Salbei-Likör (Elixir of sage)

Der echte Salbei ist eine der ältesten europäischen Heilpflanzen. Lateinisch 'salvare' steht für 'heilen', alternativ 'salvus' für 'gesund'. Bei uns blüht er von Juni bis Juli, und die Blätter erntet man am besten zwischen Mai und August. Sie sind grau-grünlich und zurzeit eine Modefarbe: Von Kleidung, Lidschatten und Küchenfronten bis hin zu Autos sieht man salbeigrün.

In der Naturheilkunde verwendet man Salbei schon seit langem bei Erkältungen, für den Hals und die Stimme oder auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Gut bekannt ist Salbeitee, wofür man frische oder getrocknete Blätter mit kochendem Wasser aufgießt und schluckweise trinkt oder auch nur damit gurgelt und wieder ausspuckt. Man sollte Salbeitee allerdings - wie die meisten Hausmittel - nicht über längere Zeit anwenden.

Ich habe einen alten Strauch im Garten, den Klassiker Salvia officinalis, der auch in unseren Breiten winterhart ist. Mein Vater hat ihn mir einmal als Ableger geschenkt; daher erinnert mich der Strauch an ihn. Ich nutze die Pflanze gerne, daher gibt es viele Rezepte mit Salbei auf dem Blog.

Viel Sonne und ein relativ magerer Boden, so fühlt sich Salbei wohl. Vorletztes Jahr haben wir die kleine Samenkörner, die sich nach der Blüte entwickeln, gesammelt und in einen Topf mit Erde gegeben. Das hat erstaunlich gut geklappt, wir haben nun an anderer Stelle auch Salbei. Sonst kann man Salbei gut über Stecklinge vermehren.

Als ich vor zwei Jahren bei Susanne von Magentratzerl nach Rezepten für ein Event gesucht hatte, fiel mir ihr Salbei-Likör auf, der mir gut gefiel. Ich habe den Likör angesetzt, für das Event aber ein anderes Rezept gewählt. - Übrigens hat Susanne gerade von mir nachgekocht, etwas Chinesisches hier. 

Man setzt Salbeiblätter mit Alkohol an (ich habe Grappa verwendet) und lässt das zusammen ziehen. Bei den meisten Testern verliert das Gebräu die schöne salbeigrüne Farbe; auch bei mir wurde es braun. Am Schluss kommt Zuckersirup dazu, fertig.

Egal, Hauptsache, das Elixier schmeckt und hilft bei allem möglichen, was man sich so vorstellen kann. Aufbauend soll der Likör sein, außerdem wird er gerne bei Hals-Rachen-Themen genossen.

Ich verwende ihn manchmal auch als Zutat beim Kochen oder für Desserts; es ist quasi ein kräutriger Salbei-Auszug. Gefällt mir sehr gut!

Hier meine Vorgehensweise:

==========	REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel:	Salbei-Likör (Elixir of sage)
Kategorien:	Getränke, Likör, Salbei, Digestif
Menge:	2 Flaschen à ca. 250 ml (oder 1 mit 500 ml)

Zutaten

H			ZUM MAZERIEREN
30	Gramm		Salbeiblätter ca.
250	ml		Obstbrand, Eau de vie oder Grappa
H			ZUCKERSIRUP
100	Gramm		Zucker
100	ml		Wasser

Quelle

	nach Pam Corbin und Hugh Fearnley-Whittingstall: The
	River Cottage Handbook Preserves, gefunden bei https://
	magentratzerl.de/2015/10/09/salbei-likoer/

	Erfasst *RK* 28.07.2021 von
	Barbara Furthmüller

Zubereitung

Die Salbeiblätter am besten an einem warmen, trockenen Tag sammeln. Empfohlen sind Frühlings- und Sommermonate, bei mir war es Spätsommer. Gut ausschütteln, um eventuelle Mitbewohner zu entfernen und die Blätter in ein großes Einmachglas mit weitem Hals packen; es sollte ungefähr 500 ml fassen. Mit dem Obstbrand auffüllen. Ich habe eine Glasscheibe aufgelegt (wie beim Fermentieren), damit die Blätter nicht obenauf schwimmen, das ist aber nicht unbedingt nötig. Mit einem Deckel luftdicht verschließen.

Schütteln und auf eine sonnige Fensterbank oder einen anderen hellen Platz stellen. Ab und zu schütteln und ca. einen Monat ziehen lassen.

Einen einfachen Zuckersirup herstellen: Dafür Zucker und Wasser aufkochen und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Den Sirup abkühlen lassen.

Währenddessen die Likörflaschen und einen Trichter in ein Edelstahl- Spülbecken o.ä. stellen und mit kochend heißem Wasser füllen bzw. abspülen. Flaschen und Werkzeuge müssen sehr sauber sein.

Die Salbeiblätter durch ein feines Sieb abseihen und die Flüssigkeit mit dem Zuckersirup mischen. Das heiße Wasser aus den Likörflaschen entfernen und den Likör mit Hilfe des Trichters in die Flaschen umfüllen. Sofort verschließen.

Der Salbeilikör hält sich angeblich ungefähr ein Jahr.

Er eignet sich pur getrunken als Digestif oder auch mit Tonic und evtl. ein paar Eiswürfeln aufgegossen als Longdrink.

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