Alexandre Dumas scheint ein großer Gourmet und Gourmand gewesen zu sein: Zwei Jahre vor seinem Tod begann er sein gastrosophisches Jahrhundertwerk, eine Enzyklopädie des Kochens, des Genusses und der Bekömmlichkeit unter dem Titel Le Grand dictionnaire de cuisine. Hier seine Definition von Diner:
Tägliche Handlung von höchster Wichtigkeit, die auf würdige Weise nur von geistvollen Menschen vollzogen werden kann. Denn es genügt nicht, beim Diner zu essen, man muss dabei auch mit einer diskreten und gelassenen Heiterkeit plaudern.Der Übersetzer und Herausgeber des schönen Taschenbuchs Aus dem Wörterbuch der Kochkünste, Joachim Schultz, trug ausgesuchte Stellen vor, während man ein französisches Menü genießen konnte.
Die Konversation muss zu den rubinroten Weinen der Zwischengänge funkeln, zum Zuckerwerk beim Nachtisch muss sie auserlesenen Geschmack und zum Kaffee eine wahre Tiefe erreichen.
Das Buch - oder besser Lexikon - gefällt mir sehr gut, es ist humorvoll geschrieben und enthält neben Rezepten viele Informationen über die Herkunft von Speisen und Gewürzen und über kulinarische Gewohnheiten der damaligen Zeit.
Das hört sich aber höchst interessant an. Und die Definition ist ja geradezu prädestiniert, um sie über den Esstisch zu hängen oder auf Servietten zu drucken. Zur Warnung und Aufmunterung für alle Schwätzer und Schlafmützen. Herrlich.
AntwortenLöschenDie Definition Diner ist äusserst gelungen, widerspiegelt sie eine grosse Wahrheit denn, was wäre ein gemeinsames Essen stillschweigend und unkommentiert!? Langweilig und zur Nahrungsaufnahme degradiert.
AntwortenLöschenFreut mich, dass Euch beiden die Definition so gut gefällt wie mir auch.
AntwortenLöschenDer Herausgeber hat damit seinen Vortrag begonnen - damit war ich schon hin und weg...