"Zu einem guten Essen gehören gute Drinks. Und diese müssen nicht immer mit Promille sein." Das dachten sich die Ernährungswissenschaftlerin und Getränkeexpertin Eva Derndorfer und die Kochbuchautorin und Food-Stylistin Elisabeth Fischer. Daher haben sie sich zusammen getan und ein Buch geschrieben.
Ich fand die Idee klasse und habe daher zugesagt, als mir ein Rezensionsexemplar von Alkoholfreie Drinks angeboten wurde. Mir geht's nämlich genauso: Ich kenne eine Menge alkoholische Drinks, trinke Wein, Bier und Cocktails. Smoothies gibt es bei mir oft, aber die sehe ich eher als Frühstück oder Zwischenmahlzeit. Was alkoholfreie kalte Getränke als Begleitung zum Essen angeht, trinke ich vor allem stilles Wasser und mixe ab und zu etwas mit Kräutern aus dem Garten oder Saft.
Also bin ich typisch: Ich habe einen ziemlichen Nachholbedarf, was gute Ideen und Rezepte für alkoholfreie Drinks als Begleiter zu Frühstück bis Dinner angeht.
Für das Buch Alkoholfreie Drinks wollten die Autorinnen Rezepte entwickeln, die vom Geschmack her überraschen und mit verschiedensten Speisen harmonieren. Es gibt daher erfrischende Durstlöscher, die super zu Sommerfesten, Grillpartys oder nach sportlichen Aktivitäten passen. Früchte, Kräuter, Blumen, Gewürze werden einbezogen, um Natur ins Glas zu kriegen. Zarte Fruchtnoten, Tees und Gewürze zaubern Wohlfühlgetränke. Eine besondere Herausforderung sind festliche alkoholfreie Getränke, die zu anspruchsvollen Menüs passen.
Drei Jahre lang haben sich die Autorinnen intensiv mit dem Thema beschäftigt, welche Getränke als Speisenbegleiter geeignet sind und in das Buch dürfen. Dafür haben sie viel getestet und Qualitätskriterien aufgestellt, nach denen die Rezepte beurteilt wurden, die ins Buch kamen. Die Autorinnen schreiben über eigene Erlebnisse: Alkoholfreie Aperitifs sind ein Renner bei Essens-Einladungen, ein promillefreier "Likör" war beim Kaffeekränzchen willkommen, ein hübsch in eine Glasflasche abgefüllter Drink eignet sich als innovatives Mitbringsel. Es gibt Tipps für besonders schnelle Drinks und man sieht auf einen Blick, welche Gläser sich besonders zum Servieren eignen. Die meisten Rezepte sind übrigens vegan.
Der Trauben-Rosmarin-Aperitif bekommt einen besonderen Touch durch Anis. Er belebt und eignet sich meiner Meinung nach nicht nur als Aperitif, sondern auch als Begleiter zu einem normalen Essen oder zu Kleinigkeiten, zu denen man sonst Rotwein servieren würde.
Das steht auch im Rezept: Schmeckt zu Flammkuchen, Crostini mit Tapenade, Roquefort mit Nüssen. Ich habe zwar nicht alles ausprobiert, kann mir das aber gut vorstellen.
Ich fand die Kombination gut; es ist durch die Zubereitung und die Gewürze doch etwas ganz anderes als eine normale Traubensaft-Schorle, die man sonst so kennt.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Trauben-Rosmarin-Aperitif |
Kategorien: | Getränke, Alkoholfrei, Aperitif, Traube |
Menge: | 1 Liter |
Zutaten
1/2 | Teel. | Getrockneter Rosmarin | |
1/2 | Teel. | Frischer Rosmarin | |
1/2 | Teel. | Anis oder Sternanis | |
250 | ml | Kochendes Wasser | |
750 | Gramm | Roter Traubensaft (100% Direktsaft, möglichst | |
-- sortenrein und sonnenverwöhnt, z.B. Merlot | |||
-- oder Dornfeldertrauben) |
Quelle
Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer: Alkoholfreie | |
Drinks. Die perfekten Begleiter von Frühstück bis Dinner, | |
Brandstätter Verlag; etwas abgeändert |
Erfasst *RK* 19.07.2016 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Rosmarin und Anis oder Sternanis mit kochendem Wasser aufgießen, abdecken und 5 Minuten ziehen lassen. Durch ein feines Sieb gießen und abkühlen lassen.Den Traubensaft mit dem Rosmarin-Anis-Sud vermischen und in Rotweingläsern servieren.
Tipp: Dieser Drink ist ein idealer Aperitif oder passt auch nach dem Essen, da er durch Rosmarin stimulierend wirkt. Er passt gut zu Flammkuchen, Käse oder auch Rind.
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Das macht Lust auf mehr und darauf, das Buch öfter in die Hand zu nehmen. Es ist wie vom Brandstätter Verlag gewohnt ein Buch, das gut in der Hand liegt, solide Qualität, ein farblich passendes Lesebändchen, liebevoll und detailreich gestaltet.
Die Rezepte nach dem Vorwort und einer tiefgehenden Information über Sensorik sind in sieben Kapitel aufgeteilt: Erfrischende Drinks wie z.B. ein Kir Tropical mit schwarzen Johannisbeeren und Kokoswasser oder eine Rhabarber-Beeren-Limo. Lust auf Natur Drinks wie mein Rezept hier oder auch ein Wacholder-Fizz oder ein glühender Süßmost. Zwischendrin gibt's hier eine Info darüber, wie man Sirup herstellt am Beispiel eines Orangenschalensirups. Weiter geht es mit sog. Wohlfühl-Drinks. Das geht von Quitten-Earl-Grey (der mir super schmeckt) über Granatapfel trifft Kirsche bis zur Honig-Safran-Milch. Das Kapitel Festliche Dinnerdrinks liefert Aperitifs und Essensbegleiter wie Holunderblüten-Tonic oder "Barrique maßlos" mit Rooibostee und Vanille.
Dessert-Drinks folgen: Zwetschgen-Cappuccino mit weißem Schokoschaum schmeckt zu Sandkuchen, Keksen oder englischem Teekuchen und der Trauben"likör" mit Kardamom macht wenig Arbeit, kostet nur etwas Zeit und schmeckt im Herbst sicher gut zu dunkler Schokolade oder Shortbread. Pionier-Drinks werden teils herbe, teils bittere, mal saure, mal salzige und manchmal auch schräge Drinks genannt. Unorthodoxe Mischungen, die zu Knabberzeug oder Fingerfood passen. Verjus mit Melone oder Trauben-Heu-Drink gibt's da. Nach fundierten Tipps, welche Drinks zu Käse passen, liefert das letzte Kapitel dann Rezepte für Smoothies, die gehaltvoller als die anderen Getränke auch mal als Pausendrink dienen und den Hunger zwischendurch stillen können. Der Ananas-Avocdado-Smoothie bekommt Pfiff durch Zitronenschale, Matcha-Buttermilch wird schnell mit Minzsirup aufgemixt und dadurch schaumig. An den aufgezählten Beispielen merkt man schon, wie vielfältig die Drinks daher kommen.
Vielfältig im Geschmack - einfach in der Zubereitung steht als Slogan irgendwo. Ganz so einfach fand ich das nicht: Meist fehlten mir Zutaten, die doch oft speziell sind: Leindotteröl, Zimtsirup, Bio-Almwiesenheu, Orangenschale (im Sommer bei mir auf dem Land schwer zu bekommen; könnte man sicher einfrieren), Heidelbeernektar, Graumohn, Apfelbalsam-Essig. Es ist nicht damit getan, zwei Zutaten zusammen zu kippen, meist benötigt man fünf oder mehr wohl abgestimmte und oft nicht im Vorrat befindliche Zutaten. Wenn man sich die dann besorgt, entsteht ein spannendes Geschmackserlebnis. Und wenn man sich nicht genau ans Rezept hält, erhält man trotzdem neue Anregungen, auch wenn es dann vielleicht nicht ganz rund schmeckt. Auf einen Versuch kommt es an und das Buch macht Spaß, nicht nur die Rezepte nachzumachen sondern auch Neues auszuprobieren.
Wichtig und gut finde ich die Tipps bei jedem Rezept, wozu der Drink überhaupt passt, welche Gerichte ihn ergänzen. Auch Tipps sind dabei, was man ersetzen kann, wie man variieren kann. Ich habe bereits ein paar Rezepte ausprobiert und habe noch einige mehr mit Zettelchen markiert. Wer eine neue Welt erkunden möchte, wer Ideen sucht für alkoholfreie kreative Rezepte, der ist hier richtig. Mir macht das Buch und die Erkenntnis, dass die Welt der alkoholfreien Drinks so spannend und vielfältig ist, Spaß und ich empfehle es daher gerne weiter.
Ein Dank geht an den Brandstätter Verlag für die Zusendung des Buchs als kostenloses Rezensionsexemplar.
Das Getränk liest sich gut. Ich wusste gar nicht, daß es solche Bücher gibt. Das klingt gut.
AntwortenLöschenJa, Michaela, ich fand es auch klasse. Man kriegt doch viel mehr Ideen und Anregungen, geballt. Im Internet hätte ich gar nicht nach solchen Rezepten gesucht.
LöschenDa ist ein ziemlich unbeackertes Feld. Obwohl sicherlich viele Leute für Anregungen zu nichtalkoholischen Getränken dankbar wären. - Schöne Idee, so ein Buch!
AntwortenLöschenJa, finde ich auch. Danke für Deinen Kommentar, Nata.
LöschenDa geht's mir wie dir!
AntwortenLöschenWenn es kein Wein ist, gibt's lediglich Wasser als essensbegleitendes Getränk.
Ist echt mal eine gute Idee, die Drinks passend zum Gericht auszuwählen!
Ich habe das Buch noch griffbereit da liegen, so dass ich öfter mal reinschaue. Immer nur Wasser ist für viele doch zu langweilig, gerade wenn man Gäste hat.
LöschenKlingt interessant -ich mag schräge aka interessante Getränke-Variationen…
AntwortenLöschenIch glaube, das Buch würde mich auch interessieren…
Liebe Grüße, Sus
Das Buch ist echt super, Sus. Da sind viele Kombinationen und Variationen drin, auf die ich nie gekommen wäre.
LöschenWir suchten schon lange was für alkoholfreie Drinks, die etwas kompliziert sein dürfen, aber mal was anderes sind als die üblichen Limos. Haben wir bestellt und schon einiges ausprobiert. Gefällt uns gut.
AntwortenLöschenDas freut mich! Das Buch nehme ich immer wieder gerne zur Hand. Es gibt inzwischen glaube ich eine neue Auflage, das Cover sieht etwas anders aus.
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