Dazu könnte Kartoffelgratin gut passen, hatte ich mal wo gelesen, und Broccoli war noch da - ein perfekter grüner Farbtupfer, und außerdem mit etwas Biss sicher eine gute Ergänzung.
Wir haben also losgelegt. Bei drei Komponenten ist eine gewisse Planung nötig: Angefangen haben wir mit dem Gratin, weil dieses am längsten im Backofen braucht. Dann die Ente angebraten, nebenbei die Orangen zu Zesten und Filets verarbeitet - oh weh, da riecht doch was... Dummerweise hatte die Ente etwas viel Hitze abbekommen und war auf der Hautseite schwarz! Wir haben dann einen Teil der Haut-Fett-Seite abgeschnitten und die Ente weiter leicht angebraten und danach in den Backofen verfrachtet.
Nebenbei den Broccoli gedünstet, mit frischem Schnee (davon gibt's zurzeit ja genug) abgeschreckt und die Orangen karamellisiert und ein Sößchen fabriziert.
Irgendwie hat sich die Ente für unsere mangelnde Aufmerksamkeit gerächt - oder (Supermarktware, tiefgekühlt, ich geb's zu) vielleicht war sie von vornherein nicht so lecker wie frühere Exemplare - wer weiß. Jedenfalls schmeckte sie fad, nach Styropor, irgendwie nach gar nichts.
Das war schade, der Rest sah nämlich nicht nur farbenfroh und lecker aus, sondern schmeckte genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte:
Das Gratin wunderbar cremig-kartoffelig ganz leicht nach Käse und Muskat, die Broccoliröschen hatten noch genügend Biss und Farbe, um mir zu munden - und die Orangensauce war der Hammer: Absolut zum Reinknien lecker, richtig phantastisch, wunderbar!
Nur die Ente...
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Ente à l'orange mit Kartoffelgratin und Broccoli |
Kategorien: | Geflügel, Ente, Orange, Kartoffel |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
1 | Barbarie-Entenbrust* | ||
H | ORANGENSAUCE | ||
1 | Essl. | Zucker | |
1 | Essl. | Butter | |
3 | Unbehandelte Orangen | ||
2 | Schalotten | ||
1 | Schuss | Sherry | |
150 | ml | Geflügelbrühe, Gemüsebrühe oder Wasser | |
1-2 | Essl. | Eiskalte Butter; in Flöckchen | |
Salz, weißer Pfeffer | |||
H | KARTOFFELGRATIN | ||
6-8 | Kartoffeln | ||
100-200 | ml | Sahne | |
100 | ml | Milch | |
1 | Knoblauchzehe | ||
1 | Essl. | Aromatischer Käse, gerieben | |
Salz, weißer Pfeffer, Muskat | |||
Etwas | Butter zum Ausfetten der Form | ||
H | GEDÜNSTETER BROCCOLI | ||
1/2-1 | Broccoli | ||
Wasser | |||
Eiswürfel (oder Schnee) | |||
Salz, schwarzer Pfeffer, Muskat | |||
Chili, wer mag | |||
1 | Teel. | Butter |
Quelle
eigene Improvisation |
Erfasst *RK* 22.02.2010 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Backofen auf ca. 180 Grad Ober-/Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen.Für das Gratin Dauphinois den Knoblauch fein hacken. Knoblauch, Sahne, Milch, Käse und Gewürze in einem Topf erwärmen, bis der Käse schmilzt und eine einheitliche Masse entstanden ist. Kartoffeln in hauchdünne Scheiben hobeln oder schneiden. Wer mag, kann die Kartoffelscheiben in den Topf geben und hier schon einmal ein paar Minuten köcheln lassen. Alternativ kann man die Kartoffelscheiben auch gleich in eine gefettete ofenfeste Form schichten und mit der heißen Milch-Sahne-Käse-Creme übergießen. Wichtig ist, dass alle Kartoffeln bedeckt sind; evtl. noch etwas Milch nachgießen. Im Backofen, falls vorgekocht, 30-45 Minuten backen, sonst länger (ca. 80-90 Minuten).
Von 2 der Orangen mit dem Zestenreißer oder einem Messer hauchfeine Zesten (dünne Orangenschale) reißen bzw. schneiden und beiseite legen. Die Orangen dick schälen, so dass das Weiße auch entfernt wird und Filets schneiden, beiseite legen. Die Orangen auspressen, Saft auffangen.
Die Hautseite der Ente kreuzweise einschneiden. Eine Pfanne erhitzen, die Ente darin zuerst ohne Fett im eigenen Fett bei leichter bis mittlerer Hitze auf der Hautseite 4-5 Minuten braten. Mit der Haut nach oben in eine feuerfeste Form setzen. Im Backofen bei ca. 180 Grad Ober-/Unterhitze (160°C Umluft) 10-15 Min. weiter garen.
Broccoli waschen und Röschen abteilen bzw. abschneiden. Den Strunk ebenfalls in mundgerechte Stücke schneiden. Etwas Wasser in einem Topf erhitzen und den Broccoli darin bei geschlossenem Deckel 4-5 Minuten köcheln lassen. Er soll nicht von Wasser bedeckt sein, sondern mehr im Dampf garen. Wenn er gar, aber noch bissfest ist, abgießen und mit den Eiswürfeln (ich habe frischen Schnee verwendet) mischen, so dass er die schöne grüne Farbe behält. Mit etwas Butter und den Gewürzen im Topf mischen und wieder erwärmen.
Zucker karamellisieren, Butter dazugeben und die Orangenschalen darin glasieren. Die Schalotten fein würfeln, in die Pfanne geben. Mit Sherry ablöschen. Fond und Orangensaft dazugeben und auf die Hälfte oder etwas mehr einkochen lassen. Die Orangenfilets dazugeben, warm werden lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eiskalte Butter einrühren, so dass die Sauce etwas andickt.
Ente aus dem Ofen holen, einige Minuten ruhen lassen. Aufschneiden, mit Orangensauce dekorativ übergießen und mit Kartoffelgratin und Broccoli anrichten.
* Das Originalrezept ist mit einer ganzen Ente - für 2 Personen ist dies definitiv zu viel, deshalb haben wir eine Entenbrust verwendet.
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Das tut mir leid Barbara... naja wenigstens war der Rest lecker!! Beim nächsten Mal gelingts!!
AntwortenLöschenHoffentlich habt Ihr keinen gelben Schnee genommen.....
AntwortenLöschen@ Cherry Blossom: Es war auch das erste Mal, dass die Ente nicht so wollte wie ich... Schade um das arme Tier, die Katzen haben dann den Rest gefressen, den ich echt nicht essen konnte...
AntwortenLöschen@ fressack: Hihi, natürlich nicht! ;-)
jetzt muss ich aber doch nachfragen, habt Ihr dazwischen einen Film angeschaut? Bis die dicke Fettschucht ganz schwarz wird, da vergehen doch weit Über 10, 20 Minuten??....Oder gab's keine dicke Fettschicht?
AntwortenLöschenMir würde das Gratin mit Gemüse und Sauce völlig reichen ;-)
AntwortenLöschenDas fällt mit ja unheimlich schwer, drei Sachen gleichzeitig zu kochen und vor allem gleichzeitig auf den Tisch zu bringen...drum gibts bei uns immer nur Eintopf bzw. -pfannengerichte :-D
Was wir hier im Supermarkt geboten bekommen ist ein Trauerspiel. In Frankreich ist die Geflügelabteilung allein doppelt so groß wie unser gesamter Frischfleischbereich und die Qualitätsunterschiede damit deutlich und nicht bloß am Preis erkenntlich.
AntwortenLöschenSelbst der Geflügelhändler im uns nahegelegenen Einkaufszentrum kann da nicht mithalten, bietet aber zumindest einigermaßen ordentlich Ware.
Mir ist mal was ähnliches passert aber mit einer ganzen Ente. Die war sowas von zäh. Sh*t happens. ;-)
AntwortenLöschenDas war wohl keine glückliche Ente.
AntwortenLöschenHauptsache, die Beilagen waren dann noch lecker. Es kann nicht immer alles 100%ig sein, Barbara. Mit Enten hatte ich noch nie Glück. Vielleicht hatte sie zuviele Flugstunden ;o))
Da ich keine Ente esse, wäre ich mit der köstlichen Sauce und den restlichen Beilagen ja sehr glücklich geworden.
AntwortenLöschenEnte Styropor - da musste ich herzlich lachen.
AntwortenLöschenOje, das kommt mir bekannt vor: Habe vor ein paar Monaten mal ein Rezept mit Entenbrust nachgekocht - und am Ende hatten wir Angst um unsere Zähne. Habe da wohl auch eine unglückliche Ente erwischt. Passiert, der Rest ist dafür lecker! :-)
AntwortenLöschen@ Bolli: Nur der Rand der Fettschicht war schwarz, nicht durchverbrannt. Aber zu schwarz zum Essen, deshalb haben wir einen Teil der Fettschicht abgenommen. 4 Minuten schätze ich. Hat mich auch gewundert, dass das so schnell ging...
AntwortenLöschen@ sammelhamster: Mein Mitesser meint zu Deinem Kommentar, dass ich das auch nicht könne, aus der Küche hört man immer irgendwelche "ooops" oder Flüche, wenn was anbrennt oder so... ;-)
@ SchnickSchnackSchnuck: Das stimmt, die arme Ente hatte sicher auch kein gutes Leben, eigentlich sollte man so etwas gar nicht kaufen. Sie kam übrigens aus Frankreich.
Die Qualitätsunterschiede von dt. zu frz. oder Schweizer Supermärkte ist wirklich heftig... Die Läden bieten natürlich an, was gekauft wird. Und der Deutsche mag laut Marktstudien eher billiges Essen und keine Qualität - jedenfalls die große Masse...
@ Zorra: Genau... ;-)
@ Dinkelhexe: Ich hatte auch fast Mitleid mit dem Tier, sicher ein unglückliches Leben, das arme...
@ Chaosqueen: Sind wir zum Glück auch; aber mit der Ente wäre es natürlich auch nicht schlecht gewesen...
@ 365 Tage: Hihi, das schmeckte echt so! Der Ausdruck stammt vom Testesser.
@ Christina: Zum Glück bin ich damit nicht alleine - das beruhigt mich dann wieder. :-)
Sehr schade. Gut seiht es jedenfalls aus.
AntwortenLöschenOh, und gar kein Foto vom angebrannten Missgeschick für die Sammlung ;p
AntwortenLöschenDie nichtschmeckende Ente holt so langsam aber sicher zu dementsprechenden Huhn auf, leider.
@ mipi: Ja, und bunt! ;-)
AntwortenLöschen@ kulinaria katastrophalia: So viel schwarz hat die Kamera nicht vertragen. ;-)
Es war die erste nichtschmeckende Ente, die wir hatten - aber Massentierhaltung (schätze ich mal) liefert einfach schlechte Qualität...