Daher fiel mir als erstes der indische Klassiker Korma ein, und zwar mit Hähnchen: Chicken Korma.
Chicken Korma bekommt man überall, wo sich Inder niedergelassen haben. Meine erste Erinnerung daran ist über 25 Jahre alt, da war ich das erste Mal in Hongkong, habe (wie alle Rucksacktouristen mit wenig Geld) in den legendären Chungking Mansions übernachtet und gerne bei den Indern im Haus für noch weniger Geld gegessen.
Es gab verschiedenste Gerichte, die in einzelnen Töpfen und Behältnissen über Stunden schmorten, schmurgelten und vor sich hin dampften. Der Geruch war bombastisch! Curries und Kormas waren meine liebsten, ich mag ja alles was Sauce hat. Man zeigte auf einige der Töpfe und bekam jeweils einen Löffel davon auf den Teller. Reis oder Chapati dazu, fertig.
Diese virtuos zusammengestellten Gewürzkombinationen begeisterten mich damals nachhaltig. Zum Glück gab's ähnliche einfache Restaurants auch in anderen Städten, z.B. in Kuala Lumpur erinnere ich mich an ein ähnlich geniales Essen, in das ich mich hätte reinlegen können. Zum Glück werden auch hierzulande die indischen Restaurants mehr und besser. Oder man kocht selber!
Eigentlich ist es einfach und wenn man gerne nordindische (Mogul-) Rezepte nachinterpretiert, kann das auch spontan passieren, weil man dafür eher getrocknete Gewürze verwendet, die man gut lagern kann. In Südindien (dort war ich noch nicht) verwendet man mehr frische Kräuter und Gewürze, die ich hier auf dem Land nicht so einfach bekomme.
Okay, genug abgeschweift. Gestern habe ich Chicken Korma zubereitet! Mein Geschmacksgedächtnis ist zwar recht ausgeprägt, aber ganz genau konnte ich mich nicht mehr an Hongkong 1990 erinnern, also habe ich etwas recherchiert und blieb bei einem Video der sympathischen Mallika Basu hängen.
Sie verwendet viel griechischen Joghurt, ich kenne eher die Varianten mit Kokosmilch und habe die genommen. Am Schluss habe ich auch noch etwas Joghurt zugefügt, allerdings erst direkt vor dem Servieren.
Wenn man auf die Fotos klickt, werden sie größer, was vor allem bei den Zubereitungsschritten lohnt.
Hier noch ein Foto von einem Schöpfer auf meinem Teller.
Bei uns gab's Reis dazu - und ein paar weitere Gerichte, neutraler, mit Gemüse.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Chicken Korma (Geschmortes Hähnchen mit Zwiebel-Cashew-Gewürz-Sauce) |
Kategorien: | Geflügel, Hähnchen, Gewürze, Indien |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
H | ZUM SCHMOREN | ||
2 | groß. | Weiße Zwiebeln | |
4-5 | Knoblauchzehen | ||
1 | Essl. | Ingwer | |
3-4 | Essl. | Öl | |
1 | Prise | Salz | |
6 | Grüne Kardamomkapseln | ||
6 | Nelken | ||
1/2 | Zimtstange | ||
1/2 | Teel. | Chilipulver | |
2 | Teel. | Koriander; gemörsert | |
1/2 | Teel. | Kurkuma; gemahlen | |
800 | Gramm | Hähnchenschlegel u.ä. (mit Knochen, ohne Haut) | |
4-5 | Essl. | Kokoscreme | |
4-5 | Essl. | Heißes Wasser | |
H | CASHEWCREME | ||
3 | Essl. | Cashewnüsse oder Cashew-Bruch; ca. | |
2 | Essl. | Kokoscreme | |
1 | Essl. | Warmes Wasser | |
H | AM SCHLUSS | ||
1/2-1 | Teel. | Garam Masala | |
1/2 | Teel. | Salz | |
2-3 | Essl. | Joghurt (ich hatte Schaf-Ziege, möglichst fett, | |
-- z.B. auch griechischer) |
Quelle
in Hongkong, Singapur, usw. oft gegessen, Erinnerung | |
aufgefrischt mit dem Video von Mallika Basu bei Jamie | |
Oliver, siehe unten |
Erfasst *RK* 14.01.2016 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Zwiebel in Stücke oder Ringe schneiden, Knoblauch und Ingwer fein hacken, evtl. im Blitzhacker. Hähnchenfleisch vorbereiten (bei mir war es Enthäuten und Auseinanderhacken von Schlegel und Rückenansatz).Große möglichst hohe Pfanne erhitzen, Öl hinzugeben. Kardamom, Nelken und Zimt leicht im Mörser anquetschen und in die Pfanne geben, kurz anbrutzeln. Dann Zwiebelringe dazu geben und umrühren. Salz zugeben und zusammen ca. 15 Minuten schmurgeln lassen, immer mal wenden. Nun kommen Knoblauch, Ingwer und die weiteren Gewürze dazu. Unterrühren und ein paar Minuten unter Rühren braten.
Hähnchenteile in die Pfanne geben, wenden, so dass sie von allen Seiten mit der Zwiebel-Gewürz-Mischung umgeben sind. Bei starker Hitze kurz anbraten. Kokoscreme dazu geben, unterrühren, heißes Wasser zugeben, umrühren und einen Deckel auf die Pfanne legen. Ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen, dabei immer mal nach dem Rechten sehen, die Hähnchenteile umdrehen, die Sauce umrühren.
Cashewnüsse mit Kokoscreme und Wasser zusammen nach Geschmack grob (ich mag es mit ein wenig Crunch) oder fein hacken, z.B. im Blitzhacker. Diese Cashewcreme in Pfanne geben und alles vermischen. Garam Masala und Salz hinzufügen, abschmecken (evtl. nachschärfen), Joghurt unterrühren und servieren.
Dazu schmeckt Reis oder ein indisches Brot.
Tipp: Das Gericht lässt sich am Folgetag auch gut aufwärmen und schmeckt.
Links:
https://www.youtube.com/watch?v=We1qXKTbqOM
http://www.jamieoliver.com/recipes/member-recipes/recipe-detail/4660/#XOMxpYgqLG3wpDkI.97
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Da das Huhn hier so schön langsam schmoren darf, kann ich mir auch vorstellen, dass sich das Rezept (entsprechend abgeändert) im Slowcooker zubereiten lässt. Ich habe noch keinen, um das auszuprobieren.
Zimt, Kardamom, Nelke - alle drei Gewürze sind drin, daher passt das super für den Blog-Event. Außerdem sind noch Zwiebel, Knoblauch und Ingwer enthalten, laut Foodina "der indische Dreiklang". Klingt gut, merke ich mir.
Dank meiner Rezepteverwaltung kann ich gut nach Zutaten meiner Rezepte suchen (bei weit über 1.000 Rezepten verliert man sonst den Überblick). Es gibt noch weitere Rezepte, die alle drei Gewürze Zimt, Kardamom und Nelke enthalten:
Ich unterschreibe alles! :-)
AntwortenLöschenZum indischen Freiklang kann ich noch die Saucendreifaltigkeit nachreichen - Zwiebel, Knoblauch, Ingwer *kicher*, diesich hier ja auch findet.
Lieben Danke für's Mitmachen,
Tina
PS - ich hoffte schon gestern bei Instagram, dass das gezeigte Gericht für's Blogevent ist ;-)
Das dachte ich mir gestern schon, dass Du das ahnst! ;-)
LöschenSchönes Gericht, in Indien und Singapore ab und an gegessen, auch ich mag Saucen. Heute köchelte ich über Stunden einen Ochsenschwanz, die Suppe zu Abend, gepuhltes Fleisch mit Sauce dann morgen.
AntwortenLöschenNordindisch gekocht habe ich auch, gerne, vegan fast immer. Meine Frau hier mag indisch nicht, also Null seit gut 4 Jahren. Chungking Mansion, ja, 14 Jahre früher, wir hatten beinahe Angst drinnen, Kackerlaken im Zimmer, mehrere, grosse, nicht die kleinen sog. German cockroaches, danach nur geschäftlich in HKG und besser untergebracht ;-)
Das ist mir auch schon aufgefallen, dass meine thailändischen Geschäftspartner oder Bekannte indisches Essen nicht mochten... Ihnen fehlte das frische.
LöschenHihi, die Kakerlaken in Hongkong sind beeindruckend. Meist hat es in Chungking Mansion auch irgendwo gebrannt, das war ziemlich normal. Zum Glück war ich seitdem auch oft geschäftlich in HK und damit deutlich besser untergebracht. Vor einigen Jahren bin ich mal in der Nathan Road vorbei, es sah ziemlich heruntergekommen aus. Soll aber seitdem viel renoviert worden sein; die Lage ist ja Gold wert.