas | Marsala; wer mag |
Quelle
improvisiert |
Erfasst *RK* 16.05.2015 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Spargel waschen und schälen. In mundgerechte Stücke schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Spargelstangenstücke unter Rühren darin anbraten. Nach einigen Minuten die Spargelköpfe dazu geben. Mit Marsala ablöschen und die Pfanne mit einem Deckel abdecken. Etwas dünsten lassen, bis die Spargelstücke gar sind, aber noch Biss haben. Aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller zwischenlagern.Lachsfilets in Stücke schneiden und in die Pfanne geben. Das Weiße vom Mangold in Stücke schneiden und zufügen. Zusammen anbraten. Das Grüne vom Mangold zufügen und die Pfanne mit einem Deckel abdecken. Immer mal schwenken, so dass nichts anbrennt. Die Lachsstücke sollen außen angebraten werden, das Innere sollte aber noch leicht glasig sein.
Währenddessen die Eier mit Gewürzen und Marsala in einer separaten Schüssel verschlagen; das geht gut mit einer Gabel oder einem Schneebesen. Wer mag, kann zwischendurch etwas zusätzlichen Marsala trinken. ;-)
Die Spargelstücke zum Lachs und Mangold geben und unterheben. Die Omelett-Masse darüber geben. Mit dem Deckel abdecken und stocken lassen. Nach einigen Minuten herausnehmen und so gut es geht wenden. Bei mir gibt das Trümmer, das ist so gewollt. Auf der anderen Seite ebenfalls kurz anbraten.
Auf Teller verteilen und servieren.
Schmeckt pur oder mit einer Scheibe Brot und einem Klecks Ketchup.
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Laut meinem Gourmet-Handbuch von Udo Pini, das im Regal steht und viel zu selten genutzt wird, ist Marsala ein teilwiese aufgespriteter DOC-Wein mit starken 16-20 Vol.-% Alkohol. Er stammt aus Sizilien, meine Flasche aus der namengebenden Hafenstadt Marsala.
Und ja, die Engländer waren es: Ein Herr namens John Woodhouse hat dort wohl im Jahre 1796 die dem Sherry und Madeira nachempfundene Produktionsweise, das Solera-Verfahren, eingeführt, da die Sherry- und Portweinquellen für die Engländer gerade abgeschnitten waren und man anderswo einkaufen musste.
Marsala gilt als König der italienischen Dessertweine, man kann also auch nach dem Essen ein Gläschen zu sich nehmen. Er ist so süß, weil ihm während der Gärung hochprozentiger Alkohol und eingedickter Traubensaft zugesetzt werden.
Ich empfehle die Scaloppine. ;-)
AntwortenLöschenDein Omelett hätte ich aber auch gern genommen... :-)
Liebe Grüße,
Eva
Ich hab's ja nicht so mit Fleisch und muss das dann auch alleine essen (oder dem Kater was abgeben), aber sonst sind Scaloppine natürlich super... :-)
LöschenFreestyle kochen ist was feines ;)
AntwortenLöschenIch hab ja noch einen Sherry aus Andalusien von vor zwei Jahren....:-D
Selber vor Ort gekauft und selber importiert?! Super! Da fällt mir ein, dass ich auch schon seit Ewigkeiten mal nach Jerez will... (träum... Fernweh...) :-)
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