Heute blogge ich mal nicht, was ich selber koche, sondern was ich woanders esse. Der Grund dafür ist ganz einfach die reine Not, ich habe nämlich gerade wenig Zeit zum Kochen und außerdem nur diese Küche zur Verfügung:
Da lässt sich nicht viel kochen... ;-)
Das Foto ist übrigens fast live, es ist hier kurz vor Mitternacht und schon seit vielen Stunden dunkel.
Manche haben es mitgekriegt, ich bin zurzeit zum Arbeiten in China und blogge gerade über eine VPN-Verbindung via USA (fb kriege ich damit auch nicht) aus Shanghai.
Los gehen solche Reisen ja immer mit Flugzeugessen. Ich bin kein großer Fan von Chicken, Beef oder weicher Pasta und hatte mir vorneweg bereits ein asiatisch-vegetarisches Menü bestellt, das indisch angehaucht war. Das war auch ganz lecker, allerdings gab's drei Mal fast das gleiche, einschl. Frühstück, so dass ich dann doch froh war, als ich mal wieder in Shanghai gelandet bin.
Ich war schon oft in dieser Stadt, das erste Mal 1990, das nächste Mal 2000 und die Unterschiede hätten größer nicht sein können. Seitdem war ich öfter hier und freue mich, dass diesmal auch das Wetter mitspielt, tagsüber 25°C und kein Smog, sondern richtig angenehm.
Eine Küche brauche ich hier natürlich nicht, schließlich gibt es überall etwas zu essen. Die Chinesen essen nämlich total gerne!
Hier oben das Hotelfrühstück von heute morgen. Ich habe mich für hundertjährige Eier oben rechts entschieden, die sehr lecker schmecken. Im Uhrzeigersinn weiter sind Gurken, dann ein Stück Seitan, unten etwas salzig-knackiges (da werde ich vielleicht mal nachfragen...), dann eine süße Sesamkleinigkeit und schließlich zwei meiner geliebten Baozi.
Obst gibt's auch, neben leckeren Mandarinen (die schmecken hier ganz anders, super aromatisch) bekam ich eine Drachenfrucht ins Hotelzimmer. Ich bin schon seit Samstag hier, die ist inzwischen natürlich schon längst weg.
Nachdem ich das extra für uns ausländische Experten besorgte Mittagessen in der Fabrik gestern nicht wirklich mochte (amerikanisches Fastfood schmeckt mir hier noch weniger als anderswo) durfte ich heute mit in die Kantine und habe das hier verspeist:
Besonders lecker war oben rechts ein Gericht mit Stangensellerie, Tofu und hauchdünn geschnittenem Hühnerfleisch. Auch sonst fand ich's echt gut.
Heute Abend hatte ich dann keinen großen Hunger mehr und bin mit einem Kollegen nur ein paar Häuser weiter zu einem kleinen Restaurant, wo wir Jiaozi und Bier bestellt haben. Die Jiaozi waren richtig gut, das Bier erfrischte. Das Ganze kostete übrigens insgesamt weniger als 2 Euro.
Man kann hier in Shanghai aber auch deutlich teurer als in Deutschland essen und deutlich schlechter auch, oft sogar beides zusammen...
Und hier noch das einzige Foto, das es bisher von mir gibt: Am Sonntag Abend in einem dieser kleinen vollen Restaurants, in denen sie die Nudeln von Hand ziehen. 拉面 lāmiàn nennt sich das (die Zeichen heißen einzeln ziehen und Nudel, also gezogene Nudeln).
Der Koch konnte das gut, es ist immer wieder faszinierend, dabei zuzusehen.
Die Nudelspezialisten kommen meist aus dem Westen Chinas, oft aus Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, und gehören der muslimischen Hui-Minderheit an. Ich hatte die Version mit Hammelfleisch. Frischer Koriander war auch dabei. Da könnte ich mich reinlegen. :-)
Ihr seht, für mich geht es auch gut ohne eigene Küche. Zumindest in China.
Ein Traum! Toll, dass Du uns daran teilhaben lässt. Ich freue mich schon auf weitere Posts aus China. Witzig auch, dass sie einem in jedem Land immer den gleichen Schmarrn vorsetzen wollen, bis man oft genug deutlich gemacht hat, dass man WIRKLICH landestypisch essen will. Ab da wird es dann meist erträglicher - in fast allen Ländern :)
AntwortenLöschenDanke für die Einblicke!
AntwortenLöschenViel Spass noch in China!!
Hallo Ihr beiden,
AntwortenLöschenEuch geht's ja richtig gut. Ich muss mir hier als Strohwitwer meine Brote schmieren. Aber nächste Woche, wenn die Liebste wieder da ist, wird alles wieder anders/besser.
Noch einen spannenden Aufenthalt in Shanghai wünscht
Axel
Hört sich interessant an!
AntwortenLöschenUnd diese Jiazo hab ich immer noch nicht probiert!!
Beeindruckend Barbara,
AntwortenLöschenwenn einer eine Reise tut...
tolle Bilder und interessanter Bericht.
Wünsche Dir noch eine gute Zeit
liebe Grüße
Gaby
@ all: Freut mich, dass meine Impressionen bei Euch gut ankommen.
AntwortenLöschen@ Julia: Dabei ist das, was die Einheimischen essen, meist das beste. :-)
@ Tanja: Danke!
@ Axel: Naja, wir arbeiten ja auch hart, selbst am Sonntag. Da muss man sich dann schon mal ein paar Teigtaschen gönnen! ;-)
Viel Spaß weiter beim Brot-schmieren und viele Grüße, auch vom Kollegen.
@ sammelhamster: Die schmecken hier natürlich sowieso viel leckerer. Vielleicht solltest Du einfach herkommen?
@ Gaby: Danke. Für mich ist China ja fast normal, und etwas besonderes war es bisher noch nicht. Mal sehen, was ich hier noch mache und fotografiere und wie ich die Zeit und Gelegenheit finde, Euch mit Fotos und Anekdötchen zu informieren. :-)
Ich könnte noch ewig lesen. Gibts bald mehr? Ich bewundere Deine Neugier, ich bin in fremden Ländern immer ein "Schisser", und frage hundertmal nach, was wo drin ist. Und geh mir selber auf den Keks.
AntwortenLöschenHallo Barbara,
AntwortenLöschenda hätten wir uns ja fast getroffen. Ich bin am Sonntag zurückgekommen aus Shanghai.
Ich vermisse die chinesische Küche. So viel Auswahl, so frisch, sehr viel Gemüse. Ich merke wirklich, dass zumindest das Essen im Büro negativ dazu abweicht.
Wünsche Dir viel Spaß und weiterhin tolles Essen :)
Liebe Grüße,
Sabrina
Schöner Bericht, Barbara - noch viel Spass trotz Arbeit dort ! lG Liz
AntwortenLöschenLiebe Barbara,
AntwortenLöschendanke für's Mitnehmen nach China! Ich finde solche Berichte immer so spannend. Und beneiden tu ich dich ohne Ende, dass du die Gelegenheit hast, einige Zeit in Shanghai zu arbeiten.
Hallo, Barbara!
AntwortenLöschenTraurig finde ich ja, daß es Leute gibt, die im Ausland auf ihrem Essen bestehen. (Daher wohl auch die Bemühungen, "westliches" Essen zu servieren.) Ich bin im Ausland auch bereit, alles zu probieren. Wenn's partout nicht schmeckt, muß ich's ja nicht noch einmal essen.
(Was macht eigentlich ein Chinese im Deutschland, der wohlmeinend in ein chin. Restaurant geschleppt wird?)
Danke für Deine Berichterstattung, so schön exotisch, nach einem Mittagessen mit Wurstebrot.
Liebe Grüße, Sus
P.S.: Was bringst Du denn so mit nach Hause? Wir sind gespannt. :-D
Hach, ich hatte gehofft, dass Du direkt aus China berichten würdest. - Bitte weitermachen!!!!
AntwortenLöschenWie spannend - live Berichterstattung sozusagen. Das ist toll!
AntwortenLöschenwow, spannend barbara!
AntwortenLöschenich glaube, ich würde da aus dem essen gar nimmer raus kommen. ich stell mir vor, dass es da wirklich an jedem eckerl tolle köstlichkeiten gibt!
bin schon gespannt auf weitere berichte & vielleicht sogar nachkoch-versuche? :)
Wünsch dir eine spannende Zeit, kulinarisch bestimmt manchmal ein Abenteuer.Liebe Grüße
AntwortenLöschenWie toll; danke für den Bericht! Und Baozi zum Frühstück - ich überlege, ob ich neidisch werden soll.....
AntwortenLöschenEin toller Bericht, Barbara! Ich steh' ja eigentlich nicht so auf chinesische Kueche, aber mit Dir wuerde ich doich wirklich gern mal eine Ess-Exkursion machen!
AntwortenLöschenDie chinesisch-staemmigen Gerichte, die Freundin Noong mit den chinesischen Wurzeln macht, mag ich ja schon mal sehr gern, und sie sind zwar nicht so ganz richtig chinesisch weil "eingethait", aber eine schoene Abwechslung.
Ich freu' mich auf weitere Berichte!
Hallo Barbara, das ist ja total interessant. Danke fuer das Nahebringen der chinesischen Esskultur. LG Gudrun
AntwortenLöschenNi Hao, ein kleiner Tipp für super chinesische Küche in Shanghai ist das Belagio. Nein, es ist kein Italiener!
AntwortenLöschenLG, Sommernacht!
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenheute schicke ich Dir einfach so ganz liebe Grüße.
Pass auf Dich auf.
LG Renate
Ich arbeite mich durch meine lange lange Leseliste - und bleibe hier hängen. Vielen Dank für's Mitnehmen, als wäre ich mit Dir gereist :)
AntwortenLöschenDu mußt entschuldigen, dass ich mich erst heute melde. Aber ich hatte wahnsinnig viel zu tun und außerdem noch Geburtstag:)
AntwortenLöschenMich würde ja brennend interessieren, was du in Shanghai machst? Es hört sich nach Arbeit an, aber sicher sehr interessante Arbeit oder? Darf man so etwas überhaupt fragen?
@ pimpimella: Ja, bald gibt's mehr. Fotos sind schon geschossen und runtergeladen.
AntwortenLöschen@ Sabrina: Die Welt ist klein und in Shanghai trifft man oft bekannte Gesichter - wobei wir uns wohl nicht erkannt hätten??!! ;-)
@ Liz: Danke.
@ Turbohausfrau: Das Arbeiten ist schon anstrengend, aber die Abwechslung macht Spaß.
@ Sus: Ja, jeder wie er mag - ich probiere auch lieber das, was es vor Ort gibt, auch wenn da mal Nieten dabei sind. Die meisten Chinesen wollen übrigens im Ausland auch gerne chinesisch essen, sind dann aber meist enttäuscht über die miese Qualität der sog. "chinesischen" Küche in Deutschland.
Und: Abwarten. ;-)
@ nata: Hach! :-)
@ Wilde Henne: Ja, live. Mit Trick, weil Blogspot-Blogs in China gesperrt werden. So einfach ist das also gar nicht.
@ zwergenprinzessin: Ich esse hier auch ständig, fällt mir gerade auf... Meine Nachkochversuche sind schon seit Jahren auf dem Blog, die findest Du über das Label Asiatische Küche. Aber so gut wie das Original klappen die nie... ;-)
@ Lisa: Danke. :-)
@ magentratzerl: Morgen wage ich mich vielleicht mal an Congee ran, mit diesem sauer eingelegten Gemüse. Oder auch nicht, dann wieder Baozi. Oder doch mal Baguette mit Marmelade. Der Kaffee ist übrigens grenzwertig, und der Frühstückstee mit Teebeuteln auch.
@ Dorrie: Die thailändische Küche ist natürlich auch klasse.
@ Gudrun: In England habt Ihr ja zum Glück auch relativ gute chinesische Restaurants.
@ sommernacht: Das ist eine taiwanesisce Kette, stimmt's? Ich achte nie so auf die Namen, aber die habe ich glaube ich schon gesehen. Ergibt sich sicher irgendwann. Danke für den Tipp.
@ Dinkelhexe: Danke! :-)
@ Schokozwerg: Mal was anderes als meine schnelle und unspektakuläre Küche der letzten Monate, ja... ;-)
@ Magdi: Nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburstag!!!
Ich arbeite als Consultant in einem internationalen ERP-Projekt, d.h. ich versuche (zusammen mit anderen) Unternehmensabläufe eines internationalen Konzerns zu hinterfragen, zu optimieren, mit Software abzubilden und diese Software einzuführen, spreche tagsüber englisch, chinesisch und deutsch und bin abends todmüde. Du siehst, fragen darf man immer, aber ob diese Antwort besser war als keine? ;-)
Wow, ich bin beeindruckt! Die Antwort war es wert zu fragen!
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