Aber der Rest wollte diesmal nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte...
Etwas ausführlicher und von Anfang an: Seit ich dieses Jasmin-Pafait gemacht hatte, wollte ich etwas ähnliches mit Holunderblüten probieren. Dazu passen Erdbeeren, die haben ja zeitgleich Saison. Und damit der Teller schön aussieht und weil es vom Gärtner der Spielwiese schon ewig wieder (ich sehe gerade, da sind noch gar keine auf dem Blog...) gewünscht war, sollten ausgebackene Holunderblütendolden dazu. Klang gut.
Als erstes habe ich das Parfait zubereitet, weil dieses für einige Stunden tiefgekühlt werden muss. Parfaits oder auch Halbgefrorene haben den Vorteil, dass man keine Eismaschine braucht. Sie haben eine etwas andere Konsistenz als normales Eis, was mir ab und zu ganz gut gefällt.
Ich habe mich an mein eigenes Grundrezept für Parfait gehalten und los gelegt. Die Zubereitung ist aufwändiger als die von Eis, weil hier drei Massen separat schaumig geschlagen werden und keine Eismaschine mitarbeitet. (Aufs Foto klicken, dann wird es größer!)
Ich denke, irgendetwas war mit der Sahne... Vielleicht vertragen sich die Blüten nicht so gut damit, vielleicht hatte ich zu viele oder sie zu lange in der Sahne gebadet oder die Sahne war angesäuert, weil ich beim Schlagen telefonierte und nicht bei der Sache war, oder was weiß ich. Jedenfalls hatte sie eine etwas andere Konsistenz als aromatisierte Sahne haben muss - und beim Gefrieren haben sich die Massen voneinander getrennt. Man konnte es schon essen, aber so sollte das eigentlich nicht sein.
Ich war also etwas angesäuert und habe das Parfait ein paar Tage in der Tiefkühltruhe gelassen. Währenddessen stieß ich beim Stöbern auf der Gartenliege in einem Feinschmecker Bookazine auf eine ähnliche Komposition von Johann Lafer mit Rhabarber-Erdbeer-Ragout als Fruchtkomponente. Er macht das Parfait mit Holunderblütensirup. Das ist natürlich einfacher, vielleicht probiere ich das das nächste Mal. Neuer Holunderblüten-Sirup ist schon angesetzt. :-)
Als Ausbackteig für die Dolden verwendet er nur Mehl, Backpulver und Wasser. Kein Bier oder Wein, wie ich das von klassischen Hollerküchle kenne. Etwas schnelles, unkompliziertes zu dem eh schon misslungenen Parfait, dachte ich mir. Also habe ich Dolden aus dem Garten geholt, losgelegt - und festgestellt, dass der Ausbackteig viel zu dick ist. Ich habe etwas Wasser zugegeben (steht im Rezept schon so vermerkt), aber ganz perfekt war das auch nicht mehr.
Vom Geschmack her sind andere Hollerküchle (wie diese hier bei Genial Lecker, vorgemerkt fürs nächste Mal) auch aromatischer, aber in der Kombination ging es schon.
Also, die Einzelteile mehr oder weniger Murks, insgesamt essbar aber verbesserungswürdig.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Holunderblütenparfait an Erdbeeren und frittierten Holunderblüten |
Kategorien: | Süßspeise, Eis, Warm, Holunderblüte |
Menge: | 1 Rezept für ca. 6 Personen |
Zutaten
H | HOLUNDERBLÜTENPARFAIT | ||
200 | Gramm | Sahne | |
1-2 | Handvoll | Holunderblüten | |
2 | Eier (Größe M oder L, ganz frische!) | ||
4-6 | Essl. | Zucker | |
H | FRITTIERTE HOLUNDERBLÜTEN | ||
3 | Essl. | Mehl | |
1 | Teel. | Backpulver | |
200 | ml | Kaltes Wasser | |
10-18 | Holunderblütendolden; je nach Größe | ||
2 | Essl. | Mehl zum Wenden | |
300 | ml | Sonnenblumenöl zum Frittieren | |
Küchenpapier zum Abtropfen | |||
H | ERDBEEREN UND GARNIERUNG | ||
500 | Gramm | Erdbeeren; ca. | |
Puderzucker | |||
Einige | Blättchen Zitronenmelisse oder Minze |
Quelle
Parfait eigenes Rezept, frittierte Holunderblüten nach | |
Johann Lafer, etwas angepasst. |
Erfasst *RK* 16.06.2014 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Achtung, mein Parfait wurde Murks (evtl. das nächste Mal einfach Holunderblütensirup statt frischer Blüten und Zucker verwenden), die frittierten Holunderblüten waren auch nicht optimal, also Vorsicht!Für das Parfait die Holunderblüten in die Sahne geben und darin mehrere Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank ziehen lassen.
Eier trennen. Eigelb und den Großteil des Zuckers mit dem Rührgerät schlagen, bis die Masse weiß-cremig ist. Die Blüten aus der Sahne sieben und die aromatisierte Sahne separat steif schlagen und darunter mischen. Eiweiß mit dem restlichen Zucker ebenfalls steif schlagen, vorsichtig unterheben.
Die Parfait-Masse in ein geeignetes Gefäß füllen (evtl. zuvor mit Frischhaltefolie auslegen) und je nach Gefäßform für 3-6 Stunden oder über Nacht gefrieren lassen. Zum Servieren aus der Form nehmen und in Scheiben schneiden.
Für die frittierten Holunderblüten Mehl mit Backpulver mischen und mit kaltem Wasser glatt rühren. Holunderblütendolden in kleinere Stücke teilen. Nacheinander in Mehl wenden und durch den Ausbackteig ziehen. Portionsweise im ca. 160°C heißen Öl knusprig frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Erdbeeren waschen und verlesen, das Grüne entfernen und entweder ganz lassen oder in Scheiben oder wie auch immer schneiden. Auf große Teller geben. Parfait in Scheiben darauf verteilen. Mit den frittierten Holunderblüten umlegen. Mit Puderzucker abstäuben und mit den Kräutern grüne Farbtupfer setzen.
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Dass Holunderblüten und Erdbeeren gut harmonieren, beweisen u.a. diese Rezepte:
Ich liebe Hollerküchle!
AntwortenLöschenNur mit den vielen Läusen heuer wird das nix :-(
Schade, das mit dem Parfait, aber manchmal hat man so Tage, da funktioniert das, was man schon hundertmal gemacht hat, einfach nicht mehr - und man findet auch keine Erklärung warum.
AntwortenLöschenDarf ich auch noch Fragen, wie ihr die Hollerküchle esst - bei uns hat das immer nur die Oma gemacht und gegessen, aber die kann ich nicht mehr fragen. Und seither rätsle ich immer rum, wie viel man vom grünen Stängel mitisst. Oder ob der nur als "Halter" dient - wahrscheinlich eine total bekloppte Frage.
Liebe Grüße, Barbara
Das schaut nicht im geringsten aus wie Murks, im Gegenteil. Ich kann allerdings gut verstehen, wie enttäuscht man ist, wenn es eine bestimmte Vorstellung eines Gerichtes gibt und man sich die ganze Arbeit macht - und dann wird es völlig anders
AntwortenLöschen@sammelhamster: Der Holunder hatte dieses Jahr zum Glück wenig Läuse, aber die Johannisbeerbüsche sind voll davon...
AntwortenLöschen@Barbara: Ja, manchmal ist der Wurm drin...
Die Hollerküchle essen wir mitsamt der grünen Stängel, wobei ich die Stengel nicht allzu lange lasse, sondern an der Stelle abknipse (mit den Fingern), wo sie anfangen, sich zu verzweigen. Aber ich habe keine Ahnung, ob das stimmt und ob alle das so machen, meine Omas machten das nämlich nicht, die Hollerküchle habe ich durchs Internet kennen gelernt... ;-)
@Bonjour Alsace: Bei genauem Hinsehen sieht man beim Parfait schon den Murks, das darf sich nicht in 2 Schichten teilen, sondern soll homogen bleiben. Zum Wegwerfen war es mir zu schade, aber richtig schmecken tut's so nicht... Und die Hollerküchle waren auch zu lasch. Aber die Erdbeeren waren richtig lecker. :-)