Eigentlich wollte ich vor vielen Jahren schon mal Spargel selber im Garten anbauen. Irgendwie blieb es bei der Idee, und ich habe das bisher noch nicht ausprobiert. Abgehalten hatte mich die Information, dass es drei Jahre dauern würde, bis man den ersten Spargel ernten kann. Das war vor über 20 Jahren... ;-)
Zum Glück kann man welchen kaufen. Der erste wurde mit Pfannkuchen und Hollandaise ganz klassisch hergestellt. Diesmal wollte ich etwas anderes ausprobieren. Ich kombiniere Spargel gerne mit Orange und mag ihn auch gebraten. Ein leckeres Rezept für Spargel mit Orangen-Joghurt-Sauce ist bereits auf dem Blog. Danach war mir aber nicht; wahrscheinlich weil ich schon Joghurt zum Frühstück gehabt hatte. Also suchte ich nach etwas anderem.
Da ist meine gute alte Rezeptdatenbank ideal. Ich weiß gar nicht, wie man ohne leben kann... Manchmal surfe ich auch im Internet und befrage Suchmaschinen; aber die Kombination von Zutaten, verschiedene Quellen, usw. lässt sich nie so gut recherchieren wie wenn man eine Datenbank nutzt. Vielleicht arbeite ich auch schon zu lange in der IT und habe mich daran gewöhnt, das zu finden was ich suche. ;-)
Es war ein ganz einfaches Rezept, bei dem Spargel angebraten wird, so wie ich das gerne mag. Dazu gibt's eine Orangenbutter, quasi verkochter Orangensaft mit Butter aufmontiert. An diesem Rezept habe ich mich entlang gehangelt und es uminterpretiert - wie das hier meist so läuft.
Ich hatte noch gut abgelagerte Blutorangen, die vom Geschmack eine leichte Bitternote brachten, allerdings von der Farbe her orange waren. Blutorangen kennt man ja von der klassischen Sauce Maltaise zu Spargel, und das passt gut. Normale Orangen gehen natürlich genauso gut. Alternativ könnte ich mir dafür ein paar Tropfen Orange Bitters vorstellen.
Im Garten wächst ein Kerbel, den ich letztes oder vorletztes Jahr in einer Gärtnerei gekauft hatte. Damals war nichts zu sehen und ich hatte schon gedacht, er hätte nicht überlebt. Wahrscheinlich mochte er nur die Hitze und Trockenheit nicht. Da mein Estragon schwächelt, musste also der Kerbel ein paar Blätter lassen und das hat erstaunlich gut gepasst.
Ich hatte noch Schinken, der sollte das Gericht abrunden. - Und klar habe ich vergessen, beim Servieren und vor dem Laufen in den Garten diesen Schinken auf die Teller zu geben. So kurz vor Ende der Mahlzeit fiel es mir dann ein. Jetzt steht er mit im Rezept, so dass ich beim nächsten Mal dran denke.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Gebratener Spargel mit Orangen-Butter-Sauce und Kerbel |
Kategorien: | Gemüse, Gebraten, Spargel, Orange |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
H | ORANGEN-BUTTER-SAUCE | ||
3 | Orangen oder Blutorangen | ||
(Kräuter-)Salz, weißer Pfeffer | |||
1 | Schuss | Dry Vermouth, z.B. Carpano Dry, Noilly Prat o.ä. | |
50 | Gramm | Butter; ca. | |
H | GEBRATENER SPARGEL | ||
500 | Gramm | Weißer Spargel | |
1 | Essl. | Olivenöl oder Butterschmalz | |
1 | Schuss | Orangensaft | |
1 | Schuss | Dry Vermouth, z.B. Carpano Dry, Noilly Prat o.ä. | |
H | FRISCHE KRÄUTER | ||
1-2 | Essl. | Kerbel; grob gehackt | |
H | DAZU | ||
6-8 | Pellkartoffeln; je nach Größe und Appetit | ||
2-4 | Scheiben | Geräucherter Schinken, z.B. Jamón Ibérico |
Quelle
improvisiert nach dem DAS!-Rezept Gebratener Spargel mit | |
Orangenbutter NORDTEXT 1994, erfasst von Ulli Fetzer Fido |
Erfasst *RK* 07.05.2023 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Wer Pellkartoffeln dazu mag, setzt Kartoffeln mit etwas Wasser und Kümmel im (Schnellkoch-)Topf auf und lässt sie garen.
Orangen auspressen und in einen Topf geben. Wer mag, gibt etwas von der (unbehandelten!) Orangenschale dazu. Auf hoher Hitze aufkochen, bis ungefähr die Hälfte der Flüssigkeit verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer sowie ggf. einem Schuss Vermouth würzen und beiseite stellen. Die Butter in kleine Würfel schneiden und kühl stellen bzw. kurz einfrieren.
Spargel schälen, die holzigen Enden abschneiden. Öl oder Butterschmalz in eine Pfanne geben, die Spargel dazu und etwas anbrutzeln lassen. Mit Orangensaft und Vermouth ablöschen, mit einem Deckel abdecken und bei niedriger Hitze ein paar garen lassen. Je nachdem wie dick die Spargelstangen sind, dauert das. Mit einem Tourniermesser hineinstechen; so merkt man, ob der Spargel noch sehr hart ist. Ich mag ihn al dente, andere mögen ihn eher weich gekocht. Am Ende des Garprozesses den Deckel entfernen und kurz von allen Seiten anschwenken.
Die Orangensauce im Topf nochmal erhitzen, dann vom Herd nehmen und die kalten Butterstückchen kräftig unterrühren. Die Sauce sollte dabei etwas andicken.
Pellkartoffeln und Spargel auf Teller verteilen und mit der Sauce bedecken. Die grünen Kerbelblättchen darüber streuen. Wer mag und dran denkt, isst noch etwas Jamón Ibérico o.ä. dazu.
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Das sind ja knallige Frühlingsfarben!
AntwortenLöschenKerbel habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Und die Rezeptverwaltung schau ich mir mal an, ich suche eine für das Smartphone.
LG Monika
Hallo Monika,
Löschenja, die Farben haben echt geknallt... ;-)
Kerbel ist wirklich etwas feines, ich hatte jahrelang keinen, mag ihn aber gerade im Frühjahr gerne.
Und: Die Rezeptverwaltung ist ein Klassiker - ohne könnte ich nicht...
Liebe Grüße
Barbara