Kochschlampe hat diesmal das Thema für den aktuellen Blog-Event im
Kochtopf ausgewählt. Mit
Ingwer hat sie eine meiner Lieblingszutaten erwischt.
Ingwer gehört zu den Standards, die ich immer im Hause habe. Spaßeshalber habe ich die aktuelle Ingwerknolle (die ich immer im Kühlschrank aufbewahre) gewogen, bevor ich angefangen habe, sie zu zerschnibbeln: 278 Gramm, also ein schönes Teil...
Ich koche sehr viel mit
Ingwer, aber meist ist es nur eine Zutat, auf die man zwar nicht verzichten kann, die aber nicht die Hauptrolle spielt. In chinesischen Gerichten gehört Ingwer meist zusammen mit Knoblauch einfach dazu, dafür schneide ich ihn in dünne Scheiben oder Stifte. Die Zeiten, als ich nur einen Hauch Ingwer - und den vielleicht noch kleingehackt - verwendet habe, sind lange vorbei.
Frischer Ingwer enthält ätherische Öle und hat eine angenehme Schärfe. Angeblich hat man mit Ingwer im Mittelalter, als Pfeffer sehr teuer war, scharfe Speisen zubereitet. Ingwer hat auch den Ruf eines
Aphrodisiakums und soll müde Männer munter machen... Sicher ist, die Wirkstoffe des Ingwers regen die Galle an, erleichtern die Fettverdauung und machen so Gerichte leichter bekömmlich. Ich mag gerne Ingwerwasser oder Ingwertee - dafür nehme ich etwas Ingwer (gescheibelt oder durch eine Knoblauchpresse gepresst) und gieße ihn mit kaltem oder heißem Wasser auf, etwas ziehen lassen, fertig. Manchmal knabbere ich auch einfach so an einem Ingwerstück.
Für den
Event wollte ich etwas machen, das wirklich nur den Geschmack des Ingwers hervorhebt. Nach langem Überlegen habe ich mich für etwas Süßes entschieden: Barbaras Dessert-Trilogie von der Ingwerwurzel. ;-)
Dafür hatte ich mir überlegt, dass ein Ingwer-Eis interessant schmecken könnte. Vor Jahren hatte ich mal eine Crème brûlée mit Ingwer gemacht, die musste dazu. Und da zwei Desserts langweilig sind und es so gut zu heiß und Eis passt: Eine lockere Ingwer-Mousse aus dem Kühlschrank. Dafür habe ich Limetten und Quark verwendet, um nicht nur den puren Ingwer-Geschmack zu haben. Etwas Obst dazu - fertig!
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Barbaras Ingwer-Dessert-Trilogie |
Kategorien: | Süßspeise, Eis, Kalt, Warm, Ingwer |
Menge: | 1 Rezept |
Zutaten
H | INGWER-EIS |
200 | Gramm | | Sahne |
200 | ml | | Milch |
40 | Gramm | | Ingwer |
3-5 | Essl. | | Zucker |
2 | | | Eigelb |
1 | | | Eiweiß |
H | INGWER-CREME-BRULEE |
200 | Gramm | | Sahne |
200 | ml | | Milch |
30 | Gramm | | Ingwer |
2 | Essl. | | Zucker |
2 | | | Eigelb |
| | | Brauner Rohrzucker |
H | INGWER-LIMETTEN-MOUSSE |
70-100 | Gramm | | Sahne (oder Milch) |
2 | Essl. | | Zucker |
1 | Essl. | | Ingwer, gerieben |
1 | | | Limette; Schale und Saft |
3 | Blätter | | Weiße Gelatine |
200 | Gramm | | Quark |
1-2 | | | Eiweiß |
H | ZUR ABRUNDUNG |
| Einige |
| Johannisbeeren |
| | | Zitrusfrüchte |
Quelle
| Erfasst *RK* 13.01.2008 von |
| Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Für das Ingwer-Eis den Großteil des Ingwers reiben und mit der Sahne und der Milch aufkochen. Über Nacht durchziehen lassen. Die Eigelbe mit dem Zucker weiß-schaumig schlagen, dann das Eiweiß unterheben und weiter schlagen, bis eine sehr schaumige Masse entstanden ist. Die Ingwer-Sahnemilch durch ein Sieb gießen, die Ingwerstücke wegwerfen, die Mischung wieder erwärmen und unter die Eiermasse ziehen. Diese Eismasse kalt stellen. Den restlichen Ingwer reiben oder durch die Knoblauchpresse drücken. Die Eismasse nach dem Abkühlen in die Eismaschine geben und gefrieren lassen, in den letzten Minuten den geriebenen Ingwer dazugeben, so dass er sich gut vermischt.
Für die Ingwer-Crème brûlée den Ingwer reiben und mit der Sahne und der Milch aufkochen. Über Nacht durchziehen lassen und die Masse durch ein Sieb geben, den Ingwer wegwerfen. Die Eigelbe mit dem Zucker weiß-schaumig schlagen. Die Ingwer-Sahnemilch darunterrühren. Diese Masse in feuerfeste Förchmchen gießen. Die Förmchen in eine Fettpfanne o.ä. geben, diese ca. 1,5 cm hoch mit Wasser füllen und in den Backofen stellen. Bei 100-120 Grad ca. 70-90 Minuten garen lassen, bis die Masse stockt. Aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Rohrzucker auf die Förmchen streuen und mit einem Bunsenbrenner, einer Lötlampe o.ä. überflammen, so dass der Zucker schmilzt und karamellisiert.
Für die Ingwer-Limetten-Mousse die Sahne (oder Milch) mit Ingwer, Zucker und Limettenzeste aufkochen und etwas ziehen lassen. Gelatine entsprechend Packungsanleitung in kaltem Wasser einweichen. Nach 5 Minuten ausdrücken und unter die warme Sahnemasse rühren. Quark und Limettensaft unterheben. In den Kühlschrank geben und ca. 30 Minuten kühlen lassen. Eiweiß steif schlagen und den Eischnee unter die Masse rühren.
Das Obst und die drei Desserts je nach Geschmack und Laune auf Tellern anrichten.
Anmerkungen:
Die vorbereitenden Schritte für die ersten beiden Desserts lassen sich verbinden, der gebrannten Creme schadet es auch nicht, wenn sie etwas vom Eischnee abbekommt. Bedenken sollte man nur, dass das Eis süßer sein sollte als die Creme, nach dem Gefrieren schmeckt es weniger süß.
Die Mengen sind ca.-Werte, ich habe etwas improvisiert. Einfach dem Geschmack entsprechend anpassen. :-)
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Ich kann nicht sagen, was mir am besten geschmeckt hat: Das Eis ist wunderbar sahnig-cremig und hat dabei eine angenehme Schärfe. Die Crème brûlée verbindet das knackige vom Karamell mit einem Traum einer ingwer-angehauchten Cremigkeit, die auf der Zunge zergeht. Die Mousse brachte durch die Limetten etwas zusätzliche Frische rein, die perfekt dazu passte. Also: Die Kombination aller drei Desserts war der Clou. :-)
Danke an
Kochschlampe für das schöne Thema!
Ich sehe gerade, dass dies bereits der
30. Kochevent im Kochtopf ist, dafür ein besonderer Dank an
Zorra!