Bisher hatte ich nicht ganz den Bezug dazu und hatte es mir nie gekauft. Kürzlich war ich für ein paar Tage in Israel und natürlich auch in Jerusalem - es war total interessant dort, aber ich habe in der Stadt echt gefroren! Seitdem ich nun selber dort war, sehe ich das Buch mit anderen Augen: Es gefällt mir, die Geschichten darum herum zu lesen (ich bin noch lange nicht durch!) und die Rezepte anzuschauen und ich habe Lust, das eine oder andere nachzukochen.
So ticket jeder Mensch unterschiedlich! Mir hilft es, den Geschmack auf der Zunge gehabt zu haben, die Stadt gerochen und gespürt zu haben, bevor ich mir dann so ein Buch kaufe.
Das erste Rezept, das ich ausprobiert habe, geht ganz einfach. Kürbisstücke und rote Zwiebeln werdem im Backofen gegart und mit einer sesamigen Sauce überzogen, die angenehm gewürzt ist. Dazu kommen geröstete Pinienkerne und Zatar.
Im Gegensatz zum Buch habe ich erst den Kürbis gegart und nach 20-30 Minuten Backzeit erst die Zwiebelstücke dazu gegeben. Im Rezept steht nämlich, dass diese schwarz werden können, da sie nicht so lange wie der Kürbis brauchen. Warum man sie dann gleichzeitig mit dem Kürbis in den Backofen geben soll, ist mir nicht ganz klar.
Etwas anzubrennen habe ich trotzdem geschafft: Ich habe Pinienkerne ohne Öl angeröstet und währenddessen die Tahini-Sauce zubereitet...
Den Fehler mache ich immer wieder mal: Ich vergesse dann, dass etwas auf dem Herd steht und zudem hatte ich entgegen des Rezepts die Pinienkerne ohne Öl versucht anzubraten, in einer unbeschichteten Pfanne... Warum auch immer, manchmal mache ich komische Sachen.
Schade, sie waren so schwarz, dass ich sie wegwerfen musste. Zum Glück hatte ich noch welche da und mit Unterstützung des geduldigen Mitkochs wurde die zweite Portion genau richtig. Schön angeröstet und aromatisch!
Zatar oder Za'atar bekommt zwei ganze Seiten im Buch. Die Autoren erinnert diese Gewürzmischung an Heimat, an warme Tage in den Hügeln von Jerusalem, wenn sich Ziegendung, Rauch von Feuer, ausgedörrte Erde und Schweiß als Geruchskomposition mischen, herb, beinahe beißend. Im Buch steht, man bezeichnet sowohl den wilden Ysop (oder welches Kraut auch immer - wenn man da anfängt zu recherchieren, ist man nachher verwirrter als zuvor) als Zatar als auch eine Gewürzmischung, die aus Zatar-Blättern, Sumach, geröstetem Sesam und Salz besteht. Es ist ein olivgrünes Pulver.
Meinen Zatar habe ich in Akko gekauft, in einem Laden innerhalb der Kreuzfahrerfestung, da stand was von natural healing products und der Ladeninhaber erzählte etwas davon, dass seine Familie das selber anbaut. Es duftet wunderbar aromatisch!
Es ist getrocknetes Kraut, eine Mischung mit Gewürzen und weißen Sesamkörnern. So, wie ich es auch in Jerusalem zum Fladenbrot mit Öl bekommen habe. Auf dem Foto im Buch erkennt man auch Sesam, ich denke daher, dass im Rezept diese Gewürzmischung ins Spiel kommt. Wir fanden das Rezept klasse.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Butternusskürbis und rote Zwiebeln mit Tahini-Sauce und Zatar |
Kategorien: | Gemüse, Gebacken, Kürbis, Orient, Vegan |
Menge: | 2 Personen als Hauptspeise, 4-6 als Beilage od. Vorspeise |
Zutaten
1 | groß. | Butternusskürbis | |
3-4 | Essl. | Olivenöl | |
1 | Teel. | Fleur de Sel, Maldon Sea Salt o.ä | |
Etwas | Schwarzer Pfeffer | ||
2 | Rote Zwiebeln | ||
3 1/2 | Essl. | Helles Tahini (Sesampaste) | |
1 1/2 | Essl. | Zitronensaft | |
2-5 | Essl. | Wasser | |
1 | Knoblauchzehe | ||
1/4 | Teel. | Salz | |
1-2 | Essl. | Olivenöl | |
30 | Gramm | Pinienkerne | |
1/2 | Teel. | Fleur de Sel, Maldon Sea Salt o.ä | |
1 | Essl. | Zatar (Za'tar, Za'atar, Gewürzmischung aus | |
-- Israel mit wildem Thymian oder Ysop usw.) | |||
1 | Essl. | Glatte Petersilie oder anderes Grünzeug (ich | |
-- hatte etwas Koriander und klein geschnittenen | |||
-- Spinat) |
Quelle
Yotam Ottolenghi, Sami Tamimi: Jerusalem. Das Kochbuch. | |
Dorling Kindersley Verlag. Etwas abgewandelt. |
Erfasst *RK* 06.01.2017 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Backofen auf 240°C Ober-/Unterhitze oder 220°C Umluft vorheizen. Eine große feuerfeste Form bereitstellen.Kürbis waschen und halbieren, Kerne und Stielansatz entfernen, Rest in mundgerechte Stücke schneiden. Mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen und in den Backofen geben. Wecker auf 20 Minuten stellen.
Währenddessen die Zwiebeln schälen und in ca. 3 cm dicke Spalten schneiden. Sie kommen dazu, alles umrühren und vermischen und weitere 20 Minuten in den Backofen geben.
Währenddessen die Sauce zubereiten: Dafür das Tahini in einer kleinen Schüssel oder in einem Mixer (ich habe die Moulinette genommen, da mein Tahini ziemlich fest war) mit Zitronensaft, Wasser, zerquetschter oder gehackter Knoblauchzehe und Salz verrühren oder mixen. Die Konsistenz sollte ungefähr wie flüssiger Honig sein; bei Bedarf noch Wasser oder Tahini zufügen.
Olivenöl in einer Pfanne bei geringer bis mittlerer Temperatur erhitzen und die Pinienkerne mit Salz ca. 2 Minuten unter häufigem Wenden goldbraun rösten. Am besten, man lässt das jemanden mit Geduld machen; man sollte da echt dabei bleiben. Den Pfanneninhalt in eine kleine Schüssel füllen.
Das Gemüse aus dem Backofen nehmen, großzügig mit der Tahini-Sauce überziehen, die Pinienkerne mit dem Öl darauf verteilen und mit Zatar und etwas Grün bestreuen.
Uns hat das Gemüse pur geschmeckt. Die Autoren meinen, es eignet sich auch als Vorspeise oder Beilage zu einfachen Gerichten.
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Das Rezept findet sich auch online und eine Menge Blogger haben es bereits nachgekocht; es kommt also nicht nur bei uns gut an.
Hier noch ein Foto meiner kulinarischen Mitbringsel der fünftägigen Israel-Reise. Sie war so vollgepackt mit Besichtigungsprogramm, dass wenig Zeit zum Shoppen blieb. So habe ich unterwegs, im Supermarkt und am Flughafen zugeschlagen.
Richtig guter Rotwein (so guten hatte ich im Land selbst nicht), zwei Flaschen (nur eine auf dem Foto) Bier und eine Flasche Malzbier (ich hatte gedacht, das wäre Weizenbier, lesen kann ich ja nichts), Schlamm aus dem Toten Meer (für die Schönheit, nicht zum Essen), Snacks mit Erdnüssen, Halva in drei Sorten, massenweise leckerste Datteln, zwei Clementinen, Hummus mit Pinienkernen, Pita-Brot (Supermarktware, war aber okay), eingelegte Auberginen in scharfer Tomatensauce, Oliven mit Zitronen mariniert, Mandeln, Dattelsirup und ganz vorne im Bild die Tüte mit Zatar.
Mein Flug ging mit Germania, die seit kurzem direkt, bezahlbar und sympathisch nach Tel Aviv fliegen. Man darf für diese Strecke 25 kg Gepäck aufgeben. Auf dem Hinflug hatte mein Koffer 11 kg, auf dem Rückflug das Doppelte... ;-)
Da hättest Du ja glatt noch 3kg mehr einkaufen können.
AntwortenLöschenDattelsirup würde mich auch mal interessieren.
Liebe Größe, Sus
Ich hatte keine Waage mit und hab' ein paar schwere Sachen lieber noch ins Handgepäck gepackt... ;-)
LöschenHallo Barbara, erstmal wünsche ich dir ein schönes Neues Jahr! Wir waren vor einigen Jahren auch in Israel und haben Zatar und andere Gewürze mitgebracht. Hab jetzt in Deutsschland schon verschiede Mischungen probiert aber an das Zatar vom Markt in Tel Aviv kommt nichts ran. Welch ein Klischee...aber so ist es nun mal :-) Grüßle Alexa
AntwortenLöschenHallo Alexa, danke, Dir auch! :-)
LöschenTja, ich weiß auch nicht, woran das liegt, dass es im Ursprungsland oft einfach besser schmeckt. Mir geht's auch meist so. Liebe Grüße, Barbara
Das macht total Lust auf einen Einkaufstrip nach Israel. Ich hab mal in London Za'atar gekauft, aber es war ziemlich greislich. Man kann halt nicht alles ausprobieren, in Oberbayern...
AntwortenLöschenMir geht's mit Oberfranken auch nicht viel anders... :-)
LöschenDeshalb freue ich mich immer, wenn ich in die Länder komme, in denen die Gewürze, Gerichte, Früchte wirklich wachsen oder gekocht werden. Das ist doch immer etwas anderes. Wobei das Chinatown in London gute Dim sums hat... :-)