Singular ist "semla", im Plural dann "-or". Im Prinzip sind es Hefeteigbrötchen, die kräftig mit Kardamom gewürzt sind. Diese werden aufgeschnitten und ausgehöhlt. Das Innere zerkrümelt und mit Mandelpaste vermischt ergibt die Füllung, darüber kommt viel Sahne und dann der Deckel (entweder so, wie er ist, oder als Dreieck geschnitten) und etwas Puderzucker.
Früher, als man sich vor der Fastenzeit noch etwas Speck anfuttern musste, war das sicherlich eine gute Möglichkeit dafür. Im protestantischen Schweden ging die Tradition der Fastenzeit etwas verloren, die semlor jedoch blieben.
Zum Glück, denn ich mag sie! Diese angenehme Kombination aus Kardamomduft, leckerstem Marzipan und cremiger Sahne zergeht auf der Zunge.
Und wenn man danach Schnee schippt - gestern hat es 15 cm Pappschnee hingehauen! - werden die Kalorien auch sinnvoll verwendet. ;-)
Ich war oft zur Semla-Zeit in Schweden und habe dort gerne zugeschlagen. Aber selbstgemacht schmeckt mindestens genausogut! - Wer Lust auf ein paar Fotos von Schweden in der kalten Jahreszeit hat, schaut hier oder hier auf meinem Reiseblog.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Schwedische Semlor (Semla) |
Kategorien: | Backen, Kleingebäck, Hefeteig, Fasching, Schweden |
Menge: | 10 bis 12 Semlor |
Zutaten
H | MANDELMASSE | ||
200-300 | Gramm | Mandeln | |
2-4 | Essl. | Puderzucker; ca. | |
100-150 | ml | Milch | |
H | BRÖTCHEN | ||
500 | Gramm | Mehl | |
1 | Teel. | Backpulver | |
2 | Pack. | Trockenhefe (oder 1 Würfel Hefe) | |
1 | geh. TL | Kardamom; gemahlen | |
1 | Prise | Salz | |
85 | Gramm | Butter | |
250 | ml | Milch | |
75 | Gramm | Zucker | |
1 | Ei | ||
H | ZUM BESTREICHEN | ||
1 | Ei | ||
Etwas | Wasser | ||
H | AUSSERDEM | ||
Schlagsahne | |||
Etwas | Vanillezucker; evtl. | ||
Puderzucker |
Quelle
verschiedene Quellen, u.a. Dagmar "A cat in the kitchen" |
Erfasst *RK* 15.02.2012 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Mandeln mit kochendem Wasser übergießen, kurz ziehen lassen und das Wasser wieder abgießen. Die Mandeln schälen: Das geht ganz einfach mit den Händen, die Mandelhaut flutscht quasi von den Mandeln weg. Die Mandeln trocknen lassen.
Mehl, Trockenhefe, Salz, Backpulver und Kardamom in eine Schüssel geben und vermischen. Butter, Milch und Zucker in einen Topf geben und erhitzen, so dass die Butter schmilzt. Wieder abkühlen lassen, bis die Masse nur noch gut lauwarm ist. Das Ei zugeben und unterrühren. Diese Masse sollte jetzt ca. Körpertemperatur haben.
Die Butter-Milch-Zucker-Ei-Masse unter die Mehlmasse rühren. Das geht mit kräftigen Armen von Hand oder mit einer Küchenmaschine. Einen glatten Teig rühren und diesen an einer warmen Stelle, mit einem Handtuch oder Frischhaltefolie abgedeckt, ca. 1-2 Stunden gehen lassen, bis er sich sichtlich vergrößert hat.
Zwei Bleche mit Backtrennpapier belegen.
Nochmal durchkneten und in 10-12 Stücke teilen. Die Stücke einzeln in die Hand nehmen und etwas durchkneten, dabei Bälle formen, die so rund wie möglich sind. Die Hefebrötchen auf die Bleche verteilen und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.
Das Ei mit etwas Wasser verquirlen und die Brötchen mit Hilfe eines Pinsels damit bestreichen. Den Ofen auf 180°C Umluft (200°C Ober-/ Unterhitze) stellen, kurz vorheizen und die Brötchen dann für ca. 8 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Für die Mandelmasse Puderzucker in einen Mixer oder Blitzhacker (ich nehme eine Moulinette, das funktioniert perfekt) geben und kurz durchmixen, so dass er bröselig ist. Mandeln dazugeben und alles gut durchhacken, so dass man eine feine, marzipanähnliche Masse hat. Die Milch erhitzen und die Mandel-Puderzucker-Masse unterrühren.
Für die Zubereitung eines Semla oben einen kleinen Deckel abschneiden und beiseite legen. Das Unterteil mit Hilfe eines kleinen Löffels aushöhlen und in eine kleine Schüssel bröseln. Die Brösel mit ca. einem Esslöffel der Mandelmasse mischen und als Füllung wieder zurück in das Brötchen drücken. Sahne steif schlagen (wer mag, gibt etwas Vanillezucker dazu) und darauf spritzen. Mit dem Deckel abdecken und mit Puderzucker bestäuben.
Tipp: Die Brötchen lassen sich ohne Füllung gut einfrieren.
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Dazu passt natürlich am besten stilgerecht (schwedischer) Kaffee.
Wer sich die Anatomie eines Semla im Detail anschauen möchte, wird aktuell auch bei Anne fündig, die semlor am liebsten in Stockholmer Konditoreien isst. Sie hat auch auf das Rezept von Dagmar verwiesen, das ich mit als Basis für meine Kreation verwendet habe.
Update 2022: Dagmars Blog ist leider nicht mehr online; ich habe den Link (https://www.acatinthekitchen.com/2006/03/01/shrove-tuesday-semla/) entfernt.
Meine Tochter lebt in Schweden und liebt diese Kalorienbomben Semla -Semlor sehr. Ich glaube ich verzichte lieber:)
AntwortenLöschenHerzliche Gruß aus Toronto,
Canada,
Ah! Das war es also, was ich letzte Woche bei IKEA gegessen habe :-)
AntwortenLöschenSahen exakt so aus wie deine!
Aber sicher sind deine viiiiel besser :-D
toll sehen sie aus Deine Semlor.
AntwortenLöschenZwischendurch geht immer mal eine kleine Sünde :-)))
lieben Gruß Gaby
Ohja, schwedische Süßigkeiten. Das können sie. Ich liebe auch diese nicht gerade kalorienarmen schwedischen Torten (sieht man denen immer nicht an, wie mächtig die wirklich sind). Die gibts bei IKEA in der TK-Truhe und ich muß mich immer schwer zusammen nehmen um nicht alle 3 zu kaufen - eine leckerer als die andere.
AntwortenLöschenDiese Semlor-Teilchen gab es bei uns zu Hause (Thüringen) in einer ähnlichen Variante als Windbeutel.
Brandteigbällchen, Deckel ab, aushöhlen, Sahne rein, Deckel drauf... Deine klingen aber noch besser...
Ich könnte jetzt selber backen oder zum IKEA fahren - oder? ;)
Liebe Grüße
neko
Marzipan, Sahne, frisches Gebäck - klingt nach einer tödlich leckeren Kombination.
AntwortenLöschenOh wie lecker deine Semlor aussehen :)
AntwortenLöschenDa es bei Underground Cooking auch ein veganes Rezept für Semlor gibt wollte ich das schon ne Weile ausprobieren. Fasching wäre also genau der richtige Zeitpunkt und mal was anderes als Krapfen *hehe*
Mmhmh...,
AntwortenLöschenlecker sehen sie aus, die kleinen frechen Dingerchen! Die Schweden backen gerne mit Kardamom. Und mir geht es wie Dir: ich mag den Geschmack.
Liebe Grüße,
die Tanja
Hallo aus Bulgarien!
AntwortenLöschenDein Blogg sieht so lecker aus! Und auch deine Selmor! Ich werde das Rezept sicher probieren!
Ach herje, klingt das lecker! Da hätt' ich nicht schlecht Lust auf einen spontanen Kurzurlaub.... ;)
AntwortenLöschenmit einem lieben Gruß,
Sarah
Jaha!!! Semlordagen ist am 21. Februar!! Aber es stimmt, die bekommt man schon lange überall hier bei uns. Es gibt sogar nen Wettbewerb. Wo schmecken die Semlor am besten :-)) Ein guter Anlass, um am Dienstag mal in das schöne Kaffee zu gehen :-)) Selber habe ich sie noch nicht gemacht - aber *denkdenk
AntwortenLöschenIst ja wie eine Mischung von Krapfen und Windbeutel. Bei uns gibts die nirgends..schmecken bestimmt s..gut!
AntwortenLöschenLG
@ all: Ich sehe gerade, dass hier gar keine Antworten von mir stehen, dabei war ich mir sicher, ich hätte schon was geschrieben...
AntwortenLöschen@ guild-rez: Ja, sie sind so richtig geeignet, um sich bei der Kälte etwas Winterspeck anzufuttern. Im Sommer hat man dann lieber Lust auf etwas frischeres mit Früchten. Aber in Toronto ist es doch auch kalt, oder?! ;-)
@ sammelhamster: Genau! Die hatte ich letzte Woche in Fürth auch gesehen, allerdings sahen sie da schon etwas angetrocknet aus, da wollte ich dann keinen kaufen...
@ kegala: Danke. :-)
Ja, das finde ich auch! :-)
@ neko: Das können sie wirklich, immer schön süß und gehaltvoll. Dabei sind die meisten so schlank, weil sie doch viel Sport treiben und halt nur ein Stück essen und nicht fünf.
Windbeutel mag ich manchmal auch, aber nur manchmal. Hier ist die Konsistenz eine andere durch die Hefebrötchen, und der Kardamom macht noch mal den Unterschied, in Verbindung mit der cremigen Mandelmasse, echt mal was anderes.
Schön übrigens, dass Du hier kommentierst, freut mich!
@ Shermin: Klar, da kann man nichts falsch machen! :-)
@ torwen: Interessant, mit Sojasahne und statt der Butter und Milch findet man bestimmt auch einen Ersatz. Findige vegane Schweden als Urheber wahrscheinlich... ;-)
@ Il Frullino: Ja, in den Kanelbullar ist auch nicht nur Zimt, sondern viel Kardamom drin. Mag ich.
@ Гисчo: Hallo nach Bulgarien! Danke, das freut mich, dass das Blog so international gelesen wird!
@ Sarah-Maria: Kurzurlaub ist natürlich perfekt. Oder selber backen! ;-)
@ Lisa: Ja, von dem Wettbewerb hatte ich auch gehört. Die, die ich gegessen hatte, waren lecker, die schwedischen Konditoreien können das.
@ Sybille: Ja, so eine Art, aber auch wieder anders. Ich find's schön, dass es so viele Rezepte gibt. Ikea haben sie zurzeit, sonst heißt es (wie bei mir) selber backen, das ging ja eigentlich sehr einfach.
Auf den ersten Blick sehen sie ja aus wie Eclairs und die mag ich gar nicht. Aber beim zweiten Blick habe ich gesehen, dass die Brötchen gebacken sind. Genau mein Geschmack also!
AntwortenLöschenschauen fast aus wie windbeutel, die ich liebe. also mir kannst du einen semla/lor zuwerfen :-)
AntwortenLöschenBei dem Rezept mag ich vor allem das Schneebild. Gerade bei dem mit der Katze war es eher gezwungen, aber hier passt es perfekt und es schaut auch total lecker aus :) Gratulation!
AntwortenLöschen@ Zorra: Die sind total anders als Eclairs! :-)
AntwortenLöschen@ Nysa: Sie schmecken ganz anders als Windbeutel, nicht so windig. ;-) Du kriegst natürlich trotzdem einen.
@ Anke: Danke, auf dem Blog sind immer mal Schnee-Bilder, wobei das gar nicht so einfach ist mit der Belichtung, zu viel weiß ist irgendwie schwierig.