Samstag, 25. Juni 2011

Murks: Erdbeertorte

Merke: Wenn zwei Cremes fest sind, heißt das nicht, dass man eine feste Masse erhält, wenn man sie mischt...

Ich wollte eine neue Vanillecreme für eine Erdbeertorte ausprobieren und bin damit gescheitert. Die Kombination von Sahne mit Konditorcreme wurde zu flüssig und die ganze Torte ein ziemlicher Matsch. Naja, kann passieren. :-)

Normalerweise mache ich Erdbeerkuchen einfach aus Biskuit, Sahne und vielen frischen Erdbeeren. Manchmal kommt noch eine Schicht Erdbeersahne dazu.

Da der Mitesser kürzlich nach dem Genuss einer Torte, die einen Mürbteigboden hatte, begeistert war und meinte, Biskuit sei immer so langweilig, dachte ich daran, die beiden Teige zu verbinden. Basis dafür war Ilkas Rezept für Blitz-Biskuit direkt auf einem Mürbeteig gebacken, das ich schon ewig einmal ausprobieren wollte. Den Biskuit habe ich einmal durchgeschnitten.

Als Creme hatte ich improvisiert - und das ging wie beschrieben in die Hose. Besser wäre es vielleicht geworden, wenn ich die Vanillecreme und die Sahne getrennt verwendet hätte, z.B. unten Erdbeeren und Crème patissière und oben Sahne mit Erdbeeren - oder besser gleich ein anderes Rezept für Vanillecreme... Aber man lernt ja auch dazu.

Ich ließ mich jedenfalls nicht davon abbringen und habe aus den flüssigen Zutaten eine Torte gebaut. Die oberen Erdbeeren rutschen aber ab, wenn man die Torte etwas schief hält. ;-)

Da die Vanillecreme separat aber super schmeckt und ein richtiger Klassiker ist, hier das Rezept. Im Original von Gaston Lenôtre, dessen Rezepte mich seit Jahrzehnten inspirieren:

==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel:Konditor-Creme mit Vanille (Crème patissière vanillée)
Kategorien:Grundrezept, Konditorcreme, Frankreich
Menge:450 Gramm Creme; ca.

Zutaten

1/4Ltr.Milch
1/2-1Vanilleschote
3Eigelb
60GrammKristall-Zucker
20GrammSpeisestärke

Quelle

Etwas abgewandelt, nach Gaston Lenôtre: Das große Buch
der Patisserie
Erfasst *RK* 01.01.1994 von
Barbara Furthmüller

Zubereitung

Die Milch in einem großen Topf mit der längs gespaltenen Vanilleschote aufsetzen und zum Kochen bringen. Beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.

Eigelb mit dem Zucker in einer Rührschüssel so lange mit großer Geschwindigkeit schlagen, bis die Masse weiß und dicklich wird. Dann die Speisestärke einrühren, die Masse aber dazu nicht mehr durchschlagen.

Aus der Milch die Vanilleschote entfernen und das Mark mit einem spitzen Messer in die Milch schaben. Die Milch wieder aufkochen und langsam unter ständigem sanften Schlagen in die Eigelbcreme einrühren. Das Ganze in den Topf zurückgeben und auf den Herd zurückstellen. Eine Minute aufkochen lassen und dabei kräftig gegen den Topfboden schlagen und rühren, damit die Creme nicht ansetzt.

Achtung: Die Creme darf nicht zu lange kochen, denn sonst würden die Eigelb gerinnen und ausflocken. Beim Kochen unbedingt rühren, sonst wird die Creme zu fest. Andererseits bleibt sie zu flüssig, wenn sie nicht genügend erhitzt wird, Eigelb und Mehl also nicht abbinden können.

Variationen: Klassisch sind auch Crème patissière mit Kaffee oder Schokolade - beides wird (Menge nach Geschmack) untergerührt, so lange die Creme noch heiß ist.

Die Creme hält sich in einem luftdicht verschlossenen Topf höchstens 2 Tage im Kühlschrank.

=====


Den Boden fand ich auch nicht so klasse.

Mir fehlte die fruchtige Konfitüreschicht zwischen Mürbeteig und Biskuit und der Biskuit war etwas geschmacksneutral-mehlig, was aber auch daran liegen könnte, dass wir einiges genascht hatten und so vielleicht das Mischungsverhältnis nicht mehr stimmte.

Nach einem Tag im Kühlschrank wurde die Creme etwas fester, aber als Torte immer noch nicht akzeptabel. Ließ sich aber essen. ;-)

15 Kommentare:

  1. sieht garnicht sooo schlimm aus deine Erdbeertorte...und die Idee den Biskuitboden direkt auf dem Mürbteigboden zu backen ist eine gute Idee. Liebe Grüße Karin

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  2. Liebe Barbara...

    ich finde es toll, dass Du auch Deine Misserfolge mit uns teilst, denn es kann nicht immer alles perfekt sein. Ich kenne das auch, vor allem immer dann, wenn Besuch ansteht oder man sonst einen guten Eindruck machen will/muss.
    Und schmecken tun diese Teile dann ganz besonders gut...
    obwohl,ich denke manchmal, dass man auch an sich selbst zu hohe Ansprüche stellt, weil meine Mitesser sagen immer, dass sei doch gar nicht so schlimm, sieht aus, als wenn es so sein müßte..nein, die sind nicht immer nur nett :-)...
    Ich werde Deinem Beispiel folgen..

    Einen schönen Sonntag mit einem gelungenen Kuchen

    LG U.

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  3. die crème patissière geht bei mir auch hin und wieder in die Hose,besonders dann, wenn es nach pie mal daumen geht......Ich haue dann Gelatine rein.
    So what!

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  4. Aussehen tut sie gut, und wenn man sie essen kann ist ja alles halb so schlimm. Die Creme mache ich auch so und zwar direkt auf dem Herd. Gelingt immer.

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  5. Sieht doch gut aus, wenn sie geschmeckt hat ... war´s doch nur ein kleiner Unfall ... beim nächsten Mal wird alles besser ;o)

    Lg Kerstin

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  6. Lecker sieht sie aus, davon würde ich jetzt auch ein Stück nehmen.
    Zur Konsistenz der "gemischten" Creme: Stärke- und Eigelbmenge der Creme patissiere sind ja genau auf die Flüssigkeitsmenge abgestimmt, damit sie fest wird. Aber können zusätzliche "Flüssigkeit" in Form von Sahne nicht mehr halten. Vielleicht hättest Du hier mit ein paar Blatt Gelatine nachhelfen sollen?

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  7. Es freut mich, auch mal woanders ein nicht zu 100 % gelungenes Rezept zu sehen. Aber die Torte klingt auf jeden Fall so, als würde sie gut schmecken.

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  8. @ Karin: Ich denke, dass man auch da Marmelade dazwischen schmieren sollte, dann schmeckt's besser. Und Marmelade lässt sich ja erhitzen (backen). Und vielleicht das normale Biskuitrezept, dieses war mir zu mehllastig.

    @ Miss Sophie: Eben! Das ist ja der Charme von Blogs, dass auch veröffentlicht wird, was daneben ging. Wenn Ihr diesen Fehler nicht nachholt (und ich auch - mit dem Blog merke ich mir das eher!) hat sich's schon gelohnt! Zum Glück wollte ich keinen guten Eindruck machen. ;-)

    Danke auch fürs Kommentieren! Deine Blogs kannte ich noch gar nicht.

    @ Bolli's Kitchen: Die Crème patissière ist einwandfrei gelungen, die war richtig schön fest. Aber man darf sie nicht mit Sahne mischen... ;-)

    @ Zorra: Die Konditorcreme mag ich auch - gelingt wirklich immer. :-)

    @ Verboten gut! Vom Geschmack her war's nicht der Knaller, der Teig war wie geschrieben nicht so geschmackvoll, ließ sich essen aber war kein großer Genuss - zum Glück kam kein Besuch! :-)

    @ Ute-S: Das klingt logisch, danke fürs Erklären! Die Sahne kann man hier also als Flüssigkeit sehen, daher hielt das nicht. Klingt logisch.

    @ Turbohausfrau! Es misslingt uns doch allen mal was, oder?! Wenn ich so drüber nachdenke, irgendwie wäre es auch langweilig, wenn alles immer perfekt wäre! :-)

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  9. Hättest dus nicht ausdrücklich dazu gesagt, wäre es gar nicht aufgefallen, sondern Biskuit und Erdbeeren wären einfach von der Creme umschmeichelt worden. Aber ich mag das sehr gerne, wenn man seine ehrliche Erfahrung laut macht und nicht, wie in manch anderen Blogs, nur Wahnsinns-Super-Lieblingsrezepte postet. C'est la vie!

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  10. Ich find auch das der Murks nicht auffällt :) hättest Du mal nix gesagt Barbara *grins* ;)

    Aber so Murkssachen sind doch immer wieder schön, das geht uns ja allen so :)

    Ich würd trotzdem ein Stück nehmen!

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  11. @ grain de sel: "Umschmeichelt" klingt richtig professionell! Du hast recht: Der Blog ist ja nicht das Verkaufen eines Buchs oder des Traumrezepts, sondern mein Tagebuch und dokumentiert, was gelingt und was weniger gut wird. Und so soll's auch bleiben. Im wettbewerb der Wahnsinns-Super-Lieblingsrezepte will ich gar nicht mitmachen. Da gibt's genug... ;-)

    @ Alice: Ich produziere immer mal wieder Murks. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas von der Pfanne oder Backform aus direkt in den Müll gekippt habe. :-)

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  12. Schade, dass es nicht direkt geklappt hat, aber so bist du wieder um eine Erfahrung reicher ;-)
    Im Übrigens sieht es ansonsten ziemlich lecker aus!
    Stelle mir das ganze auch geschichtet im Glas als tolles Dessert vor!

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  13. Finde ich super, dass du auch "Murks" hier online stellst - abgesehen davon, dass die Torte trotzdem sehr lecker aussieht. Bei Biskuit habe ich ein Standartrezept, da halte ich mich eisern dran und frage mich zwar manchmal ob ich nicht ab und an etwas verpasse aber andererseits weiß ich so wenigstens immer das ein toller Tortenboden heraus kommt :)
    Die Konditorcreme werde ich aber mal versuchen, klingt ähnlich wie Vanillepudding, etwas "edler".

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  14. @ moey: Genau, man lernt ja jedesmal dazu. :-)

    Gute Idee, als Dessert im Glas würde das sicher gut wirken und schmecken. :-)

    @ Mini-Küche: Klar, mein Blog ist keiner der "hier ist alles Lieblings-Rezept und perfekt fotografiert" Blogs, wie oben schon erwähnt. Das ist mir wichtig. :-)

    Biskuit mache ich auch IMMER nach meinem Standardrezept, diesmal war's eine Ausnahme - und ich wurde wieder enttäuscht. Du tust also gut daran, bei Deinem für Dich perfekten Rezept zu bleiben. :-)

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  15. Ach herrje, das ist wohl ziemlich schief gegangen. Na ja, kommt vor. Ich hatte da letztens auch eine kleine "Pechsträhne". ;-)

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