Heute kommt wieder ein typisches Corona-Gericht. Ähnlich wie der Dalgona Kaffee vor einem Jahr stammt auch dieser Trend aus Korea, bzw. hat von dort die sozialen Medien und die Welt erobert.
Die Idee für dieses Sandwich stammt vom Gimbap (김밥), oft auch Kimbap romanisiert. Gimbap erinnert entfernt an Sushi, ist allerdings nicht so puristisch wie Sushi in Japan sondern dicker gefüllt. Gimbap besteht aus getrockneten Algen (gim) und gekochtem Reis (bab), und enthält viele weitere Zutaten, die variieren können. Beliebt sind Fleisch, grünes Gemüse, Rettich und oft auch Omelette. Die berühmte California Roll ist auch eher ein Gimbap und weniger Sushi. Neben der Rolle gibt's Gimbap klassisch auch als Dreieck.
Da es für den Laien nicht so einfach ist, schöne Algenrollen zu formen oder kunstvolle Dreiecke zu falten, kam die Idee auf, die Zutaten einfach auf das Algenblatt zu verteilen und dieses zu einer Art Sandwich zusammen zu falten, ähnlich wie man das auch mit mexikanischen Tortilla-Wraps macht. In Folie verpackt eignet sich das gefaltete Gimbap (ähnlich wie Onigiri) auch gut zum Mitnehmen.
Man nimmt das komplette Teil in die Hand und beißt ab; wie bei einem Sandwich. International hat sich der Begriff Kimbap Sandwich durchgesetzt, daher verwende ich den hier auch.
Ich hatte noch eine Dose Spam, die ich aus Hawaii mitgebracht hatte. Das
MHD war schon deutlich überschritten, aber Spam ist dazu gemacht, sehr
lange haltbar zu bleiben, also hatte ich da wenig Bedenken.
Spiced Ham, abgekürzt als Markenname Spam, war auch zu Kriegszeiten beliebt, da es ohne Kühlung fast ewig haltbar ist, sich gut transportieren lässt und satt macht. Es wird normalerweise angebraten oder gegrillt serviert; ich hatte z.B. Pineapple Fried Rice mit gebratenem Spam und Cashewkernen in der Kantine in Pearl Harbor. Auch in Asien stößt man manchmal auf die Dosen. Auf den Philippinen habe ich sie schon in kleinen Läden gesehen; da waren ja auch amerikanische Soldaten. Und den Spam-Sketch von Monty Python kennt wahrscheinlich jeder. Die unerwünschten E-Mails bekamen ihren Namen übrigens von diesem Dosenfleisch.
Auf Hawaii isst man gerne Musubi. Dafür packt man etwas Reis in eine Spam-Dose, drückt ihn fest, gibt eine marinierte und gebratene Scheibe Spam dazu, nimmt das ganze aus der Dose und umwickelt diese Art Sandwich mit Alge.
Das koreanisch angehauchte Kimbap Sandwich ist da vielfältiger und enthält neben Alge, Reis und Spam weitere Zutaten, die man sich selbst zusammenstellen kann. Man nimmt am besten das, was man gerade da hat und was einigermaßen zusammen passt und was ungefähr die gleiche Größe hat.
Meist sieht man Scheiblettenkäse, dessen Größe man als Maß für die anderen Zutaten verwendet, und Omelett als Zutat. Das Omelett mache ich ähnlich wie wenn ich gebratenen Reis oder gebratene Nudeln koche, also nur verschlagen, evtl. etwas würzen und in der Pfanne anbraten.
Meine Kombination ist auch die beliebteste, wenn man Videos oder Bildersuche anwirft. Spam oder anderes Frühstücksfleisch oder Schinken mit Omelett und etwas grünem Salat. Damit das Ganze einen Touch koreanischer wird, habe ich meinen Reis mit Kimchi bedeckt.
Das obere Foto wird (wie alle hier auf dem Blog) größer, wenn man drauf klickt. So sieht man ganz genau, wie diese Sandwiches zubereitet und geschnitten werden. Eigentlich wird das Algenblatt nur einmal eingeschnitten und die vier Viertel aufeinander gestapelt. So hat man vier Schichten in einem Sandwich.
Das Kimbap Sandwich macht satt. Es ist schon ziemlich mächtig mit dem Reis und dem Spam.
Statt Spam rate ich zu etwas salzarmerem; wenn man normalen Schinken oder Thunfisch nimmt, wird das Ganze etwas gesünder und schmeckt bestimmt genauso gut oder besser! - Ein Trend, der wegen mir bleiben darf. :-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Koreanisches Kimbap Sandwich (Folded Kimbap) |
Kategorien: | Reis, Snack, Fleisch, Korea |
Menge: | 4 Sandwiches ca. |
Zutaten
H | SESAM-REIS | ||
1 | Tasse | Reis | |
Wasser | |||
1 | Essl. | Geröstetes Sesamöl | |
1 | Teel. | Sesamkörner; geröstet (wer mag) | |
H | MARINIERTER SPAM | ||
1 | Dose | Spam (alternativ Frühstückfleisch, o.ä.) | |
1 | Essl. | Sojasauce | |
1 | Teel. | Mirin; wer mag | |
H | OMELETTE | ||
2 | Eier | ||
Salz und Pfeffer; wer mag | |||
1 | Teel. | Neutrales Öl, z.B. Erdnussöl | |
H | AUSSERDEM | ||
4 | Noriblätter, Gimbap-Algenblätter o.ä. | ||
4 | Essl. | Kimchi | |
4 | Scheiben | Scheiblettenkäse | |
Grüner Salat, Spinat, o.ä. | |||
H | ZUM DRÜCKEN UND VERPACKEN | ||
Frischhaltefolie | |||
H | VARIATIONEN | ||
Mayonnaise | |||
Karotten oder Gurke; gestiftelt | |||
Perillablätter | |||
Thunfisch, fritierter Tofu |
Quelle
eigene Interpretation nach diversen Quellen im Internet |
Erfasst *RK* 15.03.2021 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Reis mit wenig Wasser kochen bzw. quellen lassen (ich verwende dafür einen Reiskocher. Am Schluss mit Sesamöl und ggf. Sesamkörnern mischen. Abkühlen lassen (darf gerne lauwarm sein). Wer hat, kann auch gekochten Reis vom Vortag verwenden und diesen lockern und evtl. etwas erwärmen.
Spam aus der Dose nehmen, in Scheiben schneiden und in Sojasauce und ggf. Mirin marinieren. Eine Pfanne erhitzen, das Spam darin von beiden Seiten anbraten und beiseite stellen. In derselben Pfanne die Eier braten, dazu die Eier verschlagen, evtl. würzen, und 4 Portionen Eimasse in die Pfanne geben und von beiden Seiten kurz anbraten. Die Portionen sollten knapp so groß sein wie ein Viertel des Noriblatts.
Die Noriblätter auf eine Arbeitsplatte, auf der Frischhaltefolie ausgebracht ist, geben. Von einer Seite bis zur Hälfte einschneiden (siehe Foto). Auf jedes gedachte Viertel des Algenblatts kommt eine Sorte Belag. Die Füllungen auf der rechten Seite landen später innen, die links bilden das Äußere; daher ist es sinnvoll, die dünneren Füllungen nach rechts zu packen. Da kann man aber variieren.
Ich habe unten rechts Salat aufgebracht (wer mag, kann hier mit Mayo würzen oder geraspelte Karotte oder Gurke zugeben). Auf das Feld oben rechts kamen zwei Scheiben Spam (eine reicht auch, Spam ist sehr salzig!), links oben Scheiblettenkäse und darüber das Omelette, und unten links Reis, den ich mit Kimchi bedeckt habe. Man faltet nun wie auf dem Foto zu sehen die Vierecke aufeinander und packt sie dann in die Frischhaltefolie. Nun drückt man das Sandwich etwas zusammen und lässt es ruhen, während man die anderen Sandwiches zubereitet.
Zum Essen das Kimbap Sandwich halbieren, dann den Großteil der Frischhaltefolie entfernen und mit der Hand essen. Oder man entfernt die Folie komplett, serviert es auf einem Teller oder einem Brett und isst es ebenfalls mit der Hand.
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Servus Barbara, bei deinem leckeren Essen bekomme ich Fernweh.
AntwortenLöschenBin ein Südostasien Fan, Korea kenne ich leider nicht.
Danke für deinen Kommentar bei mir.
Lg aus Wien
Servus Frau Mayer,
Löschendie Küchen Asiens sind so vielseitig. Ich kriege beim Kochen und Essen auch immer Fernweh...
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenich bin immer wieder erstaunt über Deine exotischen Gerichte. Dein Sandwich würde ich auch gerne probieren, das klingt nach einer mega Geschmacksexplosion.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenich bin gerne auf der ganzen Welt unterwegs, in echt und auf dem Teller. Es gibt so viel zu entdecken! :-)
Liebe Grüße
Barbara
Hi Barbara. Das Sandwich macht richtig Fernweh nach Asien. Aber kulinarische Reisen sind ja auch was feines.
AntwortenLöschenHallo Tobias,
Löschengenau - so können wir wenigstens virtuell ein Stück Asien genießen. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Hach, das klingt wunderbar nach Urlaub! Und ich sehe schon, du machst das auch so, dass du von überall etwas mitnimmst. So kann man daheim noch ein bissi in die Reisen eintauchen.
AntwortenLöschenHallo Susi,
Löschenich packe mir am liebsten kulinarische Mitbringsel ein - die sind dann irgendwann weg und brauchen keinen Platz mehr. ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschendu hast voll und ganz recht, dieses Sandwich ist sehr gut fürs Bento geeignet. Es kommt gleichmal auf den großen Stapel meiner Nachkochrezepte.
Liebe Grüße
Danii