Mittwoch, 2. November 2016

Zimtsirup

So langsam wird es draußen herbstlich, neblig und kalt. Höchste Zeit, ein paar Vorkehrungen zu treffen, um die nächsten Monate gemütlich und im Warmen zubringen zu können. Gewürze spielen da traditionell eine große Rolle und Zimt ist mit seinem angenehm süßlichen Duft einer meiner Favoriten.

Den Geruch kann man gut einfangen, indem man Sirup aus Zimt herstellt. Das geht sehr einfach, wobei es im Prinzip zwei Möglichkeiten gibt. Ich habe mich dafür entschieden, erst Zucker und Wasser zu Sirup zu kochen und darin Zimtstangen und gemahlenen Zimt ziehen zu lassen. Alternativ kann man die Zimtstangen auch erst anrösten. 

Zimtsirup

Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt und zählt auch zu den Heilmitteln.

Man unterscheidet zwischen Ceylon-Zimt, einer Baumart, deren Rinde abgeschält und getrocknet die typischen aufgerollten Zimtstangen bildet, die aus vielen dünnen Schichten bestehen. Daneben gibt es Cassia-Zimt, auch chinesischer Zimt genannt, der eine dickere Rindenschicht mit Hohlraum hat, wie auf meinem Foto. Dieser billigere Cassia-Zimt wird hauptsächlich verkauft und ich habe welchen, den ich immer wieder für Fotos oder als Dekoration verwende und dafür auch mal abwasche und trockne und wieder verwende. Er ist etwas dumpfer und nicht so aromatisch und gerät regelmäßig wegen seines relativ hohen Cumaringehalts in die Schlagzeilen.

Zimt soll gut für die Verdauung sein, die Immunkräfte stärken, bei Erkältungen helfen und sei durchblutungsfördernd. Menstruations- oder Wechseljahrprobleme werden angeblich gelindert und in Zimt enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe senken laut einigen Studien den Blutzuckerspiegel und steigern damit die Fettverbrennung. Andere Studien kommen zu anderen Ergebnissen, wie das halt immer so ist. Zimt wirkt wohl auch entkrampfend und wird daher äußerlich gegen Verspannungen eingesetzt, z.B. als Salbe.

Innerlich und vom Geruch her tut er definitiv gut. Zimtsirup kann man einfach selber machen und die nächsten Wochen zeige ich ein paar Rezeptideen, wie man den Sirup verwenden kann. So lange könnt Ihr ihn schon mal so naschen oder in den Tee kippen, das schmeckt und tut gut!


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Zimtsirup
Kategorien: Getränke, Sirup, Gewürze, Grundrezept
Menge: 1 Kleine Flasche ca. 250 ml

Zutaten

1-3Zimtstangen
1/4-1/2Teel.Zimt; gemahlen
150mlWasser
125GrammZucker
H AUSSERDEM
1klein.Flasche mit ca. 250 ml Inhalt
1Trichter
Kochendes Wasser zum Sterilisieren

Quelle

Standardrezept
Erfasst *RK* 01.11.2016 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Wasser und Zucker zusammen in einen Topf geben und unter Rühren (ich verwende dazu einen Schneebesen) aufkochen. Dabei sollte sich der Zucker lösen und ein dickflüssiger Sirup entstehen. Ca. 5 Minuten sprudelnd kochen lassen, dann die Herdplatte ausschalten.

Die Zimstange(n) durchbrechen; entweder mit viel Kraft oder in einem Mörser. Leicht zerstoßen. Die zerstoßene Zimtstange und den gemahlenen Zimt in den Topf geben und im heißen Zuckersirup ziehen lassen.

Währenddessen die kleine Flasche sterilisieren: Dafür Wasser kochen lassen und in die Flasche füllen, auch den Verschluss und den Trichter mit kochendem Wasser übergießen. Das geht am besten in einem Chromargan-Spülbecken. Aufpassen, kochendes Wasser ist heiß!

Das heiße Wasser aus der Flasche abgießen. Den Sirup vorsichtig über den Trichter in die Flasche gießen, am Schluss die zerbröselte Zimtstange hinzufügen (die passt nicht durch den Trichter). Die Flasche sofort verschließen und abkühlen lassen.

Tipps und Variationen:

Der geöffnete Sirup hält sich an einem kalten Ort oder im Kühlschrank ein paar Wochen.

Einen anderen Geschmack erhält man, wenn man einen Spritzer Zitronensaft zugibt.

Wer einen klaren Sirup möchte, kann den Sirup 1-2 Stunden ziehen lassen und dann durch ein feines Sieb, einen Kaffeefilter o.ä. geben. Wenn er länger halten soll, nochmal aufkochen und dann in die Flasche geben.

Eine alternative Zubereitung geht so: Man röstet die gebrochenen Zimtstangen in einem Topf bei mittlerer Hitze und gibt dann erst Wasser und Zucker hinzu. Alles aufkochen lassen, 10 Minuten köcheln lassen, abkühlen, zwei Stunden in Ruhe lassen, dann durch ein Sieb abgießen und in eine Flasche füllen.
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Zum Vergleich, ein gekaufter Zimtsirup enthält Zucker, Wasser, natürliches Zimtaroma, konzentrierten Zitronensaft, Sulfitlaugen-Zuckerkulör als Farbstoff, Anthocyane (was immer das ist) und den Konservierungsstoff Kaliumsorbat. Mein selbstgemachter Zimtsirup hat nur drei Zutaten.

11 Kommentare:

  1. Hmm, klingt sehr gut - steht sofort auf der Nachkochen-Liste.

    Anthocyane sind im Übrigen pflanzliche Farbstoffe im rot-/blau-Farbspektrum, die bspw. bei Weinbeeren vorkommen - sagt mir meine Rotweinflasche ;-)

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    1. Danke für die Aufklärung - ich war echt zu faul zu suchen und hatte erwartet, dass es mir ohne Chemiestudium zu kompliziert wird. Die braucht es also für die Farbe, was bei mir das Zimtpulver macht. Interessant.

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  2. Wie röstest du die Zimtstangen? In einer Pfanne oder im Ofen?

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    1. Ich würde es so machen, wie es im Rezept steht "Man röstet die gebrochenen Zimtstangen in einem Topf bei mittlerer Hitze". Das hatte ich vor Jahren mal gemacht und habe dunkel in Erinnerung, dass sie mir leicht anbrannten. Daher jetzt die Weichei-Variante. Schmeckt trotzdem sehr nach Zimt! :-)

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    2. Hatte eben wegen dem Anbrennen auf dem Herd auch so meine Bedenken. Aber probieren geht ja bekanntlich über und so weiter und so fort. :-)

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  3. was für eine tolle Idee!!
    die Weichei-Version zieht bereits am Herd,
    lg

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  4. Hmmm tolles Rezept!
    Ich mag Zimt ja wirklich sehr, sehr gerne!

    Gehört zu Weihnachten einfach dazu und dein Sirup in einem glas warmer Milch... Kann ich mir total gut vorstellen :)

    Viele liebe Grüße

    Franzy

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    1. Zimt in heißer Milch - mmmhmmm! Seelenbalsam bei dem Wetter! :-)

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  5. Verwende Zimtsirup gerne um Zimtnüsschen zu machen. Einfach etwas Sirup in einer Pfanne nochmals ganz kurz weiter eindicken und geriebene Haselnüsse einrühren. Alles auf Backpapier abkühlen lassen und zu Kügelchen formen

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    1. Das klingt auch sehr lecker. Danke für den Tipp!

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