Jahresrückblick: Foodblogbilanz 2025

Auch dieses Jahr ist wie im Flug vergangen. 2025 war wieder ereignisreich - langweilig wurde mir nie! Fürs Bloggen habe ich mir bewusst Zeit genommen, mal mehr, mal weniger. Ebenso habe ich wieder andere Blogs gelesen und dort kommentiert, um ein Hallo dazulassen, wenn ich sie besuche. Neben meinen beiden Blogs ist es mir auch gelungen, meine Social-Media-Kanäle einigermaßen am Leben zu erhalten. 

Heute ist Zeit für den traditionellen kulinarischen Foodblogger-Jahresrückblick. Das Blog-Event stammt ursprünglich von Sabine von Schmeckt nach mehr; sie hatte sich die Fragen ausgedacht. Seit einigen Jahren organisieren Steffen und Sabrina von Feed me up before you go-go die Aktion. Danke! Meine vergangenen Jahresbilanzen verlinke ich weiter unten.

1. Was war 2025 dein erfolgreichster Blogartikel?

Am meisten geklickt wurde dieses Jahr ein Cocktail! 

Ich teile ja seit einigen Jahren immer wieder mal Rezepte für Cocktails. Ein sehr spannendes Thema, das ich auch von der Historie her interessant finde - viele Drinks haben eine interessante Geschichte oder oft mehrere Geschichten dahinter. Außerdem kann man dabei wunderbar kreativ sein. Nicht immer muss Alkohol im Spiel sein, es geht gut auch ohne. Viele Cocktails sind saisonal; im Winter mag man es cremiger, im Sommer frischer. 

Offensichtlich zur Zeit der Krokusblüte habe ich den Tuxedo No. 2 gemixt und das Rezept im März veröffentlicht. Darin steht, warum der Smoking auf Englisch Tuxedo heißt - das könnte für manche so interessant sein, dass sie das Rezept anklicken? Wahrscheinlicher ist aber, dass der Beitrag einfach so oft geklickt wurde, weil danach zweieinhalb Monate Funkstille auf dem Blog war... 

Ich sage immer, Rezepte oder Anleitungen auf Foodblogs werden nicht alt - und entsprechend werden auch ältere Rezepte gefunden und fleißig geklickt. Nach fast 20 Jahren Bloggen gibt's da ja eine Menge.

Dabei sind so Dauerbrenner wie Reis aus dem Schnellkochtopf, ein Rotkohlrezept von Johann Lafer, das ich veganisiert habe und die Himmelstorte mit Johannisbeeren. 

Ich kann nicht erklären, warum gerade diese Rezepte so häufig gesucht und gefunden werden. Wahrscheinlich sind es diese einfachen Suchbegriffe wie Reis kochen, Rotkohl oder Himmelstorte, die gerne in Suchmaschinen oder KI als Suche eingegeben werden. 

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Etwas gewundert hatte mich, dass eines der im Westen bekanntesten chinesischen Gerichte noch nicht online war: Schweinefleisch süß-sauer. Mich hatte ein Abend in London's Chinatown motiviert, es mal wieder zuzubereiten.  

In der Mitte ist ein Schoko-Haferflocken-Keks abgebildet, der optisch nicht allzu viel her macht, aber Power gibt. Er kommt ohne Zucker daher und stammt von einem Sportler-Paar, über das ich ein paar Worte geschrieben habe. Offensichtlich interessiert das mein Publikum wenig - nur ein einziger Kommentar!

Rechts in der Collage ein weiterer chinesischer Klassiker, den ich schon zu Studienzeiten in China gerne gegessen habe. Liang Fen sind kalte Nudeln, die total einfach zu machen sind. 

Das sind wie meistens ganz andere Rezepte und Blogartikel als die beliebtesten, die am meisten geklickt werden. Vielleicht sollte ich anders formulieren: Schweinefleisch Süß-Sauer wie beim Chinesen: Das ultimative Originalrezept für Genießer! oder Schweinefleisch Süß-Sauer selber machen: Geheimzutaten für den perfekten Asia-Genuss! oder Das China-Rezept des Jahres, das Du unbedingt probieren musst! - naja, mit solchen Überschriften wird man online leider zu viel konfrontiert, finde ich. Clickbaiting nennt sich das und selbst seriöse Zeitungen springen auf den Zug auf. Ausprobiert habe ich es vor Jahren schon beim Artikel über das perfekte Selfie, der übrigens auch lustig zu lesen ist. 

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert? 

Gefühlt habe ich dieses Jahr weniger aus anderen Blogs nachgekocht als früher - aber dafür mehr nach Rezepten aus meinem eigenen Blogarchiv gekocht. Die Blog-Roll rechts klicke ich selber gerne an und hole mir die eine oder andere Idee. Da sind die "alten" bekannten Blogs dabei, die ich immer wieder gerne besuche.

Seit einiger Zeit lese ich auch gerne bei Birgit mit, die schon seit 2012 auf birgonia vegetarische und meist gesunde Rezepte teilt, einiges auch von Instagram inspiriert. Auch vom Blog Lecker Bentos und mehr, den Danii fleißig mit Leben füllt, habe ich mir einiges auf die Nachkochliste gepackt. Gerne schaue ich auch bei Martha vorbei und bewundere ihre Bunten Küchenabenteuer; auch da findet man viel Recherche und Ausprobieren, wie aktuell zu Springerle, KI und Blogs oder im Sommer ihre neue Eismaschine. 

Auch ich bin nicht immun gegenüber diesen kurzen Rezeptvideos auf diversen Social Media Plattformen. Einige Rezepte habe ich mir abgespeichert, aber meist doch nicht nachgemacht. Kurz inspiriert, aber nicht nachhaltig, auch wenn einige einem immer wieder vorgespielt werden. 

Ein Rezept, das mir online immer wieder unterkam, waren die Scherennudeln, die ursprünglich aus China stammen. Meine Version ist auch asiatisch angehaucht, aber genauso gut lassen sich die Nudeln z.B. mediterran würzen. Ein schönes Grundrezept, das ich ohne den Algorithmus wahrscheinlich wieder vergessen hätte. 

Das war jetzt ein Rezept, keine drei und auch nicht von einem anderen Blog... Mehr fällt mir echt nicht ein. 

4. Welches der Rezepte, die du 2025 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Neben dem Haferflockenmüsli (das kein wirkliches Rezept ist...) war das der einfache Obstkuchenboden als Grundrezept, den man frisch belegen kann mit Früchten, die es gerade gibt. Am besten natürlich mit Erdbeeren.  

Das Rezept hatte ich jahr(zehnt)elang vergessen und zufällig wieder ausgegraben. Gehaltvoller und leckerer als ein normaler Biskuit mache ich damit auch meine Mutter auf ihrem Balkon glücklich. Davon stammen diese Fotos.

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2025 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Kochprobleme: 

Letztes Jahr hatte ich schon geschrieben, dass ich in einem Alter bin, in dem ich mehr auf Protein achten muss. Das Thema habe ich teils durch (veganes) Proteinpulver gelöst; auch esse ich mehr Fleisch und Fisch als früher. Ich möchte mehr Rezepte mit Hülsenfrüchten kochen; habe das aber noch nicht wirklich umgesetzt. Auch interessant: Seit ich versuche, mehr Protein in meine Nahrung zu integrieren, habe ich deutlich weniger Hunger und (fast) keinen Heißhunger auf Snacks oder Süßes mehr. 

Da ich im Sommer sehr lange wegen einer größeren Kiefergeschichte außer Gefecht war, habe ich mir als Ausgleich ein neues Spielzeug gegönnt: Einen Airfryer, der in Deutschland auch Heißluftfritteuse genannt wird (das Wort ist mir zu lang). Auf Englisch Air Fryer begegnet einem das Teil online und auch auf Blogs seit einigen Jahren ständig. 

Ehrlich gesagt bin ich bisher eher enttäuscht - der Backofen kann das meiste auch. Die meisten Rezepte, die ich ausprobiert habe, schmeckten mir nicht. Mein Exemplar hat einen integrierten Dampfgarer; ohne den hätte ich es wohl schon wieder entsorgt. - Ich probiere weiter - das ist mein Vorsatz für 2026: Entweder das Teil bleibt oder fliegt wieder raus. Vom besten Platz in der Küche ist es jetzt schon auf eine der Arbeitsplatten umgezogen. 

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Als ich den Airfryer kaufte, war ich sicher, dass ich ihn hier eintragen könnte. Tja, einen Backofen mit Umluft habe ich schon seit Jahrzehnten, keine neue Küchentechnik - vielleicht bin ich noch nicht richtig angekommen. 

Auch sonst fällt mir dieses Jahr nichts ein.  

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?

Hm, zwölf Mal fragt jemand nach 'brasilianische limonade mit alkohol' und landet dabei bei der brasilianischen Limonade mit Cachaça. 

'joster likör rezept' führt hierher, und immer wieder die Frage 'kann man quittensaft trinken' - die Antwort finden die Suchenden hoffentlich hier. 

Irgendwie lustig: Die Suchmaschinen sehen in meiner Spielwiese wohl eher ein Blog für Getränke und weniger für Essen?! 

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2026?

Hier wiederhole ich mich die letzten Jahre: Mehr Kommentare wären schön. Man gibt sich Mühe, die Fotos erst zu schießen, dann herauszusuchen, das Rezept zu schreiben, etwas einführende Infos und Text dazu. Tausende lesen die Beiträge, aber manchmal gibt es keinen einzigen Kommentar. Über Instagram kommen wenigstens ein paar Likes, auch nicht allzuviele (dabei kosten sie nichts). Auch aus dem Bekanntenkreis kriege ich manchmal mit, dass jemand etwas nachkocht und manche Rezepte sogar seit Jahren im Standard-Repertoire hat. Das erfahre ich durch Zufall. Ein Danke für diese ehrenamtliche Arbeit erwarte ich nicht, aber ab und zu ein "hat gut geschmeckt" oder irgendeine Art von Feedback wäre schön. 

Wahrscheinlich ist die Zeit der Hobby-Blogs langsam vorbei - die oben schon erwähnten kurzen Videos, die sehr professionell gemacht sind und (teils auch durch KI erstellt oder optimiert) in großen Mengen den Markt überschwemmen, zeigen die Zubereitungsschritte besser als meine Foto-Collagen. Oft funktionieren sie nicht so (es gibt daher eine Menge Kanäle, die virale Rezepte testen und teils entlarven, was aber keine Auswirkung hat, wenn man Rezepte nicht zum Nachmachen sondern als Unterhaltung konsumiert), aber auch in meinen Rezepten sind mal Fehler oder Ungenauigkeiten drin; in anderen Foodblogs oder in Kochbüchern auch. Wenn ich ein Rezept suche, finde ich online am ehesten professionelle Plattformen, Supermärkte, Zeitschriften, usw., - weniger Foodblogs, auch weniger Kurzvideos. Ich wünsche mir daher, dass mein und andere Blogs nicht gelöscht und unsere Rezepte trotz oder dank KI-Suchen weiterhin gefunden werden. Es gibt einige internationale und höchst professionelle Influencer, die gut vom Thema Food leben können. Mein Anspruch ist das nicht und ich verdiene zum Glück mein Geld woanders. Gelesen wird hier fleißig, aber mir fehlt ein wenig die Interaktion. Mal schauen, wie lange ich für dieses Hobby noch Zeit und Lust habe. Da ich weiterhin gerne koche, backe, mixe und immer wieder Neues ausprobiere, sieht es zumindest für 2026 noch ganz gut aus. ⁠

Weitere Beiträge von anderen Bloggern findet Ihr unter #Foodblogbilanz2025. Die offizielle Zusammenfassung gibt es ab sofort bei Sabrina und Steffen. Und wie versprochen, hier die Links zu meinen bisherigen Foodblogbilanzen: 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023 und 2024.

Damit wünsche ich Euch allen einen guten Rutsch und ein zufriedenes, gerne auch fröhliches, genussreiches, möglichst friedliches und gesundes Neues Jahr 2026!