Herzliche Grüße aus China. Ich bin zurzeit wieder in Shanghai und habe keine Küche, dafür gehe ich fleißig essen und genieße die unterschiedlichsten Geschmäcker, die man hier so findet.
Da ich immer mal darum gebeten werde, aber es irgendwie zu selten schaffe, heute doch auf die Schnelle ein paar Fotos von meinem gestrigen Abendessen. :-)
Gestern war Smog, außerdem ist es zurzeit unangenehm nasskalt. Wir wollten also nicht allzu lange spazieren, sondern haben uns (ein paar Kollegen und ich) in der Nähe des Hotels ein Restaurant gesucht.
Bei Kälte bietet sich in China natürlich Fondue chinoise an, Hotpot, hier 火锅 huǒguō genannt. Das erste Zeichen steht für Feuer (sieht aus wie eine Flamme, oder? Ihr seht, die chinesische Schrift ist eigentlich ganz einfach!), das zweite heißt Topf. Es gibt auch einen Wiki-Eintrag zum chinesischen Fondue.
Die Provinz Sichuan ist bekannt für ihren Feuertopf, unser gestriges Restaurant spezialisiert sich auf Sichuan Feuertopf. Die Tische haben in der Mitte eine Öffnung für die Gasflamme (was der deutsche TÜV zu der ganzen Konstruktion sagen würde, möchte ich nicht so genau wissen, aber man hört eigentlich nicht, dass etwas passiert) und darauf wird ein großer Topf mit Brühe gestellt.
Man kann zwischen verschiedenen Brühen wählen, die kochend heiß geliefert werden. Es wird auch immer mal nachgegossen, mit neutraler Brühe, wenn viel verdampft ist. In der Brühe finden sich Heilkräuter und verschiedenen Gewürze, u.a. Chilis und Sichuanpfeffer. Wir entschieden uns für mittelscharf und waren erstaunt, wie scharf die Brühe war. Shanghaier essen gerne süß, ich mag scharf, aber mir war das fast zu viel...
Dazu bestellt man sich eine Auswahl an Zutaten, die man nach und nach zum Garen in die Brühe gibt. Klassisch sind hauchdünn geschnittene Scheiben Fleisch, gerne auch Hammel oder Schaf. Gemüse ist super dazu, ich mag Lotuswurzelscheiben, Pilze eignen sich auch gut.
Wir hatten diesmal eine ganze Menge: 2 Sorten Fleischbällchen (Lamm mit Petersilie, Rind mit Käse gefüllt), gemischte Fleischplatte (Hammel, Rind, Fleisch), Ochsenzunge, Tintenfisch, gemischte Pilzplatte, Austernpilze, Eiernudeln, Lotuswurzeln, gemischte Gemüseplatte mit Chinakohl, Spinat, verschiedenen grünen Gemüsen und Salaten sowie frischem Koriander und last but not least zum Probieren Entenzungen.
Letzteres war uns als Spezialität empfohlen worden und es gehört zu den Sachen, die man vielleicht mal probieren kann. Die Zungen enthalten ganz viele Knorpel, aber ein Stückchen ist gut essbar und schmeckt aromatisch, nach Innerei.
Hier hat mich ein Kollege fotografiert, wie ich eine gegarte Entenzunge mit den Stäbchen zum Mund führe. ;-)
Und so sah der Topf dann aus, als wir beim besten Willen nicht mehr konnten.
Gefroren hat danach auch keiner mehr.
Das sieht unglaublich köstlich aus. Danke für's zeigen. Die ENtenzugen gibt's hier sogar tiefgefrorern im Asia-Laden (und ich habe ein Raue Rezept dafür), aber irgendwie kann ich mich noch nicht überwinden. ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Danke für's Zeigen....hätte ich jetzt auch gerne. Und außerdem frage ich mich grade, warum mir Entenzungen so viel exotischer vorkommen als Rinderzunge :-)
AntwortenLöschenIch gucke sehr gerne in fremde Töpfe, gerade wenn sie so authentisch daherkommen wie hier. Danke - und genieße weiterhin das Essen!
AntwortenLöschenLiebe Barbara, ach könntest du mir doch das ultimative Frühlingsrollenteig Rezept mitbringen :-)
AntwortenLöschenLG Evelyn
Da werde ich glatt neidisch. Kulinarisch ist China immer eine Reise wert.
AntwortenLöschenSehr interessant, vielen Dank für den Artikel :). Ich kenn ja nur deutschen "mongolischen" Feuertopf. Da scheint mir das hier aber ein anderes Kaliber zu sein.
AntwortenLöschenEcht schön, dass du uns mitnimmst!
AntwortenLöschenIch würde auch gern mal all das probieren, was da so auf deinen Bildern zu sehen ist...:-D
@kochpoetin: Sooo toll fand ich die Entenzungen nun auch nicht, muss man nicht haben. ;-)
AntwortenLöschen@Susanne: Hihi, alles eine Frage der Einstellung.
@Petra: Der war authentisch. Und vorhin gab's auch leckere Sachen, u.a. einen sensationellen Blumenkohl, auch scharf, gebraten, mit Chilis und Speck, superlecker.
@Evelyn: Frühlingsrollen sehe ich in Shanghai fast gar nicht, obwohl jetzt bald chinesisch Neujahr ist, da sollte es mehr davon geben. Das ultimative Rezept dafür habe ich leider nicht, habe aber schon viele gegessen.
@mipi: Und der Smog ist diesmal viel weniger heftig als letztes Mal... ;-)
@Kathi: Ja, der ist anders, vielleicht esse ich den morgen, da wollte mich eine Freundin wo hin nehmen. Der tickt anders, auch anderes Gefäss. Habe noch einen auf dem Dachboden...
@sammelhamster: Nachmachen kann ich nicht alles, aber vielleicht sollten wir doch mal gemeinsam chinesisch kochen? :-)
Das sieht alles so appetitlich aus, ich würde von allem probieren, nur nicht von der Entenzunge. Gut, dass Ihr in einem Restaurant gewesen seit, neeee, der ganze Spülkram ......
AntwortenLöschenSchon wieder in China? Wow. Ich bin abgehauen, die Luft wurde mir zu dick haha. Hot Pot ist immer eine tolle Sache wenn es mal wieder zu kalt wird im Winter, was im Süden mangels Heizung leider viel zu oft vorkam. Ich fand auch immer ganz spannend was denn noch so alles in einen Hot Pot geschmissen werden kann. Rindermagen ist da noch der harmlose Klassiker der komischerweise immer in meinem landete (neben anderen komischen Sachen, Du weißt wahrscheinlich schon was, will hier nicht weiter in die Tiefe gehen). Aber normalerweise gibt es ja dann noch den obligatorischen Erguotou dazu, der schon manchem zum Verhängnis wurde. Viel Spaß in China
AntwortenLöschenWie elegant Du die Stäbchen hältst. Ich würde damit nie essen können. Die Inder nehmen da zum Glück einfach die Finger. Der Topf ist ja riesig und alles sieht soooo lecker aus. Danke ffür die tollen Fotos.
AntwortenLöschen@Claudia: In den Restaurants arbeiten auch immer massenweise Menschen, die schnippeln oder abspülen.
AntwortenLöschen@Foodzeit Blogger: Du hast recht, auch in Guangzhou waren die Werte nicht so toll. Irgendwo habe ich noch Deine Mailadresse, ich schreibe Dir mal! Rindermagen hatte ich ein paar Tage später auch im Hotpot, aber als Schwabe mag ich ja Kutteln, das war also okay. Auf Erguotou habe ich verzichtet. ;-)
@Anna: Hihi, das ist jahrzehntelange Übung, aber manchmal rutscht mir auch was raus.