Praktisch sind Rezepte, die ohne Backen funktionieren aber trotzdem optisch und geschmacklich etwas her machen. Diese typischen Böden mit viel Butter und zerbröselten Keksen mag ich nicht so; da backe ich lieber einen Boden und friere ihn ein, um ihn portionsweise zu verwenden. Oder ich improvisiere, so wie bei diesem crunchig-leckeren Boden aus Haferflocken.
Dafür habe ich Haferflocken angeröstet. Das geht gut in der Pfanne, dauert aber erstaunlich lange. Als ich aus Langeweile dann zwischendurch was anderes machte, ging es dann plötzlich doch sehr schnell und die Flocken fingen an, schwarz zu werden. Man muss dabei also aufpassen! ;-)
Ich hatte Glück und habe sie gerade noch erwischt. Vermischt mit Butter und Zucker, der so schön karamellisiert, ergibt das ganze eine Masse, die gut klebt und stabil genug ist, um eine Tortencreme zu halten.
Für die Creme habe ich einfach Schmand, leicht gezuckerte Schlagsahne und Orangensaft vermischt. Die Masse ist schön cremig und wird dabei fest genug, um ihre Form zu halten.
Ich benutze Cremes in dieser Art gerne für Torten, weil sie so schön fruchtig-frisch schmecken. Außerdem kann man super damit improvisieren. Die Creme schmeckt immer etwas anders, je nachdem, welche Früchte oder Beeren man verwendet.
Schmand habe ich eigentlich meistens im Vorrat, für spontane Torten- oder Törtchen-Aktionen. :-)
Der karamellige Haferflockenboden in Kombination mit der relativ neutralen Schmandcreme passt super zu einem fruchtigen Topping. Ich habe mich dabei für den Fruit Curd entschieden, den ich vor ein paar Tagen hier beschrieben habe.
Hier das Rezept:
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Portionstörtchen mit Schmandcreme und Fruit Curd auf Haferflocken-Crunch-Boden |
Kategorien: | Backen, No-bake, Schmand, Orange |
Menge: | 2 Törtchen mit 8 cm Durchmesser* |
Zutaten
H | HAFERFLOCKEN-BODEN | ||
100 | Gramm | Kernige Haferflocken | |
50 | Gramm | Butter | |
40-50 | Gramm | Zucker | |
H | SCHMANDCREME | ||
200 | Gramm | Schmand | |
50 | Gramm | Sahne | |
1 | Teel. | Vanillesirup oder Vanillezucker | |
20 | ml | Orangensaft; frisch gepresst | |
H | DEKORATION | ||
2-3 | Essl. | Fruit Curd aus Orange, Zitrone, Erdbeere | |
1 | Scheibe | Orange | |
2 | Erdbeeren |
Quelle
eigenes Rezept |
Erfasst *RK* 14.05.2016 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Haferflocken in einer Pfanne erhitzen und dabei anrösten. Das dauert eine Weile, aber besser dabei bleiben, weil sich erst lange nichts tut und sie dann plötzlich ganz schnell verbrennen, wenn man nicht aufpasst. Butter und Zucker zufügen, kräftig rühren und warten, bis das Ganze schön karamellisiert. Die karamellisierten Haferflocken auf einen Teller geben und abkühlen lassen.Die karamellisierte Haferflockenmasse in die Förmchen drücken. Die Masse reicht reichlich, d.h. man braucht evtl. nicht alles oder die Schicht wird relativ dick. Eventuelle Reste kann man super naschen! Sie schmecken sonst auch als Crunch im Müsli.
Für die Schmandcreme Sahne mit Sirup oder Zucker steif schlagen. In einer anderen Schüssel den Schmand mit dem Orangensaft glatt rühren. Die Sahne unter die Schmand-Orangen-Masse heben.
Die Schmandcreme in die Förmchen geben und oben glatt streichen. Die Förmchen kühl stellen (man kann sie auch kurz einfrieren).
Vor dem Servieren den Fruit Curd mit Hilfe eines Löffels einigermaßen eben auf die Törtchen geben und mit frischen Früchten dekorieren.
Die Törtchen aus den Formen stürzen und auf Tellern anrichten.
Tipp: Ich finde die 8 cm Förmchen fast ein wenig groß (sie sind reichhaltig) und plane, Förmchen mit 6 cm Durchmesse zu kaufen. Damit müsste man mit diesem Rezept 3-4 füllen können.
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Dieses kleine fruchtige Törtchen ist ein Beispiel dafür, was man mit Haferflocken alles anstellen kann. Kürzlich hatte mich jemand von der Kampagne Hafer Die Alleskörner angeschrieben, in einer persönlichen Mail, aus der zu erkennen war, dass er, Lukas, sich lange mit mir bzw. dem Blog beschäftigt hat. Ihm fiel auf, dass ich gerne Haferflocken verwende und damit schon einiges gemacht habe. Unter anderem stand da "Auch deine Verbundenheit zur Natur und Freude am Experimentieren, getreu dem Motto "Das Leben ist eine Spielwiese", finden wir toll!" ;-)
Bei der Kampagne handelt es sich um eine Initiative der deutschen Hafermühlen. Es gibt auch eine Facebook-Seite. Bei mir ist es so, dass ich Hafer einfach gerne mag. Schon zu Teenagerzeiten habe ich die Haferleckerlis der Pferde angeknabbert (es blieb genug übrig) und Haferflocken als Basis für Müsli oder Smoothies ist bei mir Standard, auch Eis oder Hafermilch habe ich schon gemacht. Man kann schön damit backen, Kuchen oder Kekse, alles geht. Herzhaftes mit Hafer oder Haferflocken als Basis habe ich noch wenig ausprobiert, da gibt es hier schöne Rezeptideen. Um da mehr zu testen, habe ich, wie einige andere Blogger auch, ein Paket bekommen. Danke dafür.
Hafer wird in Deutschland und anderen Ländern Europas seit Jahrhunderten angebaut. Manche der heimischen Superfoods werden aufgrund des Überangebots an exotischen Produkten samt Marketingmaschinerie leicht vergessen. Hafer wird das nicht passieren, dafür hat das Getreide zu viele Fans!
Neben dem Geschmack und der Vielfalt an kreativen Rezeptideen ist der gesundheitliche Aspekt nicht zu verachten. Hafer enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, die für den Organismus lebensnotwendig sind. Herausragend ist bei Hafer auch der Gehalt an Ballaststoffen, was u.a. dazu führen kann, dass der Cholesterinspiegel sich gut einpendelt. Hafer reguliert auch den Blutzucker- und Insulinspiegel und wirkt Bluthochdruck entgegen. Details zum gesundheitlichen Aspekt finden sich u.a. hier.
Mir ist wichtig, dass es schmeckt und wem Porridge zu langweilig schmeckt, der findet andere kreative und schmackhafte Rezepte. Für mich ist die Kampagne ein Anstoß, wieder mehr mit diesem heimischen Sommergetreide zu experimentieren. Mal sehen, was ich als nächstes mache. :-)
Haferflocken sind einfach klasse! Ich verwende die auch mehr als gern - und deine Interpretation als kleines Törtchen ist einfach super! Mit Quark statt Schmand würde ich das auch schon zum Frühstück essen :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Miriam
Quark statt Schmand geht genauso, ist dann etwas schlanker, was ja nicht schlecht ist, wenn ich so an mir runter schaue... 😉
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