Die Idee kam uns eigentlich von Grünkohl und dem Hintergedanken, dass man ihn nicht nur totgekocht zu Pinkel, sondern auch schön frisch und knackig servieren kann. Gute Rezepte findet man oft nur unter dem amerikanischen Begriff kale und auch bei mir gab's superleckere Grünkoch-Chips auf dem Blog, sogar in zwei Variationen.
Dieses Jahr habe ich hier in Süddeutschland aber noch keinen Grünkohl gefunden, daher musste ich mir etwas anderes überlegen.
Gelandet bin ich schließlich bei Rosenkohl. Den kriegt man im Winter überall; er schmeckt auch am besten, wenn er den ersten Frost hinter sich hat.
Rosenkohl stammt wie die anderen Kohlarten vom Wildkohl ab und zählt zur grossen Familie der Kreuzblütengewächse. Er heißt wegen seiner Herkunft auch Brüsseler Kohl (im englischen Sprachraum Brussels sprouts, in Frankreich chou de Bruxelles) und in Österreich Kohlsprossen oder Sprossenkohl.
Ich habe mal versucht, welchen im Garten anzubauen, allerdings wurde er (wie alle anderen Kohlsorten) nicht wirklich was. Trotzdem sollte man die Pflanze mal anschauen, sie bildet einen hochwüchsigen Stängel aus, an dem sich eine Art Knospen bilden, die in den Blattachseln wachsen. Diese werden geerntet.
Wie so viele Gemüsesorten, ist auch Rosenkohl sehr vitamin- und nährstoffreich und viel zu schade, ihn als typische Beilage in die Rolle eines Nebendarstellers zu Fleisch oder Wild zu drängen. Er enthält u.a. Eiweiß, Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Kalium, jeweils relativ viel! Man kann Rosenkohl auch roh essen, z.B. als Salat.
Kürzlich fiel mir im Supermarkt auf, dass es ihn auch im Glas gibt, vorgekocht, zum Erhitzen und nicht Kochen. Neben Rosenkohl, Wasser und Salz ist das Säuerungsmittel Citronensäure (E330, nein, das kommt nicht von Zitronen!) sowie das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure drin.
E330 wird heutzutage nicht mehr aus Zitrusfrüchten, sondern biotechnisch-industriell mit zuckerhaltigen Rohstoffen wie Mais und Melasse und Schimmelpilzen produziert. Auch gentechnisch veränderte Mikroorganismen dürfen zum Einsatz kommen. Zudem können die Nährlösungen, auf denen der Schimmelpilz wächst, teils mit Antibiotika behandelt worden sein, um eine Infektion mit Bakterien zu vermeiden. E300 wird gerne als Vitamin C verkauft: Ascorbinsäure ist ein farb- und geruchloser, kristalliner, gut wasserlöslicher Feststoff mit saurem Geschmack, der vielen Lebensmittelprodukten als Konservierungsmittel zugesetzt wird.
Von den Inhalten abgesehen, sehen die Rosenkohlköpfe so traurig im Glas liegend irgendwie totgekocht aus. Und das erinnert mich an ein Kindheitstrauma... Wer außer mir hat Rosenkohl als Kind gehasst? :-)
Grund dafür könnte sein, dass Rosenkohl genau wie Spinat Bitterstoffe enthält. Ich erinnere mich aber eher daran, dass ich diese weiche Konsistenz gehasst habe. Ich musste da wirklich würgen, und ich weiß, es ging nicht nur mir so.
Es dauerte also sehr lange, bis ich mich wieder an Rosenkohl gewagt habe. Interessanterweise finden sich nur wenige Rezepte mit Rosenkohl auf dem Blog, dabei gibt's den bei uns häugier.
Für unser Event habe ich wieder improvisiert und Rosenkohl im Backofen geröstet und mit Gorgonzola und Walnüssen verfeinert. Für uns war das ein super Abendessen.
Ich brauchte nichts dazu, der Mitgenießer hat eine Scheibe Sauerteigbrot dazu gegessen.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Gebackener Rosenkohl mit Gorgonzola und Walnüssen |
Kategorien: | Gemüse, Backofen, Rosenkohl, Winter |
Menge: | 2 Personen als Hauptspeise, 6 als Vorspeise |
Zutaten
750 | Gramm | Rosenkohl | |
Reichlich | Olivenöl | ||
Pfeffer, Chili | |||
Kümmel; gemörsert oder gemahlen | |||
1 | Rote Zwiebel | ||
1 | Knoblauchzehe; wer mag | ||
150 | Gramm | Gorgonzola piccante | |
H | KARAMELLISIERTE WALNÜSSE | ||
20-30 | Walnüsse; frisch geknackt | ||
1 | Essl. | Zucker | |
1 | Teel. | Butter | |
1 | Prise | Scharfes Chilipulver, Cayennepfeffer o.ä. |
Quelle
improvisiert |
Erfasst *RK* 28.01.2018 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Backofen auf 220°C Ober-/Unterhitze oder 200°C Umluft vorheizen.Rosenkohl putzen, dabei den Strunk abschneiden und die äußeren welken Blätter entfernen. Die Rosenkohlköpfchen halbieren und in eine feuerfeste Form geben. Mit Olivenöl beträufeln, würzen und für 10 Minuten in den Backofen geben.
In der Zwischenzeit die rote Zwiebel schälen und in Streifen oder Ringe schneiden. Etwas auseinander ziehen, so dass man Ringe oder Stücke erhält. Den Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Beides zu dem Rosenkohl geben, alles gut durchmischen, so dass auch das Öl sich wieder verteilt. Weitere ca. 10 Minuten im Backofen rösten.
Währenddessen den Gorgonzola in Stücke schneiden oder reißen.
Eine Pfanne erhitzen, den Zucker darin auflösen. Chili dazu geben. Die Walnusskerne grob hacken und zum Zucker geben. Mit einem Löffel etwas verrühren. Die Herdplatte ausschalten und Butter dazu geben, unterrühren. Beiseite stellen.
Die Backofentür öffnen, den Rosenkohl und die Zwiebelringe nochmal durchrühren. Dann den Gorgonzola darüber geben. Ein paar Minuten weiter backen, so dass der Käse zerläuft.
Die Form aus dem Backofen nehmen und mit den karamellisierten Walnüssen bestreuen. Sofort servieren. Das Gericht schmeckt pur oder mit einer Scheibe Brot.
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Das ist also mein Beitrag zum Thema Kohl. Organisiert haben das federführend wieder Susi und Sina, die seit längerer Zeit die Aktion Wir retten was zu retten ist betreuen.
Wie immer gibt es auch diesmal zeitgleich eine Menge Rezepte deutschsprachiger Blogger zum Thema. Viel Spaß beim Weiterlesen und Nachkochen!
- Anna Antonia: Cole-Slaw ganz einfach
- auchwas: Grünkohl-Pizza
- Bonjour Alsace: Sauerkraut im Glas
- Brittas Kochbuch: Winterliche Minestrone
- Brotwein: Grünkohl-Pesto mediteran mit Oliven und Kapern
- Cakes Cookies and more: Bunter Wintersalat
- CorumBlog 2.0: Rotkrautsalat mit Pistazien
- evchenkocht: Kohlroulade auf thailändisch
- Fliederbaum: Klassisches Rotkraut
- Genial-Lecker: Grünkohl mit knusprigem Schweinebauch
- German Abendbrot: Zweierlei Rotkohl: Als Pickle und ganz klassisch
- giftigeblonde: Rotkraut auf polnische Art
- Katha kocht!: Geschmortes Wildschwein mit Grünkohl und Kartoffeln
- kebo homing: Romanesco-Kichererbsen-Suppe
- LanisLeckerEcke: Cole Slaw
- Leberkassemmel und mehr: Überbackener Blumenkohl
- madamroteruebe: Herzhafter Wirsingkuchen mit Apfel und Bergkäse
- magentratzerl: Kohl hoch zwei
- Obers triftt Sahne: Fruchtiger Grünkohlsalat mit Nüssen und Salzzitronen
- our food creations: Kale Salad
- Paprika meets Kardamom: Ungarischer Blumenkohl-Gulasch-Auflauf
- Schmeckt nach mehr: 5 Grünkohl-Irrtümer und ein Rezept für Grünkohl äthiopisch
- Schönes + Leben: Sächsischer Gulasch mit Rotkraut und Kartoffelbrei
- Summsis Hobbyküche: Weißkohlcurry
- Turbohausfrau: Flammkuchen mit Kohl
- Unser Meating: Rote - Bete - Risotto mit Grünkohltopping
Einfach und so köstlich. Klasse Rezept, danke!.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenhab kürzlich zum ersten Mal Rosenkohl geerntet (echt anstrengend) und schätze das Gemüse seitdem sehr viel mehr. So richtig dick verliebt sind der Rosenkohl geschmacklich (noch) nicht, kann ja aber noch werden. :-) Klingt lecker, Dein Rezept!!
LG aus Leipzig von Anja
Das wär die perfekte Kombi für meinen Mann, der liebt Rosenkohl, Zwiebeln und Gorgonzola. Hatte vergangenes Jahr auch Rosenkohl-Pflänzchen in den Gemüsegarten gesetzt, aber irgendwie waren die Schnecken schneller als die Kugeln :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Kebo
Ich liebe Rosenkohl! Und diese Variante klingt toll.
AntwortenLöschenZum Glas sage ich nichts....
Das klingt super. Rosenkohl hatte ich in dieser Saison noch gar nicht. Eine tolle Idee für ein Soloessen nächste Woche - mein GöGa mag weder Rosenkohl so wirklich und Gorgonzola schon mal absolut überhaupt nicht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Britta
Rosenkohl kommt bei uns oft in den Ofen, da mein Mann ihn sonst gar nicht mag. Und das mit dem Gorgonzola ist eine Idee zum Nachmachen.
AntwortenLöschenÜrgs, das mit dem Rosenkohl aus dem Glas klingt grässlich – und würde bei mir auch wieder sämtliche Kindheitstraumata wachrufen! Rosenkohl kann ich bisher nur schnell in der Pfanne gebraten essen. Aber wenn ich mir dein Rezept angucke, dann schalte ich vielleicht mal in den zweiten Gang und probiere ihn aus dem Ofen. Danke für die Anregung!
AntwortenLöschenVielen Dank für das tolle Rezept. Wir sind in letzter Zeit auch auf gerösteten Rosenkohl gekommen, aber dein Rezept gibt dem Ganzen noch eine Schippe drauf.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Hmpf, der Kommentarfresser war wieder unterwegs.
AntwortenLöschenIch wusste gar nicht, dass man Rosenkohl auch im Glas kaufen kann. (Igitt!)
Ich bin eines der Kinder, die mit Rosenkohl nie Probleme hatten, wahrscheinlich weil da nie ein bitterer Rosenkohl dabei war.
Liebe Grüße, Sus
P.S.: Sei mir nicht böse, wenn ich Dein Rezept nicht nachkochen möchte, aber Gorgonzola und Walnüsse gehen beide so gar nicht an mich... ;-)
ich wollte Rosenkohl bzw. Kohlsprosserl als Kind überhaupt nicht und jetzt könnt ich mich drin vergraben ;-)
AntwortenLöschenMein Kommentar von gestern wurde auch aufgefressen...
AntwortenLöschenIch liebe Rosenkohl!!! Und mit Gorgonzola ist er nich besser!
LG Wilma
Maple syrup, butter and salt makes fine roasted sprouts, but your gorgonzola++ recipe makes DIVINE sprouts! Thank you.
AntwortenLöschenMit Rosenkohl hatte ich nie Probleme, offensichtlich konnte meine Mutter auch anders als totkochen.... so gebacken und in der Kombi schmeckt er sicher ganz hervorragend undwird bestimmt ausprobiert!
AntwortenLöschenKohlsprossen! Ich liebe sie! In jeglicher Variante, mit Gorgonzola und Nüssen, muss ich das aber mal probieren!
AntwortenLöschenlg. Sina
Ich liebe Rosenkohl! Mein liebstes Rosenkohlrezept ist aktuell das Rosenkohlragout, aber deine Variante hat durchaus Potential dem den Rang abzulaufen. Wird auf jeden Fall ausprobiert!
AntwortenLöschenDanke für deine genauen Erklärungen, was man da alles mitkauft, wenn man sich eine Konserve zulegt.
AntwortenLöschenAuf dieses Weise ist der Rosenkohl auch wirklich super zubereitet. So hat er noch Biss und wird nicht zu Tode gekocht.
Hallo liebe Barbara,
AntwortenLöschenein wirklich leckeres Rezept hast du da mit dem Rosenkohl gekocht. Und ganz sicher gibt es da draußen den einen oder anderen, der sich jetzt dringend überlegen sollte, frühere Rosenkohl-Antipathien abzulegen. Ich liebe ihn. Und gerne auch in der tollen gebackenen Variante von dir!
Liebe Grüße,
Eva
Lecker Rosenkohl, mag ja nicht jeder, warum auch immer ;-)
AntwortenLöschenSchönes Wochenende
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenIch bin immer noch auf der Suche nach tollen Kohlrezepten. Das klingt nach einem!
Gruss,
Sarah
Großartige Kombination! Leider habe ich heute keinen Rosenkohl eingekauft... Vielleicht bekomme ich meine Kleine ja so an Rosenkohl, die Große habe ich schon überzeugt.
AntwortenLöschenLiebe Barbara, ein wirklich tolles Rezept. Ich bin zwar ein Gegner von Gorgonzola, aber hier würde ich mich nochmal ran trauen. Ich bekomme am Donnerstag Kohlsprossen in meiner Bio-Kiste. Da weißt du Bescheid. Wird ausprobiert!
AntwortenLöschenGruß Katrin
Ofenrosenkohl gab es bei uns dieses Jahr schon einige Male, aber er wird nie langweilig. Deine Variante habe ich mir auf jeden Fall gleich vorgemerkt - das klingt super lecker!
AntwortenLöschenLG, Katha
@Ingrid: Danke, das freut mich!
AntwortenLöschen@Anja: Liebe Anja! Das mit dem Ernten habe ich bisher leider nicht geschafft. Es sind ja kleine Köpfchen, das glaube ich, dass das anstrengend ist! LG Barbara
@Kebo: Schnecken sind auch Fans von Rosenkohl! :-)
@Susanne: Das mit dem Glas ist leider so... Scheint sich zu lohnen, sonst stünde es ja nicht im Regal.
@Britta: Soloessen - dafür braucht man auch Rezepte! :-)
@Petra: Ich finde, Rosenkohl passt echt gut zu Gorgonzola, daher kam ich auf diese Idee.
@Sabine: Am liebsten mag ich Rosenkohl echt schnell gebraten in der Pfanne! Das im Backofen geht halt nebenbei...
@Sigrid: Freut mich, dass ich Dir noch eine Anregung extra geben konnte! :-)
@Sus: Mein Blog und Deine Kommentare - Ihr steht irgendwie auf Kriegsfuss. Ich gehe gleich mal schauen, ob er wieder im Spam auftaucht.
@Friederike: Mir geht's genauso!
@Wilma: Google mag wohl nur manche Kommentare, warum auch immer... Und schön, dass Du auch die Kombination mit Gorgonzola magst.
@Ila: Great combination, maple syrup, butter and salts - I will try this! Thank you!
@Anna C.: In Gaststätten war es ja früher auch nicht besser als bei Muttern, alles totgekocht... ;-)
@Sina: Kohlsprossen klingt für mich irgendwie sympathischer als Rosenkohl, warum auch immer. Vielleicht kommt da das Kindheitstrauma durch. Zum Glück gibt's viele Varianten.
@Lani: Rosenkohlragout?! Da geh' ich gleich mal bei Dir stöbern!
@Susi: Ja, die meisten Leute schauen aufs Foto des Glases und nicht auf die Zutaten. Das fällt mir immer wieder auf.
@Eva: Dafür sind Blogs ja da - mal was neues sehen und ausprobieren, ob es schmeckt! :-)
@Tanja: Bei Rosenkohl gibt's echt viele, die den nicht mögen...
@Sarah: Freut mich! Liebe Grüße!
@Rike: Das heißt, heutige Kinder mögen teilweise auch keinen Rosenkohl?! Scheint echt ein besonderes Gemüse zu sein... ;-)
@Katrin: Dann hoffe ich, dass es Dir schmeckt! Statt mit Gorgonzola mache ich ihn sonst oft mit Feta.
@Katha: Meine Variante war echt ein wenig improvisiert... Aber Du hast, recht, wenn man etwas variiert, hat man immer wieder ein wenig anderes. Hauptsache lecker! :-)
Gorgonzola und Walnüsse sind eine Traumkombi. Und mit gebackenem Rosenkohl kann ich mir das sehr gut vorstellen! Lieben Gruß Sylvia
AntwortenLöschenRosenkohl ist wirklich das einzige Gemüse, gegen das ich mich mit Händen und Füßen wehre. Alleine der Geruch! Ob ich's vielleicht doch noch mal probiere? Ich mag doch Gorgonzola so!
AntwortenLöschenOh ja! Ich konnte Rosenkohl als Kind nicht ausstehen. Erstaundlicherweise mag ich ihn jetzt immer lieber, besonder wenn er im Backofen zubereitet wird. Ein tolles Rezept!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Tamara
@Sylvia: Gorgonzola und Walnüsse passen immer, die sind echt eine Traumkombi. Und zu Rosenkohl echt lecker. Bei uns gibt's das nächsten Winter mal wieder.
AntwortenLöschen@Julia: Mir ging's früher ganz genauso! Vielleicht probierst Du es doch mal wieder?! :-)
@Tamara: Das geht echt vielen so... Ein klassisches Kindheitstrauma. DAnke für das Kompliment.