Donnerstag, 28. Dezember 2023

Kleine Neujahrsbrezeln

Ja, ich weiß - zum einen ist noch nicht Neujahr, zum zweiten müssen Neujahrsbrezeln so groß wie möglich sein. Die Größe war früher ein Zeichen von Wertschätzung, außerdem sollte das Gebäck im Neuen Jahr Glück bringen - kein kleines sondern großes.

Als ich Kind war, wurde eine große Brezel beim Bäcker vorbestellt und an Silvester abgeholt. Ich habe diese hübsch geflochtenen weißen Gebildebrote, die es am Neujahrsmorgen zum Frühstück gab, als recht trocken in Erinnerung. Hefeteig schmeckt am besten frisch, und daher backen wir sie besser selbst! 

Kleine Neujahrsbrezel

Da ich keine 20 Leute verköstigen möchte, reicht mir ein kleines Rezept und eine kleine Brezel. Ich habe zwei gebacken und eine verschenkt. Und - wer mich kennt weiß das... - ich hab's zum letzten Jahreswechsel natürlich nicht geschafft, sie an Silvester oder früh morgens an Neujahr zu backen, sondern erst am Dreikönigstag. Das ist auch okay: Die Brezeln wurden früher nicht nur am Neujahrstag gegessen, sondern waren als Geschenk für das beginnende Jahr beliebt; es gab sie als Glücksbringer durchaus auch ein paar Tage später. Trotzdem veröffentliche ich das Rezept jetzt, dann könnt Ihr es in Ruhe backen, wann immer Ihr wollt.

Kleine Neujahrsbrezeln - Zubereitung Hefeteig

Basis der Neujahrsbrezeln ist ein süßer Hefeteig. Hier kann man frische Hefe verwenden oder so wie ich diesmal auch Trockenhefe. Beide Versionen stehen im Rezept.

Ein bisschen tricky ist das Formen der Teigstränge und der Brezel. Das habe ich unten im Rezept versucht genau aufzuschreiben. Man formt erst eine Brezel und setzt darauf einen Zopf, der aus drei Strängen geflochten wird.

Kleine Neujahrsbrezeln - Formen der Brezeln
Zum Glück habe ich zwei gemacht; die erste sah etwas verkorkst aus, aber mit diesem Exemplar (das ich dann verschenkt habe) war ich ganz zufrieden. Hier das Rezept.

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Kleine Neujahrsbrezeln
Kategorien: Backen, Gebäck, Hefeteig, Neujahr
Menge: 2 Kleine Neujahrsbrezeln*

Zutaten

H HEFETEIG
500Gramm Mehl (Weizenmehl Type 405 oder Dinkelmehl
   -- Type 630; ich hatte es gemischt)
1Prise Salz
75Gramm Zucker
1Pack. Trockenhefe**
1  Orange***; abgeriebene Schale
1/2Teel. Kardamom***, gemahlen
100  Butter
250ml Milch
1  Ei
H ZUM BESTREICHEN
1  Eigelb
1Schuss Sahne oder Milch

Quelle

 improvisiert nach verschiedenen Quellen
 Erfasst *RK* 06.01.2023 von
 Barbara Furthmüller

Zubereitung

Mehl mit Salz, Zucker und der Trockenhefe mischen. Butter in einer Kasserole schmelzen, mit kalter Milch ablöschen und verrühren, dann das Eigelb darunterrühren; die Temperatur dieser Milch-Butter-Ei- Mischung sollte handwarm sein.

Die Milch-Butter-Ei-Mischung zur Mehlmischung geben und alles gut verkneten. Das geht mit den Knethaken von Handrührgerät oder Küchenmaschine aber auch gut von Hand. Ca. 45 Minuten bis 2 Stunden an einem möglichst warmen Ort gehen lassen, bis der Hefeteig sein Volumen deutlich vergrößert hat. Bei mir war die Zimmertemperatur unter 20°C, das dauerte zwei Stunden.

Ein oder zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

Den Teig halbieren. Jeweils ca. 3/4 des Teiges zu einer langen in der Mitte etwas dickeren Rolle (ca. 80 cm) formen und diese in Form einer Brezel auf das Blech legen. Den jeweils übrigen Teig in drei Stücke teilen, diese jeweils zu ca. 30 cm langen Strängen rollen, damit einen Zopf flechten und diesen auf das Dicke der Brezel legen; evtl. vorher mit Wasser anfeuchten, damit es besser klebt.

Den Backofen auf 190°C Ober-/Unterhitze, 170°C Umluft oder Gas Stufe 2-3 vorheizen.

Die Brezeln 15 Minuten gehen lassen. Eigelb mit Sahne oder Milch verquirlen und auf die Brezeln pinseln und ca. 30 Minuten backen.

Tipps:

* Statt 2 kleinen kann man natürlich auch eine große Brezel backen.

** Das Rezept funktioniert auch mit 30 bis 42 Gramm frischer Hefe. Diese mit der lauwarmen Milch verrühren, nicht mit dem Mehl, und danach alle anderen Zutaten dazugeben und verkneten. Weiter wie im Rezept oben verfahren.

*** Statt Orangenschale kann man auch Zitronenschale verwenden und den Kardamom einfach weglassen. Das ist traditioneller.

Die Neujahrsbrezeln schmecken gut pur, aber auch mit Butter und Marmelade oder z.B. Quittengelee bestrichen.

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3 Kommentare:

  1. Liebe Barbara. Ich kenne diese Tradition nicht. Aber ich werde die Brezeln trotzdem mal ausprobieren. Schönes Rezept. Ich wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr. Gruß Katrin

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    1. Hallo Katrin,
      danke. Wahrscheinlich ist das doch nur im Süden - ich kenne die Neujahrsbrezel aus Württemberg und Franken. Interessant, wie unterschiedlich Bräuche sind!
      Danke, Dir auch einen guten Rutsch und alles Liebe!
      Liebe Grüße
      Barbara

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  2. Hallo Barbara,
    ein gelungenes Exemplar von einer Neujahrbrezel. Ich glaube, solch eine Brezel war mein dritter Post auf meinem Blog, ihr hätte es auch nicht geschadet, wenn ich mehrere Exemplare gebacken hätte.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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