Donnerstag, 24. November 2016

Gojibeeren mit Lotossamen als Kompott

Hier ein Rezept, das ich schon im Frühjahr gemacht habe, dabei ist es eigentlich typisch für den Herbst... Ich hatte in einem Asienladen abgepackte Lotossamen (sie werden auch Lotosnüsse genannt) bekommen, die ich verarbeiten wollte.

Da noch ein Päckchen getrocknete Gojibeeren im Schrank lag, fiel mir ein, dass ich beides schon einmal zusammen gegessen hatte. Keine Ahnung, ob wirklich und wann und wo, aber irgendwie kam mir das bekannt vor. 

Kompott aus Gojibeeren und Lotossamen

Ich habe also losgelegt und beides zusammen zu einer Art Kompott oder süße Suppe verkocht.

Das geht eigentlich einfach: Die Gojibeeren werden mit kochendem Wasser übergossen und quellen, die Lotossamen werden in kochendem Wasser gegart. Da war ich mir erst nicht sicher, ob letzteres nötig ist, also habe ich im Endeffekt beides separat geköchelt. Das hat gut funktioniert und ich habe es so aufgeschrieben; das Rezept findet sich weiter unten.

Zubereitung Kompott aus Gojibeeren und Lotossamen

Vielleicht könnte man auch beides zusammen köcheln, die getrockneten roten Beeren sollten dann auch aufquellen.

Lotossamen (蓮子 liánzǐ) bekommt man bei uns inzwischen in einigen Asienläden, oft in Dosen oder auch im Kühlregal. Ich habe auf die Schnelle unter zigtausend Fotos keins gefunden, das sie an der Pflanze zeigt, aber wer mag, kann ja googeln. Ein Foto von blühendem Lotos in einem See im sehenswerten Nanjing habe ich aber. (Draufklicken vergrößert!)

Lotos in Nanjing, China

Lotos gehört zur Familie der Wasserlilien, die meisten Teile sind genießbar. Ich liebe z.B. die Wurzel, aber man kann auch junge Stiele, Blätter und Blütenknospen essen, die werden als Gemüse zubereitet. Die ca. 1,5 cm langen Samen sind oval, sie werden auch Lotosnüsse genannt, eine Lotosblüte enthält ca. 15-30 davon. Sie schmecken nussig und mild und werden gerne einfach so geknabbert, kandiert, sauer eingelegt, gekocht oder geröstet, zu Suppe oder wie bei mir als Süßspeise zubereitet.

In China isst man Lotossamen gerne, wenn man Schlafstörungen hat und schlecht träumt. Auch bei Durchfall werden sie gegessen. Sie stärken das Qi und das Blut und wirken positiv auf Herz, Nieren und Milz, außerdem sollen sie die Därme zusammen ziehen. Lotossamen stärken das Yang. 

Gojibeeren (枸杞 gǒuqǐ) wiederum werden in China gerne bei hohem Blutdruck oder Augenproblemen gegessen. Sie sollen auch das Immunsystem unterstützen und vorbeugend gegen Krebs wirken. Sie werden hierzulande gerne als sog. Superfood beworben; früher nannte man sie Gemeiner Bocksdorn.

Eigentlich ist in China der Hintergrund für Goji, einen Mangel an Yin zu behandeln. Zu wenig Yin äußert sich u.a. in Erschöpfung, Überanstrenung, Müdigkeit, Sehproblemen, Anämie, allgemeine Schwäche oder auch Impotenz oder Unfruchtbarkeit. Daher ist es in der traditionellen chinesischen Medizin wichtig, auf einen Ausgleich zwischen Yin und Yang zu achten.

Wenn man in China kränkelt, weiß eigentlich fast jeder, was man essen sollte, um wieder gesund zu werden. Dieses Kompott schmeckt zur Abwechslung mal ganz spannend und ist, wenn man sich den Zucker weg denkt, sicher ganz gesund. ;-)


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Kompott aus Gojibeeren und Lotossamen
Kategorien: Süßspeise, Warm, China
Menge: 2 bis 3 Personen


Zutaten

10GrammGojibeeren, getrocknet (Bocksdorn-Beeren)
90GrammLotossamen (Lotosnüsse, lotus seeds)
Kochendes Wasser
3-5Essl.Zucker
1SpritzerZitronensaft; wer mag

Quelle

in China so ähnlich gegessen
Erfasst *RK* 16.05.2016 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Gojibeeren mit etwas kochendem Wasser übergießen und einige Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Die Lotossamen unter fließendem Wasser abspülen. Etwas Wasser mit Zucker in einem Topf verrühren und erhitzen. Die Lotossamen dazu geben und einige Minuten kochen lassen. Die Herdplatte ausschalten und die Gojibeeren mitsamt der Einweichflüssigkeit und etwas Zitronensaft dazu geben.

Abschmecken, evtl. nachsüßen.
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1 Kommentar:

  1. Ich habe ein Rezept für Gojibeeren gesucht, das neue Superfood und finde dein Rezept. Danke für die vielen Infos. Immer wieder eine gute Quelle, danke dafür.
    Franz

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