Aber irgendwann wird's auch kühler und nicht nur für Kathrina beginnt mit dem Herbst der Wunsch, sich mit Decke, heißem Getränk und einer Leckerei auf das Sofa zu verkrümeln. Daher sind aktuell Lieblingsrezepte zum Thema
Hygge & Cozy – Comfortfood für den Herbst beim Blog-Event CXCI auf Zorras Kochtopf gefragt.
Bei uns gibt es dieses Jahr viele Quitten, und mir fiel auf, dass der Geruch von Quitten so typisch für diese Jahreszeit ist. Wenn es in der Küche nach gekochten Quitten riecht, entspanne ich augenblicklich. :-)
Also war klar, dass ich etwas mit Quitten machen wollte. Heute wäre zudem der Geburtstag meiner beiden Großmütter, denen ich immer gerne beim Kochen oder beim Backen zugeschaut habe. Im Herbst wurde bei meinen Omas, bei meiner Mutter und bei allen Tanten Quittengelee in großen Mengen eingekocht und es roch traumhaft gut! Dazu gab's einen selbstgebackenen Hefezopf, mit Butter bestrichen - und ich durfte mir ein wenig vom frischen Gelee darauf geben und naschen. Ein Traum!
Da ich schon ewig meine Vorgehensweise für Quitten-Gelee bloggen wollte, passt das als Anlass perfekt!
Mir ist das ehrlich gesagt öfter mal misslungen... Im Gegensatz zu erwähnter weiblicher Verwandtschaft besitze ich keinen Dampfentsafter. Den braucht's aber nicht; man kann auch mit einem Topf oder Schnellkochtopf Quittensaft herstellen.
Ich verwende dafür den Schnellkochtopf. Darin werden die Quittenstücke gekocht, danach lässt man das Ganze abtropfen und erhält dann aromatischen Saft, der so gut riecht.
Ich mache immer so viel wie ich Lust habe, Quitten klein zu schneiden. Das gab vor ein paar Tagen zwei Locheinsätze des Schnellkochtopfs voll. Zuerst hatte ich zu wenig Wasser drin; im zweiten Anlauf habe ich mehr Wasser zugegeben. Daher wird's Zeit, dass ich für mich mal aufschreibe, dass ich fürs Saftkochen Wasser brauche. ;-)
Danach geht es ganz einfach: Man misst Saft ab, gibt Gelierzucker hinzu, kocht, füllt ab. Am besten schmeckt natürlich Gelierzucker 1:1 (unsere Großmütter haben auch Zucker zu Saft 1:1 vermischt und länger gekocht), aber das ist mir ein wenig zu süß. Der 1:2 Gelierzucker ist allerdings für so wenig süße Früchte wie Quitten etwas zu wenig süß, finde ich. Also mische ich beide.
Das Foto stammt vom letzten Winter. Mit dem Schnee sieht das hübscher aus als heute mit den 17°C, die wir gerade haben. Es erinnert mich an kuschlige Nachmittage mit meinem Omas auf dem Sofa, an Märchen und an Hefezopf mit frisch gekochtem wohlriechenden Quitten-Gelee.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Quitten-Gelee |
Kategorien: | Aufstrich, Konfitüre, Einkochen, Quitte |
Menge: | 5 bis 10 Gläser, je nach Größe |
Zutaten
H | QUITTENSAFT (SCHNELLKOCHTOPF) | ||
6-8 | Quitten; ca. | ||
1-1 1/2 | Ltr. | Wasser; ca. | |
1-2 | Essl. | Zitronensaft; wer mag | |
H | FÜR DAS QUITTEN-GELEE | ||
1 | Ltr. | Quittensaft* | |
1-2 | Essl. | Zitronesaft; frisch gepresst | |
500 | Gramm | Gelierzucker 1:1 | |
250 | Gramm | Gelierzucker 1:2 |
Quelle
eigene Vorgehensweise nach verschiedenen Quellen |
Erfasst *RK* 27.10.2022 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Herstellung Quittensaft im Schnellkochtopf:
Das Wasser und ggf. Zitronensaft in den Schnellkochtopf geben, zwei Locheinsätze vorbereiten.
Die Quitten vom Flaum befreien; ich nutze dafür eine Wurzelbürste, alternativ mit einem Tuch abreiben. Die Quitten halbieren oder vierteln, den Stielansatz und die Blüten entfernen. Die Schalen und das Kerngehäuse können mit verwendet werden (irgendwo habe ich gelesen, dass man zerbrochene Kerne enfernen soll; ich mache das jedoch nicht). Die Quittenstücke noch ein wenig kleiner schneiden und in zwei Locheinsätze des Schnellkochtopfs geben. Ich häufle an, so dass die beiden Einsätze gut gefüllt sind. Die Locheinsätze übereinander (es gibt solche Abstandshalter) in den hohen Schnellkochtopf geben und nach Anleitung kochen. Ich stelle auf vollen Druck 2 Ringe und lasse danach ca. 25 Minuten köcheln. Meist koche ich zweimal auf, so dass der Druck bleibt, oder ich lasse abkühlen und köchle ein paar Stunden später noch ein zweites Mal auf. Alternativ kann man die Quittenstücke auch ohne die Einsätze in den Schnellkochtopf geben und so viel Wasser einfüllen, dass sie bedeckt sind.
Über Nacht abkühlen und abtropfen lassen. Den Topf öffnen, die Siebeinsätze in eine Schüssel zum Abtropfen stellen. Den Saft aus dem Topf (hier ist das meiste drin) ebenfalls auffangen. Das Fruchtfleisch auf keinen Fall auspressen; sonst wird das Gelee nicht klar!
Herstellung Quittengelee:
Ausreichend Marmeladengläser samt Deckel in die Edelstahlspüle stellen und mit kochendem Wasser füllen.
Einen möglichst hohen Topf verwenden. Quittensaft mit Zitronensaft und Gelierzucker mischen und unter Rühren aufkochen. Ca. 4 Minuten köcheln lassen, dann eine Gelierprobe machen, d.h. einige Tropfen der kochenden Masse auf ein Tellerchen tropfen lassen und kurz warten; die Masse sollte gelieren. Sonst länger kochen. Manchmal entsteht Schaum; diesen mit Hilfe eines Siebs oder Löffels entfernen.
Das heiße Wasser aus den Marmeladengläsern kippen und das kochendheiße Gelee einfüllen. Die Gläser sofort mit den Deckeln verschließen und auskühlen lassen.
Alternativen, Varianten und Tipps:
* Die Menge ergibt mehr Saft, man kann den Rest anderweitig verwenden oder einfach (evtl. gesüßt) trinken.
Alternativ kann man Quitten dampfentsaften oder in einem großen Topf ca. 45 Minuten köcheln. Als Alternative schmeckt auch Gelee von kalt entsafteten Quitten.
Auch Mehrfruchtsäfte als Basis schmecken gut, z.B. die Quitte mit Birne, Schlehe, Granatapfel, Orange, usw. mischen.
Etwas Orangen-, Zitronen- oder Limettenschale mit Saft und Gelierzucker aufkochen. Alternativ Vanille oder Nelken zufügen (Nelken nach dem Kochen wieder entfernen, Vanillestangen ebenso; Vanillemark darf drin bleiben).
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Hygge, cozy, wie auch immer - das ist mein erster Beitrag für den aktuellen Blog-Event.
Quittengelee! Du bringt Erinnerungen hoch, so ähnlich war das bei uns auch. Meine Großeltern hatten Obstbäume, Quitten waren mir am liebsten. Bisher habe ich das Gelee nie gekocht, weil wir keinen Dampfentsafter haben. Vielleicht probiere ich es doch einmal im Schnellkochtopf. Toller Tip. Danke liebe Barbara
AntwortenLöschenHallo Miriam,
Löschendas sind schöne Erinnerungen, stimmt's?! :-)
Ich hatte mich auch ewig nicht rangetraut (lange Zeit bekam ich Quittengelee noch von meiner Mutter), aber inzwischen mache ich es selber.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara da hast du mich auf eine Idee gebracht. Ich liebe Qittengelee nicht nur auf dem Butterbrot, es passt auch sehr gut zum Abschmecken von Rotkraut und ähnlichem.
AntwortenLöschenSonnige Grüße Danii
Hallo Danii,
Löschenstimmt, das ist super vielseitig einsetzbar! Gute Idee mit dem Rotkraut, das probiere ich mal!
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenwie gut, dass Du hier Deine genaue Vorgehensweise für Quitten-Gelee aufgeschrieben hast. Bei uns daheim gab es auch dieses köstliche Gelee, aber leider geht das Wissen darüber immer mehr verloren, seitdem die Familie kleiner wird.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenich musste selber länger probieren, bis es einigermaßen geklappt hat. Als Kind habe ich offensichtlich nicht aufgepasst. ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Ich muss gestehen, Quittengelee habe ich noch nicht selbstgekocht. Das wird aber auf jeden Fall mal nachgeholt. Stelle ich mir zusammen mit einem noch lauwarmen Hefezopf so gut vor. Vielen Dank für deinen Beitrag.
AntwortenLöschenHallo Kathrina,
Löschenmit dem Hefezopf ist Quittengelee das perfekte Soulfood für Herbst und Winter - daher passte Dein Thema so super! :-)
Liebe Grüße
Barbara
Oh wow, wie schöne Quitten du hast! Richtig toll :) Meine Tante hat auch einen Quittenbaum, allerdings ist er mal abgebrochen und seitdem wächst er eher als Strauch, nicht veredelt und mit kleineren Quitten. Naja, da sie daraus nicht viel macht hat sie mir einen Großteil der Ernte überlassen und seitdem probiere ich dieses Jahr das erste Mal Quittenrezepte aus.
AntwortenLöschenQuittengelee habe ich gestern gekocht, mit weihnachtlichen Gewürzen und ganz ohne Gelierzucker. Das Pektin der Quitten hat ausgereicht, um zu gelieren. Mit frischem Hefezopf stelle ich mir das Gelee richtig lecker vor, muss ich mal ausprobieren :)
Liebe Grüße, Bettina
Hallo Bettina,
Löschenes sind nur viel zu viele... Ein paar Nachbarinnen habe ich schon versorgt, aber noch sind eine Menge übrig. Ich hoffe, dass sie sich etwas lagern lassen und ich dazu komme, mehr damit zu kochen.
Liebe Grüße
Barbara
Wir hatten dieses Jahr auch unheimlich viele Quitten :-) Glücklicherweise konnte ich bei einem Backtreffen über 30 kg unters Volk bringen. Ich mache mein Quittengelee seit Jahren nach einem Rezept von lamiacucina und genieße es zur Zeit auf einem Striezel. Wie du sagst, das ist ganz köstlich!
AntwortenLöschenHallo Petra,
Löschendieses Jahr ist definitiv ein Quittenjahr! So ein Backtreffen bräuchte ich auch... ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Ohja, Quittengelee sind bei mir auch mit Erinnerungen an meine Oma verbunden. Sie hat einfach den besten gekocht. Danke fürs dein Rezept.
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