Dieses Jahr kam der erste Nachtfrost relativ spät erst im Oktober, so dass meine Kürbisse genug Zeit hatten, reif zu werden. Besonders schön wuchsen einige Spaghettikürbisse, die sich zum Glück gut lagern lassen und jetzt nach und nach gegessen werden.
Mit Spaghettikürbis gibt es seit 2007
drei Rezepte auf dem Blog. Damals waren die Kürbisse noch exotisch, inzwischen bekommt man sie mit etwas Glück sogar im Supermarkt. Ich mag sie, sie lassen sich relativ vielseitig zubereiten und kombinieren.
Diesmal war mir nach etwas japanischem auf dem Teller. Eine aromatische Sauce, gerösteter Sesam und Frühlingszwiebelringe sollten am Schluss drauf, ich hatte Appetit auf Karotten - damit habe ich improvisiert.
Da der Spaghettikürbis trotz seines Namens nicht nach Teigware schmeckt, braucht es etwas gehaltvolles. Pilze und Tofu eignen sich gut.
Beim Stöbern in meiner japanischen Ecke im Vorratsschrank stieß ich auf Kombu. Kombu kennt man als Hauptzutat für Dashi, die leckere japanische Brühe.
Er ist bekannt für seinen hohen Jodgehalt. Der beste Kombu wird vor der Küste Hokkaidōs geerntet, dort ist das Wasser schön kalt. Statt Bonitoflocken verwenden japanische Zen-Mönche getrocknete Shiitakepilze, um eine vegane Dashibrühe zu bekommen. Für Umami ist wohl der Kombu verantwortlich, also habe ich damit eine schnelle Brühe angesetzt.
Was die Saucenzutaten angeht, kann man nach persönlichem Geschmack improvisieren, je nachdem etwas würziger oder auch in eine andere Richtung, wie man mag.
Wir waren begeistert! Schön gemüsig, der Kürbisgeschmack passte perfekt zu den Pilzen und der ganzen Mischung. Und in der Sonne sah es auch farbenfroh aus.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Spaghettikürbis mit Tofu, Karotten und Pilzen, japanisch angehaucht |
Kategorien: | Gemüse, Kürbis, Wok, Herbst, Japan |
Menge: | 2 bis 4 Personen, je nach Hunger |
Zutaten
1 | Stück | | Kombu-Alge; ca. handtellergroß |
1 | Handvoll | | Getrocknete Shiitake-Pilze |
1 | | | Spaghettikürbis |
| Etwas | | Wasser |
200 | Gramm | | Tofu |
| | | Erdnussöl |
3 | | | Karotten |
3 | | | Knoblauchzehen |
1 | Stück | | Ingwer; ca. walnussgroß |
| Einige | | Blatt Mangold |
H | SAUCE NACH GUSTO |
| | | Einweichbrühe von Alge und Pilzen |
2-3 | Teel. | | Sambal Oelek* |
1/2-1 | Teel. | | Misopaste oder Hoisin-Sauce |
2-3 | Essl. | | Sojasauce |
1 | Schuss | | Reiswein |
1 | Teel. | | Speisestärke |
H | DEKO |
1 | Essl. | | Gerösteter Sesam (Goma) |
1 | Handvoll | | Frühlingszwiebeln; in Ringe geschnitten |
Quelle
| Erfasst *RK* 03.11.2015 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Kombu in Stücke schneiden, mit kaltem Wasser in einen Topf geben, kurz einweichen (besser wäre über Nacht, aber wer schafft das schon), aufkochen und 10 Minuten leise köcheln lassen. Herdplatte ausstellen, Shiitakepilze dazu geben und quellen lassen.
Den Spaghettikürbis halbieren und auf den Locheinsatz eines großen mit etwas Wasser gefüllten Schnellkochtopfs geben. Nach Herstelleranleitung unter Druck garen, ich habe Stufe 2 von 2 verwendet und ihn nach dem Aufkochen ca. 30 Minuten auf ausgeschalteter Herdplatte garen lassen, weil mir etwas dazwischen kam. Sonst sollten 15-20 Minuten reichen. Alternativ kann man ihn in einem großen Topf mit etwas Wasser in ca. 30 köcheln.
Tofu in Würfel schneiden, in etwas Erdnussöl von allen Seiten anbraten. Beiseite stellen. Karotten nach Bedarf schälen, längs halbieren, dritteln und dann in Stifte oder schmale Stücke schneiden. Knoblauch und Ingwer in Scheiben oder dünne Stücke schneiden. Öl im Wok erhitzen, Karotten, Knoblauch und Ingwer dazu geben und unter Rühren braten. Shiitakepilze aus der Brühe nehmen, in Scheiben schneiden und ebenfalls dazu geben. Etwas brutzeln lassen. Mangold in dicke Streifen schneiden und ebenfalls dazu geben, bis er gerade so zusammenfällt.
Kombu aus der Brühe entfernen und die Brühe kurz abkühlen lassen, evtl. etwas kaltes Wasser dazugeben, dann mit Sambal Oelek und den weiteren Zutaten für die Sauce verrühren, so dass die Stärke keine Klümpchen bildet. Die Sauce über das Gemüse kippen und unterrühren, ganz kurz aufköcheln lassen, damit die Stärke andickt. Tofuwürfel dazu geben.
Spaghettikürbis aus dem Schnellkochtopf nehmen und mit Hilfe einer Gabel oder eines Löffels die Fäden bzw. Spaghetti zu dem Gemüse und dem Tofu geben. Vorsichtig unterheben. Mit Sesam und Frühlingszwiebelringen dekorieren und servieren.
Tipps: Statt Sambal Oelek könnte man auch frische Chilis nehmen, diese dann in Ringe schneiden und mit dem Knoblauch zusammen anbraten.
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Wem das zu low-carb ist, der gibt einfach noch Nudeln dazu. :-)
Fürs nächste Jahr habe ich auch gleich vorgesorgt: Die Kerne wurden vom Fruchtfleisch befreit und in der Sonne getrocknet. Im nächsten Frühjahr wandern sie nach etwas Vorziehen aufs Beet und geben wieder neue Spaghettikürbisse. :-)
Ein paar Kerne hatte ich übrigens übersehen, das machte aber nichts: Beim Essen landen sie im Mund, mit etwas Geschick kriegt man das schmackhafte nussige aus den Schalen und hat nochmal einen anderen Geschmack.
Das Gericht ist wieder ganz ohne tierische Zutaten, also ideal für den
#tierfreitag.