Stachelbeeren sind nicht jedermanns Sache, zum einen sind da die Dornen, die das Ernten erschweren, zum anderen ist der Geschmack der rohen Beeren vielen zu säuerlich. Stachelbeeren werden daher gerne mit anderen Beeren gemischt oder mit viel Zucker zu Kompott oder Kuchen verarbeitet.
Ich bin auch kein großer Fan dieser Beeren, esse ab und zu aber ganz gerne ein paar davon. Wir haben große Jostabeersträucher, eine Mischung aus Stachelbeere und schwarzer Johannisbeere, die sind mir lieber. Zwei kleine rote verwilderte Stachelbeersträucher befanden sich aber bereits in unserem Garten, als wir einzogen. Sie waren von Nadelbäumen verschattet und litten unter extremem Mehltau. Man konnte keine einzige der wenigen Beeren essen.
Trotzdem wollte ich die kleinen Sträucher nicht entfernen, sondern habe sie gepäppelt und kräftig ausgeschnitten. Das macht man nach der Ernte oder spätestens im März, da werden alle alten dunklen Äste und alle nach innen wachsende Triebe entfernt, am besten auch die Spitze aller Äste, da der Mehltau-Pilz wohl dort überwintert. Bei den wenigen Neutrieben unserer Sträucher lasse ich fast alle stehen, normalerweise behält man drei bis vier. Mehr nicht.
Außerdem haben wir den Stachelbeeren mehr Licht verschafft, da die Bäume daneben gefällt wurden. So haben sie sich im Laufe der Jahre erholt, sind zwar immer noch sehr klein mit wenig Ästen, dafür aber fast mehltaufrei. Dieses Jahr trugen sie relativ viele schöne rote Beeren.
Zwischendurch naschen wir immer direkt vom Strauch. Mit dieser Menge kann man aber natürlich auch anfangen, sie zu verarbeiten.
Also habe ich mir überlegt, dass ich Chutney daraus machen könnte. In England mag man das gerne, dort heißen Stachelbeeren übrigens gooseberries; wenn Ihr danach sucht, findet Ihr online viele Rezepte mit Stachelbeeren.
Anders als meine bisherigen Chutneys habe ich diesmal kein Öl verwendet, keine Knoblauchzehen und nichts angebraten, sondern die Stachelbeeren in Wasser gedünstet, mit Zwiebeln und Ingwer kombiniert und dann mit Weißweinessig und Holunderblütensirup gearbeitet, um eine angenehme süß-saure Note hineinzukriegen.
Was die Gewürze anging, habe ich wild improvisiert und war nachher begeistert, wie ausgewogen es schmeckte.
========== | REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4 |
Titel: | Stachelbeer-Chutney |
Kategorien: | Einmachen, Chutney, Stachelbeere |
Menge: | 1 Schüsselchen oder 1 Glas |
Zutaten
1 | Tasse | Stachelbeeren; ca. | |
Etwas | Wasser | ||
1 | klein. | Weiße Zwiebel | |
1 | Teel. | Ingwer; in kleine Stücke gehackt | |
1-2 | Essl. | Weißweinessig | |
1-2 | Essl. | Holunderblütensirup | |
H | GEWÜRZE, NACH GESCHMACK, Z.B. | ||
Kurkuma, Kardamom, Schwarzer Senf, Fenchel, | |||
-- Wacholder, Kreuzkümmel, Korianderkörner | |||
Chili | |||
1 | Prise | Weißer Pfeffer | |
1 | Prise | Fleur de Sel oder grobes Salz |
Quelle
improvisiert |
Erfasst *RK* 27.07.2015 von | |
Barbara Furthmüller |
Zubereitung
Von den Stachelbeeren jeweils den Blütenansatz und Stängel entfernen. Mit etwas Wasser in einen Topf geben, abdecken und kurz köcheln lassen, bis die Stachelbeeren anfangen, weich zu werden und zu zerplatzen.Währenddessen Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden. Ingwer ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Beides zu den Stachelbeeren geben und unterheben. Essig und Sirup zufügen und ohne Deckel offen köcheln.
Die Gewürze zusammen mörsern und zu den Stachelbeeren geben. Unterrühren und unter Rühren weiter köcheln, bis der Großteil der Flüssigkeit verdampft ist.
Entweder sofort verwenden oder in ein Glas mit Schraubverschluss füllen, das kurz mit kochendem Wasser sterilisiert wurde. Kopfüber einige Minuten stehen lassen, dann umdrehen und abkühlen lassen. Das geöffnete Glas im Kühlschrank aufbewahren und möglichst schnell verwenden.
Schmeckt super zu Käse.
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Man kann das Chutney entweder sofort verwenden oder noch etwas ziehen lassen. Ich schätze, im Kühlschrank hält es sich ein paar Tage und wird runder im Geschmack.
Zudem ist es bei so gekochten Chutneys immer möglich, sie in Gläser zu packen und länger aufzubewahren. Wie, steht im Rezept.
Ich fand das Chutney übrigens superlecker auf frisch gegrilltem Brot und gegrilltem Halloumi! :-)
Beim Grillen bzw. beim Essen des Gegrillten war es am Wochenende doch schon so spät, dass es schon zu dunkel für ein anständiges Foto war, es gibt nur das verwackelte...
Mein erster Beitrag für den Stachelbeer-Event.
Stachelbeeren waren Bestandteil meines allerersten Chutneys. Seither koche ich jedes Jahr alles ein, was sich nur annähernd zum Chutney eignet: Pflaumen, Paprika, Tomaten, Mangos, Rhabarber, Rote Bete... Großartig zu indischen und zu Grill-Gerichten!
AntwortenLöschenDas Chutney-Fieber hat mich noch nicht ereilt, schade eigentlich. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer vergesse, es dann zu essen...
LöschenKlasse. Gut gemacht. Einen schönen Tag. L.G. Wolfgang
AntwortenLöschenDanke.
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