Letzte Woche war ich in Erlangen und dort kurz in einem Asialaden. Dort gibt es viele chinesische Studenten und ich habe in dem kleinen Supermarkt viel chinesisch gehört. Neben ein paar Grundzutaten, mit denen ich mich bevorratet habe, fiel mein Blick auf den Tisch mit frischem Gemüse. Wosun!
Pinyin wōsŭn, mit chinesischen Schriftzeichen 莴笋 ist eine der Gemüsesorten, die ich vor allem während meiner Zeit in Shanghai kennen und lieben gelernt habe. Ab und zu baue ich das Gemüse auch im eigenen Garten an, aber in der vergangenen Saison wollte es nicht wachsen und die Pflänzlinge blieben bei ein paar cm Höhe stehen und produzierten nur eine Handvoll Blätter.
Ich habe hier auf dem Blog schon ab und zu über Wosun geschrieben und wie man das Gemüse zubereiten kann.
Auf deutsch liest man Spargelsalat, chinesische Keule, China-Lattich, auf Englisch Celtuce, und mein altes Lexikon meint, es heiße Lactuca angustana. Ich finde, das Wort 'Wosun' ist nicht schwierig zu merken; also empfehle ich, im deutschsprachigen Raum einfach Wosun zu sagen.
Da ich noch Fleisch hatte, das weg musste (ein Schweine-Nackensteak und etwas aufgetautes Rinderhack) habe ich damit improvisiert. Dazu kamen Paprika, so dass von der Farbe und der Konsistenz noch mehr Abwechslung rein kommt.
Das Ergebnis war superlecker, so dass es mit einer dringenden Nachkochempfehlung auf den Blog darf. Um an Wosun heranzukommen, ist es wahrscheinlich am einfachsten, ihn selber im Garten zu ziehen. Ab Ende Februar oder Anfang März vorziehen und nach ca. 6-8 Wochen vereinzeln. Ab Ende April oder ab Mai darf er dann aufs Beet.
Das Fleisch hatte ich nur, weil welches da war, das weg musste und wir danach Schneeschuhwandern waren und ich das Gefühl hatte, dass ich dafür Kraft brauchte. Alternativ schmeckt das Gericht sicher auch ohne Fleisch oder mit gutem nicht allzu festen Tofu.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Paprika und Wosun aus dem Wok mit Fleisch |
Kategorien: | Fleisch, Hackfleisch, Gemüse, Wok |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
H | ZUM MARINIEREN | ||
2 | Handvoll | Fleisch zum Kurzbraten; klein geschnitten | |
-- und/oder Hackfleisch gemischt | |||
3 | Essl. | Reiswein (ersatzweise Sherry) | |
1 | Essl. | Sojasauce; am besten dunkle | |
H | GEMÜSE | ||
Öl zum Braten, z.B. Erdnussöl | |||
2 | Gemüsepaprika (z.B. gelb und orange) | ||
1 | Stange | Wosun (Spargelsalat chinesische Keule, Celtuce, | |
-- China-Lattich, Lactuca angustana) | |||
H | AUSSERDEM | ||
1-2 | Teel. | Knoblauch; gehackt | |
1-2 | Teel. | Ingwer; gehackt | |
1 | Essl. | Frühlingszwiebel; das Weiße in Ringe geschnitten | |
H | ZUM BINDEN DER SAUCE | ||
100 | ml | Kaltes Wasser oder kalte Brühe; ca. | |
1 | Schuss | Chilisauce, Sriracha, Sambal Oelek o.ä. | |
1-2 | Teel. | Speisestärke |
Quelle
improvisiert |
Erfasst *RK* 09.01.2021 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Fleisch hacken oder in kleine längliche Stücke schneiden. Mit Reiswein und Sojasauce marinieren.
Währenddessen die Paprika in mundgerechte Stücke schneiden, gerne etwas dreieckig. Den Wosun schälen und die Stange in Scheiben schneiden, am besten etwas diagonal. Die grünen Blätter, die oben an der Keule sind, separat in eine mundgerechte Größe schneiden.
Öl im Wok oder einer tiefen Pfanne erhitzen, die Paprika und die Stange vom Wosun zufügen und unter Rühren braten, bis das Gemüse etwas gegart ist, aber noch gut Biss hat. Knoblauch, Ingwer und Frühlingszwiebel zufügen und kurz unter Rühren mit anbraten. Das komplette Gemüse aus dem Wok nehmen; auf einem Teller o.ä. zwischenlagern.
Etwas Öl in den Wok oder die Pfanne geben und das Fleisch darin unter Rühren braten. Die zuvor geköchelten Gemüse sowie die Blätter des Wosun zugeben und unterrühren. Abschmecken, evtl. mit Reiswein und Sojasauce nachwürzen. Zum Kochen bringen.
Kaltes Wasser bzw. Brühe mit Chili und Speisestärke gut verrühren, so dass keine Klümpchen bleiben. In das Gericht geben und sofort umrühren. Durch die Temperatur stockt die Stärke, so dass ein wenig sämige Sauce entsteht.
Dazu passt weißer, ohne Salz gedämpfter Reis und gerne, wer es mehr chinesisch angehaucht mag, ein oder zwei weitere Gerichte, die von Geschmack und Konsistenz ein wenig anders sind.
Tipp: Das Gericht schmeckt auch prima ohne das Fleisch; einfach weglassen. Man kann das Fleisch auch durch Tofu ersetzen, diesen dann ebenso marinieren und anbraten.
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Hallo Barbara,
AntwortenLöschenWosun war mir bisher völlig unbekannt. Schmeckt es mehr nach weißem oder grünem Spargel? Du hast nur eine Stange hineingegeben. Wieviel wiegt denn solch eine Stange? Auf jeden Fall muss ich mir das merken für mein Gartenbeet.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Sigrid,
Löschenich habe den Geschmack auf der Zunge, aber tue mich immer schwer, Geschmäcker zu beschreiben. Wosun ist schön knackig, aber sehr mild im Geschmack, es schmeckt hellgrün ;-), erinnert ein wenig an Stangensellerie oder grünen Spargel oder auch grünen Salat, ein wenig wie junge Kohlrabi oder ein Broccolistrunk (aber ohne den Kohlgeschmack).
Ja, nur eine Stange. Die war recht groß, das Gewicht weiß ich nicht. Vielleicht hilft Dir der Größenvergleich. Bei chinesischen Gerichten ist das ja immer nur eins von mehreren Gerichten, die man serviert. Auf Deutsch übersetzt, könntest Du eine Stange als Gemüsebeilage für 2-3 Personen servieren, wenn Du es pur ohne etwas anderes anbrätst.
Liebe Grüße
Barbara