Da wird es höchste Zeit, ein Kürbisrezept zu posten, das ich schon Ende Oktober gekocht habe. Seit einigen Jahren sieht man ja vermehrt diese jiǎndāo miàn (剪刀面), auf Englisch scissor-cut noodles und auf Deutsch Scherennudeln, wörtlich übersetzt aus dem Chinesischen. Sie sollen aus der Provinz Shanxi stammen und sind anscheinend seit einigen Jahren in China beliebt als Street Food. Ich war schon zu lange nicht mehr in China, um das beurteilen zu können, aber heutzutage kriegt man ja viel über Social Media mit und wenn man das Wort in einer der drei Sprachen in eine Suchmaschine gibt, sieht man Tausende Rezepte, Fotos und Videos.
Oft klassisch nur mit Mehl, aber auch mit Gemüse und damit schön farbenfroh sind die einfachen Nudeln eine Augenweide.
Interessant ist die Konsistenz; die dicken ungleichen Nudeln sind weich, leicht zäh aber elastisch, glitschig, auf eine angenehme Art. In Asien nennt man das gerne "Q texture", das hat sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag, der sich aber auch schwer tut, die Konsistenz zu beschreiben. Mochi oder Bubble Tea sind auch Q - oder QQ als Steigerung.
Pürierter Kürbis bringt etwas Farbe und mehr Geschmack an die Nudeln. Man kann dafür das klassische Kürbispüree aus dem Backofen verwenden oder, so wie ich diesmal, Kürbisstücke in Wasser weich kochen.
Ich teste seit einiger Zeit einen kleinen tragbaren Mixer namens BlendyGo3, der mit Akku und USB-Ladekabel funktioniert. Für solche kleinen Mengen ist er ideal.
Die Nudeln bestehen eigentlich nur aus Wasser, Mehl und Salz. Meine Version habe ich mit Kala Namak gewürzt. Dieses schwarze Salz aus der Himalaya-Region hat einen schwefligen Geruch und erinnert vom Geschmack etwas an Eier. Man kennt es aus der veganen Küche, z.B. veganes Rührei bekommt dadurch einen leichten Eier-Geschmack. Hier fand ich es passend, um noch etwas mehr Wumms an die Masse zu bekommen.
Ich hatte erst ein Schwarzkohl-Pesto dazu gemacht, allerdings wäre das echt zu viel geworden. Das gab's dann am Folgetag... Zu den Nudeln passt am besten etwas Salbeibutter oder wie hier ein wenig Öl mit Gewürzen und Farbe.
| ========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
| Titel: | Kürbis-Scherennudeln (Scissor-Cut Noodles) |
| Kategorien: | Teigware, Nudel, Kürbis, Herbst |
| Menge: | 4 Personen als Vorspeise oder Beilage |
Zutaten
| H | FÜR DIE NUDELN | ||
| 250 | Gramm | Hokkaidokürbis; ca. | |
| 50 | ml | Milch (ersatzweise Sojamilch) | |
| 300 | Gramm | Mehl (Spätzlemehl, Dinkelmehl Type 630 | |
| -- oder Weizenmehl); ca. | |||
| 50 | Gramm | Hartweizengrieß | |
| 1 | Prise | Muskat; frisch gerieben (wer mag) | |
| 1 | Teel. | Parmesan; gerieben | |
| 1 | Teel. | Kala Namak (ersatzweise Salz) | |
| Salzwasser; zum Kochen | |||
| H | ZUM SCHWENKEN | ||
| 1-2 | Essl. | Olivenöl und/oder Butter | |
| 1-2 | Essl. | Crispy Chili Öl | |
| 1-2 | Knoblauchzehen; gehackt (wer mag) | ||
| 1 | Blatt | Schwarzkohl; in Streifen geschnitten | |
| 1 | Handvoll | Kürbis; in Stücke geschnitten | |
| 1 | Handvoll | Walnüsse; gehackt | |
| 2 | Essl. | Parmesan; frisch gerieben | |
Quelle
| improvisiert nach verschiedenen Rezepten im Internet |
| Erfasst *RK* 27.10.2025 von | |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Kürbis waschen, in grobe Würfel schneiden und in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken, Deckel drauf, alles aufkochen und ca. 7-8 Minuten garen lassen, bis die Kürbisstücke weich sind. Das Wasser abgießen und die Kürbisstücke kurz ausdampfen lassen.
Kürbisstücke und Milch in einen Mixer geben und pürieren. (Bei mir wog das Püree 275 Gramm.)
Mehl, Hartweizengrieß, Muskat, Parmesan und Kala Namak in eine Rührschüssel geben und vermischen. Das Kürbis-Milch-Püree zufügen und vermengen. Das geht mit einem Knethaken oder mit den Händen. Eventuell muss man etwas mehr Mehl zufügen. Die Masse mit den Händen zu einer Teigkugel formen und für 15 Minuten in den Kühlschrank geben.
Währenddessen die Sauce zum Schwenken der Nudeln zubereiten. In einer großen Pfanne Öl erhitzen, Knoblauchstücke, Schwarzkohlstreifen und Kürbisstücke anbraten. Chripy Chili Öl unterrühren, abschmecken. Von der Herdplatte nehmen, Walnüsse zufügen.
Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen. Mit einer Schere Stücke vom Teig abschneiden und ist Wasser gleiten lassen. Die Nudeln ca. 5-8 Minuten köcheln lassen (bis sie an der Wasseroberfläche schwimmen). Abgießen und in die Pfanne geben, schwenken. Mit Parmesan bestreut servieren.
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Mir haben die Nudeln gut geschmeckt. Dieses Q-Feeling tut im Herbst besonders gut. :-)
Hier noch das Logo zum Event.
Mit den Kerzen und dem großen Topf wirkt es noch herbstlicher als mein Foto oben. Sonne macht doch einen Unterschied...
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Scherennudeln sind toll - das Herstellen macht Spaß, und ich mag diese zähe Konsistenz. Die kommt aber nicht immer gut an, ich erinnere mich an einen Feuertopf mit Freunden, bei dem die "bouncy" Fischbällchen Entsetzen auslösten 😂.
AntwortenLöschenDa sind die Geschmäcker echt total verschieden. Mein Testesser fand's nicht so toll, während ich mich reinlegen könnte. Soulfood für mich.
LöschenOk, das ist hilfreich. Ich hatte schon mal überlegt, ob ich diese Nudeln nicht auch mal versuche. Aber ich mag diese Textur von Mochi und Co. leider überhaupt nicht. Insofern lass ich das wohl lieber sein.. obwohl es wirklich sehr lecker aussieht.
AntwortenLöschenLG Martha
Hallo Martha,
LöschenWie spannend! Ja, das ist echt nichts für jeden. Ich mag das gerne, kenne aber auch einige, die kein Fan dieser Konsistenz sind. - Dann lass' es lieber bleiben. ;-)
LG Barbara
Hi Barbara, bist du mit dem Mixer zufrieden? Ich brauche etwas für unterwegs, wenn ich den großen Standmixer nicht mitnehmen kann. Im Urlaub Früchte mixen mit sicherem Wasser zum Beispiel.
AntwortenLöschenGruß von Gabi
Hallo Gabi,
Löschenja, ich bin sehr zufrieden. Er püriert natürlich nicht so fein wie ein Vitamix o.ä., das ist klar. Aber kleinere Mengen schafft er super und er ist halt genial zum Mitnehmen. Man braucht nicht mal ein Kabel; das normale Ladekabel vom Smartphone reicht.
Wahrscheinlich schreibe ich nochmal etwas länger dazu.
Liebe Grüße
Barbara
Danke für deinen Erfahrungsbericht zum BlendyGo3. Der scheint wirklich gut zu sein. Ich überlege gerade, welche Farbe ich mir aussuche.
LöschenHallo liebe Barbara,
AntwortenLöschenerstmal vielen lieben Dank, dass du dein Rezept dem aktuellen Blogevent von zorra mit uns als Gastgebern beisteuerst.
Toll, dass du mit deinem Gericht ein wenig fernöstliche Küche aufschnappst und diesen chinesischen Trend zeigst. Dank deiner Variante mit Kürbis sehen die Nudeln nicht nur klasse aus, sondern passen auch super zur Jahreszeit und zum Thema des Blogevents. Die Zubereitungsart und auch die vermeintlich gewöhnungsbedürftige Konsistenz klingt ganz nach unserem Ding. Probieren wir gerne mal aus. :-)
Genussvolle Grüße
Adele & Lukas
Hallo Adele & Lukas,
Löschendanke für das schöne Thema - es hat mich motiviert, das Rezept aufzuschreiben und ein paar Fotos zu machen, auch wenn es diesmal ziemlich cross-over-fusion war.
Die Konsistenz ist Soulfood pur - ich mag das auch. :)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara, was für eine tolle Idee! Ich mag Gerichte ja ganz besonders, wenn es dazu noch eine Geschichte im Hintergrund gibt. Den Begriff "Q texture" kannte ich noch gar nicht - aber durch Deinen Vergleich mit Mochi weiß ich nun genau wie es sich anfühlt. Danke.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Steffi
Hallo Steffi,
Löschendanke für Deinen lieben Kommentar!
Zu viel Geschichtchen dahinter werden bei Foodblogs oft kritisch gesehen, aber ich finde, ein wenig Geschichte dahinter darf ruhig sein. Ich recherchiere gerne, woher etwas kommt. Bei Cocktails ist das noch ausgeprägter, die haben oft eine spannende Geschichte.
Liebe Grüße
Barbara