Sonntag, 13. Mai 2012

Murks: Rhabarber-Waldmeister-Pampe

Heute ist irgendwie nicht so ganz mein Tag... Nach einer interessanten, aber doch auch anstrengenden Woche bin ich gestern Abend ziemlich übermüdet heim gekommen und habe heute erst mal richtig ausgeschlafen. Von dem heißen Wetter hier bekam ich nichts mit, aber ich kann sehen, dass die Natur wieder einen ziemlichen Sprung gemacht hat. Auch die Katzen verlieren ihr Winterfell, es ist also eindeutig Frühling. :-)

Rhabarber
Der Rhabarber ist richtig explodiert, die Pflanze ist fast so hoch wie ich! Und er blüht dieses Jahr sogar an mehreren Stellen.

Als Kind habe ich Rhabarber genau wie Heike roh mit Zucker gegessen, gekocht habe ich ihn gehasst. Das hat sich genauso wie die Abneigung zu Rosenkohl mit dem Alter verwachsen, inzwischen mag ich Rhabarber sehr gerne und freue mich an der großen Pflanze im Garten, die ich vor vielen Jahren selbst gepflanzt habe.

Da der Gärtner der Spielwiese keinen Rhabarberkuchen wollte, mir aber trotzdem nach etwas süßem war, sind mir die drei übrig gebliebenen Törtchenböden wieder eingefallen, die noch im Kälteschlaf lagen. Darauf eine Creme...

Zubereitung Rhabarber-Waldmeister-CremeKürzlich wurden im CharlottenBlog nämlich traumhafte Rhabarber-Quark-Törtchen mit Waldmeister serviert. Die Kombination Rhabarber-Waldmeister wollte ich unbedingt einmal ausprobieren.

Ich habe aus beidem erst einmal ein Kompott gekocht, das ich mit Gelatine andicken wollte. Tja, wieder was gelernt: Damit das fest wird, braucht man einen Kühlschrank. Logisch. Der ist leider gerade kaputt und daher wurde die Masse nicht fest. Ja, ich weiß, ich hätte sie in die Tiefkühltruhe stellen können... Aber ich war ungeduldig, und überhaupt, heute war nicht mein Tag!

Rhabarber-Waldmeister-CremeGeplant hatte ich, ein Drittel des Kompotts pur und zwei Drittel mit Sahne-Schmand-Creme vermischt jeweils als Schicht auf die Törtchen zu geben. Da ich nur einen Ring in der passenden Größe habe, dachte ich, dass ich die Masse (war eh mehr als ich für die drei Mini-Törtchen benötigt hätte) in einen Backrahmen geben und diesen dann einfrieren könnte. Leider ist mir der Backrahmen auf dem Weg zur Tiefkühltruhe auseinander gerutscht und es gab eine ziemliche Sauerei. Deshalb hört die Foto-Dokumentation oben auch an dieser Stelle auf. ;-)

Was dann kam, war Fußboden- sowie Klamotten-Putzen und Improvisation: Einen Teil der Rhabarber-Waldmeister-Pampe habe ich einfach als Dessert angerichtet. Der Waldmeister schmeckt ein wenig raus, die Kombination schmeckt ganz okay. Einen Rest habe ich doch noch mit dem Ring ausgestochen, soweit es ging, auf einen der Böden verfrachtet, eingefroren und fotografiert. Lecker ist's ja trotzdem. :-)

Rhabarber-Waldmeister-Cremetörtchen
Trotzdem Murks. Wie gesagt, heute ist nicht mein Tag.

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel:Rhabarber-Waldmeister-Creme
Kategorien:Süßspeise, Kalt, Rhabarber, Wildkräuter, Frühling
Menge:4 bis 6 Personen als Dessert

Zutaten

HRHABARBER-WALDMEISTER-KOMPOTT
1StangeRhabarber
1HandvollWaldmeister
1Essl.Vanillezucker
1Essl.Grenadine-Sirup
1/2Zitrone; den Saft
HCREME-KOMPONENTE
200GrammSahne
1Essl.Vanillezucker
1Pack.Sahnesteif o.ä.; wer mag
200GrammSchmand
1Teel.Zitronensaft
HWER'S ANGEDICKT ODER ALS TÖRTCHEN MAG
1Pack.Gelatinepulver (entspricht 6 Blättern)

Quelle

Erfasst *RK* 13.05.2012 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Waldmeister ein paar Minuten welken lassen. Rhabarber waschen und in kleine Stücke schneiden. Beides zusammen mit dem Vanillezucker, Sirup und Zitronensaft in einen Topf geben, Deckel drauf. Den Herd anschalten und das Kompott ein paar Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen. Wer mag, kann danach die Waldmeisterblätter rausfieseln.

Sahne mit Vanillezucker (und wer mag, Sahnesteif) steif schlagen. Schmand und Zitronensaft unterrühren.
Die Creme und das Kompott mischen, kühl stellen und servieren. Wer mag, gibt noch dünne Rhabarberscheiben und ein paar Blättchen Waldmeister als Deko dazu.

Alternative: Gelatine mit Wasser nach Packungsanweisung einweichen und zu dem noch sehr heißen Kompott geben, unterrühren und abkühlen lassen. Die Masse kann man dann in den Kühlschrank stellen, bis sie (hoffentlich) fest wird. Auf Törtchenböden ausstechen und irgendwie dekorieren.
=====

Dafür gibt's noch ein paar Impressionen dieser Woche. Ich war an der eigentlich schönen schwedischen Westküste. Leider war es recht regnerisch und kühl. Da ich zum Arbeiten dort war, war das nicht allzu schlimm, trotzdem hätte ich lieber ein paar Sonnenstrahlen mehr gehabt.

Das Essen war sehr gut, aber ich habe fast nichts fotografiert.

Links mein Frühstück am ersten Tag, in einem Kaffee in Strömstad, nahe des Hafens. Diese skandinavischen Puddingplunderteilchen sind immer wieder klasse. Und ich konnte nicht wiederstehen, mir eine zweite Portion Süßkram zu holen: Eine Art Meringue-Nuss-Rolle, gefüllt mit Sahne und Dosenmandarinen. Es war kein Biskuit, sondern wirklich nur Eiweiß und etwas Nussiges. Sehr sehr leicht und lecker. Dahinter versteckt sich noch ein Sarah-Bernhardt-Portionstörtchen. Das dritte Foto zeigt schwedische Austern aus Grebbestad. Sehr gut, anscheinend wachsen die in dem kalten Wasser so langsam und sind deshalb so aromatisch. Rechts die Vorspeise des Gala-Dinners, 1/2 Hummer gefüllt mit Hummersalat.

Strömstad
Am ersten Tag war noch blauer Himmel. Der Blick aufs Meer und die vielen Boote ist wirklich beeindruckend.

Und hier ein Foto aus meinem Hotelzimmer mit Regen:

Strömstad Marina bei Regen

Meine Rhabarber-Waldmeister-Aktion darf trotz des Murks-Faktors bei der Initiative Sonntagssüß mitmachen. Gastgeberin ist diesmal ist Julie von mat&mi.

Und habt Ihr gesehen, dass die Hedonistin den Kleine-Kuchen-Event wieder belebt?

Mein ziemlich misslungenes Törtchen passt zum Frühlingswetter und zu dem etwas seltsamen Tag heute, das reiche ich da auch gleich ein. :-)

12 Kommentare:

  1. Vielleicht sollte ich beim Event eine Subkategorie "Abenteuerbacken" einrichten? ;-)

    Die Kombination Rhabarber & Waldmeister ist mir noch nie untergekommen, stell ich mir aber stimmig vor. Und das Törtchen ist ausgesprochen hübsch geworden!

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  2. Nur deine Ehrlichkeit verrät Stolpersteine. Das Törtchen so sieht 1A aus und hat sicher genauso geschmeckt.

    Und trotz Regen ein sehr schöner Blick aus dem Hotel. Man hat halt dann groß keinen Bock vor die Tür zu gehen...

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  3. Oja, es gibt so Tage...
    Aber hübsch ist er geworden, der eine kleine :)

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  4. Waldmeister frisch mißlingt mir auch jedes Mal. Aber so kann die Woche nur besser starten, hier scheint immerhin die Sonne, hoffe bei Dir auch!

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  5. Ich finde, das Törtchen sieht klasse aus!
    Ich habe auch ein gespaltenes Verhältnis zum Rhabarber. Als ich ein Kind war, hatten wir Unmengen davon im Garten und es gab sehr viel Rhabarberkompott. Ich mochte das pelzige Gefühl auf der Zunge nicht. Inzwischen habe ich das Trauma verarbeitet:-); aber am liebsten ist mir Rhabarber noch immer auf einem Kuchen....

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  6. Rharbarber und Waldmeister scheint im Moment der Renner zu sein...werd mich auch mal an die Zusammensetzung trauen.
    Dein Törtchen ist aber trotzdem schön geworden.
    Die Blüten würde ich aber rausbrechen wenn du die nächsten Jahre noch etwas von deinem Rharbarber haben willst.
    Sie schwächen die Pflanze, weil alle Kraft in die Blüten geht.
    Hat mir mal ein Gärtner gesagt.
    Diese Auskunft ist ohne Gewähr....macht aber in meinen Augen schon Sinn.....Ich hab eine Sorte die noch nie geblüht hat, kann es also nicht bestätigen
    LG
    Martina

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  7. Also das eine kleine Törtchen sieht aber schnucklig aus. Ganz hübsch!
    Aber ich kenn das, wenn es auf der einen Seite schief geht, gelingt es auf der andern schon grad gar nicht. Und alles was dann noch folgt, ist sowieso schräg.
    ;-)

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  8. @ Hedonistin: Hihi, Abenteuerbacken! ;-)

    Ich kannte das auch nicht, fand ich interessant. Aber Rhabarber-Orange ist mir doch lieber. :-)

    @ grain de sel: Meist könnte man sich überschwänglich loben, der Welt bestes Törtchen usw., aber das dürfen andere machen - ich amüsiere mich drüber, dass auch mal was misslingt oder nicht so wird, wie ich mir das vorgestellt hätte. Interessanterweise werden diese Murks-Einträge immer gerne gelesen. ;-)

    @ Heike: Und außerdem konnte ich ganz viel naschen, alles, was daneben ging usw. Hat auch Vorteile. Und danke für das Mitgefühl, solche Tage hat zum Glück fast jeder mal - das tut immer gut, wenn man merkt, man ist nicht der einzige, der sich ärgert. ;-)

    @ Rike: Vielleicht lag's ja am Waldmeister?! Du bringst mich da auf was. Sagt man nicht, zu viel davon macht etwas dümmlich? Wahrscheinlich habe ich gestern nur zu viel davon eingeatmet, das war der Grund! ;-)

    Stimmt, kann nur besser werden. :-)

    @ Susanne: Ich hab's als Kind echt gehasst, so große Stücke mit Schale dran, totgekocht, igitt. Ich mochte ihn auch total gerne zu der Ente, das mach' ich mal wieder, herzhaft.

    @ Martina: Danke für den Tipp mit dem Rausbrechen der Blüten!!!

    Ich habe auch wo gelesen (ich glaube, in meinem Lieblingsgartenbuch), dass man die Blüten wie Broccoli zubereiten kann, vielleicht mache ich das. Das wäre dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen; Pflanze erholt sich und ich habe was zu essen. Sie hat schon mal geblüht und produziert sowieso mehr als unsere Nachbarn und wir essen können, aber dieses Jahr ist es extrem.

    @ Wilde Henne: Genau. Sooo schön war das kleine Törtchen auch nicht. Ich habe noch ein zweites gemacht, das war auch nur so halblebig. Irgendwann will man nicht mehr und akzeptiert das Schräge. ;-)

    Geschmeckt hat's. :-)

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  9. Für einen schlechten Tag sieht das ziemlich lecker aus :-)
    Übrigens wollte mein Rhabarber auch schon blühen, ich hab dann auch die Blüten rausgeschnitten....und wie ist das nochmal mit dem Waldmeister? Den soll man doch auch nach der Blüte nicht mehr nehmen, hab ich mal gehört?

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  10. also, ich finde auch: hättest du die wirklich sympathische Geschichte von "Heute ist nicht so mein Tag" nicht erzählt, wäre mir das bei dem leckeren kleinen Törtchen überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass Pannen passier sind.
    Heute habe ich auch noch einen Tipp für dich: Ich misstraue meinem Tortenring ständig und fixiere ihn am oberen Rand oder am überlappenden Stoß immer mit einem Stück Tesafilm, dann kann nichts passieren. Dann aber nicht so "dumm" sein wie ich und beim Öffnen des Rings vergessen, dass er verklebt ist und sich wundern, warum das blöde Ding nicht auseinandergeht, obwohl ich den Inhalt mit einem Messer gelöst hatte *grins*

    Liebe Grüße von Barbara

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  11. @ sammelhamster: Danke. Ah ja, ich werde morgen mal schneiden. Ja, Waldmeister sollte man auch nicht mehr nehmen, sobald er blüht. Ich habe unblühende Pflanzen rausgesucht.

    @ Barafra: Manchmal muss man sich und seine Pannen outen. Es waren die Spätfolgen eines ziemlichen Hangovers und von viel zu wenig Schlaf... :*)

    Danke für den Tipp mit dem Tesafilm! Ich habe mir echt schon überlegt, ob ich den Backrahmen wegwerfe, weil er mich so genervt hat; der hält nicht von selbst. Also Tesa. Den werde ich beim Öffnen sowieso vergessen... ;-)

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  12. Sehr schade, dass man sich das Wetter jeweils nicht raussuchen kann... Die Bilder sind trotzdem toll!
    Ja, manchmal gibt es Tage, da sollte man einfach im Bett bleiben und sich die Decke über den Kopf ziehen... lach!
    Das Rhabarbertörtchen sieht allerdings sehr gelungen aus und man sieht ihm den steinigen Weg überhaupt nich an... also ich würd sofort rein beissen!
    Ich staune, wie viele Posts Du geschrieben hast, seit ich Deine selbst gemachte Ricotta gesehen habe! Ist je der Wahnsinn! Ich bin da wohl die Ober-langsame-Schnecke... Liebe Grüsse, Susann

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