Es ist Ende September und damit höchste Zeit für eine neue Runde der Aktion Koch mein Rezept, die Volker regelmäßig ausrichtet. Jedes Quartal bekommt man einen Tauschblog zugelost, kocht ein Rezept daraus und schreibt darüber.
Diesmal wurde mir mit dem Nimmersatt Blog ein relativ neues Blog zugelost: Ole hat seinen Foodblog 2021 gestartet, also zu einer Zeit, als mehr und mehr Blogs sich zum Journal wandelten oder neue Foodbegeisterte gleich nur auf Social Media Plattformen gestartet sind. Mit seiner Art zu bloggen und mit seinem Elan hat er die Foodblogger-Szene aufgeweckt, aufgemischt. Er war schnell mit anderen vernetzt und auf eine sympathische Art sofort mittendrin. Warum? Ich habe etwas geforscht und dann gefunden, warum Ole mir bekannt vorkam: Nimmersatt ist nicht sein erstes Blog!
Seit 2004 gab's die Nachrichten aus Absurdistan auf Blogspot - Ole ist also eigentlich ein alter Hase unter den Bloggern! Und als Untertitel steht da 'Eine experimentelle Spielwiese' - der Ansatz ist also ähnlich gewählt wie bei mir, wobei ich schnell bei Food gelandet bin, während Ole ein buntes Sammelsurium an Beiträgen zusammen getragen hat. Beim Stöbern hat man damals schon herauslesen können, dass da ein Profi am Werk ist. Als Journalist schafft er es, den "kreativen Unsinn" in wunderbare Sätze zu verpacken, an denen man sich nicht sattlesen kann. Auch heute steht da als Untertitel 'Kochen, reisen, Leben und anderer Unfug'. Kulinarischer Geschichtenerzähler wird Ole heute auch genannt, und das ist sicherlich ein Erfolgsrezept, warum so viele so gerne bei ihm vorbeischauen.Ein anderes ist sicherlich seine Art: Ole liest andere Blogs, kommentiert gerne, folgt zurück, hat immer ein paar lustige Sprüche auf den Lippen und kommt sympathisch rüber. Er liest ungerne Blogs, bei denen man das Gefühl hat, in eine Dauer-Werbesendung geraten zu sein; das geht mir genauso und daran leidet ja seit vielen Jahren die Glaubwürdigkeit der Blogosphäre. Entsprechend konsequent ist Oles Blog nicht kommerziell sondern Hobby.
Viele der Geschichten, die seine Rezepte umgeben, sind Kurzgeschichten, die teils sehr in die Tiefe gehen und einen beim Lesen gefangen nehmen. Manche Charaktere kommen häufiger vor und haben Namen, andere werden nur grob umschrieben
Auch wenn Oles Foodblog noch nicht allzu alt ist, finden sich da eine ausreichende Zahl an Rezepten, so dass mir die Auswahl echt schwer fiel. Im August hatte ich Aprikosen gekauft, um sein Rosmarin-Crumble auszuprobieren. Allerdings sind die Aprikosen irgendwie anderweitig verschwunden... Und als nächstes probiere ich den Kakao mit Liebstöckel; für das Kraut suche ich ja immer Rezepte!
Entschieden habe ich mich für eine Shakshuka, die statt Tomaten oder Paprika Süßkartoffeln als gemüsige Komponente hat. Als Quelle nennt Wulnikowski den "großen Koch Yotam Ottolenghi"; er bzw. Ole interpretiert das Rezept aber frei, so wie wir Foodblogger das eben gerne tun. Und ich habe es auch nochmal ein wenig abgewandelt und außerdem mit ganz frischen Süßkartoffeln aus dem Garten zubereitet.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Süßkartoffel-Shakshuka mit Sriracha-Butter und gepickelten roten Zwiebeln |
Kategorien: | Eierspeise, Pikant, Süßkartoffel, Brunch, Orient |
Menge: | 2 Personen |
Zutaten
H | GEPICKELTE ZWIEBEL | ||
1 | Rote Zwiebel | ||
1-2 | Essl. | Zitronensaft; frisch gepresst oder Cranberrysaft | |
-- oder Limettensaft | |||
1 | Prise | Salz | |
H | SÜSSKARTOFFEL-SHAKSHUKA | ||
2-8 | Süßkartoffeln, je nach Größe (insg. ca. | ||
-- 500 Gramm; ich hatte weniger) | |||
2-3 | Knoblauchzehen | ||
1 | Teel. | Kreuzkümmel | |
Salz | |||
150 | Gramm | Käse, z.B. mittelalter Gouda, Cheddar, Feta oder | |
-- Gouda und Feta gemischt | |||
1 | Essl. | Olivenöl | |
2-3 | Essl. | Olivenöl | |
2-4 | Eier (4 Stück Größe S/M oder 2 Eier Größe L) | ||
H | SRIRACHA-BUTTER | ||
1 | Essl. | Butter | |
1-1 1/2 | Teel. | Sriracha-Sauce | |
H | ALS TOPPING | ||
1/2 | Bund | Frischer Koriander; grob gehackt | |
Schwarzer Pfeffer; frisch gemahlen | |||
1 | Essl. | Granatapfelkerne; wer mag (TK geht auch) |
Quelle
etwas abgeändert nach | |
https://nimmersatt.blog/2023/01/14/wenn-oberkostliches- | |
fruhstuck-besonders-trostet-suskartoffel-shakshuka/ | |
dort nachinterpretiert nach Yotam Ottolenghi im Buch: | |
Test Kitchen - Shelf Love |
Erfasst *RK* 30.09.2023 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze, 180°C Umluft oder Gas Stufe 3 vorheizen.
Rote Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden und mit säuerlichem Fruchtsaft und Salz in einer Schüssel ziehen lassen.
Süßkartoffeln gründlich putzen und von allen Seiten mit einer Gabel einstechen. Samt Schale auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech oder Ofenrost für ca. 45-50 Minuten in den Ofen schieben.
Die Schale der Süßkartoffeln abfriemeln; das ist wirklich etwas nervig, vor allem wenn man kleine Süßkartoffeln hat. Wer mag (Ottolenghi mag), mischt die Süßkartoffelschalen mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer und packt sie für 8 Minuten zurück in den Backofen, bis sie schön knusprig und gebräunt sind.
Das Süßkartoffelfleisch mit einer Gabel etwas zerdrücken. (Gehackten) Knoblauch, Kreuzkümmel und Salz in einem Mörser zerkleinern. Käse reiben. Knoblauch-Gewürzmischung, Käse, Zitronensaft und 1 Essl. Olivenöl zu dem Gemüse geben und alles vermischen.
Das restliche Olivenöl in eine Pfanne, die einen Deckel besitzt, erhitzen. Die Süßkartoffelfleischmischung hineingeben und andrücken. Bei leichter Hitze etwas Farbe nehmen lassen, ggf. einmal wenden. Zwei bis vier Mulden (je nach Anzahl der Eier) in die Masse drücken und die Eier hinein geben. Deckel aufsetzen und ca. 3 bis 5 Minuten garen, bis das Eiweiß gestockt ist. Alternativ kann man die Pfanne für ca. 20 Minuten abgedeckt in den Backofen geben.
Währenddessen für die scharfe Sauce in einem kleinen Topf Butter und Sriracha-Sauce bei niedriger Temperatur erhitzen. Dabei fleißig mit einem Schneebesen rühren, damit sich beide Zutaten vermischen. Vom Herd nehmen.
Koriander hacken. Rest der Zutaten bereitstellen.
Deckel der Pfanne abnehmen. Die Sriracha-Butter über die gestockten Eier kippen, mit Pfeffer, Koriander und evtl. Granatapfelkernen bestreuen und sofort servieren.
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Das Rezept hat uns wunderbar geschmeckt; das gibt's jetzt öfter! Wer Ole noch nicht folgt: Dringende Leseempfehlung für den Nimmersatt Blog.
Von meiner Spielwiese nachgekocht hat diesmal Susanne von Magentratzerl. Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit, die sie natürlich kurz thematisiert hat. Danke für die schönen Erinnerungen! Susanne hat gleich zwei Rezepte von mir nachgekocht: Schweinefleisch mit Koriandergrün und Chinakohl in Milch. Und ich habe vor kurzem mein zweites ausprobiertes Rezept dieser Aktion von ihr gebloggt, den Salbeilikör.
Liebe Barbara
AntwortenLöschenSieht man im Hintergrund rote Süßkartoffeln? Haben die rotes Fleisch?
Liest sich gut, und wieder etwas ohne Paprika, die vertrage ich so schlecht.
Viele Grüße von Gerda
Hallo Gerda,
Löschenganz genau, da liegen ein paar kleine rote Süßkartoffeln. Die waren innen fast weiß. Laut Gärtnerei hätten sie lila sein müssen. ;-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenoh, das schöne Kochevent (seit der Geburt meines Sohnes habe ich mich nicht mehr getraut, mich anzumelden ... vielleicht sollte ich das bei der nächsten Runde wieder tun).
Das Rezept klingt auch superlecker! Ich schau gleich mal auf den Blog von Ole.
Gruss,
Sarah
Hallo Sarah,
Löschenmach' das ruhig - man hat inzwischen drei Monate Zeit, das entspannt es. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
AntwortenLöschendein Beitrag besteht nicht nur aus einem köstlichen Rezept, sondern auch aus vielen interessanten Links, denen ich jetzt erst einmal nachgehen werde. Hab vielen Dank.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschengerne. :-)
Ich hatte mich da auch gleich festgelesen...
Liebe Grüße
Barbara
Da schreibst Du so unglaublich nette Zeilen über mich und auch, dass ich umtriebig bin und gern kommentiere und zu Besuch komme... und ausgerechnet in diesem Fall bleibe ich Kommentar und Besuch viel zu lange schuldig, zu spät entdeckt, Kopf in den Wolken seit Wochen. Sorry! So ein schöner und liebenswerter Text, danke! Und freut mich sehr, dass es Dir gefallen und geschmeckt hat! Ganz liebe Grüße
AntwortenLöschenHallo Ole,
Löschenhaha, da musste ich doch lachen! Wir haben im Oktober ja schon privat kommuniziert und es ist alles gut. Schön, wenn der Kopf in den Wolken ist. :-)
Liebe Grüße
Barbara
Das klingt wirklich lecker! Das Rezept und die Geschichte dahinter machen Lust, es selbst auszuprobieren. Es ist immer schön, wie solche Blogger-Aktionen zu interessanten Entdeckungen führen. Danke für das Teilen dieser Snacks ! 😊🍽️
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