Ich war auch lange am Überlegen, was denn typisch für früher ist und womit ich Erinnerungen verbinde. Da ist der Reissalat meiner Mutter, der bei keiner Geburtstagsfeier fehlen darf - seit den 1960ern schätze ich. Es gab auch gefüllte Eier und ich erinnere mich, dass ich auch einmal diesen Eier-Fliegenpilz, den Zorra als Banner gewählt hat, fabriziert habe. Mit Urlaub, Jugendfreizeiten und Schüleraustauschen verbinde ich noch einige Gerichte und Erinnerungen: Die Skoleboller und Chocolate Chip Cookies z.B. habe ich schon verbloggt. Meine Auslandssemester in China sind auch schon lange her, an das gemütliche Zusammensitzen mit Freunden und gemeinsames Jiaozi-Basteln erinnere ich mich gerne.
Aber ich denke, Jutta will weiter zurück - in die Kindheit... Hm, Rosenkohl und Rhabarber fand ich damals eklig, beides esse ich inzwischen. Das ist also langweilig. Schön sind aber die Erinnerungen an manche Nachmittage, die man bei den Großmüttern verbringen durfte. Dabei wurde oft gekocht oder gebacken. Jede Oma hatte ihre Spezialitäten, die eine machte wunderbares Chaudeau und Fasnetsküchle, die andere Torten und Kuchen, u.a. ihre berühmte Schwarzwälder Kirschtorte.
Im Großraum Stuttgart, wo ich aufgewachsen bin, gibt es ein besonders leckeres Kleingebäck aus einem ganz einfach zuzubereitenden Hefeteig: Flachswickel. Wenn meine Oma welche gebacken hat, durfte ich natürlich beim Formen der kleinen Teigschlaufen helfen und den allerersten Flachswickel frisch vom Blech naschen. :-)
Also habe ich seit langem wieder einmal Omas Flachswickel gebacken!
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Omas Flachswickel |
Kategorien: | Backen, Gebäck, Hefeteig, Schwaben |
Menge: | 2 Bleche, insg. ca. 30-35 Stück |
Zutaten
H | HEFETEIG | ||
500 | Gramm | Mehl | |
200 | Gramm | Butter oder Margarine | |
1/2 | Würfel | Hefe | |
4-5 | Essl. | Lauwarme Milch | |
3 | Eier | ||
2 | Prisen | Salz | |
H | UND | ||
Hagelzucker | |||
Backpapier |
Quelle
Rezept von Oma Anna |
Erfasst *RK* 04.07.2004 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen. Dann aus allen Teigzutaten einen geschmeidigen Hefeteig zubereiten. Den Teig schlagen, bis er Blasen hat.Den Teig zugedeckt ca. 20 Minuten gehen lassen.
Dann die Flachswickel formen und in Hagelzucker wälzen. Auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche geben und noch einmal ca. 20-30 Minuten gehen lassen.
Im vorgeheizten Backofen bei 210°C (Umluft 180°C) für 15-20 Minuten backen. Nach dem Backen auf einem Kuchengitter etwas abkühlen lassen.
Flachswickel schmecken gut lauwarm zu einer Tasse Kaffee.
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Hier noch einmal das Formen der Flachswickel in Einzelschritten. Wenn man auf das Foto klickt, sieht man es genauer.
Sie eignen sich übrigens auch gut zum Einfrieren.
Die Flachswickel sind wunderschön locker geworden und schmecken mir noch genauso gut wie früher.
Die sehen toll aus und werden hier sicher auch meine Herren erfeuen. Omas Rezepte sind doch immer wieder gut. Werde ich ausprobieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Obwohl ja beide Eltern von mir aus dem Schwäbischen kommen, kenne ich das gar nicht - sieht aber sehr lecker aus und wird bestimmt mal nachgebacken!
AntwortenLöschenOh ja, Flachswickel! Wie lange ich die nicht mehr gegessen habe! Auch bei mir wird es ein Rezept meiner stuttgarter Oma werden. In der Hoffnung, dass ich noch rechtzeitig dazu komme.
AntwortenLöschenEin flockiger Wickel zu einem Kaffee? Gerne, ich komme vorbei. ;-)
AntwortenLöschenGanz herzlichen Dank für die Teilnahme am Event, liebe Barbara. Die Flachswickel sind aber schön! Muss ich unbedingt mal nachmachen. Da kann man den ein oder anderen mehr von essen, gell?
AntwortenLöschenFlachswickel hab ich nur mal vom (guten, schwäbischen Traditions-) Bäcker gegessen, aber locker warn die nicht :(
AntwortenLöschenRosenkohl mochte ich auch nie (heute mag ich ihn sehr), Rharbarber hingegen schon, paßte zur insgesamt sehr sauren Küche meiner Mutter.
Die sind ja süß! Wenn ich sie ohne Hagelzucker machen darf probier ich sie;-))
AntwortenLöschenDeine Flachswickel sehen schöner aus als das Bild, das bei wiki reingestellt ist.
AntwortenLöschenFlachswickel kenne ich überhaupt nicht.
AntwortenLöschenSie sehen aber echt lecker aus!
Die sind sooo lecker, ich habe sie neulich bei einer Hochzeit in der Nähe von Stuttgart gegessen!
AntwortenLöschenUnd jetzt habe ich gleich das Rezept dazu, danke!
Kannte ich nicht, sehen neckisch aus, glücklicherweise sind keine Flachsfasern drin; Flachs=Hanf? Wieviel % THCP?
AntwortenLöschenMeine Süßen lieben Hagelzucker. Das Rezept ist notiert.
AntwortenLöschen@ all: Freut mich, dass Euch Omas Flachswickel gefallen! :-)
AntwortenLöschen@ Petra: Ich hoffe mal, dass die Teile bei den Herren gut ankommen! :-)
@ Eva: Das scheint echt regional verbreitet zu sein, ich habe gestern jemanden von der Alb gefragt, der kannte sie auch nicht.
@ Rike: Das dachte ich mir, dass Du sie kennst. :-)
Auf das Rezept Deiner Oma bin ich gespannt!
@ Dandu: Klar, komm vorbei! ;-)
@ Jutta: Du hast es erfasst: Man kann eine ganze Menge davon essen... ;-)
@ Sabrina: Beim Bäcker habe ich die noch nie gesehen - und locker müssen sie sein! :-)
@ Heidi: Klar darfst Du die ohne Hagelzucker machen! Mir fehlt allerdings gerade die Phantasie, vielleicht ganz anders, z.B. herzhaft bestreut mit Käse?!
@ Robert: Danke für das Kompliment! :-)
@ sammelhamster: Die schwäbische Küche hat mehr als nur Maultaschen und Spätzle zu bieten. ;-)
@ Dolce: Ja, da bekommt man sie ab und zu, das ist ja schön, dass sie Dir offensichtlich geschmeckt haben.
@ Erich: Hihi, die sind THC-frei, machen aber trotzdem süchtig! ;-)
Früher hat man Flachs wohl so geschlungen und gelagert, daher der Name.
@ Sivie: Viel Spaß beim Nachbacken! Vielleicht möchte Fräulein K. ja auch dabei helfen? :-)
Von Flachswickel habe ich noch nie etwas gehört, das Rezept liest sich aber sehr gut und die Teile sehen gut aus. Ist notiert!
AntwortenLöschenFlachswickel... ich kenn so etwas gar nicht. Umso interessanter ist das Rezept für mich. Deine Flachswickel sind wirklich sehr hübsch geworden.
AntwortenLöschenNie davon gehört, sieht aber wirklich zum Anbeißen aus.
AntwortenLöschenhm, Käse? ich weiss nicht, alles was wie "Süßes" aussieht muss bei meinem Mann auch so schmecken.
AntwortenLöschenOh, wie nett - Nicht nur die Wickel, sondern auch die ganzen Erinnerungen dazu. :)
AntwortenLöschenDie sehen wirklich lecker aus!
Rosenkohl und Rhabarber in Kombination erscheint auch im Erwachsenenalter nicht statthaft :p
AntwortenLöschenDie kleinen Schleifen sind da doch eindeutig bessere Wahl.
@ Ursula: Die Teile scheinen wirklich nur im nahen Umkreis von Stuttgart bekannt zu sein... Jetzt hat sich das geändert. ;-)
AntwortenLöschen@ Kirsten: Früher hatte ich mehr Geduld, da wurden sie schöner und gleichmäßiger. Lustigerweise hatte ich das Formen noch "in den Armen", das ging irgendwie automatisch. :-)
@ lavaterra: Die waren auch zum Anbeißen! :-)
@ Heidi: Ich glaube auch, dass sie süß besser sind (obwohl ja kein Zucker im Teig ist).
@ food is just a 4-letter word: Freut mich, dass Du sie auch nett findest. :-)
@ kulinaria katastrophalia: Och, warum, die Kombination Ro-Rha herzhaft mit Knoblauch und Chili angebraten, nachts um 2:35 zur Verköstigung während der studentischen Bloglesezeit, das hätte doch was! ;-)
Mir sind Flachswickel da aber auch lieber... :-)
ui Gebäck mit Hagelzucker ;-)))) hab ich schon lang nicht mehr gegessen. tolle flachswickel - rezept gespeichert. lg
AntwortenLöschenHihi, die hab ich auch mit meiner Oma gebacken! Aber bei ihr wurde der Teig zu gehenlassen über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Sie meinte, dadurch würden sie besonders mürbe - und ihre Flachswickel waren in der Tat auch unbeschreiblich gut.
AntwortenLöschen@ burnia: Schön, Flachswickel sind wirklich ein wunderbares Gebäck!
AntwortenLöschenIch kenne von einer anderen Spezialistin ein Geheimrezept, in dem sie darauf schwört, den Teig überhaupt nicht gehen zu lassen. Paulas Flachswickel schmecken auch wunderbar mürbe. Vielleicht ist das auch egal, wer weiß?!
Barbara: Man sollte mal ein Testbacken machen: ohne gehen, mit normalen gehen und mit Kühlschrankgare im Vergleich, leider habe ich gerade keine Eier, sonst hätte ich gleich losgelegt. Wird aber nachgereicht, versprochen!
AntwortenLöschenDanke für das Rezept! Ich habe Deine Flachswickel gestern nachgebacken - sie schmecken genauso gut wie ich sie von früher in Erinnerung hatte.
AntwortenLöschen@ Sabine: Freut mich, dass sie Euch schmecken. Ich muss auch mal wieder welche machen. :-)
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