Kürzlich habe ich mir das Buch
Drei gute Dinge auf dem Teller vom Engländer mit dem schwierigen Namen Hugh Fearnley-Whittingstall gegönnt. 180 genial einfache Rezepte aus dem River Cottage lautet der Untertitel und das "genial einfach" bzw. im Vorwort "lächerlich einfach" liest sich ja schon mal sehr verlockend... :-)
Der Autor ist in England als Fernsehkoch und Buchautor bekannt und steht für nachhaltige Ernährung. Ihm fiel auf, dass sehr viele Gerichte aus drei Hauptzutaten bestehen, daraus hat er ein magisches Muster herausgearbeitet. Wichtig ist, dass es drei gute Dinge sind, klar, die Qualität der Zutaten ist beim Kochen und für das Ergebnis entscheidend.
Jakobsmuscheln, Speck und Erbsenpüree; Spargel, Ziegenkäse und Olivenöl; Reis, Safran, Tomaten; Speck, Radicchio, Schalotten; Eiscreme, Karamell, Nüsse oder auch ganz einfache Dinge wie
Spaghetti, Knoblauch, Olivenöl oder Lauch, Käse, Brot - überall findet man drei passende Dinge, die kombiniert auf dem Teller landen. Teils bekannte, teils überraschend neue Kombinationen - es gibt also viel zu entdecken.
Das Buch hat über 400 Seiten, liegt gut in der Hand und übersteht auch das Hinlegen auf der Küchenarbeitsplatte. Aufgeteilt ist das Buch in verschiedene Kapitel, vom Anfang eines Menüs bis zum Ende, also von Salat, Vorspeisen und Suppen, Snacks und Beilagen, Fisch, Fleisch, Pasta, Desserts und natürlich auch Gemüse-Trios; der Mann ist bekannt für kreative vegetarische Gerichte. Die Aufmachung gefällt mir, relativ schlicht, als Einleitung zu jedem Kapitel Text, der gut lesbar formuliert wurde, zu jedem Rezept ein ganzseitiges Foto, einen einleitenden Text und dann das Rezept, aufgeteilt nach Zutaten und Zubereitung. Übersichtlich, ohne zu viel Schnickschnack, so wie es für ein Kochbuch passt, gut. Oft werden noch Tipps zu den Rezepten geliefert wie "plus eins", "Variation" oder "mal ganz anders", die zeigen, wie die Gerichte variiert werden können, indem man z.B. eine vierte Zutat zufügt oder etwas austauscht.
Ganz so einfach ist es natürlich doch nicht; mit nur drei Zutaten kommen die Rezepte nicht aus; es sind immer einige mehr, Gewürze, usw. Trotzdem lesen sich die meisten der Rezepte einfach und gehen schnell. - Eine gut geschriebene Rezension findet sich übrigens
hier bei
Valentinas Kochbuch. Überhaupt lohnen sich regelmäßige Besuche dort; unabhängig, kompetent, charmant wird bei der sympathischen (wir haben uns schon einmal persönlich getroffen) Katharina Höhnk über Kochbücher geschrieben, Rezepte, Inspiration, Neues.
Da ich ein paar der reifen Minipfläumchen verarbeiten wollte, blieb ich beim Durchblättern bei einem Rezept für Hähnchen, Pflaume und Sojasauce hängen - einer Kombination, die mich an China erinnert.
Ich habe mir also Hühnerbeine besorgt, den Rest hatte ich im Vorrat bzw. im Garten. Der Koriander war ist inzwischen schon etwas struppig und produziert fleißig Samen, die man aber, weich wie sie sind, auch mitessen kann.
Das meiste erledigt der Backofen, ein wenig Schnibbeln und zwischendurch etwas Wenden und Nachlegen weiterer Zutaten. Einfach ist es, ja.
Vom Geschmack her hat mich das Gericht nicht vom Hocker gerissen, es war schon gut, aber nicht genial lecker. Vielleicht lag's ja an meinen Abwandlungen... ;-)
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Huhn, Minipflaumen, Soja |
Kategorien: | Geflügel, Hähnchen, Pflaume |
Menge: | 3 Personen ca. |
Zutaten
6 | | | Hähnchenschenkel oder Hühnerbeine mit Haut und Knochen |
1 | Essl. | | Rapsöl oder Sonnenblumenöl |
| | | Salz, schwarzer Pfeffer |
1 | | | Rote Spitzpaprika; in Stücke geschnitten |
| Etwas | | Chili |
4 | | | Knoblauchzehen; geschält und gescheibelt |
2 | Teel. | | Ingwer; gehackt oder gescheibelt |
2-3 | Handvoll | | Minipflaumen; entkernt |
3 | Essl. | | Sojasauce |
1 | Handvoll | | Korianderblätter; gehackt |
Quelle
| abgewandelt nach Hugh Fearnley-Whittingstall: |
| Drei gute Dinge auf dem Teller |
| Erfasst *RK* 10.08.2015 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze, 180°C Umluft oder Gas Stufe 4 vorheizen.
Die Hühnerbeine in eine feuerfeste Form oder einen Bräter legen, mit Öl beträufeln und großzügig mit Salz und Pfeffer würzen. Im Ofen ca. 30 Minuten garen lassen, dabei zweimal wenden.
Rote Paprika, Chili, Knoblauch und Ingwer in den Bräter geben, gut verteilen. Die Hühnerteile nochmal wenden, die Gewürze und Zutaten sollten mit dem Fleisch in Kontakt sein. Im Ofen weitere 10 Minuten braten.
Inzwischen die Minipflaumen halbieren und entsteinen; das geht gut mit einem Messer und den Fingern oder auch mit einem Kirschentsteiner. Die Pflaumenhälften mit der geschnittenen Seite nach oben in den Bräter geben, dabei einfach zwischen den Hühnchenteilen verteilen. Alles mit der Sojasauce beträufeln. Evtl. etwas Wasser zufügen, falls das Ganze zu trocken aussieht. Für weitere 10-15 Minuten in den Backofen schieben, bis die Pflaumen Saft abgeben.
Hühnerteile und Pflaumen mit dem entstandenen Bratensaft übergießen und an einem warmen Ort 10 Minuten ruhen lassen. Mit Koriander bestreuen.
Bei mir gab's weißen ohne Salz gekochten Reis und Wosun (chin. Spargelsalat) dazu.
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Ich hatte Reis und gewokten
chinesischen Spargelsalat (
Wosun) dazu.
Mein (erster?) Beitrag für den aktuellen
Blog-Event im Gärtner-Blog. Diesen Monat sucht
Sus Rezepte mit Koriander. Ich liebe ja vor allem das grüne Kraut, das so schön aromatisch schmeckt.
Früher kannte man hierzulande ja nur die getrockneten Samen, die vor allem als Brotgewürz verbreitet sind. Ich habe frischen grünen Koriander in China kennen gelernt, darüber habe ich
hier schon geschrieben. Der chinesische Begriff ist 香菜 (xiāngcài, 香 heißt wohlriechend, aromatisch, duftend und 菜 bedeutet Gemüse, also quasi aromatisches Gemüse), während eines Urlaubs in Mexiko lernte ich Cilantro kennen und mochte das Kraut eigentlich überall. Bis ich kapiert habe, dass es sich um Koriander handelt, dauerte echt... ;-)
Inzwischen gibt es Koriander in asiatischen Lebensmittelgeschäften und manchmal sogar bei uns in Supermärkten zu kaufen. Bei dem diesjährigen trockenen heißen Wetter ohne Regen hat es mit dem Anbau im Hochbeet endlich mal geklappt. Leider bildet die Sorte, die ich hatte, sehr schnell Samen, so dass nicht allzu viel Grünes dran ist. Aber das reicht, es ist besser als nichts und die langen Jahre ohne frischen Koriander sind zum Glück vorbei!