Terrassenplätzchen mit Hagebuttenfüllung

Heute poste ich ein Rezept für Plätzchen, die man jetzt backen sollte, um sie am Vierten Advent und an Weihnachten zu essen. Die Terrassenplätzchen schmecken nämlich am besten, wenn sie ein paar Tage durchziehen konnten. Man lagert sie in einer Blechdose und idealerweise von anderem Gebäck getrennt, damit sich die Aromen nicht mischen.

Ob das alles so stimmt oder nur überliefertes Wissen ist, kann ich gar nicht sagen. Großmütter, Tanten und meine Mutter schworen darauf und jede der vielen Plätzchensorten bekam ihre eigene Dose. Diese Dosen lagerten in einem kalten Raum - früher hatte jedes Haus oder jede Wohnung Räume, die nicht geheizt wurden.

Bei mir läuft das anders; ich backe keine 15 bis 20 Sorten, sondern keine oder eine oder wie dieses Jahr auch mal ein paar mehr. Ehrlich gesagt lagere ich diese Sorten auch nicht wirklich, sondern backe sie und esse sie innerhalb der nächsten Tage. So gibt's bei mir zwar keinen bunten und abwechslungsreichen Plätzchenteller wie früher für große Runden und viele Esser, dafür wenig aber frisches Gebäck.

Dieses Jahr habe ich ein wenig mehr gebacken, weil meine Mutter das nicht mehr kann und sie sich freut, wenn sie ihre Rezepte essen darf. So habe ich dieses Jahr schon die leckeren Himbeer-Makronen-Rauten gebacken, und ein weiteres Rezept, das ich die nächsten Tage blogge. Ich habe mir einige ihrer Rezepte abgeschaut und ändere sie ein wenig ab. Sie werden bei mir auch nicht so hübsch wie bei ihr, aber da sieht sie gnädigerweise drüber weg. Die Tochter hat halt immer wenig Zeit. ;-)

Ein Klassiker der schwäbischen Gutsle-Kultur sind die sog. Terrassenbrödle. Das sind Plätzchen, die aus drei verschiedengroßen Keksen bestehen, die mit Marmelade gefüllt bzw. zusammengeklebt werden. Die Formen müssen gleich sein, nur unterschiedlich groß. 

Dafür gibt es gewellte kreisartige Ausstecher oder auch Sterne oder Herzen. Ich muss zugeben, dass ich bei Ausstechern schwach werde, aber es war dieses Wochenende trotzdem schwer, drei passende zu finden. Dieses typische Terrassenausstecher-Set besitze ich nicht, aber ich habe drei unterschiedliche Sterne gefunden. Das wirkt ja auch weihnachtlich. :-)

Alternativ kann man auch drei verschiedengroße Gläser verwenden; der Phantasie sind beim Backen keine Grenzen gesetzt!

Basis ist ein ganz normaler Mürbeteig, den man für Ausstecherle verwendet. Den wellt man möglichst gleichmäßig aus, sticht die Formen aus und backt nacheinander weg. Bei der Füllung scheiden sich die Geister... Himbeer- oder Aprikosenkonfitüre, Johannisbeergelee, auch Erdbeerkonfitüre, Lemon Curd oder Nuss-Nougat-Creme habe ich schon gehört, gesehen oder gegessen. 

Am besten schmecken sie mir mit Hagenbuttenkonfitüre!

Das mochte ich schon als Kind am liebsten; meine Mutter hat sie so gemacht. Wichtig ist es auch, dass man sauber arbeitet und die Füllung nicht rausquetscht, so wie es mir ein wenig passiert ist, wenn man genau hinschaut.

Wie ich heute durch die Natur gelatscht bin (Plätzchen werden ja nicht kalt, da kann man ruhig mal etwas Zeit verwenden, um einen passenden Hintergrund fürs Foto zu finden), fiel mir auf, dass ich mich beim Suchen eines Fotohintergrundes selbst mal wieder fotografieren könnte. Daher das Selfie draußen im Kalten ohne Jacke aber mit Terrassenkeksen. ;-)

Über Nacht hat es einiges an Schnee hingehauen und das Foto im Schnee mit den hindrapierten roten Hagebutten hat auch was. Der Hagebuttenstrauch ist bei Vögeln sehr beliebt, die dort fleißig picken. Heute fand ich ihn perfekt fürs Foto.  

==========	REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel:	Terrassenplätzchen mit Hagebuttenfüllung
Kategorien:	Terrassenplätzchen je nach Größe; ca. 4-6 Bleche
Menge:	25 bis 40 Terrassenplätzchen je nach Größe; ca. 4-6 Bleche

Zutaten

H			AUSSTECHERLE (MÜRBETEIG)
375	Gramm		Mehl(Weizenmehl Type 405)
1	Prise		Salz
125	Gramm		Puderzucker
250	Gramm		Butter (kühl bis zimmerwarm, nicht direkt aus
			-- dem Kühlschrank)
1			Eigelb (Größe M oder L)
1			Zitrone; abgeriebene Schale
1	Prise		Vanillemark oder -pulver; wer hat und mag
H			FÜLLUNG
1	Glas		Hiffenmark (Hagenbuttenkonfitüre)
H			"SCHNEE"-DEKO
			Zucker; weiß und nicht allzu fein

Quelle

Rezept meiner Mutter, etwas modernisiert

	Erfasst *RK* 11.12.2022 von
	Barbara Furthmüller

Zubereitung

Zum Ausstechen benötigt man drei Ausstecherförmchen von gleicher Form aber mit drei verschiedenen Größen oder ein sog. Terrassenausstecher-Set.

Alle Zutaten für den Mürbeteig mit den Knethaken der Küchenmaschine kurz auf niedriger, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten. Auf keinen Fall zu lange kneten, wirklich nur so kurz wie möglich und wie nötig. Die Teigbrösel mit den Händen zu einer Teigkugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Den Backofen auf 170°C Ober-/Unterhitze, 150°C Umluft oder Gas Stufe 1-2 vorheizen. Ein Blech mit Backpapier belegen und bereit stellen.

Eine Portion des Teigs abschneiden und mit dem Wellholz gleichmäßig ca. 4-5 mm dick ausrollen. Das geht gut mit etwas Mehl oder noch besser zwischen Frischhaltefolie. Plätzchen von gleicher Form und gleicher Anzahl, aber in 3 verschiedenen Größen ausstechen. Die Plätzchen auf das Backblech legen, kleinere nach vorne, größere nach hinten. Das Backblech in den Backofen schieben und ca. 15 Minuten backen. Die Plätzchen sollten goldgelb sein.

Während die Plätzchen backen, die Konfitüre erwärmen. Die Plätzchen aus dem Backofen holen und auf einen Gitterrost geben. Möglichst sofort mit Hilfe eines Löffels, Teigschabers o.ä. ein wenig der Hagebuttenkonfitüre auf die jeweils kleineren Formen geben, diese auf die nächstgrößeren kleben, dieses Doppelplätzchen wieder einstreichen und auf das große kleben. Die Terrassen kurz auf dem Gitterrost abkühlen lassen, während man die anderen der Charge (des Blechs) füllt und zusammenklebt. Nun etwas Zucker in eine Schüssel geben und die Terrassen darin wenden oder mit den Zucker bestreuen. Vorsichtig arbeiten, die Terrassen sind noch nicht fest. Zum Auskühlen auf den Gitterost legen.

Mit dem Rest des Teiges und der Füllung genauso verfahren, also ein Blech nach dem anderen backen, füllen und dekorieren. Alles abkühlen lassen, dann in Blechdosen füllen (Butterbrotpapier zur Trennung der Schichten benutzen) und idealerweise ein paar Tage durchziehen lassen.

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