Diese hellen Kuchenstücke aus den USA sind hierzulande auch schon bekannt, sie heißen auch blonde brownies, und ich mag sie vor allem im Sommer und mit weißer Schokolade gerne. Sie schmecken mit Mandeln oder Macadamianüssen, aber auch mit frischen Beeren sehr gut. Am liebsten mag ich sie mit roten Johannisbeeren; das sieht optisch gut aus und vom Geschmack her passt die leichte Säure sehr gut zur milden Cremigkeit der weißen Schokolade.
Mit den letzten roten Johannisbeeren des Jahres habe ich damit am vergangenen Wochenende eine Fuhre white chocolate and red currant blondies gebacken. Brownies und Blondies bäckt man auf dem Blech oder in einer großen rechteckigen Form, und da wir heute wieder eine Aktion unserer bekannten Truppe von "Wir retten was zu retten ist" mit dem Thema Blechkuchen haben, passen meine frisch gebackenen weißen Brownies super dazu.
Wer sonst diesmal dabei ist und welche Rezepte für Blechkuchen Ihr heute online findet, steht weiter unten.
Wir kamen auf die Idee für das Thema, da Supermärkte verstärkt Kuchen und Blechkuchen anbieten und wir der Meinung sind, dass man so etwas einfaches wie Blechkuchen auch gut selber backen kann. Klar dauert das etwas länger als im Supermarkt zuzuschlagen, aber wenn man sich die Zutaten anschaut, vergeht einem ja der Appetit. Es passiert mir auch, dass ich vor den Regalen stehe und versucht bin, etwas davon einzupacken. Davon abgesehen dass mir die gekauften Kuchen meist zu süß sind, vergeht mir die Kauflust seit geraumer Zeit spätestents beim Blick auf die Zutatenliste. Palmöl und Maissirup sind in fast jedem Gebäck drin, von Aroma, E-Nummern und anderen dubiosen Zutaten abgesehen.
Was ist Glucose-Fructose-Sirup?
Seit dem Wegfall der EU-Zuckerquoten vor knapp einem Jahr hat sich Maissirup still und heimlich in Europa etabliert. In den USA ist der umstrittene Zuckerersatz, der billig aus (gentechnisch veränderten) Maisabfällen gewonnen werden kann, seit den 1970er Jahren nicht wegzudenken und steht im Verdacht, an der steigenden Zahl der Fettleibigen dort mit schuld zu sein. Maissirup ist für den Stoffwechsel schneller verfügbar als unser normaler Kristallzucker, sorgt für Heißhunger und verhindert das Sättigungsgefühl, d.h. man isst einfach immer weiter mit den möglichen Folgen Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2 und Fettleber. Isoglukose, High Fructose Corn Syrup (HFCS), Glucose-Fructose-Sirup (auch Glukose-Fruktose-Sirup) oder Fructose-Glucose-Sirup sind die Namen auf der Zutatenliste, hinter denen sich Maissirup meist versteckt und auf die ich achte.
Die beiden letztgenannten Begriffe finde ich inzwischen auf den meisten Packungen von Gebäck und Süßigkeiten (auch Eiscreme) oder auch bei Limondaden im Supermarkt.
Davon abgesehen dass der Gewinn für die Lebensmittelindustrie auf Kosten der Natur und Gesundheit der Konsumenten maximiert wird, ist auch der hohe Fructosegehalt von Maissirup ein Problem: Ein Zuviel an Fruchtzucker können viele Menschen nicht gut verstoffwechseln. Ich selbst habe seit einiger Zeit Probleme damit; man kann das beim Gastroenterologen testen lassen und weiß dann, dass man eine sog. Fruktose-Malabsorption hat.
Experten schätzen, dass bis zu 30 Prozent der Erwachsenen hierzulande davon betroffen sind (zum Vergleich: 15% sei die Zahl der Menschen mit Laktoseintoleranz). Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfall sind typische Beschwerden. Wenn man sich ernährt wie früher fällt das nicht weiter auf (Äpfel und Trauben oder Honig enthalten relativ viel Fructose), aber da die billige flüssige Industriesüße inzwischen in immer mehr Lebensmitteln verarbeitet wird, nehmen Menschen heutzutage deutlich mehr Fruktose mit dem Essen auf als früher. Und das ist dann schnell zu viel.
Da hilft nur eins: Selber backen! :-)
Bei meinen Blondies habe ich mich an ein Rezept gehalten, das ich in einem Kochbuch gefunden habe. Das zeitaufwändigste war das Ernten der Johannisbeeren und das Entfernen der Beeren von den Rispen. Das Zusammenrühren des Teigs geht dann sehr schnell. Man schmilzt die weiße Schokolade in Butter und rührt alle anderen Zutaten schnell zusammen.
Das Ergebis ist ein Blech voll mit Kuchen, der sich schön in portionsgroße Stücke schneiden lässt. Die Brownies sind feucht und gehaltvoll und halten sich auch ein paar Tage.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Blondies mit Johannisbeeren |
Kategorien: | Backen, Blechkuchen, All-in-Teig, Johannisbeere |
Menge: | 20 Stücke ca. (1 Backblech ca. 30 × 40 cm) |
Zutaten
225-250 | Gramm | Rote Johannisbeeren | |
200 | Gramm | Weiße Schokolade | |
200 | Gramm | Butter | |
300 | Gramm | Mehl (Weizenmehl Type 405 oder 550 | |
-- oder Dinkelmehl Type 630) | |||
3 | gestr. TL | Backpulver | |
120-150 | Gramm | Zucker | |
3 | Eier (Größe M) | ||
150 | Gramm | Saure Sahne | |
H | FÜR DIE DEKORATION | ||
50 | Gramm | Weiße Schokolade | |
Einige | Rispen mit Johannisbeeren |
Quelle
Buch Dr. Oetker Landrezepte: Blechkuchen; | |
etwas abgeändert |
Erfasst *RK* 19.08.2018 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Johannisbeeren verlesen, von den Rispen entfernen, abspülen und abtropfen lassen. Beiseite stellen.Weiße Schokolade in Stücke schneiden oder brechen. Butter in einem kleinen Topf oder einer Kasserole bei schwacher Hitze schmelzen lassen, vom Herd nehmen und die Schokoladenstücke unter Rühren in der Butter schmelzen. Die Masse etwas abkühlen lassen.
Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze, 180°C Umluft oder Gas Stufe 3 vorheizen. Das Backblech fetten oder mit Backpapier belegen.
Mehl und Backpulver in eine Rührschüssel geben und gut vermischen. Zucker, Eier und saure Sahne hinzufügen. Die abgekühlte Butter- Schoko-Masse glatt rühren und hinzugeben. Alles mit einem Handrührgerät mit Rührbesen oder in einer Küchenmaschine zunächst kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem glatten Teig verarbeiten. Das dauert ca. 2 Minuten.
Den Teig auf das Backblech geben und einigermaßen glatt streichen. Die vorbereiteten Johannisbeeren darauf verteilen. Das Backblech in den vorgeheizten Backofen schieben. Den Kuchen etwa 20 Minuten backen.
Währenddessen die weiße Schokolade für die Dekoration in kleine Stücke hacken.
Das Blech nach dem Backen zum Abkühlen auf einen Kuchenrost stellen und die weiße Schokolade auf den heißen Kuchen streuen. (Wer das, so wie ich, vergisst, gibt sie einfach später darauf.) Den Kuchen erkalten lassen und in Stücke schneiden.
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Hier ein Foto, auf dem man sieht, wie locker der Teig ist. Die Brownies fühlen sich im Mund nach mehr an - ohne ein Zuviel an Fructose (Johannisbeeren sind wie alle Beeren relativ arm daran) und ohne Maissirup!
Die Johannisbeer-Blondies mit weißer Schokolade haben uns sehr gut geschmeckt. Sie dürfen in meinen Favoriten-Ordner; die gibt's mal wieder!
Hier die Links zu den anderen Rettern und Retterinnen unserer Aktion "Wir retten was zu retten ist". Wir zeigen Euch, wie einfach es ist, selbst einen leckeren Blechkuchen zu backen. Schaut mal rein, es lohnt sich!
- Anna Antonia - Apfel-Karamell-Kuchen
- Bonjour Alsace - Mirabellen-Blechkuchen
- Brittas Kochbuch - Sahne-Mandel-Becherkuchen
- Brotwein - Schlesischer Streuselkuchen mit Quark und Hefeboden vom Blech
- Cakes Cookies an more - Blechkuchen mit Zwetschgen
- CorumBlog - Mein Lieblingskuchen
- Das Mädel vom Land - Zitronenkräuterkuchen mit weißer Schokolade und Kokos
- Fliederbaum - Obstkuchen mit Haselnussteig
- genial-lecker - Pflaumenkuchen mit Quark-Guß vom Blech
- Madam Rote Rübe - Apfel-Nuss-Vollkorn-Kuchen nach Bratapfel-Art vom Blech
- Turbohausfrau - Apfelkuchen vom Blech
- Unser Meating - Cheesecake-Brownies vom Blech
Sieht lecker aus! Ich hätte da noch eine Handvoll Johannisbeeren im Kühlschrank...
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Sus
Dann los! :-)
LöschenDeine Blondies klingen sehr fein, bestimmt auch für Menschen die normalen Johannisbeeren-Kuchen nicht so mögen...
AntwortenLöschenMeinst Du mit normal den Mürbeteigkuchen mit Nuss-Baiser und Johannisbeeren? Ja, das ist nicht jedermanns Sache...
LöschenDa sind die Schoko-Blonies echt eine schöne Alternative, finde ich.
Hallo Barbara,
AntwortenLöschenmmmh...so ein kleines Stückchen zur Frühstückspause im Büro wäre jetzt nicht schlecht. Danke für das tolle Rezept. Leider waren in diesem Jahr keine Johannisbeeren an unserem Strauch. Warum weiß ich auch nicht.
LG
Monika
Hallo Monika,
Löschenmanche Bäume oder Büsche mögen auch mal ein Jahr Pause, vielleicht trägt er kommendes Jahr wieder!
Die Blondies sind perfekt als Snack zwischendurch! :-)
LG Barbara
Hallo Barbara!
AntwortenLöschenMaissirup?! Was die Industrie sich alles einfallen läst um uns zum kaufen und essen zu bringen. Vielen dank für die Aufklärung.
VG Sabine
Ja, das ist echt ein großes Thema, Sabine.
LöschenLiebe Barbara,
AntwortenLöschendas fand ich sehr lehrreich mit dem Maissirup - neee, das kommt mir nicht in den Magen. Johannisbeeren habe ich immer in der Kühltruhe, genau richtig für deinen feinen Kuchen.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenfreut mich, dass Dir meine Infos zum Maissirup zu denken geben; ich finde das auch abstoßend.
Johannisbeeren eignen sich ja super zum Einfrieren, damit kann man dann schnell so einen Kuchen backen.
Liebe Grüße
Barbara
Blondies habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Wenn ich deinen Kuchen so anschaue, weiß ich, dass ich das dringend ändern muss.
AntwortenLöschenAber dringend! ;-)
LöschenLiebe Barbara, Blondies mit Johannisbeeren eine geniale Idee. Prima jetzt habe ich noch eigene im TK und so ein verführerisches Rezept dann werde ich mal nachretten und backen. DANKE. Herzliche Grüße
AntwortenLöschenIngrid
Hallo Ingrid, mit den TK-Beeren schmeckt das bestimmt auch super. Viel Spaß beim Nachbacken!
LöschenLiebe Grüße, Barbara
Lecker.Wird ausprobierrt .Gruss Katrin
AntwortenLöschenHallo Katrin, das freut mich, wenn Dir die Blondies so gut gefallen. Ich hoffe, sie schmecken Euch!
LöschenLiebe Grüße, Barbara
Süße Sachen mit säuerlicher Frucht gehören für mich einfach zusammen.
AntwortenLöschenUnd so scheinen Deine Johannisbeerblondinen geradezu perfekt zu sein.
Süß und sauer mag ich beim Backen auch. Das Rezept für Blondies hier ist wirklich sehr lecker.
LöschenHey Barbara!
AntwortenLöschenDanke für deine lehrreiche, kurzweilige Auflistung zu den Inhaltsstoffen... Echt verrückt, auf was für Ideen die Industrie kommt und wie gut sich das verkaufen lässt :-/
Lg, Miriam
Ja, ich finde das auch immer wieder erstaunlich. Und muss mich oft selbst an die Nase fassen. Man kann ja locker eine ganze Tüte Chips oder Süßigkeiten essen ohne satt zu werden; wenn man dann den Kopf einschaltet und sich erinnert, dass das natürliche Sättigungsgefühl einfach ausgeschaltet wird, dann wundert man sich auch nicht mehr, wenn das Gewicht nach oben geht. Zumindest ich habe etwas zu viel Fett auf den Rippen, da fehlt mir oft die Disziplin. Und damit bin ich nicht allein. Zuhause kann man sich ja noch halbwegs gut ernähren, aber in Restaurants wird ja auch viel an entsprechender Convenience genutzt, was man dann ohne es zu ahnen in sich reinfuttert. Gesund ist das nicht unbedingt...
LöschenDanke für deine Recherche zum Maissirup! Ich bin immer wieder entsetzt, wenn man nachliest, was sich so in "Lebensmitteln" befindet, lg
AntwortenLöschenHallo Friederike,
Löschendie Infos zu Maissirup finde ich echt interessant. Lebensmittel sind das schon lange nicht mehr, dem Leben dienen sie nicht, eher dem Profit der Industrie einschl. Pharma. Leider geht es kaum mehr, diese Stoffe zu vermeiden.
Liebe Grüße
Barbara
Die blonde Brownies sind bisher an mir vorbeigegangen 🙈 ich glaube ich muss das demnächst ändern, auch wenn es keine Johannisbeeren mehr gibt. LG Sylvia
AntwortenLöschenBrownies im Winter, Blondies im Sommer ... Das passt doch perfekt! :-)
AntwortenLöschenDie Sache mit dem Maissirup ist tatsächlich ein heißes Thema zur Zeit ... ich konnte aber beobachten, dass die Industrie wieder einen Schritt in die andere Richtung macht! Gerade bei Milchprodukten ist ja gerade der Zuckergehalt ein großes Thema (zum Beispiel in Fruchtjoghurts) - und überall wird zuckerreduziert, was sich zurzeit die großen Handelsmarken bei uns auf die Fahnen heften. Da wird dann in den neuen Rezepturen weniger bis gar kein Glucose-Fructose-Sirup mehr eingesetzt ... Das find ich gut, aber alles in allem ist es doch viiiel zu wenig.
Liebe Grüße!