Samstag, 1. Oktober 2016

Frühherbstlicher Gartenrundgang

Die letzten Wochen vergingen viel zu schnell und meist hatte ich auch gar keine Zeit, im Garten etwas zu tun. Im September war es vom Wetter her traumhaft schön und heiß, da musste man dann gießen. Den Sommer über hatten wir ja Aprilwetter, der Regen zwischendurch reichte.

Während heute der Rest der Republik über Kälte und Regen jammert, scheint bei uns am Rand des Frankenwald die Sonne. Daher habe ich mir eben die Kamera geschnappt und ein paar Fotos gemacht.

Gelbe Herbsthimbeeren

Die zweite Himbeerernte im Herbst ist bisher gering, nur die gelbe Sorte bringt ein paar Früchte. Einige der roten haben Ansätze, und oft reifen die erst Ende des Monats oder sogar Anfang November. Also abwarten.

Dieses Jahr gibt es wieder viele Äpfel, die ersten sind bereits herunter gefallen und schmecken auch ganz gut. Am Apfelbaum hängt noch eine Menge.

Äpfel am Baum

Auch Quitten gibt es wieder viele, die erste ist bereits herunter gefallen, aber ich glaube, die brauchen noch ein Weilchen, bis sie reif sind. Kürzlich hatte ich gekelterten Saft getrunken; ich werde mich mal umhören, ob es in der Nähe eine Kelterei gibt, die Saft daraus macht. So viel kann ich nämlich nicht essen...

Quitten am Quittenbaum

Der Versuch mit den Bio Inka-Gurken hat nicht so ganz geklappt, da sind nur 2 essbare Früchte dran, daneben ein paar angegammelte. Ich spare mir also, nach Rezepten damit zu suchen. Auch die Chili-Ernte ist überschaubar, es hängt genau eine Schote dran. Beide hatte ich in ein Hochbeet zu Tomaten gepflanzt, vielleicht vertragen die sich nicht so gut.

Collage Inka-Gurke, Chili, Tomate

Einige der Tomaten haben seit dem Regen kürzlich schwarze Flecken bekommen, nicht überall, nur an der Spitze. Rechts ein Exemplar, das abgefallen war und das ich gestern mit dem Rasenmäher erwischt hatte. ;-)

Davon abgesehen sind die Tomaten dieses Jahr super geworden; leider nur die Pflanzen, die ich gekauft hatte, die selbst gezogenen wurden irgendwie nichts.

Hochbeet mit Tomaten

Da ist das Problem, dass ich während der Zeit des Vorziehens oft tagelang nicht da bin und nicht gießen kann. Daher stelle ich die Pflänzlinge früh nach draußen, in der Hoffnung, dass ihnen das Wetter gut tut. Im Frühjahr wäre es aber oft besser, sie über Nacht rein zu holen oder doch zu gießen oder sie unterzustellen, damit sie nicht zu nass werden.

Tomaten gedeihen übrigens gerne jahrelang an der selben Stelle. Ich habe sie jetzt das zweite Jahr in diesem Hochbeet. 

Die Stangenbohnen sind schön gewachsen und haben wunderbar geblüht. Ich hatte eine grüne und eine braune Sorte. Vom Geschmack her waren sie nicht so super und ziemlich fasrig.

Stangenbohnen im Gegenlicht

Noch eine Sache, für die das Jahr irgendwie zu kurz bzw. die Energie zu gering war: Ein paar Steine für die Kräuterspirale sind zwar schon lange vorbereitet, aber gebaut ist sie noch nicht. In unseren Breiten braucht man dafür ja ein Fundament und überhaupt scheint man ganz viel dabei bedenken zu müssen... Das ist für mich, der gerne einfach los legt, mit Planung verbunden, und als ich Ideen für eine pragmatische Lösung hatte und meinen Vorschlag mit dem Mit-Gärtner diskutieren wollte, hat's geregnet und die Zeit war wegen anderer Projekte zu knapp. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.

Kräuterspirale to be

Die Kräuter sind so lange in verschiedenen Hochbeeten, Töpfen und in der Erde verteilt und gedeihen eigentlich auch gut.

Was man von der zweiten Radieschenernte nicht sagen kann... Gesät, angegossen, fertig - das ist schon Wochen oder Monate her, und es zeigt sich nicht einmal ein bißchen Grün. Tipp auch hier: Wie meist auf dem Blog, werden die Fotos größer, wenn man drauf klickt oder wenn man strg und + zeitgleich drückt. Dann kann man nämlich das weiße Schild lesen; da steht Radieschen drauf. Wahrscheinlich hätte Gießen geholfen... ;-)

Hochbeet ohne Radieschen

Von den bunten Karotten sind auch nicht allzu viele gewachsen. Man kann sie ja inzwischen auch kaufen, aber aus dem eigenen Garten schmecken Karotten so viel süßer und aromatischer als gekaufte, das ist kein Vergleich.

Bunte Karotten

Super geworden sind Fenchel, Kartoffeln, Spargelsalat aka Wosun und Tonda di Chioggia.

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich überhaupt kein Rezept für die Ringelrübe Tonda di Chioggia gebloggt habe. Davon gab's diesen Sommer immer mal welche, sie sehen optisch einfach so schön aus. Alle habe ich nicht aufgegessen und wenn sie groß sind, sehen sie so aus wie auf dem Foto oben. Mal sehen, ob ich die noch ernte und wie sie schmeckt.

Buntgeringelte Rübe in groß - Tonda di Chioggia

Regelrecht explodiert sind dieses Jahr die Topinamburpflanzen. Man legt dafür einfach Topinambur in Erde und wartet. Im Gegensatz zu Kartoffeln kann man Topinambur auch bis in den Winter im Beet lassen und ernten. Einige Rezepte damit finden sich hier.

Topinambur - Pflanzen vor der Blüte

Dieses Jahr sind die Pflanzen wohl von Wühlmäusen verschont geblieben, sie sind deutlich über 2 Meter hoch geworden und zeigen das erste Mal Ansätze von Blüten. Allerdings glaube ich nicht, dass sie wirklich noch blühen, es ist ja doch schon Oktober...

Dieses Jahr hatte ich massig Zucchini. Gelbe und vor allem grüne, davon wurden viele reif und ich habe viel damit gekocht und endlich sogar gebacken. Am Ende des Sommers haben sie allerdings angefangen, Mehltau zu entwickeln.

Zucchini

Angeblich kann man den bekämpfen, indem man Milch vermischt mit Wasser aufsprüht oder mit einem Pinsel aufbringt. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert. Die Pflanzen verschwinden über Winter sowieso, und nächstes Frühjahr beginnt ein neues Gartenjahr.

Im Frühjahr oder Frühsommer habe ich massenweise kleine Nashibirnen vom Baum entfernt und auf den Kompost gegeben, weinenden Herzens, aber Ausdünnen muss ja sein. Bei 150 hatte ich damals aufgehört zu zählen...

Nashibirnen am Baum

Und es ist wie jedes Jahr, ich war wieder viel zu weich und habe viel zu wenige entfernt. Der Baum hängt voller Früche, die langsam reif werden.

Dafür gibt es dieses Jahr fast keine Walnüsse. Das ist je nach Region unterschiedlich, unsere haben wohl noch einmal Kälte oder kalten Wind abbekommen, andere, ein paar Straßen weiter, nicht. Letztes Jahr war es anders herum, da hatten wir Tausende Nüsse und ein paar Straßen weiter waren die Bäume leer.

Walnüsse

Walnüsse im Garten sind toll, sie halten auch Stechmücken fern und die großen alten Bäume sind ein Traum. Sie bedeuten aber auch viel Arbeit, auch wenn die Ernte ausfällt. Das viele Laub, unter dem wegen Gerbstoffen nichts wächst und das unheimlich färbt, wenn man es an Schuhen ins Haus schleppt, muss die nächsten Wochen zusammen gerecht und entsorgt werden.

So viel für heute! Ich gönne mir jetzt noch ein paar der letzten Brombeeren und überlege, ob ich mit den Äpfeln dieses Wochenende noch etwas backe. Meins ist leider kurz, der Feiertag fällt für mich dieses Jahr berufsbedingt aus.

Brombeeren

Eigentlich wollte ich ja regelmäßige Einblicke in den Garten bringen, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Die letzten Jahre hatte ich auch unregelmäßig Gartenimpressionen. Man erkennt bei meinen normalen Posts ja schon eine Menge, aber separate Gartenbeiträge finde ich auch ganz schön. Im Januar gab's einen, im April und das letzte Mal Ende Mai. Wir leben hier ja in einer Klimazone mit Jahreszeiten, und die erkennt man dabei ganz schön.

13 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,
    bei uns regnet es auch. Danke fürs Mitnehmen in Deinen Garten. Die Fotos gefallen mir sehr gut.
    Schönes Wochenende und liebe Grüße von Gerda

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    1. Danke Gerda, Euch auch liebe Grüße und ein schönes langes Wochenende!

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  2. Schöner Zustandsbericht :) Da seh ich immer so was ich verpasse, einfach weil ich zu viel unterwegs bin. Bin ja schon froh dass mich mein Apfelbaum und die paar Kräuter nicht in Stich lassen :(

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    1. Mir geht's ja fast genauso, Torwen. Daher muss der Garten oft ohne mich auskommen, ohne Gießen o.ä. Und oft ist etwas überreif, weil ich einfach nicht da bin. Zum Glück räumt die Natur ja meist auf. :-)

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  3. Bin ganz neidisch auf deinen Quitten- und den Nashibaum. Leider haben wir im Schrebergarten zu wenig Platz, um mehrere Obstbäume anzupflanzen. Topinambur blüht bei uns seit ca. 3 Wochen. Lustigerweise nur auf dem unteren Feld. Die auf dem oberen Stück (ca. 5m Luftlinie entfernt) habe noch nicht einmal Knospen gebildet. Spannende Sache.

    Ganz liebe Grüsse

    P.S. Soweit ich weiss, funktioniert die Mehltaubekämpfung ausschliesslich mit Rohmilch und auch nur, wenn man vorbeugend spritzt. Oder spätestens beim ersten Anzeichen der Krankheit loslegt.

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    1. Die beiden Bäume haben wir selbst gepflanzt, und es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickeln.

      Interessant mit dem Topinambur. Ich habe schon seit Jahren welchen, aber so nah am Blühen war noch keiner.

      Dank für den Tipp mit dem Mehltau. Ackerschachtelhalm-Sud soll ja am besten wirken.

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  4. Bei mir im Garten ist nur die Brombeerenernte reichlich. Bei den Himbeeren sind immer die Vögel schneller, und die Bohnen haben sich dieses Jahr komplett verweigert ...

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    1. Bei mir waren es die Erbsen, die dieses Jahr überhaupt nicht wollten. Brombeeren haben wir leider bisher sehr wenig Sträucher, die letzten Jahre hatten wir kein Glück damit. Wir haben dieses Jahr neue gepflanzt.

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  5. Schön einmal ein bißchen mehr von Deiner Spielwiese zu sehen. Du bist ja richtig aktiv in Deinem Garten. Die Zuchini, die Du in der Hand hältst kann sich sehen lassen. Die würde bei mir gleich in den Topf wandern. Bei uns werden sie leider sehr von den Nacktschnecken geplagt. Vorarlberg scheint das Land der Schnecken zu sein...
    Liebe Grüße und Danke für Deinen schönen Gartenbericht. Anna

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    1. Ab und zu zeige ich ein wenig, aber nie zu viel - die Nachbarn und wir selbst haben ja auch eine Privatsphäre. Ich bin leider weniger aktiv als ich gerne wäre. Entweder ich bin tagelang unterwegs oder einfach zu müde oder faul. Daher muss der Garten sich meist selbst versorgen. Ein Biotop quasi. :-)

      Die Zucchini war fast ein wenig groß, aber die wuchsen echt schnell dieses Jahr. Die Hochbeete sind klasse, wir haben viel weniger Schnecken.
      Liebe Grüße nach Vorarlberg!

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  6. Hallo Barbara,
    mir geht das mit dem Garten ähnlich wie dir. Darum habe ich immer mehr Pflanzen die wenig Arbeit machen wie ewigen Kohl, Baumchili und dauerhaften Basilikum. In diesem jahr kam eine Yakon dazu. Alles was dankbar ist reich zu beernten und wenig Hilfe braucht ist meins :) Hochbeete sind auuch meine Lieblingsgärtnerform. Die sind einfach toll.

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    1. Danke für Deine Infos. Die letzten drei muss ich jetzt erst mal googeln, kenne ich gar nicht. Dauerhafter Basilikum wäre ja prima. Das klingt gut.

      Wenig Aufwand, viel Ernte, da bin ich auch bei Dir. ;-)

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  7. Wahnsinnsgarten! Für die Himbeeren wünsche ich dir einen goldenen Oktober!

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