Als ich am vergangenen Feiertag ein wenig im Internet surfte und auf einen mir bis dahin unbekannten Foodblog stieß, fiel mir ein Marmorkuchen mit Milchmädchen auf, der als locker, saftig, lecker geschildert wurde. Wianna bloggt seit 2011 unter dem Motto Hier wird mit Liebe gekocht und stellt alltagstaugliche Koch- und Backrezepte vor, von denen einige russisch oder osteuropäisch angehaucht sind.
Diese süße dicke Kondensmilch ist eine typische Zutat, die ich auch aus Russland kenne. Hierzulande gab es früher eine Marke namens Milchmädchen, daher nennt man sie oft so. Ich kaufe ab und zu im russischen Supermarkt eine andere Marke, auch im asiatischen Supermarkt findet man die dickflüssige Zutat. Früher eine Möglichkeit, Milch ohne Kühlschrank auf der ganzen Welt lange haltbar zu machen, sind im Lauf der Jahre viele Rezepte damit entstanden.
Da ich noch eine angebrochene Dose im Kühlschrank hatte und mir bei dem kühlen Wetter nach einem schokoladigen Kuchen war, habe ich mir Wiannas Rezept ausgedruckt und einfach los gelegt.
Die Zubereitung unterscheidet sich durch die Zugabe von dicker Kondensmilch und griechischem Joghurt ein wenig von den üblichen Rührteigen, ist aber ganz einfach: Man trennt die Eier, so dass das Eiweiß am Schluss für Volumen sorgt. Neben Backpulver kommt auch Natron hinzu. Die Schokolade wird im Wasserbad geschmolzen und der Teig wird nicht schwäbisch-knickrig-knausrig gedrittelt, sondern eine ganze Hälfte des Teigs darf schokoladig werden.
Ich war kurz abgelenkt und habe nicht die ganze Schokolade in den Teig gegeben. Beim Reinschieben der Form in den Backofen fiel es mir auf und ich habe noch schnell den Rest der Schokolade auf den Teig gegeben und leicht untergehoben. Das war im Nachhinein auch nicht verkehrt; so habe ich an manchen Stellen drei Komponenten; eine davon sehr schokoladig. :-)
Der Teig hat durch den Joghurt eine leichte Säure, die aber im fertigen Kuchen nicht durchschmeckt.
Der Marmorkuchen schmeckt sanft, fast zart und schokoladig. Er ist wunderbar fluffig und feucht. Uns schmeckt er sehr gut. Danke, Wianna, für dieses schöne Rezept!
Und wieder ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, nach etwas unbekannteren aber authentischen Blogs zu schauen. Die Rezepte sind erprobt, praktikabel und so geschildert, dass man sie einfach nachbacken oder -kochen kann. Mir gefällt das.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Milchmädchen-Schoko-Marmorkuchen |
Kategorien: | Backen, Kuchen, Rührteig, Schokolade |
Menge: | 1 Kastenkuchen (30 cm) |
Zutaten
100 | Gramm | Dunkle Schokolade (mind. 70% Kakao) | |
3 | Eier; getrennt | ||
70-80 | Gramm | Gramm Zucker | |
150 | Gramm | Griechischer Joghurt oder Saure Sahne | |
200 | Gramm | Gesüßte dicke Kondensmilch (Milchmädchen o.ä.; | |
-- ich nehme meist die aus dem russischen | |||
-- Supermarkt); 200 Gramm entsprechen 1/2 Dose | |||
90 | Gramm | Butter | |
280 | Gramm | Mehl, z.B. Weizenmehl Type 405 | |
3/4 | Teel. | Backpulver | |
1/2 | Teel. | Natron | |
1 | Prise | Salz | |
1 | Teel. | Ungesüßtes Kakaopulver; evtl. | |
H | ZUM VERZIEREN, WER MAG | ||
Puderzucker |
Quelle
gefunden bei Wianna: https://wie-kocht-man-das.blogspot. | |
com/2017/03/marmorkuchen-mit-milchmadchen.html |
Erfasst *RK* 01.05.2019 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Die Schokolade in grobe Stücke brechen und in eine kleine Schüssel geben. Im Wasserbad unter Rühren schmelzen und beiseite stellen.Die Eier trennen. Die Eiweiß in eine saubere fettfreie Schüssel geben und beiseite stellen.
Die Kastenkuchenform ausbuttern und mit Mehl bestäuben. Den Backofen auf 160-170°C Ober-/Unterhitze, 150°C Umluft oder Gas Stufe 1-2 vorheizen.
Die Eigelbe mit ungefähr der Hälfte des Zuckers in eine Rührschüssel geben und aufschlagen. Joghurt und gesüßte Kondensmilch dazu geben und unterrühren. Die Butter vorsichtig schmelzen und alles zusammen kurz aufschlagen. Mehl mit Backpulver und Natron vermischen und dazu geben. Mit dem Rührgerät zu einer glatten Masse verrühren. Die Masse ist etwas fest und zäh.
Eiweiß mit den Schneebesen eines Rührgeräts kurz anschlagen, dann den restlichen Zucker und eine Prise Salz dazu geben und weiter schlagen, bis man festen Eischnee mit weichen Spitzen hat. Den Eischnee portionsweise vorsichtig von Hand unter die Eigelb-Mehl- Mischung rühren, ohne dass zu viel Luft aus dem Eischnee entweicht. Ich nehme dafür einen Teigschaber.
Den Teig in zwei Portionen teilen, d.h. die Hälfte in eine andere Schüssel geben. In eine Hälfte des Teigs die leicht abgekühlte aber noch flüssige Schokolade geben und vorsichtig von Hand unterrühren. Wer es dunkler möchte, gibt noch etwas Kakaopulver dazu.
Abwechselnd je 2 Esslöffel vom hellen und vom dunklen Teig in die Kastenform geben, dabei von links nach rechts und von oben nach unten arbeiten. Wer mag, geht mit einer Gabel durch die Teigschichten, so dass sie marmoriert werden. Nicht erschrecken, die Masse sieht sehr wenig für die große Form aus. Beim Backen geht der Teig auf!
Die Form in den Backofen schieben und den Kuchen im vorgeheizten Backofen ca. 40-50 Minuten backen.
Dann mit Hilfe eines Holzstäbchens testen, ob der Kuchen fertig ist: Hineinstecken, wenn kein Teig daran klebt, ist der Kuchen fertig. Die Form aus dem Backofen nehmen, auf einen Gitterrost stellen, 10 Minuten abkühlen lassen, dann stürzen und abkühlen lassen.
Wer mag, bestreut den Kuchen vor dem Servieren mit Puderzucker.
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Hach, Marmorkuchen! Und eine Dose russische gesüßte Kondensmilch steht hier auch noch rum.... mal schauen. Eigentlich hatte ich einen anderen Kuchen geplant fürs Wochenende.
AntwortenLöschenInzwischen gibt's ja auch frischen Rhabarber, damit habe ich zwischenzeitlich schon gebacken.
LöschenAber der Marmorkuchen war echt total lecker! Schön schokoladig und fluffig - manchmal muss das sein! :-)
Super. Mamorkuchen habe vor 30 Jahren oder noch länger mal versucht. Leider ohne Mamoreffekt. Ich sollte Dein Rezept mal ausprobieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Britta
Hallo Britta,
Löschendas mit dem Marmorieren kriegst Du auch gut mit einer Gabel hin; das wird mit etwas Üben bzw. wenn man weiß wie es geht echt hübsch.
Probier's mal aus! Ich finde es immer schön, wenn gute Rezepte von einem Blog auf den nächsten und den übernächsten usw. wandern.
Liebe Grüße
Barbara
Meine Jungs lieben Marmorcake und ich habe tatsächlich heute gerade einen gebacken. Beim nächsten Mal werde ich dann dein Rezept ausprobieren.
AntwortenLöschenCake klingt so schön nach der Schweiz, das gefällt mir!
LöschenFreut mich, dass Ihr das mögt. Ich hatte echt jahrelang keinen mehr gebacken... Das Rezept ist klasse; bin gespannt, wie es Euch schmeckt!
Boah mit Kondensmilch, ist genau mein Ding. Rezept ist gespeichert!
AntwortenLöschenDie gibt's bei Euch ja überall. :-)
LöschenMarmorkuchen gibt es bei uns recht häufig, zum Beispiel wenn eines meiner Tageskinder Geburtstag hat. Aber natürlich möchte ich auch nicht immer das gleiche Rezept backen, da kommt mir eine neue Variante gerade recht. Danke dafür!
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
LöschenFür Tageskinder zu backen ist bestimmt klasse. Da brauchst Du viele Klassiker, aber auch immer mal was neues. Freut mich, dass Dir meine Version gefällt.
Liebe Grüße
Barbara
Toll, Marmorkuchen kommt bei den Kleinen in unserer Familie immer gut an, natürlich auch bei den Großen.... *schmunzel*. Ich bin immer wieder angetan, wieviele Möglichkeiten es gibt, einen leckeren Marmorkuchen zu kreieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenich finde es auch schön, dass es für solche Klassiker auch immer wieder neue Versionen gibt. Der hier war besonders fluffig, den kann ich Euch echt empfehlen.
Liebe Grüße
Barbara
Ich hab mir dein Rezept auch mal abgespeichert, liebe Namensvetterin, danke für das echt lecker klingende Rezept. Umso erstaunlicher, dass du ein viertes Marmorkuchenrezept in dein Blog aufnimmst, wenn du selber gar kein so großer Fan bist, ich bin dir aber dankbar dafür, bei mir steht auch noch eine Dose "Milchmädchen" rum, sie heißt auch noch so, habe sie bei Edeka gekauft :D
AntwortenLöschenHallo Barbara,
Löschenfreut mich, dass Dir das Rezept gefällt. - Tja, ich koche und backe ja nicht nur für mich, sondern werde ab und zu vom Gärtner der Spielwiese oder anderen gefragt, ob ich nicht wieder mal dies oder das machen könnte, oder ich denke mir, dass ich mit einem bestimmten Rezept jemandem eine Freude machen kann. So entstehen dann auch Gerichte oder Kuchen... Ich muss aber echt zugeben, dass mir dieser Marmorkuchen auch geschmeckt hat! :-)
Und, interessant, dann gibt's das klassische Milchmädchen noch. Das ist glaube ich inzwischen ein Produkt von Nestlé. Wie gesagt, ich sehe das eher als eine Art Name wie man Tempo für Papiertaschentuch sagt. Es geht sicherlich mit Milchmädchen, aber auch mit den anderen Dosen. Und laut Zorra kann man diese gesüßte dicke Kondensmilch sogar selber machen!
Liebe Grüße
Barbara
Milchmädchen! Damit habe ich schon ewig nichts mehr gemacht. Wird angesichts deines Rezeptes Zeit, dass ich das ändere.
AntwortenLöschenIch mag die ja gerne, diese dicke süße Kondensmilch! Damit gibt's auch einige Rezepte auf dem Blog. Wenn ich faul bin, mache ich auch Cocktails und Eis damit. ;-)
LöschenAuch ich klau mir das Rezept gleich mal, klingt prima! Solche Kuchen sind super Mitnahme-Kuchen für unsere Wanderungen :-)
AntwortenLöschenStimmt, zum Mitnehmen ist der genial! :-)
LöschenDer Lieblingskuchen meines Sohnes. Dein Rezept werde ich ausprobieren!
AntwortenLöschenLG Wilma / Pane-Bistecca
Danke, Wilma, das freut mich, dass Du das ausprobierst. Marmorkuchen scheint irgendwie auch ein Männerkuchen zu sein. :-)
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