Kürzlich konnte ich an einem fränkischen neuen Wein nicht vorbeigehen. Dazu passt schwäbischer Zwiebelkuchen, finde ich.
Seit langem wollte ich dafür schon das Rezept aus dem Kochbuch Kulinarische Streifzüge aus Schwaben zubereiten, das sich schon
lange in meinem Besitz befindet.
Ich habe mir das Buch geschnappt, das Rezept für schwäbischen Zwiebelkuchen aufgeschlagen und mich an dem schönen Fotos eines runden Zwiebelkuchens erfreut.
Dann las ich zum Glück das Rezept durch und stolperte über den Satz "Den Hefeteig ausrollen und ihn auf ein gebuttertes Kuchenblech legen". Aha... Selbst diese alten Kochbücher haben solche Ungereimtheiten drin: Der Teig mit 500 g Mehl war für ein ganzes Blech gedacht, er wäre für die runde Kuchenform des Fotos viel zu viel. Und ich wollte einen runden Zwiebelkuchen...
Ich habe mich trotzdem grob an das Rezept gehalten, auch wenn das Foto offensichtlich nicht dazu gehörte. Da man Hefeteig prima einfrieren kann, habe ich die ganze Menge für den Teig gemacht und nur die Hälfte für meinen runden Zwiebelkuchen verwendet. Die Menge für die Füllung habe ich grob halbiert und etwas nach meinem Geschmack angepasst.
Die Zwiebeln habe ich übrigens mit der Hand geschnitten! Der Mitkoch hat einen Teil unserer Messer kürzlich zum Schleifen gebracht und seitdem schneidet unser großes Messer wieder perfekt. Ein bisschen weinen musste ich trotzdem. ;-)
Meine Zwiebeln hatten noch etwas Biss, weil ich das so mag. Wer sie sehr weich mag, lässt sie einfach länger in der Pfanne.
Der Hefeteig ist wunderbar fluffig und war ganz einfach zuzubereiten. Bei der Füllung war ich mit Gewürzen zu sparsam, die verträgt mehr Kümmel und mehr Salz. Ich habe das im Rezept schon so vermerkt.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Schwäbischer Zwiebelkuchen |
Kategorien: | Backen, Pikant, Hefeteig, Zwiebel, Herbst |
Menge: | 1 Kuchenform mit 26 cm Durchmesser |
Zutaten
H | HEFETEIG FÜR 2 KUCHEN |
125 | ml | | Milch |
100 | Gramm | | Butter |
1 | Prise | | Salz |
2 | | | Eier |
500 | Gramm | | Mehl* |
1 | Pack. | | Trockenhefe |
H | ZWIEBELFÜLLUNG |
1 | kg | | Zwiebeln |
1 | Essl. | | Butter |
25-50 | Gramm | | Speck (kann man auch weglassen) |
150 | ml | | Saure Sahne |
2 | | | Eier |
20 | Gramm | | Mehl |
1-2 | Teel. | | Kümmel; ca. |
| | | Salz |
| Etwas | | Pfeffer; wer mag |
H | AUSSERDEM |
| Etwas | | Butter für die Form |
| Etwas | | Mehl zum Auswellen |
Quelle
| nach Kulinarische Streifzüge durch Schwaben, sigloch |
| edition, abgewandelt |
| Erfasst *RK* 03.10.2013 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Achtung: Der Teig reicht für 2 Kuchen, er lässt sich gut einfrieren. Wer nur einen Kuchen machen möchte, verwendet nur die halbe Menge.
Milch in einem kleinen Topf etwas anwärmen und die Butter dazu geben, so dass sie ebenfalls etwas warm wird oder gar schmilzt. Beides sollte handwarm sein.
Eier und Salz in eine Rührschüssel geben, Milch und Butter dazufügen und kurz verrühren. Mehl* mit der Trockenhefe mischen und dazu geben. Mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verarbeiten. Wer mag, kann auch mit der Hand kneten. An einem warmen Ort 30-60 Minuten gehen lassen, bis das Volumen sich ungefähr verdoppelt hat.
Währenddessen die Zwiebeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Ich mache das mit einem scharfen Messer, man kann aber auch eine Küchenmaschine oder eine Reibe dafür verwenden. Die Zwiebelscheiben mit der Butter in einer beschichteten Pfanne bei klener Hitze weich dünsten, ohne dass sie Farbe nehmen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.
Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Kuchenform mit etwas Butter einfetten.
Saure Sahne, Eier und Mehl mit einem Schneebesen verrühren. Den Kümmel im Mörser etwas mörsern und mit Salz und Pfeffer zu der Saure- Sahne-Mischung geben. Alles nochmal verrühren.
Den Speck in Würfel schneiden und in der Pfanne kurz ohne Fett anbraten.
Den Hefeteig halbieren. Eine Hälfte beiseite legen und später einfrieren. Die andere Hälfte mit einem Wellholz auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und ihn in die Kuchenform geben. Die Ränder leicht andrücken.
Zwiebeln, Saure-Sahne-Mischung und Speck mischen und auf dem Hefeteig verteilen. Wer mag, kann noch etwas Kümmel darüber streuen.
In den vorgeheizten Backofen geben und ca. 45-50 Minuten backen, bis der Kuchen goldgelb ist.
Dazu schmeckt Federweißer.
* Ich habe 100 g frisch gemahlenen Dinkel mit 400 g Weizenmehl Type 405 vermischt. Man kann aber auch nur Weizenmehl verwenden.
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Mir schmeckt der schwäbische Zwiebelkuchen am besten lauwarm. Dazu gibt's bei uns Federweißen. Wunderbar im Herbst. Allerdings sollte man am nächsten Tag keine offiziellen Termine einplanen... ;-)
Weitere Rezepte für schwäbischen Zwiebelkuchen findet Ihr u.a. bei
Genial Lecker,
Schöner Tag noch!,
Manu's Küchengeflüster und
Mangoseele.
Nachtrag: Beim Bloggen aus der Ferne habe ich doch glatt das naheliegende vergessen... Der Beitrag passt nämlich perfekt zu zwei derzeit laufenden Blog-Events!
Zum einen natürlich zum Event Zwiebel, den Sus im Gärtner-Blog ausrichtet. Zwiebeliger geht's ja kaum!
Und zweitens hat Jan recht, regionale Küche ist das Thema seiner Blogparade und ich bin ja auch ein Fan davon, so richtig auszukosten, dass es in Deutschland so unterschiedliche Gerichte gibt. Dies hier ist schwäbisch, aus Jans und meiner Heimat.