Für mich war klar, dass ich meinen Lieblingsnachtisch Om Ali zubereiten würde. Davon habe ich fast täglich gegessen und wir haben gelernt, wie man ihn zubereitet.
Okay, so richtig schwer ist das auch nicht... Man bröselt Gebäckstücke, am besten aus Plunder- oder Blätterteig (also optimalerweise Croissants) in eine Schüssel, streut Nüsse darüber, übergießt das Ganze mit heißer gesüßter Milch und deckt alles mit Sahne ab. Die Sahne wird dann mit einem Bunsenbrenner abgeflämmt. Einfach und lecker.
Wir hatten heute mal wieder Probleme mit dem Feuer...
So, hier das warme, frisch gratinierte Ergebnis. Auf dem Foto sieht es nicht so beeindruckend aus.
Aber es schmeckt so richtig gut!
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Om Ali |
Kategorien: | Süßspeise, Warm, Brot, Ägypten |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
2 | Croissants; frisch oder vom Vortag | ||
2 | Essl. | Nüsse; gehackt | |
400-500 | ml | Milch | |
2-3 | Essl. | Zucker | |
Etwas | Geschlagene Sahne |
Quelle
Kochkurs im Radisson Blu Resort El Quseir |
Erfasst *RK* 02.09.2010 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Milch mit dem Zucker heiß werden lassen.
Die Croissants zerpflücken und in 2 Portionsschüsseln oder eine große Schüssel geben. Die Nüsse darüber streuen. Mit der heißen gesüßten Milch auffüllen und mit einer Schicht Sahne (das geht gut mit einem Sahnebereiter, mit dem Spritzbeutel oder einfach mit einem Löffel) bedecken.
Mit einem Bunsenbrenner oder unter dem vorgeheizten Grill kurz überflammen und warm servieren.
Tipps und Anmerkungen:
Es gibt wahrscheinlich so viele Rezepte für Om Ali wie es ägyptische Haushalte gibt - wenn nicht noch mehr. Dies ist die Version, die ich im Kochkurs gelernt habe und die mir sehr gut schmeckt.
Statt Croissants kann man anderes Gebäck, Brot, Plunderteigstücke o. ä. verwenden. Als Nüsse mag ich gerne eine Mischung aus Hasel- und Walnüssen, Mandeln und Pistazien. Ich habe braunen Rohrzucker genommen, aber klassisch wäre weißer normaler Haushaltszucker.
In Ägypten mag man es gerne süß; wer Om Ali originaler möchte, sollte noch mehr Zucker zufügen.
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Wir waren zwar zum Faulenzen in Ägypten, aber ich fand natürlich trotzdem die Zeit, in einem guten Reiseführer zu schmökern (und mich in Gedanken auf weitere Reisen in dem Land vorzubereiten). Ich weiß daher, dass die ägyptische Küche im Laufe der Zeit u.a. von libanesischer, türkischer, griechischer und französischer Kochkunst beeinflusst wurde. Das Land ist sehr arm, für viele Ägypter ist Fleisch Luxus. Daher wird viel vegetarisch gekocht und gegessen, was ich ja sehr gerne mag.
Das nächste Mal werde ich morgens Foul probieren, das ägyptische Nationalgericht, von dem ich vor längerem schon einmal gehört hatte - jemand hatte mir erzählt, dass dies das Gericht sei, das er am meisten an seiner Heimat vermisse. Foul Medames besteht aus Saubohnen, Linsen und Wasser, manchmal wird es mit Karotten, Tomaten und/oder Zwiebeln angereichert. Über Nacht köchelt dieses typische Garküchen- oder Imbissgericht vor sich hin und wird mit Gewürzen und ein paar Geheimnissen verfeinert und serviert.
In den Nobelhotels für die Touristen gibt's sowas natürlich nicht... Was ich auch interessant fand, ist die Tatsache, dass die meisten Ägypter zu dick sind. Mit 30 kg Zucker pro Kopf und Jahr sind die Ägyper Weltmeister im Zuckerverbrauch; wenig Eiweiß, viel Brot und Süßigkeiten führen zu Platz 1 der Diabetiker-Liste. Auch diese Informationen habe ich aus dem Kapitel Essen und Trinken des Reiseführers Sinai und Rotes Meer.
Es gibt noch vieles zu entdecken in diesem interessanten Land. Nicht nur kulinarisch. Aber auch kulinarisch. ;-)
Die Schnapperin von Lunch for one präsentiert uns ein Rezept für Umm Ali, das etwas anders ist, mit fritiertem Yufka- oder Filoteig. Es gibt wohl viele verschiedene Rezepte und Transkriptionen für Omm Ali, أم علي.
Ein paar Tage habt Ihr noch Zeit, bei Tobias' Event mitzumachen und Euer ägyptisches Lieblingsrezept zu kochen.
Das könnte mir auch gefallen. Die meisen Süßspeisen aus der Ecke sind mir nämlich tatsächlich zu klebrigsüß.
AntwortenLöschenIch schäme mich ein bisschen. Da ist Ägypten auf meinen "Traumreisezielen" Top 3 die Nr. 1 aber kulinarisch habe ich mich damit noch überhaupt nicht beschäftigt. Wird Zeit, das nach zuholen, danke für die Hilfe dabei ;)
AntwortenLöschenlG,
Lilly aus der Mini-Küche
Mir würde das auch ganz ohne Zucker passen. Schnell und gut, wenn man grad schnell Lust auf ein einfaches Dessert hat.
AntwortenLöschenwarum sind in diesen Ländern die Desserts immer so, sagen wir, hüftlastig?....
AntwortenLöschenAlso ich finde die Flamme schon sehr beeindruckend. Schön daß du am Event teil nimmst.
AntwortenLöschenLG
Tobias
Kill it with fire! :D
AntwortenLöschenIch nehm auch ne Schüssel. :)
Probieren wuerde ich das gerne, wegen dem Schlagrahm und dem Bunsenbrenner!
AntwortenLöschen@ Schnick Schnack Schnuck: Süß ist dieses auch - aber man kann wirklich weniger Zucker nehmen oder ihn ganz weglassen, dann ist das schön nussig-milchig-lecker.
AntwortenLöschen@ Mini-Küche: Kulinarisch ist Ägypten sicherlich eine andere Entdeckung als in Hotels und mein Om Ali. Irgendwann, wenn ich mehr Zeit habe, möchte ich mal nach Kairo und Alexandria, da gibt's auch super Restaurants - und ganz einfache Garküchen und Imbissbuden. :-)
@ Birgit: Ja, es geht auch ohne Zucker. Aber ich glaube, das würde dann kein Ägypter essen. ;-)
@ bolliskitchen: Hm, das Ergebnis entspricht dann ungefähr dem Schönheitsbild. ;-)
@ Tobias: Gerne. Meist reicht die Zeit nicht oder ich kenne die Küchen nicht, aber hier "musste" ich ja fast. ;-)
@ Evi: Genau! ;-)
@ kitchen roach: Die karamellisierte Sahne hat was. :-)
Arabische Nachtische müssen einfach süss sein, schmeckt sonst doch irgendwie nicht oder?
AntwortenLöschenAber schon lustig wie unterschiedlich das gleiche Rezept interperiert wird - sieht super lecker aus.
Heiliger Bimbam, das ist ja fast ein Großbrand! ;-) Klingt sehr lecker, kann mir das auch gut als süßen Spätstart in einen gemütlichen Sonntag vorstellen.
AntwortenLöschenGanz toller Blogger Beitrag! Informativ und superschöne food photography (wie immer *hehe*) Die Flammen sehen auf dem Photo wirklich beeindruckend aus.
AntwortenLöschenDein Om Ali Rezept werde ich ganz sicher ausprobieren, da mein Sohn mich schon seit vielen Jahren damit plagt ich solle es nachkochen. Als Kind hat er in Kairo immer den Om Ali vom Hotel Buffet leer geräumt. Meine Lieblingsspeise war allerdings Foul und ich warte schon gespannt auf dein Foul Rezept (mein allerbestes Foul habe ich allerdings in Dubai gegessen).
great blog, love the posts, keep them coming
AntwortenLöschenandy
http://the-food-place.co.uk
vorbeiziehende Flammwölkchen sind aber immerhin überaus schön anzuschauen :-)
AntwortenLöschenHallo Barbara!
AntwortenLöschenHier sind die Zusammenfassung und das Voting!
http://www.tobiaskocht.com/blogevent/roundup-und-voting-11ter-mediterraner-kocheven-agypten.html
@ lunchforone: Die Süße muss sein, das sehe ich auch so. Vielleicht etwas weniger - aber einen low-cal Nachtisch draus zu machen geht nicht. Ich glaube, mit dem Rezept ist es so wie mit den meisten Standard-überlieferten Rezepten: Jede Familie hat ihr eigenes.
AntwortenLöschen@ Christina: Hihi, ja, irgendwie ging das Gas nicht mehr aus, daher bin ich vorsichtshalber aus dem Haus raus ins Freie. Da haben wir dann ein paar Tests mit dem Brenner gemacht.
@ torwen: Hihi, meine Food-Fotografie... ;-)
Weitgereister Sohn! Ich glaube nicht, dass ich Foul nachkoche - ich muss das erst mal im Original irgendwo essen, und bei diesen Garküchen- oder Imbissrezepten braucht man riesige Mengen und viel Zeit. Dafür dass man am Straßenrand in Kairo wahrscheinlich 20ct umgerechnet dafür bezahlt...
@ Black22: Thanks. :-)
@ kulinaria katastrophalia: Ja, die sehen super aus, finde ich auch. :-)
@ tobias: Danke.
ich mag es süß...., und das wird mir bestimmt gut schmecken....
AntwortenLöschenLG Ulrike